August Prüssing

August Prüssing

August Prüssing (* 21. September 1896 in Berlin; † 8. September 1967) war ein deutscher Ingenieur.

Prüssing arbeitete bereits im Alter von 15 Jahren an Motorrädern der Marken Progress, Laurin & Klement oder Phänomen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Luftwaffe und vertiefte dabei seine Kenntnisse über Verbrennungsmotoren. Nach Kriegsende beschäftigte sich August Prüssing u. a. Motoren für Segelflugzeuge. 1921 konstruierte er einen sehr modernen 586-cm³-Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 9 PS. Der Motor wog mit seinem getrennten Zylinderkopf aus Leichtmetall nur 17 kg. Daraufhin entstand ein Kontakt zum Zschopauer Motorradhersteller DKW, für den der Berliner ab 1925 arbeitete.

In den folgenden Jahren entstand unter August Prüssings Regie die größe Motorrad-Rennsport-Abteilung der damaligen Zeit. Fahrer wie Ewald Kluge, Walfried Winkler, Arthur Geiss oder Toni Bauhofer gewannen auf DKW-Werksmaschinen bis zum Zweiten Weltkrieg u. a. acht Motorrad-Europameisterschaften und 23 Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie die Silbervase bei der Internationalen Sechstagefahrt im Geländesport. Außerdem stellten DKW-Piloten zahlreiche Geschwindigkeitsweltrekorde vor allem in den kleinen Hubraumkategorien bis 175 und bis 250 cm³ auf.

Während des Zweiten Weltkrieges übernahm August Prüssing die technische Leitung im auf Rüstungsproduktion umgestellten DKW-Werk in Zschopau. Nach Kriegsende wurden die Produktionsanlagen in der sächsischen Kleinstadt demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Prüssing konstruierte daraufhin für ein Ingenieurbüro in Chemnitz wieder Motoren und Rennmotorräder. In den 1950ern arbeitete der Berliner für Hoffmann in Lintdorf, wo er die Entwicklung des Motorrades Gouverneur leitete. Später war Prüssing Leiter der Versuchsabteilung beim Nürnberger Hersteller Viktoria.

August Prüssing verstarb am 8. September 1967 im Alter von 70 Jahren in der Nähe von Nürnberg.

Literatur

  • Woldemar Lange / Jörg Buschmann: Die große Zeit des DKW-Motorradrennsports. 1920 bis 1941 (Zschopau). 1. Auflage. Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2009, ISBN 978-3-937496-29-0, S. 178.

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