Auch Männer mögen’s heiß

Auch Männer mögen’s heiß
Filmdaten
Deutscher Titel Auch Männer mögen’s heiß
Originaltitel Pédale douce
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Gabriel Aghion
Drehbuch Gabriel Aghion,
Patrick Timsit,
Pierre Palmade
Produktion Claudine Zidi
Musik Philippe Chopin,
Hervé Masini
Kamera Fabio Conversi
Schnitt Luc Barnier
Besetzung

Auch Männer mögen’s heiß (Original: Pédale douce) ist eine französische Filmkomödie mit Fanny Ardant aus dem Jahr 1996, die in Frankreich sehr erfolgreich in den Kinos lief.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Homosexuelle Adrien ist bei einer Bank angestellt, wo niemand etwas von seiner sexuellen Neigung ahnt. Des Nachts verbringt er seine Zeit in der Pariser Schwulenszene, wo er den Mann seines Lebens sucht. Für ein gemeinsames Geschäftsessen mit seinem Chef Alexandre Agut bittet Adrien seine platonische Freundin Eva seine Ehefrau zu spielen. Bereits bei ihrer ersten Begegnung verliebt sich der verheiratete Bankdirektor in die unkonventionelle Eva, die ein Restaurant betreibt, das zugleich als Schwulenclub fungiert. Eva verliebt sich ebenfalls in Alexandre, worauf Adrien paradoxerweise mit Eifersucht reagiert. Alexandres Frau glaubt derweil, ihr Mann sei schwul geworden, als sie ihn in Evas Lokal erwischt und ein Schwulenprospekt in seiner Jackentasche entdeckt. Da sie ihn nicht verlieren will, zeigt sie sich in der Folgezeit überraschend tolerant und veranstaltet in ihrem luxuriösen Apartment eine Schwulenparty.

Nachdem sich Alexandre und Eva nähergekommen sind, entbrennt zwischen ihnen ein Streit, weil Eva ihre enge Bindung zu Adrien nicht aufgeben will. Als nicht nur seine Frau, sondern auch seine Angestellten überzeugt sind, er sei schwul, packt Alexandre seine Koffer und verlässt Frankreich, ohne zu ahnen, dass Eva von ihm schwanger ist. Erst nach einigen Jahren kehrt er zurück. In der Zwischenzeit ist sein Kind zur Welt gekommen und Adrien hat hingebungsvoll den Ersatzvater gespielt. Eva und Alexandre lieben sich jedoch noch immer und kommen überein, zusammen mit Adrien den gemeinsamen Sohn großzuziehen.

Hintergrund

Auch Männer mögen’s heiß, dessen französischer Originaltitel Pédale Douce so viel wie „süße Schwuchtel“ bedeutet, gehört zu einer Reihe von Beziehungskomödien über Homosexuelle, die Mitte der 1990er Jahre sehr erfolgreich in den Kinos liefen. Dieser und Filme wie Der bewegte Mann (1994), Echte Kerle (1996) oder The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel (1996) nahmen sich dabei die französische Komödie Ein Käfig voller Narren (La cage aux folles) von 1978 zum Vorbild.

Am 27. März 1996 feierte Auch Männer mögen’s heiß seine Premiere in Frankreich, wo die Komödie mit mehr als vier Millionen Zuschauern der erfolgreichste französische Film des Jahres wurde.[1] In Deutschland wurde er erstmals am 8. August 1996 in den Kinos gezeigt und am 10. Februar 1997 auf Video veröffentlicht. Schauspielerin Fanny Ardant konnte mit Auch Männer mögen’s heiß ein Comeback feiern, nachdem sie mehrere Jahre zumeist in eher unbedeutenden Filmen auftrat. Für ihre Rolle der Eva erhielt sie zudem den renommierten Filmpreis César. Im Jahre 2000 arbeitete sie erneut mit Regisseur Gabriel Aghion zusammen für dessen satirischen Historienfilm Liebeslust und Freiheit (Le libertin) über das frivole Leben des französischen Aufklärers Denis Diderot.

Kritiken

„Einfallslos inszenierte, in den Hauptrollen teilweise fehlbesetzte Komödie, die ihren schlichten Humor aus den genreüblichen Anzüglichkeiten bezieht. Der Versuch, etwas Tiefgang ins seichte Geschehen zu bringen, scheitert kläglich.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

„Gabriel Aghion drehte eine schrille, amüsante aber auch übertriebene Komödie um eine Dreiecksbeziehung zwischen einer Frau, einem Hetero und einem Homosexuellen. Ein mehr oder weniger gelungener Versuch, an den französischen Kino-Hit Ein Käfig voller Narren anzuknüpfen.“

Prisma Online[3]

„Aghions löbliche Absicht, die Homosexuellen aus ihrem filmischen Ghetto der SM-Clubs und Drag-Queen-Shows herauszuholen, ist zwar unverkennbar, doch seine schematische Charakterzeichnung vermag die Figuren nicht zum Leben erwecken. […] Nichtsdestotrotz wirken die Szenen in den schwulen Lokalitäten erfrischend authentisch, sind die Gags immer für einige Lacher gut. Zudem agieren die Schauspieler durchweg glänzend.“

Kino.de[4]

„Während sich Gags, pikante Dialoge und Peinlichkeiten überstürzen, wird dem deutschen Zuschauer klar, daß die teutonischen Kino-Scherze, die er seit Jahren vorgesetzt bekommt, sich zu Pédale douce verhalten wie Leberkäs zu Gänseleberpastete. Und der Champagner zu diesem komödiantischen Festschmaus ist die prickelnde, überschäumende Fanny Ardant, die in ihrer Rolle als Eva den strahlenden Mittelpunkt des Beziehungs-Menüs à la carte bildet. Wenn man das Kino verläßt, ist man beschwipst von ihrer Ausstrahlung und hat sich satt gelacht.“

Cinema[5]

Auszeichnungen

César

Gewonnen:

Nominiert:

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand für die deutsche Erstaufführung (8. August 1996).[6]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Adrien Patrick Timsit Stefan Gossler
Eva Fanny Ardant Traudel Haas
Alexandre Agut Richard Berry Norbert Langer
Dr. Séverine Christian Bujeau Reinhard Kuhnert

Soundtrack

Einzelnachweise

  1. liberation.fr
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. Prisma Online
  4. kino.de
  5. cinema.de
  6. Synchronkartei

Weblinks


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