Atlantik-Supertrawler

Atlantik-Supertrawler
Serie Atlantik-Supertrawler
Stralsund, Germany, Meeresmuseum, Modell Atlantik Supertrwaler (2006-10-23).JPG
Technische Daten (Überblick)
Werft: Volkswerft, Stralsund
Vermessung: 3930 BRT (3147–3977 BRT) / 1386–1860 NRT [1]
Tragfähigkeit: 2100 t
Länge über Alles: 102,00 m
Länge zwischen den Loten: 91,80 m
Breite: 15,20 m
Seitenhöhe: 9,70 m
Tiefgang: 5,20 m
Antrieb: 1 × Dieselmotor 8 ZD 72/48 VEB Dieselmotorenwerk Rostock auf 1 × Verstellpropeller
Gesamtleistung: 2855 kW
Geschwindigkeit: 14,6 Knoten
Besatzung: 83 (+ 7 Reserve)

Die Atlantik-Supertrawler waren eine Serie von Großtrawlern der Volkswerft in Stralsund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Fang- und Verarbeitungsschiffe wurden in den Fischfangflotten der UdSSR, Rumäniens und der DDR eingesetzt. Zwischen 1970 und 1983 wurden auf der Volkswerft 195 Atlantik-Supertrawler und sechs speziell als Ausbildungsschiffe eingerichtete Einheiten mit zweijährigen Entwicklungsstufen gebaut.

Die acht Schiffe des Fischkombinates Rostock wurden zwischen 1976 und 1982 als ROS 331 bis ROS 338 in Dienst gestellt. Die Außerdienststellung erfolgte zwischen 1990 und 1994.[2]

Technik

Die Atlantik-Supertrawler wurden für den Einsatz in der Flottillenfischerei konzipiert und im Verband mit Kühltransport- und Versorgungsschiffen eingesetzt. Die für hohe Anforderungen an Langzeitzuverlässigkeit und Funktionssicherheit aller Schiffs- und Verarbeitungsanlagen eingerichteten Schiffe können während der gesamten Fangzeit oder auch ganzjährig im Fanggebiet eingesetzt werden. Die Aktionsdauer zwischen zwei Versorgungen betrug 70 Tage. Für die etwa 90 Mann starke Besatzung waren klimatisierte Ein-, Zwei- und Vierbettkammern vorhanden.

Gefischt wurde mit Grundschleppnetz oder pelagischem Schleppnetz bis 1500 Meter Tiefe, wobei sofort nach dem Einholens des Fangnetzes über die Heckslip auf das 43 Meter lange Fangdeck ein zweites Netz ausgesetzt werden konnte. Ein Windensystem, das von der kombinierten Trawl- und Kommandobrücke gesteuert wurde, erlaubte eine weitgehend mechanisierte Handhabung des Fanggeschirrs. Die Schiffe waren für eine potentielle Jahresfangmenge von etwa 10.000 Tonnen und eine Tagesfangmenge von 50 bis 80 Tonnen Fisch ausgelegt. Bis zu 65 Tonnen konnten täglich als Ganzfisch oder Fischfilet, der Abfall und Beifang zu Fischmehl verarbeitet werden. Fischleber wurde in Konservendosen verpackt oder zu Fischöl verarbeitet. Für die schockgefrostete Ladung standen je nach Ausführung zwischen 1680 bis 1858 Kubikmeter Kühlraum mit -28°C zur Verfügung. Der Fischmehlbunker fasste 386, der Konservenladeraum 28 und der Fischöltank 19 Kubikmeter. Mit spezieller Ausrüstung konnte die Ladung auf See an Transportschiffe übergeben werden.

Ein Zweitakt-Dieselmotor trieb mit 2855 Kilowatt bei 221 Umdrehungen in der Minute direkt einen Verstellpropeller mit Ruderdüse an. Die Reisegeschwindigkeit betrug etwa 15 Knoten, ein Schub von 280 Kilonewton wurde bei einer Schleppgeschwindigkeit von 6 Knoten erreicht. Neben einem Wellengenerator mit 1200 Kilowatt waren je nach Ausführung drei bis vier Dieselgeneratoren mit 530 bis 600 Kilowatt sowie ein Notstromaggregat von 140 Kilowatt zur Stromerzeugung vorhanden.

Literatur

  • Alfred Dudszus, Alfred Köpcke: Das große Buch der Schiffstypen. Dampfschiffe, Motorschiffe, Meerestechnik von den Anfängen der maschinengetriebenen Schiffe bis zur Gegenwart. transpress Pietsch, Berlin Stuttgart 1990, ISBN 3-344-00374-7, S. 41–42.
  • Neumann, Manfred; Strobel, Dietrich: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.

Einzelnachweise

  1. Hauptdaten. Abgerufen am 12. September 2009.
  2. Schiffsliste. Abgerufen am 12. September 2009.

Weblinks


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