Arthur-Schnitzler-Hof

Arthur-Schnitzler-Hof
Wappen der Stadt Wien Arthur-Schnitzler-Hof
Gemeindebau in Wien
Arthur-Schnitzler-Hof.JPG
Lage
Adresse: Döblinger Hauptstraße 1
Bezirk: Döbling
Koordinaten: 48° 13′ 56″ N, 16° 21′ 12″ O48.23234444444416.353213888889Koordinaten: 48° 13′ 56″ N, 16° 21′ 12″ O
Architektur und Kunst
Bauzeit: 1959–1960
Wohnungen: 47 in 1 Gebäude / 1 Stiege
Architekten: Michel Engelhart, Alois Machatschek
Kunstwerke von: Franz Fischer
Benannt nach: Arthur Schnitzler
Kulturgüterkataster der Stadt Wien
Arthur-Schnitzler-Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)

Der Arthur-Schnitzler-Hof ist ein Gemeindebau im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er wurde zwischen 1959 und 1960 nach Plänen der Architekten Michel Engelhart und Alois Machatschek errichtet und umfasst 47 Wohnungen.[1] Die Wohnanlage liegt nahe an der Grenze zu den Bezirken Alsergrund und Währing an der Döblinger Hauptstraße 1 bzw. dem Währinger Gürtel 141 (Katastralgemeinde Oberdöbling).

Geschichte

Ursprünglich gehörte das Grundstück der Wohnanlage zum Jüdischen Friedhof Währing. Nach der Enteignung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien durch die Nationalsozialisten ging das gesamte Friedhofsareal 1942 in den Besitz der Stadt Wien über. An der Döblinger Hauptstraße wurden etwa 1.500 bis 2.000 Gräber durch Aushubarbeiten für einen nie verwirklichten Löschwasserteich zerstört, wobei die Kultusgemeinde die Gebeine der betroffenen Gräber zuvor so weit wie möglich exhumiert und am Wiener Zentralfriedhof in einem Massengrab bestattet hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Israelitische Kultusgemeinde nach zähen Verhandlungen eine Restituierung des Friedhofareals erreichen, jedoch musste sie im Gegenzug das zerstörte Areal an der Döblinger Hauptstraße an die Stadt Wien abtreten. Obwohl die Gemeinde Wien der Kultusgemeinde zusicherte, das Grundstück niemals zu bebauen, erfolgte am 12. Mai 1958 nach dem Gemeinderatsbeschluss vom 28. März 1958 die Umwidmung des Geländes in Bauland der Bauklasse IV.[2] Danach erfolgte zwischen 1959 und 1960 die Errichtung des Gemeindebaues, der nach dem Schriftsteller Arthur Schnitzler benannt wurde.

Zwischen 2004 und 2005 wurde der Gemeindebau um rund 870.000 Euro saniert, wobei neben der Erneuerung der Fenster und Türen auch die Anbringung einer Vollschutzwärmedämmung erfolgte.

Bauwerk

Nachdem zwischen 1958 und 1959 im Helmut-Qualtinger-Hof die ersten drei Hochhäuser Döblings entstanden waren, planten Michel Engelhart und Alois Machatschek auf dem leicht abfallenden Gelände mit dem 13-stöckigen Arthur Schnitzler-Hof eine deutlich höhere Wohnanlage. Der Baukörper besteht dabei aus zwei in ihrer Höhe und Lage verschobenen Gebäudeteilen, die durch ein gemeinsames Stiegenhaus verbunden wurden. Die Architekten versetzten die beiden Baukörper dabei um einen Halbstock und gliederten die schlichte Fassade durch die senkrechte Farbgestaltung in den Farben gelb, grau und gelb. An den zum Währinger Gürtel bzw. zur Billrothstraße gewandten Fassaden bestehen mittig angebrachte Balkone, während das Stiegenhaus von der Fassade leicht zurückspringt. Links des Zugangs zum Arthur-Schnitzler-Hof befindet sich der Brunnen „Reiter“, der von Franz Fischer gestaltet wurde.

Einzelnachweise

  1. Arthur-Schnitzler-Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
  2. ots.at „FPÖ fordert Gedenktafel am Arthur-Schnitzler-Hof in Währing!“, 16. März 2007

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hof-Burgtheater — Das Burgtheater an der Wiener Ringstraße Das Burgtheater am Dr. Karl Lueger Ring in Wien ist ein österreichisches Bundestheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie Française das zweitälteste europäische,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Gemeindebauten — Karl Marx Hof vom 12. Februar Platz aus. Der Name „12. Februar“ bezieht sich auf den Tag des Ausbruchs des Österreichischen Bürgerkriegs im Jahre 1934. Die Liste der Wiener Gemeindebauten bietet einen Überblick über die Wohnhäuser, höfe und… …   Deutsch Wikipedia

  • Israelitischer Friedhof Währing — Jüdischer Friedhof in Währing Aufbahrungshalle am Haupteingang im Jahr 2006 Der Jüdische Friedhof Währing (a …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdischer Friedhof Währing — Jüdischer Friedhof in Währing …   Deutsch Wikipedia

  • Jewish Cemetery, Währing — The Jewish Cemetery in Währing, opened in 1784, was the main burial site for members of the Jewish Religious Organization ( Israelitische Kultusgemeinde Wien ) of Vienna. Besides the St. Marx Cemetery it is the last remaining cemetery of Vienna… …   Wikipedia

  • Michel Engelhart — (* 8. Juli 1897 in Wien; † 1969) war ein österreichischer Architekt. Biographie Michel Engelhart wurde als Sohn des Malers und Bildhauers Josef Engelhart geboren und studierte ab 1919 Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wobei er sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Dramen — Wichtiger Hinweis Beim Eintrag eines verlinkten Theaterstücks muss vorher überprüft werden, ob der Link zum Artikel über das Theaterstück oder zu einem anderen, gleichnamigen Begriff führt. Die Abkürzung „UA“ bedeutet Uraufführung. 0 9 Die 25.… …   Deutsch Wikipedia

  • Burgschauspieler — Das Burgtheater an der Wiener Ringstraße Das Burgtheater am Dr. Karl Lueger Ring in Wien ist ein österreichisches Bundestheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie Française das zweitälteste europäische,… …   Deutsch Wikipedia

  • Burgtheater Wien — Das Burgtheater an der Wiener Ringstraße Das Burgtheater am Dr. Karl Lueger Ring in Wien ist ein österreichisches Bundestheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie Française das zweitälteste europäische,… …   Deutsch Wikipedia

  • Burgtheaterdeutsch — Das Burgtheater an der Wiener Ringstraße Das Burgtheater am Dr. Karl Lueger Ring in Wien ist ein österreichisches Bundestheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie Française das zweitälteste europäische,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”