Armand De Decker

Armand De Decker
Armand De Decker

Armand De Decker (* 8. Oktober 1948 in Brüssel) ist ein belgischer Politiker des Mouvement Réformateur (MR). De Decker ist langjähriger Parlamentarier und tagt zurzeit als Senator. Von 1999 bis 2004 und von 2007 bis 2010 war er Präsident des Senats. Er hatte ebenfalls von 2004 bis 2007 das Amt des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit inne. Auf lokaler Ebene ist De Decker Bürgermeister in der Brüsseler Gemeinde Uccle/Ukkel. Seit dem Jahr 2009 trägt er den Ehrentitel Staatsminister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Armand De Decker kam als Sohn von Luc De Decker, einem flämischen Maler, zur Welt. Seine Mutter war Lehrerin. De Decker studierte Rechtswissenschaften an der Université Libre de Bruxelles (ULB) und wurde im Jahr 1973 als Rechtsanwalt zugelassen.

De Decker hat einen Bruder (Jacques), seinerseits Schriftsteller und permanenter Sekretär der Académie royale de langue et de littérature françaises de Belgique, die nicht mit der Königliche Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste zu verwechseln ist. Die Ehefrau von Armand De Decker, Jacqueline Rousseaux, ist ebenfalls Anwältin und Abgeordnete im Brüsseler Parlament.

Politische Laufbahn

Bereits bei der Gründung des Parti Réformateur Libéral (PRL), Vorgänger des heutigen Mouvement Réformateur (MR), im Jahr 1979 konnte sich Armand De Decker einen Platz in der Führungsetage der Partei sichern. Seine wahre politische Arbeit begann im Jahr 1980, als er im Kabinett des Verteidigungsministers Charles Poswick (PRL) als Berater eingestellt wurde. Im Jahr darauf wurde De Decker in die Abgeordnetenkammer gewählt, in der er bis 1995 verblieb. Dort spezialisierte er sich in Fragen der internationalen und Verteidigungspolitik Belgiens. Er gehörte ebenfalls den parlamentarischen Versammlungen des Europarates und der Westeuropäischen Union (WEU) an.

Gegen Ende der 1990er Jahren belegte Armand De Decker zuerst eine Vielzahl von Ämtern. So war er von 1995 bis 1999 Präsident des Parlamentes der Region Brüssel-Hauptstadt und von 1999 bis 2004 Präsident des Senats (dem er bereits seit 1995 als Gemeinschaftssenator angehörte). Im Jahr 2004, als der damalige Außenminister Louis Michel (MR) in die Europäische Kommission wechselte, erhielt De Decker den Posten des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit in der Regierung Verhofstadt II unter Premierminister Guy Verhofstadt (VLD). Nach den Föderalwahlen von 2007 verließ er die Regierung und wurde wieder zum Präsidenten des Senats gewählt. Infolge der Wahlniederlage der MR bei den Föderalwahlen 2010 gab er jedoch am 20. Juli 2010 erneut dieses Amt ab und wurde durch Danny Pieters (N-VA) an der Spitze des Senats ersetzt.[1] Seitdem tagt De Decker erneut als einfacher Senator.

Auf lokaler Ebene konnte Armand De Decker sich im Jahr 2006 das Bürgermeisteramt der Brüsseler Gemeinde Uccle/Ukkel erkämpfen.

Ehrungen

Seit dem 24. November 2009 trägt Armand De Decker den Ehrentitel Staatsminister. Er ist seit 1999 Großoffizier des Leopoldsorden und seit 2003 Großkreuz des Orden Leopold II. De Decker erhielt zudem zahlreiche ausländische Ehrentitel und ist beispielsweise Ritter der französischen Ehrenlegion, Großkreuz des italienischen Verdienstordens und Großkreuz des niederländischen Orden von Oranien-Nassau.

Übersicht der politischen Ämter

  • 1981 – 1995: Mitglied der Abgeordnetenkammer
  • 1981 – 2003: Mitglied des Parlamentes der Französischen Gemeinschaft
  • 1989 – 1991: Mitglied des Parlamentes der Region Brüssel-Hauptstadt
  • 1989 – 1995: Schöffe in Uccle/Ukkel
  • 1995 – 2003: Mitglied des Parlamentes der Region Brüssel-Hauptstadt
  • 1995 – 1999: Präsident des Parlamentes der Region Brüssel-Hauptstadt
  • 1995 – heute: Senator (teilweise verhindert)
  • 1999 – 2004: Präsident des Senats
  • 2004 – 2007: Föderaler Minister für Entwicklungszusammenarbeit in der Regierung Verhofstadt II
  • 2006 – heute: Bürgermeister von Uccle/Ukkel (teilweise verhindert)
  • 2007 – 2010: Präsident des Senats

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DeStandaard.be: Flahaut en Pieters verkozen als voorzitters Kamer en Senaat (20. Juli 2010) (ndl.)

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