Argo Reederei

Argo Reederei
Flagge der Argo Reederei
Dampfer Schwan 1907
Dampfer Habicht 1938
Motorschiff Aquila 1959
Ro-Ro Frachter Aquila 1973

Die Argo Reederei, (Argo Reederei Richard Adler & Söhne) war eine bedeutende deutsche Schiffahrtsgesellschaft mit Sitz in Bremen. Schwerpunkt der Aktivitäten war die Linienfahrt innerhalb Europas, hier im speziellen die Fahrt nach Finnland, Großbritannien und in die Levante.

Geschichte

Die Reederei ist aus der 1896 gegründeten Dampfschiffahrtsgesellschaft Argo AG hervorgegangen. Die Argo AG wurde von 1896 bis 1920 von Friedrich Bischoff geleitet. Sie übernahm ein Jahr nach ihrer Gründung den Linienverkehr nach Großbritannien vom Norddeutschen Lloyd, Bremen. Mit einer Flotte von 30 Seeschiffen und einer Tonnage von zusammen 44.504 BRT steigt die Argo 1914 zur viertgrößten Bremer Reederei auf. 1922 wird die Argo von der Roland-Linie übernommen die ein Jahr später in den Besitz des Norddeutschen Lloyd übergeht. Die Argo hört auf als eigenständige Gesellschaft zu existieren.

1933 wird im Zuge der Neuordnung der deutschen Linienschiffahrtsaktivitäten die Argo Reederei AG gegründet, vorerst noch zu 100 % in Besitz des Norddeutschen Lloyd, Bremen und geführt von Richard Adler. 1934 wird die Gesellschaft dann vom Norddeutschen Lloyd getrennt und in private Hände gebracht. Die Eigentumsverhältnisse ändern sich zugunsten der Familie Adler und ab 1936 firmiert die Gesellschaft als Argo Reederei Richard Adler & Co. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, verfügt die Reederei über 44 Schiffe mit einer Tonnage von 54.270 BRT.

Nach dem Krieg wird 1952 die Argo Nah-Ost Linien GmbH gegründet, die die Interessen der Reederei in der Fahrt zur Levante wahrnimmt. Im selben Jahr wird die Argo Reederei Richard Adler & Söhne gegründet. Zum Aufbau der eigenen Flotte wird in Bremen die Adler Werft übernommen. Hier entsteht auch die Aquila, das größte Schiff der Reederei.

1961 verstirbt der Firmenchef Richard Adler. Das Unternehmen wird von seinen Söhnen Max und Richard fortgeführt, die jedoch kurze Zeit später getrennte Wege gehen. Mit 35 Schiffen und 53.442 BRT erreicht die Gesellschaft ihren Zenit.

Die Reederei gibt in den 1960er und 1970er Jahren immer mehr Liniendienste auf. 1986 werden die Anteile an der Levantfahrt an die Hamburg Süd abgegeben. 1992 das letzte eigene Schiff im Finnland-Dienst veräußert. Seit 1996 wird die Englandfahrt nur noch mit einem Schiff betrieben. Diese Einheit wird mit der Aufgabe der Geschäftsaktivitäten 2002 ebenfalls verkauft.

Literatur

  • Karsten Kunibert Krüger-Kopiske: Die Schiffe der Argo Reederei Bremen. Elbe-Spree-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-931129-27-6.
  • Reinhold Thiel: Argo Reederei und Atlas Levante-Linie. Verlag Hauschild, Bremen 1994, ISBN 3-929902-14-1.

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