Kastell Baracspuszta

Kastell Baracspuszta
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Kastell Baracspuszta
Alternativname Annamatia
Limes Pannonischer Limes
Abschnitt 6
Datierung (Belegung) vespasianisch (69–79) bis mindestens 374 n. Chr.
Typ Kohorten- und Reiterkastell
Einheit a) Cohors I Thracum Germanica civium Romanorum pia fidelis ?
b) Equites Dalmatae
Größe ca. 160 × 180 m
Bauweise a) Holz-Erde
b) Stein
Erhaltungszustand Kastellareal ist noch als erhöhte Fläche im Gelände auszumachen.
Ort Baracs
Geographische Lage 46° 52′ 5,8″ N, 18° 55′ 17,3″ O46.86827777777818.921486111111103
Höhe 103 m
Vorhergehend Kastell Dunaújváros (Intercisa) (nördlich)
Anschließend Burgus Bölcske (südlich)

Das Kastell Baracspuszta (lateinisch Annamatia) war ein römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am pannonischen Donaulimes zuständig war. Der Strom bildete in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die sich unmittelbar am Hochufer der Donau befindenden Reste des Kastells liegen in der Flur Baracspuszta im Südosten des ungarischen Dorfes Baracs im Komitat Fejér. Die nächstgelegene Stadt, Dunaújváros, befindet sich nur wenige Kilometer nördlich. Insbesondere durch den im frühen 2. Jahrhundert errichteten zwingerartigen Bau seines Nordtores ist Baracspuszta einem größeren Fachpublikum bekannt geworden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Limesstraße Aquincum – Vetus Salina (Vetusallo) – Annamatia (ganz rechts) im oberen Bildbereich der Tabula Peutingeriana.

Annamatia wird unter anderem auf der Kopie einer spätantiken Straßenkarte, der Tabula Peutingeriana, genannt. Das Kastell liegt östlich der von Aquincum über das etwas nördlicher gelegene Hilfstruppenkastell Dunaújváros führenden Limesstraße, in einer Senke unmittelbar am damals von Überschwemmungen bedrohten Westufer der Donau. Der über dem Hochufer des Flusses gelegene Standort wies allerdings auf seiner Landseite in Richtung Norden, Süden und Westen nur ein beschränktes Sichtfeld auf. Um dieses Manko etwas auszugleichen und um vor drohendem Hochwasser sicher zu sein, wurde die Festung auf einer leichten Geländekuppe errichtet. Bei feuchten klimatischen Bedingungen und Überschwemmungen konnte das Wasser aufgrund des stellenweise vorhandenen Lehmbodens nur langsam abfließen und bildete zeitweilig sumpfartige Abschnitte, die in Schönwetterphasen rasch wieder austrockneten. Im 4. Jahrhundert versuchten die römischen Ingenieure die mangelhafte Rundumsicht durch die Errichtung je eines nördlich und südlich der Senke auf höher gelegenem Terrain postierten Wachturmes auszugleichen.[1]

Forschungsgeschichte

Im Bereich des nördlichen Kastellwalls wurde eine spätbronzezeitliche Schicht der Urnenfelderkultur beobachtet.[2] Dies weist auf die frühe Besiedlung dieses Platzes hin, wie sie sich auch an anderen Stellen auf dem Gemeindegebiet von Baracs nachweisen lässt. Der Fundplatz selbst ist schon seit mehreren Generationen bekannt und erhebt sich noch heute rund 3 bis 4 Meter über das umliegende Gelände. Dennoch blieben systematische Grabungen in Baracspuszta bis weit in das 20. Jahrhundert aus. Noch im 18. Jahrhundert war der Kastellgrundriss anhand der Mauerreste gut zu erkennen. Dies verdeutlicht eine – in diesem Zusammenhang jedoch sehr ungenaue – Karte des italienischen Offiziers und Gelehrten Luigi Ferdinando Marsigli (1658–1730) von 1726. Etwas später wurde der Grundriss in teilweise realistischerer Form auf der detaillierten Landkarte des Michael Karpe von 1775 abgebildet. Insbesondere der östlich gelegene vordere Teil des Lagers, die Praetentura mit den dortigen Kasernenbauten und der Porta praetoria, dem zur Donau gerichtete Haupttor der Befestigung, war bereits von der Donau abgetragen worden.[3] Die Kastellwälle öffneten sich bereits U-förmig zum Flussufer hin[4] und im Inneren ließen sich über dem Bodenniveau keine Mauerzüge mehr ausmachen. Der ungarische Statistiker und Geograph Elek Fényes (1807–1876) berichtet um 1850, dass man

„...hier vor einigen Jahren an einer Anhöhe unter dem Erdboden ein Haus römischer Art, mit unterschiedlichen Gefäßen, Münzen und bildlichen Darstellungen...“

gefunden habe. Auch Ziegelstempel der Cohors VII Breucorum (7. Kohorte der Breuker) kamen hier zu Tage. Zwischen 1860 und 1870 wurde ein Weinberg auf dem Areal des Kastells angelegt.[3] In den ausgehenden 1860er Jahren kamen beim Tiefpflügen wieder Mauerreste zu Tage, die jedoch ohne jede Sachkenntnis und der damit verbundenen Sorgfalt freigelegt wurden.[5] Viele weitere Zufallsfunde wurden von Bauern aus dem Boden geborgen, darunter ein Altarstein und einige hundert antike Münzen.[3]

Der erste Archäologe von Rang, der den Fundplatz untersuchte, war Flóris Rómer (1815–1889), der Begründer der archäologischen Forschung in Ungarn. Er vermaß unter anderem die zu seiner Zeit noch erhaltenen Reste der Umwallung.[5] Ihm nachfolgend gelang es am Ende des 19. Jahrhunderts dem Archäologen Mór Wosinsky (1854–1907) erstmals, das Kastell von Baracspuszta als das antike Annamatia zu identifizieren. Zwischen 1999 und 2004 fanden nach modernen Methoden durchgeführte Ausgrabungeskampagnen unter der Leitung des Archäologen Péter Kovács von der Katholischen Péter-Pázmány-Universität statt,[6] die bis 2005 mit der Ausgrabung der Porta decumana ihren Abschluss fanden.

Baugeschichte

Zum Fundgut aus Annamatia gehört eine große Menge an Terra Sigillata-Keramik, die aus den letzten Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts n. Chr. stammt. Dieses Material deutete bereits in der Vergangenheit auf ein Vorgängerkastell in Holz-Erde-Bauweise hin, wie es sich auch an vielen anderen Garnisonsorten am Limes nachweisen ließ.[7] Doch erst während der Ausgrabungen durch Kovács konnte unter dem – nach Ausweis von Terra Sigillata-Scherben – um 150 errichteten Erddamm, der als Wehrgang hinter der eigentlichen Kastellmauer lag, ein noch älterer Wall aus grauem Lehm entdeckt werden, der während der späteren Bauphase des Steinkastells nicht vollständig einplaniert worden war.[2] Aus dem Inneren dieses älteren Damms wurde Terra Sigillata der claudischen-vespasianischen Zeit geborgen.[8] Es wurde nachgewiesen, dass das unter der Herrschaft des Kaisers Vespasian (69–79) erbaute Holz-Erde-Lager ungefähr die gleichen Ausmaße besessen hat wie das spätere Steinkastell.[9] Ein untersuchter Abschnitt des noch zum Holz-Erde-Lager gehörenden Grabens war 2,2 Meter breit und 1 Meter tief.[10]

Der Untergang der Garnison vollzog sich möglicherweise während eines im Jahr 374 vorgetragenen Einfalles der germanischen Quaden und ihrer Verbündeten, der Jazygen. Dieser für Pannonien verheerende Rachefeldzug wurde durch die heimtückischen Ermordung des Quadenkönigs Gabinius ausgelöst, die der damalige Oberbefehlshaber (Dux) der Provinz Valeria, Marcellianus zu verantworten hatte. Als Beleg führte Kovács einen Münz-Hortfund an, der während der Grabungen im Eingangsbereich des nordwestlichen Eckturms zu Tage kam.

In nachantiker Zeit fiel die Kastellruine der Erosion durch den Fluss zum Opfer, der beständig Sedimente aus dem Uferhang abschwemmt und dadurch bis heute schon zwei Drittel des Kastells zerstört hat.[5] Zudem wurde das Steinmaterial des Kastells ab dem späten 18. Jahrhundert von der in der Umgebung siedelnden Bevölkerung systematisch und stellenweise bis zu den Fundamenten abgebrochen. Der Grund hierfür lag in der umfangreichen Neubesiedlung Ungarns – insbesondere durch deutsche Kolonisten – nach den verheerenden Türkenkriegen. Die Soldaten des osmanischen Sultans hatten dabei auch die Dörfer Baracs und Kisapostag zerstört[3] und die angestammte ungarische Bevölkerung vertrieben oder getötet. Ein großer Teil des Baumaterials aus dem Kastellareal wurde auch für mehrere Herrenhäuser benötigt, da das Land um Baracspuszta nach der Befreiung von der osmanischen Vorherrschaft auch an adelige Familien vergeben wurde.

Umwehrung

Die ursprünglich von Rómer vermessenen, durch die Zerstörungen des Flusses nur noch fragmentarisch auswertbaren Fundamente der Umfassungsmauern des Kastells betrugen 80 × 40 Klafter (rund 152 × 76 Meter). Dies entspricht auch den später durchgeführten Nachmessungen. In der Forschung geht man heute davon aus, dass die Fortifikation ursprünglich eine Fläche von rund 160 × 180 Metern beansprucht haben und damit für die Stationierung einer Kohorte gedacht gewesen sein könnte. Dies wird auch durch das bisherige Fundmaterial bestätigt.

Ziegelstempel der Cohors VII Breucorum[11] wurden in mehreren römischen Niederlassungen am unterpannonischen Limes gefunden. Das Stammlager dieser Truppe lag im Gebiet von Dunaszekeső, die Einheit betrieb dort ihre eigene Ziegellei und belieferte mehrere Baustellen im Umland.[7] Ihre in Annamatia aufgetauchten Ziegelstempel sind noch zusätzlich mit dem Ehrennamen Maximiana versehen, den die Breukerkohorte während der Herrschaft von Kaiser Maximinus Thrax (235–238) verliehen bekam.[12] Da diese Stempel im Kastellbereich vor allem an der Porta principalis sinistra und am nordwestlichen Eckturm gefunden wurden, muss von einer Renovierung, einem Wiederaufbau und/oder einer Umbaumaßnahme während der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts ausgegangen werden.[13] Die Cohors VII Breucorum ist in Baracspuszta auch mit ihren Ehrennamen

Neben diesen sind hier auch Ziegelstempel der in Aquincum (Budapest) stationierten Legio II Adiutrix entdeckt worden.[14][15][16][17]

Wie die Untersuchungen von Kovács ergaben, war die auf kalkhaltigen und lehmigen Boden stehende Anlage nach den für mittelkaiserzeitliche Kastelle typischen Aufbauschematismus errichtet worden. Die Ecken der rund einen Meter breiten steinernen Wehrmauer waren abgerundet (sog. Spielkartenform) und mit je einem im Inneren an die Mauer angesetzten, trapezförmigen Eckturm verstärkt. Kovács konnte bis 2004 die Reste des südwestlichen und nordwestlichen Eckturmes ergraben. Die Wehrmauer stand auf einem 75 Zentimeter hohen Fundament, wobei die letzten vier Steinreihen in Ton gesetzt waren. Die rechteckige Befestigung besaß vier Tore, je eines an jeder Längs- und Breitseite. Zwei dieser Zugänge standen sich dabei direkt gegenüber. Hinter der Wehrmauer erhob sich eine aus Rasensoden und aus dem tonhaltigen Aushubmaterial des Kastellgrabens aufgeworfene, 3,8 Meter breite Erdrampe,[2] die zum Lagerinneren hin schräg nach unten abfiel und vor der Via sagularis, einer um das gesamte Lagerinnere führende Straße, endete. Diese Rampe diente als Wehrgang und Abstützung der mit Zinnen als Brustwehr bekrönten Kastellmauer. Vor dieser Mauer lag als Annäherungshindernis ein Doppelspitzgraben.[8]

In der Spätantike wurde die Anlage neuerlich umgebaut bzw. modernisiert. Darauf deutet das Fundament eines für diese Epoche typischen fächerförmigen Eckturms an der nordwestlichen Ecke der Wehrmauer hin, das auf einem Luftbild von 1940 noch gut zu erkennen war. Auf demselben Foto zeichnete sich auch die von zwei Türmen flankierte Porta decumana, das rückwärtige Ausfalltor des Kastells ab,[7] die sich an der nordsüdlich verlaufenden westlichen Schmalseite der Anlage befand. Die Ausgrabungen von Kovács bestätigten den Umbau der Türme während der Spätantike. Nach Ausweis einer unter Kaiser Konstantin II. (337–340) geprägten Fundmünze in den zugeschütteten Kastellgräben der Prinzipatszeit erhielten die bis dahin trapezförmigen Ecktürme ihre neue, fächerförmige Ausprägung, wobei sie mit ihrer abgerundeten Front weit über die Wehrmauer in den Bereich des bisherigen Kastellgrabens hervorragten.[18] Dies machte die Anlage eines neuen, rund 20 Meter breiten Kastellgrabens notwendig, der schon von älteren Luftbildern her bekannt war und mit rund 15 Metern angegeben wurde.[4]

Porta principalis sinistra (Nordtor)

Kovács stellte während der Grabungskampagnen zwischen 2000 und 2001[19] fest, dass die Wehrmauer im Bereich der von ihm untersuchten Porta principalis sinistra, dem Nordtor in Baracspuszta, rund 40 Zentimeter höher gegründet war, als die beiden Flankentürme des Tores. Er ging aber dennoch davon aus, dass Mauer und Türme gleichzeitig entstanden sein mussten.[20]

Das in die westöstlich verlaufende nördliche Wehrmauer des Kastells gebaute Nordtor von Annamatia gehört dem Tortyp mit zurückspringenden Seitentürmen an, wie er in ähnlicher Form schon im klassischen Athen und später auch in Pompeji errichtet wurde. Insbesondere die Holz-Erde-Lager aus der Regierungszeit des Kaisers Augustus (31 v. Chr.–14 n. Chr.), aber auch einige, die schon der flavischen Epoche (69–96) angehörten, wiesen noch vorgelagerte, hofartige Zwinger auf.[21] Im ungarischen Teil von Pannonien war bis zu den Grabungen von Kovács ab 1999 noch kein römischer Torbau in dieser Ausführung bekannt. Der Torabschluss in Baracspuszta befand sich weit hinter der Wehrmauer. Deren Endstücke setzte jeweils an den beiden äußeren Ecken der äußeren Turmfronten an und führte von dort im rechten Winkel 5 Meter nach Norden, um sich dann L-förmig wieder an die Wehrmauer anzuschließen. Auch hinter den einknickenden zangenartigen Mauern konnte der Erddamm des Wehrganges beobachtet werden.[20]

Der guterhaltene, rechteckige östliche Torturm mit seinem südlich liegenden, 60 Zentimeter breiten Eingang besaß Außenmaße von 2,9 × 3,7 Metern und Innenmaße von 1,5 × 2,5 Metern. Seine Mauern waren zwischen 60 bis 65 Zentimeter breit. Das aufgehende Mauerwerk war noch rund 0,70 bis 1 Meter hoch erhalten, im Inneren konnte nur ein gekiestes antikes Laufniveau festgestellt werden. Das vorspringende Fundament, dessen Steine in Mörtel gesetzt worden waren, wurde mit einer Höhe von 1,6 Metern vermessen. Es stellte sich weiters heraus, dass die Porta principalis sinistra nur mit einer Durchfahrt versehen war.[2]

Der Westturm des Tores war mit seinen 60 Zentimeter dicken Mauern ähnlich konstruiert wie sein östliches Pedant, jedoch mit einer noch feststellbaren Höhe von 70 bis 80 Zentimetern wesentlich schlechter erhalten. Seine äußeren Abmessungen waren 2,5 × 3,7 Meter, im Innenen wurde er mit 1,3 × 2,5 Metern vermessen. Dort fand sich auf dem ältesten antiken Laufniveau ein Sesterz, der während der Regierungszeit des Kaisers Trajan (98–117) zwischen 104 und 111 geprägt wurde. Die rechtwinklig an der Wehrmauer ansetzende Nordwand des Turmes war durch Steinraub bis zum Fundament ausgebrochen. Sein südlich liegender Eingang war 90 Zentimeter breit. Das 70 Zentimeter hohe, in Lehm gesetzte Fundament sprang im Gegensatz zur Gründung des Ostturmes nicht markant hervor. Charakteristischstes Merkmal dieses Torturmes war ein kleiner, 20 Zentimeter hervorspringender Stützpfeiler an der inneren Wange des Turmes. Im Inneren sowie außerhalb des Turmes konnte eine 50 bis 60 Zentimeter starke Verfüllung aus Kies, Sand und gelbem Ton festgestellt werden, die der spätrömischen Epoche angehört. Kovács vermutete, dass der hintere Teil des Turmes in dieser Zeit nicht mehr benutzt wurde.[2]

Aufgrund der datierbaren Ziegelstempel nahm Kovács an, dass das Tor in der Zeit zwischen Severus Alexander und seinem Nachfolger Maximinus Thrax noch einmal renoviert worden sein muss. Für spätrömische Umbauten oder eine spätere Vermauerung konnten hingegen keine Hinweise gefunden werden, doch zeigen Stempel aus der Regierungszeit des Kaisers Valentinian I. (364–375) eine bis in die Spätantike kontinuierliche Verwendung des Tores.[20]

Via principalis

Während der Grabungen an der Porta principalis sinistra konnten sich Kovács und seine Grabungsmitarbeiter auch ein Bild von der Via principalis machen. Diese Straße verband das Nord- mit dem Südtor an den beiden Flanken des Kastells. Der Belag dieses Weges bestand aus einer 40 bis 60 Zentimeter dicken Kiesschicht, die mindestens zweimal völlig erneuert worden war.[22] Unter der Kiesschicht wurden rund 20 × 30 Zentimeter große Steine beobachtet.[2] Über dem Kiesniveau war später eine gelbe, lehmige Schicht aufgelegt worden, zu der horizontal verlegte Steine gehörten.

Die letzte Ausbaustufe der Via principalis wird wieder durch eine erneut aufgebrachte gelbliche Lehmschicht angezeigt, die wahrscheinlich bis in die Spätphase der Garnison bestand. Jedoch sind die jüngsten antiken Schichten der Straße möglicherweise durch die angetroffenen neuzeitlichen Störungen zerstört worden. Unter der Trasse befand sich ein 40 Zentimeter breiter steingefaßter V-förmiger Abwassergraben, dessen eingeschwemmte Verfüllung römische und prähistorische Tonscherben sowie einige Eierschalen barg. Das in Lehm gesetzte Natursteinmaterial des Kanals war mit Backsteinfragmenten durchsetzt. Zudem fand sich dort auch das Fragment eines dünnwandigen Terra Sigillata-Bechers aus Norditalien. Die zeitliche Zuordnung dieses in das Baumaterial geratenen Fragments machte deutlich, dass der Drainagekanal zur ältesten Bauperiode des Kastells gehört.[9]

Als Kanalabdeckung wurden Kalksteinplatten in unterschiedlicher Größenordnung verwendet.[22] Am südlichen Ende dieses Abzugskanals wurde ein 45 × 60 Zentimeter großer vertikaler Schacht freigelegt, durch den das Regenwasser in den Kanal einfließen konnte. Der Schacht, der von der Via principalis in den Kanal führte, wurde an der Oberseite von zwei U-förmig behauenen Steinen gefasst.[20]

Bauten im Lagerinneren

Rómer berichtete von einem 4 × 13 Klafter (7,6 × 24,7 Meter) großen Gebäude in der Mitte des Kastells, dessen Wände aus Ziegelmauerwerk aber damals bereits stark zerstört waren. Es wurde gemutmaßt, dass dieser Bau mit den Principia (Stabsgebäude) gleichgesetzt werden könnte. Der historisch interessierte Anwalt Lajos Hőke (1813-1891) erwähnt ein weiteres Gebäude im südlichen Bereich des Kastells, das einen mit 3 und 5 Klafter (5,7 und 9,5 Meter) vermessenen Terrazzo-Fußboden besaß.[3]

Während der ab 2002 von Kovács begonnenen Ausgrabung des Stabsgebäudes fanden sich unter den in Steinbauweise errichteten Principia die Pfostengruben eines älteren Stabsgebäudes aus der Holz-Erde-Phase.[8] Die jüngeren Principia waren so vollständig vom Steinraub betroffen, dass sich im besten Fall nur die letzte Steinreihe des Fundaments abzeichnete. Es ließ sich mit 24 Metern zumindest die Nord-Süd-Ausdehnung des Bauwerks bestätigen, die Rómer bereits festgestellt hatte. Im mutmaßlichen Bereich des einstmals rechteckigen Innenhofs fand sich ein Ziegelgrab des 4. Jahrhundert, das auf eine Umnutzung des Kastellareals hinwies. Andere Zeugnisse der Veränderung fanden sich nahe der westlichen Wehrmauer im Lagerinneren. Dort war ein älterer Bau um die Mitte des 4. Jahrhunderts eingeebnet worden. Mehrere Funde aus der Spätzeit gehörten Frauen. So auch ein goldener Ohrring. Dies macht die Anwesenheit der Zivilbevölkerung innerhalb der Fortifikation zu jener Zeit deutlich.[23]

Bisher bekannte Chronologie des Kastell Baracspuszta

Bauphase Datierung Ereignis
Phase I zwischen 69 und 79 n. Chr. Errichtung eines Holz-Erde-Kastells in den ungefähren Dimensionen des späteren Steinkastells, Bau des Kanals unter der Via principalis.
Phase IIa um 150 n. Chr. Errichtung des Steinkastells.
Phase IIb zwischen 222 und 249 n. Chr. Renovierungen, Wiederaufbau und/oder Umbauten am Kastell.
Phase IIIa nach 337 n. Chr., aber noch während der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts Planierung der alten Gräben, Errichtung der fächerförmigen Ecktürme.
Phase IIIb um 350 n. Chr. Niederlegung eines Bauwerks im Lagerinneren.
Phase IIIb zwischen 364 und 375 n. Chr. Renovierungen, Wiederaufbau und/oder Umbauten am Kastell.
Phase IV frühestens 374 n. Chr. In der Spätzeit halten sich Zivilisten im Lagerinneren auf, gewaltsame Zerstörung, Münz-Hortfund im nordwestlichen Eckturm.

Truppe

2001 legte der Archäologe Barnabás Lőrincz seine Zusammenstellung der Truppenkontingente an den Grenzorten des ungarischen Limes zur Prinzipatszeit vor. Daraus ergibt sich für Annamatia im Laufe der Jahrhunderte seiner Existenz folgende Zusammenstellung, wobei die spätrömische Einheit ergänzend hinzugefügt wurde.

Zeitstellung Truppenname Bemerkung
70–106 ? Die Truppe, die das frühe Holz-Erde-Lager errichtete, ist bis heute namentlich nicht bekannt.[7]
106–118/119 Cohors I Thracum civium Romanorum pia fidelis ? Ursprünglich in Thrakien, auf dem Gebiet des heutigen Bulgarien, ausgehoben, war die 1. Kohorte der Thraker römischen Bürgerrechts, treu und pflichtbewusst mit einiger Wahrscheinlichkeit auch hier stationiert.[24]

Ein Problem stellt bis heute die genaue Identifikation dieser Einheit dar, da es mehrere ähnlich lautende Verbände dieses Namens gab und bisher unklar ist, welche der bekannten Truppenverbände miteinander identisch waren bzw. wann es eventuell zu einer Namensänderung gekommen sein könnte. Sollte die um 100 in Mösien genannten Cohors I Thracum civium Romanorum pia fidelis dieselbe sein wie die aus der Provinz Niedergermanien stammende Cohors I Thracum Germanica, müssten die mit dem Ehrennamen Germanica ausgestatteten Traker schon bald nach 98 aus der Provinz Niedergermanien, ihrem frühen Garnisonsort, abgezogen worden sein.[25]

In Dakien ist die Anwesenheit einer Cohors I Thracum civium Romanorum auch noch nach den Ende der Dakerkriegen am 17. Februar 110[26] und am 2. Juli 110[27] belegt. Im Anschluss daran könnte die Einheit nach Annamatia verlegt worden sein. Andererseits wird die von der Forschung als Germanica identifizierte Einheit auch mit einer Cohors I Thracum gleichgesetzt, die von 74 bis 116 ständig in Obergermanien gelegen haben muss (laut Militärdiplom vom 21. Mai 74[28]). Wann genau diese Einheit dann zwischen 116 und 138 nach Pannonien gekommen sein könnte, bleibt unbekannt. Gemeinsam mit der Thraker-Kohorte wechselte höchstwahrscheinlich auch ihr Kommandeur, der Treverer Sextus Iulius Primus, von Germanien nach Pannonien.[29]

Für die Identifizierung der Cohors I Thracum mit der Cohors I Thracum Germanica setzte sich auch der bekannte ungarische Archäologe Zsolt Visy ein.[30]

118/119–131/132 Truppenverband unbekannten Namens[31]
ab 131/132 Cohors I Thracum Germanica equitata civium Romanorum Laut Barnabas Lőrincz lag ab dieser Zeit die 1. teilberittene Kohorte der Thraker römischen Bürgerrechts in Annamatia.[31]
Spätantike Equites Dalmatae Im 4. Jahrhundert stellte eine Einheit dalmatinischer Reiter die Besatzung des Kastells.[32]

Vicus und Gräberfeld

Inschrift des in Baracs gefundenen Meilensteins CIL III, 10639.

Das zivile Lagerdorf (Vicus) ist bislang nur durch Streufunde belegt und lässt sich hauptsächlich im Westen, aber auch im Norden der Befestigung nachweisen. Steinbauten wurden nördlich und südlich des Kastells in einer von der Donau fortschreitend angegriffenen Abbruchkante des Hochufers beobachtet.[23] Im Dorf lässt sich die Ausübung der Kulte für Asklepios, Hygieia und Jupiter nachweisen. Aus dem westlich der heutigen Landstraße 6 gelegenen Terrain stammt das Fragment eines Militärdiploms, das sich in die Jahre 161 bis 163 datieren lässt.[33] Aus Baracs kommen auch drei Meilensteine, deren Inschriften die Entfernung nach Aquincum mit 55 römischen Meilen angeben.[34][35][36]

Die Lage des Gräberfeldes lässt sich heute noch nicht mit Sicherheit nachweisen. Möglicherweise lag es entlang der Trasse der antiken Limesstraße im Westen des Kastells. Darauf deuten Funde hin, die 1870 und 1950 bei Straßenbauarbeiten gemacht wurden. Dabei kamen mehrere römische Gräber und Steinsarkophage ans Licht.[7]

Fundverbleib

Das Fundmaterial und die Steindenkmäler aus Baracspuszta befinden sich zum größten Teil im Intercisa-Museum in Dunaújváros.[7]

Limesverlauf zwischen dem Kastell Baracspuszta bis zum Ländeburgus Bölcske

Spuren der militärischen Bauwerke entlang der Limestraße und der Donau.
Strecke[A 1] Name/Ort Beschreibung/Zustand
6 Baracs
(Burgus Annamatia 1)
Am Südrand des Gemeindegebietes von Baracs, nahe der Komitatsgrenze von Fejér und Tolna, befindet sich westlich der heutigen Landstraße 6 ein Burgus, der nur durch Luftbilder bekannt ist. Er wurde am nördlichen Rand einer Hochebene errichtet, die nach Norden in einen zur östlich fließenden Donau offenen Talkessel abfällt, in dem sich auch Annamatia befindet. Die Besatzung des Burgus hatte nicht nur Sichtverbindung zur Garnison des Kastells, sondern auch zu einem gegenüberliegenden Burgus, der am nördlichen Ende des Tales, ebenfalls auf einem Hochplateau stand. Die Trasse der antiken Limesstraße führte nahe an den beiden Turmstellen vorbei.[37] Es konnte festgestellt werden, dass "Annamatia 1" östlich der südwestlich orientierten Trasse errichtet wurde.[1] Der Archäologe Zsolt Visy nahm an, dass die beiden Wach- und Signalstationen in spätrömischer Zeit – im Zuge des valentinianischen Bauprogrammes – errichtet wurde.[37]
6 Dunaföldvár
(Burgus Annamatia 2)
Hinter Annamatia 1 weicht die Limesstraße einer tiefen Geländerinne aus und überschneidet sich bei Kilometer 83 mit der heutigen Landstraße 6.[1] Am Nordrand von Dunaföldvár befindet sich westlich der Landstraße 6 ein kleiner Hügel, der von einem Kreuz bekrönt wird. Vom Burgus der auf diesem Hügel stand finden sich heute nur noch verstreute Steintrümmer. Alter, Ausmaße und Form des Turmes sind nicht bekannt.[37]
6 Dunaföldvár
(Burgus Annamatia 3)[A 2]
Nach Annamatia 2 bis hinter Dunaföldvár verläuft die Limesstraße schnurgerade in südwestliche Richtung. Die nächste Turmstelle liegt am Nordrand eines großen, länglichen Hügels, der in südöstliche Richtung zur Donau und zum Stadtzentrum von Dunaföldvár hin flach abfällt. Von der Turmstelle aus liegt etwas nordwestlich, an der Landstraße 6, eine Kaserne. Ein Teil dieses hoch über der Limesstraße mit sehr guter Fernsicht gelegenen antiken Wachpostens wird heute von einem Bauernhof überlagert. Seine Fundamente waren im 18. Jahrhundert noch deutlich sichtbar und wurden vom italienischen Gelehrten Marsigli kartographisch festgehalten. Heute ist davon nur mehr eine Schutthalde zu sehen. Die Fundstelle wurde bislang nicht untersucht, deshalb kann auch nichts über das Alter dieses Turms gesagt werden.[37]
6 Dunaföldvár
(Burgus Annamatia 4)
Ein weiterer Turm wurde von Marsigli am Nordrand von Dunaföldvár, innerhalb des heutigen Stadtgebietes, kartographiert. Er befand sich auf einem Hügel, der sich über dem Rand des Donau-Hochufers erhebt. Auf der Darstellung ist zu erkennen, dass der Wachturm von einem quadratischen Doppelgraben umgeben war. Der genaue Standort des Turmes ist heute unbekannt. Aufgrund diverser Ungenauigkeiten bei Marsiglis Karte kann seine Lage nicht mehr festgegestellt werden.[37]
6 Dunaföldvár
(Burgus Annamatia 5)[A 3]
Die auf einem Hügel gelegene Burg von Dunaföldvár überlagert antike Kulturschichten.
Während der Restaurierungsarbeiten am Burgberg von Dunaföldvár konnten auch römerzeitliche Kulturschichten beobachtet werden, in denen sich vor allem Keramik aus dem 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. fand. Die Archäologin Éva M. Kozák vermutete, dass hier einst ebenfalls ein römischer Wachturm gestanden haben könnte. Zsolt Visy teilte diese Annahme nur bedingt, da für ihn die Grabungsergebnisse auf dem Burghügel keinerlei stichhaltige Hinweise für einen römischen Turm ergaben. Visy nimmt an, dass sich an dieser strategische wichtigen Stelle vor einem antiken Donau-Übergang dennoch ein wie auch immer angelegter, befestigter römischer Kontrollposten befand.[37] Der heute an diesem Platz befindliche Turm ist der letzte Überrest der mittelalterlichen Feste. Er steht möglicherweise in geschichtlicher Kontinuität zu seinem Vorgänger, da er gleichfalls für die Überwachung der für den damaligen Handel wichtigen Flussüberfahrt zuständig war. Erst in den Jahren 1928/30 wurde hier eine Brücke über den Fluss geschlagen.
6 Landstraße 6, Kilometerstein 95
(Burgus Annamatia 6)[A 4]
Bis zur Kreuzung Dunaföldvár–Sárosd verläuft die antike Trasse deckungsgleich mit der heutigen Landstraße 6. Danach behält die antike Straße ihre Richtung bei und zieht schnurgerade unter den neuzeitlichen Häusern und Gärten entlang. Hinter Dunaföldvár beginnt der Anstieg zu einer Hochebene, die Pénzhányás heißt. Bei Annamatia 6 treffen die Limesstraße und die Landstraße, die einen großen Bogen nach Osten gemacht hat, fast wieder aufeinander. Pénzhányás bedeutet Gebiet, wo Münzen verstreut sind. Visy vermutete, daß es an dieser nördlich von Annamatia 6 gelegenen Stelle eine römische Siedlung und einen Wachturm an der nördlichen Hangkante gegeben haben könnte. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war der nun folgende – jetzt streckenweise unter Feldern verborgene – Abschnitt der antiken Trasse noch begehbar. Sigmund Szelle, ein engagierter Hobbyarchäologe, beschrieb damals etwas ungenau den Streckenverlauf.[38]

Eine 1950 entstandene Luftaufnahme zeigt den quadratischen Doppelgraben des – höchstwahrscheinlich – valentinianischen Burgus Annamatia 6 der rund 200 Meter westlich der Limesstraße angelegt wurde. Der Burgus befindet sich nahe des Kilometersteins 95 am höchste Punkt einer nach Norden abfallenden Hochebene, im Grenzbereich zur heutigen Gemeinde von Bölcske. Sein Zentrum wurde früher von einem Feldweg durchschnitten, der heute nicht mehr existiert. Archäologische Prospektionen in Form von Feldbegehungen erbrachten keine römischen Funde. Der Fundplatz ist lediglich anhand einiger verstreuter Steine erkennbar. Der äußere Graben besaß – durch seine mittlere Achse gemessen – eine Größe von rund 60 × 60 Metern, der inneren wird mit 30 × 30 Meter angegeben. Der mutmaßliche Burgus von Missevár ist von diesem Standort rund 1500 Meter entfernt, bis zur nächsten Signalstation, Léanyvár (Mädchenburg), sind es rund 1280 Meter.[39]

6 Bölcske-Léanyvár
(Burgus Annamatia 7)[A 5]
1,4 Kilometer weiter südlich lag Annamatia 7, gleichfalls westlich der Limesstraße über der an dieser Stelle heute ein Parkplatz liegt.[40] Der Archäologe Mór Wosinsky (1854–1907) war der erste, der hier aufgrund des angetroffenen römischen Fundamterials einen militärischen Standort vermutete. Seine Funktion ist unbekannt.[39] Annamatia 7 wurde auf einem kleinen, jetzt landwirtschaftlich genutzten Hügel errichtet. Der rhomboide einfache Graben, der wahrscheinlich als Holzturm ausgeführten Konstruktion, gibt einen Hinweis auf seine Entstehung während der Tetrarchie (293–306/324). Um den Turm, der im Volksmund Leányvár (Mädchenturm) heißt, rankt sich eine Sage, daß dort einst ein schönes Haus für Mädchen gestanden haben soll, dessen Erbauer die Familie derer von Madai gewesen sein sollen.[40]
6 Landstraße 6, Kilometerstein 98
(Burgus Annamatia 8)[A 6]
Genau bei Kilometer 98 befand sich einst ebenfalls ein – höchstwarscheinlich – valentinianischer Burgus, der an der Westseite der nach Süden laufenden Limesstraße errichtet wurde. Die auf einem flachen Turmhügel errichtete Anlage wurde erstmals 1978 mit Hilfe eines Luftbildes identifizierbar. In diesem Bereich überschneidet sich die leicht bergab laufende Limesstraße wieder kurzfristig mit der Trasse der heutigen Landstraße.</ref>[40] Den Burgus war von einem quadratischen Doppelgraben umgeben, der sich exakt an der Straße ausrichtete und nur wenige Meter von ihr entfernt war. Der äußere Graben besaß – durch seine mittlere Achse gemessen – eine Größe von rund 45 × 45 Meter, der inneren wird mit 30 × 30 Meter angegeben. Visy fand bei einer Feldbegehung diverse Ziegel- und Steinfragmente. Bereits 1876 wurde in der Nähe ein Meilenstein entdeckt, der aus der Regierungszeit des Kaisers Macrinus (217–218) stammte. Laut seiner Inschrift war er 66 Meilen von Aquincum entfernt aufgestellt worden.[41]


Denkmalschutz

Die Denkmäler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr. LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt. Zuständig ist das Staatliche Amt für das Kulturelle Erbe (Kulturális Örökségvédelmi Hivatal; KÖH) in Budapest. Die römischen Fundstellen aus Szekszárd und Umgebung gehören als archäologische Fundstätten nach § 3.1 zum national wertvollen Kulturgut. Alle Funde sind nach § 2.1 Staatseigentum, egal an welcher Stelle der Fundort liegt. Verstöße gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw. Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft.[42]

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Brandl: Karte 6: Ziegelstempeldistribution der Legio II Adiutrix. In: Ulrich Brandl: Untersuchungen zu den Ziegelstempeln römischer Legionen in den nordwestlichen Provinzen des Imperium Romanum. Katalog der Sammlung Julius B. Fritzemeier. Leidorf, Rahden 1999, ISBN 3-89646-173-7, S. 68. Nr. 20 (Passauer Universitätsschriften zur Archäologie 6), (Zugleich: Passau, Univ., Diss., 1996).
  • Jenő Fitz (Hrsg.): Der Römische Limes in Ungarn. Fejér Megyei Múzeumok Igazgatósága, Székesfehérvár 1976 (Az István Király Múzeum közleményei. A, Sz. 22).
  • Péter Kovács: A new gate-tower type in Pannonia Inferior. The northern Gate of Annamatia. In: Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 57, 2006, ISSN 0001-5210, S. 235 ff.
  • Péter Kovács: A new imperial epithet of the cohors VII Breucorum. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 56, 2005, S. 245–250.
  • Péter Kovács: Annamatia (Baracs) a roman auxiliary fort in Pannonia. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 41, 2001, S. 55–80.
  • Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8.

Einzelnachweise

  1. a b c Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 110.
  2. a b c d e f Péter Kovács: A new gate-tower type in Pannonia Inferior. The northern Gate of Annamatia. In: Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 57, Akadémiai Kiadó, Budapest 2006, S. 238.
  3. a b c d e Péter Kovács: Annamatia (Baracs) a roman auxiliary fort in Pannonia. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 41, Akadémiai Kiadó, Budapest 2001, S. 59.
  4. a b Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S. 82.
  5. a b c Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 108.
  6. Péter Kovács: A new imperial epithet of the cohors VII Breucorum. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 56, Nr. 1–3. Akadémiai Kiadó, Budapest 2005, S. 245.
  7. a b c d e f Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 109.
  8. a b c Péter Kovács: Annamatia Castellum. In: Zsolt Visy (Hrsg.): The Roman army in Pannonia. Teleki Lázló Foundation 2003, ISBN 963-86388-2-6ö, S. 119.
  9. a b Péter Kovács: Annamatia (Baracs) a roman auxiliary fort in Pannonia. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 41, Akadémiai Kiadó, Budapest 2001, S. 76.
  10. Péter Kovács: Annamatia (Baracs) a roman auxiliary fort in Pannonia. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 41, Akadémiai Kiadó, Budapest 2001, S. 63.
  11. CIL 3, 03757d.
  12. AE 2005, 1243.
  13. Péter Kovács: A new imperial epithet of the cohors VII Breucorum. In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 56, Akadémiai Kiadó, Budapest 2005. S. 247.
  14. CIL 3, 03750b.
  15. CIL 3, 03750c.
  16. CIL 3, 03750d.
  17. CIL 3, 10660d.
  18. Péter Kovács: Annamatia Castellum. In: Zsolt Visy (Hrsg.): The Roman army in Pannonia. Teleki Lázló Foundation 2003, ISBN 963-86388-2-6ö, S. 120.
  19. Péter Kovács: A new gate-tower type in Pannonia Inferior. The northern Gate of Annamatia. In: Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 57, Akadémiai Kiadó, Budapest 2006, S. 235.
  20. a b c d Péter Kovács: A new gate-tower type in Pannonia Inferior. The northern Gate of Annamatia. In: Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 57, Akadémiai Kiadó, Budapest 2006, S. 244.
  21. Anne Johnson (dt. Bearbeitung von Dietwulf Baatz): Römische Kastelle. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1987, ISBN 3-8053-0868-X, S. 98.
  22. a b Péter Kovács: A new gate-tower type in Pannonia Inferior. The northern Gate of Annamatia. In: Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Nr. 57, Akadémiai Kiadó, Budapest 2006, S. 235–237.
  23. a b Péter Kovács: Annamatia Castellum In: Zsolt Visy (Hrsg.): The Roman army in Pannonia. Teleki Lázló Foundation 2003, ISBN 963-86388-2-6ö, S. 121.
  24. Barnabás Lőrincz: Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit. Teil I: Die Inschriften. Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3902086025, S. 80/104.
  25. Jan Kees Haalebos: Traian und die Hilfstruppen am Niederrhein. Ein Militärdiplom des Jahres 98 n. Chr. aus Elst in der Over-Betuwe (Niederlande). In: Saalburg-Jahrbuch 50, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2000, S. 47.
  26. CIL 16, 57.
  27. CIL 16 Suppl. 183.
  28. Burkhard Hallermann: Untersuchungen zu den Truppenbewegungen in den Jahren 68/69 n. Chr. Diss. Würzburg 1963.
  29. Jean Krier: Die Treverer außerhalb ihrer Civitas. Mobilität und Aufstieg. Trier 1981, ISBN 978-3-923319-00-8. S. 143 (Trierer Zeitschrift, Beiheft 5).
  30. Barbara Pferdehirt: Die Rolle des Militärs für den sozialen Aufstieg in der römischen Kaiserzeit. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 2002, ISBN 3884670697, S. 79.
  31. a b Barnabás Lőrincz: Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit. Teil I: Die Inschriften. Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3902086025, S. 104.
  32. Notitia Dignitatum occ. XXXIII. 36.
  33. AE 1983, 786.
  34. CIL 3, 10639.
  35. CIL 3, 10640.
  36. CIL 3, 10641.
  37. a b c d e f Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S. 85.
  38. Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 110–111.
  39. a b Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S. 86.
  40. a b c Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 111.
  41. Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S. 88.
  42. Siehe hierzu: Kulturális Örökségvédelmi Hivatal.

Anmerkungen

  1. Strecke = Nummerierung folgt Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn (Theiss 1988) sowie Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. (Akadémiai Kiadó 2003)
  2. Ungefähr bei 46° 49′ 39,88″ N, 18° 54′ 37,07″ O46.82774444444418.910297222222
  3. Ungefähr bei 46° 48′ 31,42″ N, 18° 55′ 40,02″ O46.80872777777818.927783333333
  4. Bei 46° 44′ 54,57″ N, 18° 53′ 11,49″ O46.74849166666718.886525
  5. Bei 46° 44′ 14,99″ N, 18° 52′ 52″ O46.73749722222218.881111111111
  6. Bei 46° 43′ 18,03″ N, 18° 53′ 2,69″ O46.72167518.884080555556

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