CIPRA

CIPRA
Internationale Alpenschutzkommission
Commission Internationale pour la Protection des Alpes
CIPRA
Cipra.svg
Typ nichtstaatliche Dachorganisation
Gründung 1952
Sitz Schaan, Liechtenstein
Personen

Dominik Siegrist (Präs.), Helmuth Moroder, Katharina Lins, Andreas Götz (Gschftf.)

Aktionsraum Alpenraum/Alpenanrainerstaaten
Schwerpunkt Alpenkonvention (intl. Abk.)
Methode alpMedia, climalp, cc.alps, Zukunft in den Alpen; Forschung und Netzwerkarbeit
Mitglieder > 100 Organisationen
Website www.cipra.org

Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA (Commission Internationale pour la Protection des Alpes) ist eine nichtstaatliche Dachorganisation von über 100 Organisationen aus dem gesamten Alpenraum. Sie setzt sich seit über einem halben Jahrhundert für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen ein.

Die CIPRA wurde 1952 gegründet, sie hat nationale Vertretungen in allen Alpenländern und eine regionale Vertretung in Südtirol. Der Sitz der Organisation ist in Schaan im Fürstentum Liechtenstein. Präsident der CIPRA ist derzeit (seit September 2004) Dominik Siegrist aus der Schweiz, Vizepräsidenten sind Helmuth Moroder aus Italien, Katharina Lins aus Österreich, Schatzmeister der ehemalige Präsident Josef Biedermann aus Liechtenstein. Der Schweizer Jurist Andreas Götz ist seit 1996 Geschäftsführer.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeit

Die Vermittlung von Informationen zum Alpenraum ist eine der wichtigsten Aufgaben der CIPRA. Dazu dienen die Website, das Themenheft SzeneAlpen, das zwei- bis dreimal jährlich in vier Sprachen erscheint, der Nachrichtendienst alpMedia sowie einzelne Publikationen und Veranstaltungen. alpMedia besteht aus einem Internetangebot sowie einem dreiwöchentlichen Newsletter und bietet Informationen zu Umwelt und Entwicklung in den Alpen in allen Alpensprachen und in Englisch.

Die CIPRA verfolgt eine Doppelstrategie: Einerseits eine Entwicklung von oben mit der Alpenkonvention, anderseits eine Entwicklung von unten mit Projekten, Initiativen und Netzwerken.

CIPRA und Alpenkonvention: Alpenschutzkommission und Alpenkonvention werden oft verwechselt, und tatsächlich sind beide eng miteinander verbunden. Seit ihrer Gründung hat die CIPRA eine Konvention für die Alpen gefordert und hat die Entstehung und Umsetzung von Anfang an kritisch begleitet. Sie ist eine der Beobachterorganisationen in den Gremien der Alpenkonvention.

Projekte

Ökologisches Netzwerk

Um die biologische Vielfalt der Alpen zu erhalten sollen Naturräume miteinander vernetzt werden, insbesondere zwischen den Schutzgebieten. Die Alpenkonvention fordert deshalb in ihrem Naturschutzprotokoll die Einrichtung eines alpenweiten ökologischen Netzwerks. Diesem gemeinsamen Ziel haben sich die Initiative Ökologisches Kontinuum, das ECONNECT-Projekt und die Plattform ökologischer Verbund der Alpenkonvention verschrieben. Die CIPRA ist bei den drei Aktivitäten maßgeblich beteiligt.

cc.alps

cc.alps - Klimawandel: Einen Schritt weiter denken! ist ein jüngeres Projekt, das sich mit der Klimafolgenforschung alpenspezifisch beschäftigt. Es umfasst Vernetzung und Dokumentation, Diskussionsforen und anderer Veranstaltungen, sowie Wettbewerbe für erfolgreiche Aktivitäten und Projekte im Klimaschutz (Mai 2008–November 2009)[1].

climalp

Logo climalp-.png

"Das ideale Haus ist im Winter warm und im Sommer kühl" ... soll Sokrates gesagt haben. Dies ist auch ohne Heizungssystem und Klimaanlage möglich. Mit dem Projekt climalp fördert die CIPRA den Bau von energieeffizienten Häusern aus regionalem Holz im Alpenraum. Die CIPRA organisiert Exkursionen und informiert über Holzwertschöpfungsketten, den Klimaschutz und Fördermöglichkeiten in den einzelnen Alpenstaaten.

alpMedia

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Im Internationalen Jahr der Berge 2002 hat die CIPRA mit alpMedia einen ambitionierten Informationsdienst zur nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum gestartet. Heute erscheint alle drei Wochen ein Newsletter in vier Alpensprachen, welcher per E-Mail versendet und gleichzeitig im Internet veröffentlicht wird. Alle zwei Monate erscheint eine englische Zusammenfassung. Über den Menüpunkt alpMedia lassen sich eine Vielzahl alpen- und bergspezifischen News, Veranstaltungen, Dossiers, Links, Positionen, Publikationen und Projekte recherchieren.

Zukunft in den Alpen

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Zukunft in den Alpen war ein breit angelegtes Wissensmanagement-Projekt zur Förderung einer zukunftsfähigen Entwicklung im Alpenraum, in dem Studien und konkrete Projekte gesammelt und verfügbar gemacht wurden. Wissen verbreiten - Menschen vernetzen, das war das Motto von Zukunft in den Alpen. Menschen, Unternehmen und Institutionen sollten sich vernetzen, um Wissen und Informationen auszutauschen, umzusetzen und damit neue Impulse für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen zu geben. Das Projekt ist Ende 2007 zu Ende gegangen.

Netzwerke

  • Das Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen[2] (Alpenallianz) ist ein Zusammenschluss von Gemeinden im Alpenraum, die für die Umsetzung der Alpenkonvention auf lokaler Ebene arbeiten. Das Netzwerk wurde 1996/97 von der CIPRA initiiert und gründete sich nach einer Pilotphase 1997 im slowenischen Bovec als Verein nach deutschem Recht. Derzeit sind über 250 Gemeinden von Frankreich bis Slowenien entweder direkt oder im Rahmen eines Gemeindeverbandes Mitglieder bei der Allianz in den Alpen. Die CIPRA betreut das Gemeindenetzwerk administrativ, als Ideenlieferant und im Kommunikationsbereich.
  • Alpenstadt des Jahres[3] ist ein Verein, in dem sich die Alpenstädte, die den Titel "Alpenstadt des Jahres" verliehen bekommen haben, zusammengeschlossen haben. Dieser Titel zeichnet für besonderes Engagement bei der Umsetzung der Alpenkonvention aus. Seit 1997 wird er von einer internationalen Jury, in der die CIPRA Mitglied ist, vergeben. Alpenstadt des Jahres kann jede Stadt im Geltungsbereich der Alpenkonvention werden, die Bereitschaft zeigt, die Alpenkonvention in die Praxis umzusetzen. Das heißt, zu beweisen, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales/Kulturelles einander nicht ausschließen, sondern sich zukunftsweisend und sinnvoll ergänzen können.
  • Zentralasiatische Bergdorfallianz ist ein Gemeindenetzwerk in Zentralasien, das im Juni 2003 nach dem Vorbild des Gemeindenetzwerks "Allianz in den Alpen" gegründet worden ist. In diesem zentralasiatischen Gemeindenetzwerk geht es wie bei der Schwesterorganisation in den Alpen um nachhaltige Entwicklung in Berggemeinden und um den Erfahrungsaustausch, insbesondere im Bereich Energie, wie zum Beispiel dem Bau von Öfen und der Isolierung von Häusern.
  • Network Enterprise Alps NENA[4] ist ein InterregIIIB-Programm mit dem Ziel ein alpenweites Netzwerk von kleinen und mittleren Unternehmen aufbauen und damit nachhaltigkeitsorientierte Wirtschaftsbetriebe fördern. Das NENA-Netzwerk wird den beteiligten Unternehmen den Austausch von Knowhow erleichtern, das Entstehen von Kooperationen fördern, Weiterbildungsangebote entwickeln und zu einem besseren Image beitragen. Synergien sollen sowohl innerhalb der Wirtschaftszweige als auch zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen mobilisiert werden.
  • Netzwerk alpiner Schutzgebiete ALPARC[5] vereint mehr als 800 großflächige Schutzgebiete in den Alpen mit dem Ziel, den Austausch von Kenntnissen, Erfahrungen und Methoden zwischen den Schutzgebieten zu fördern. Die CIPRA arbeitet mit ALPARC bei der Umsetzung der Alpenkonvention in Aktionen und Projekten, sowie dem Austausch von Kompetenzen und Wissen zusammen.
  • Netzwerk Alpenrheintal der Binding Stiftung Schaan [6] Die Träger des Grossen Binding-Preises für Natur- und Umweltschutz der Binding Stiftung Schaan, darunter die CIPRA, erarbeiteten 2005 auf einem Symposium ein Handlungs-Leitbild. Nun hat die Stiftung die CIPRA beauftragt, bei Gemeinden und der lokalen Wirtschaft im grenzüberschreitenden Alpenrheintal die vermehrte Anwendung von Instrumenten anzuregen, welche die Kultur der Nachhaltigkeit verankern und die Brücke zwischen Ökonomie und Ökologie schlagen sollen.
  • Internationales Wissenschaftliches Komitee Alpenforschung (ISCAR) hat zum Ziel, die alpenweite und fachübergreifende Zusammenarbeit in der Alpenforschung sowie den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu fördern. Das ISCAR greift dabei insbesondere Forschungsinteressen der Alpenkonvention auf. ISCAR berät die Gremien der Alpenkonvention.
  • Club Arc Alpin (CAA) vereint die Alpenvereine aus Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz, Slowenien und Südtirol. Der CAA ist Ansprechpartner bei Fragen zur Ausübung von landschaftsgebundenen Sportarten im Gebirge.

Publikationen

Alpenreport

  • 2007 - 3. Alpenreport: Wir Alpen! Menschen gestalten Zukunft. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien (erschien auch auf Französisch, Italienisch und Slowenisch)
  • 2001 - 2. Alpenreport. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien (de/fr/it/sl)
  • 1998 - 1. Alpenreport. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien (de/fr/it/sl)

SzeneAlpen

  • SzeneAlpen. zwei- bis dreimal jährlich erscheinende Zeitschrift zu aktuellen Themen betreffend die Alpen, deutsch, französisch, italienisch und slowenisch. Kostenlos zu beziehen bei der CIPRA.

Tagungsbände

  • 23/06 - Klima - Wandel Alpen Tourismus und Raumplanung im Wetterstress (de/fr/it/sl)
  • 22/05 - AlpenStadt - AlpenLand (de/fr/it/sl/en)
  • 21/03 - Freie Fahrt für die Alpenkonvention?! Umsetzung am Brennpunkt Verkehr (de/fr/it/sl)
  • 20/02 - Die Rolle von NGOs in Berggebieten (de/fr/it/sl)
  • 19/01 - L‘Union Européenne et les Alpes (fr)
  • 18/00 - Alpentourismus (de/fr/it)
  • 17/99 - Jung sein - alt werden im Alpenraum (de/fr/it)
  • 16/98 - Energiezukunft Alpen (de/fr/it/sl)
  • 15/97 - Alpen-Gemeinde-Nachhaltigkeit (de/fr/it/sl)
  • 14/96 - Mythos Alpen (de)
  • 13/95 - Tun und unterlassen (de/fr/it)
  • 10/93 - Die Alpenkonvention (de/fr/it/sl)
  • 09/92 - Erhaltung der traditionellen alpinen Kulturlandschaften (de/fr/it)
  • 08/91 - Leben für unsere Alpenflüsse (de/fr/it/sl)
  • 06/89 - Neue Alpentransversalen (de/fr)

Auszeichnungen

  • 2002 - Alp Web Award des Club Alpino Italiano
  • 2001 - Großer Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz der Binding Stiftung, Schaan
  • 1998 - TUI Internationale Umwelt Auszeichnung der Touristik Union International TUI
  • 1998 - Gold Star der European Federation of the Associations of Tourism Journalists FEDAJT
  • 1995 - Umweltpreis in Gold der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer Arge Alp

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CIPRA-Wettbewerb cc.alps: Alle Beiträge sind online!, cipra.org
  2. Allianz in den AlpenGemeindenetzwerk von ca. 270 Gemeinden im gesamten Alpenraum
  3. Alpenstadt des Jahres
  4. NENA - Network Enterprise Alps
  5. alparc - Netzwerk alpiner Schutzgebiete
  6. Netzwerk Alpenrheintal der Binding Stiftung Schaan

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