Altpreußisches Infanterieregiment No. 13 (1806)

Altpreußisches Infanterieregiment No. 13 (1806)
Regiment zu Fuß & Name des Inhabers
Fahne 13 InfRgt 18th century.png
Fahne des Regiments im 18. Jahrhundert.
Aktiv 1685–1806 (Kapitulation)
Land Kurfürstentum Brandenburg/ Preußen
Truppengattung Infanterie
Historische Stationierungsorte Soest, Stift Essen, Bielefeld, Herford, Werden, 1724 Berlin (Friedrichswerder)
Herkunft der Soldaten Hugenotten, Mark Brandenburg
Inhaber 1686 Jacques L‘Aumonier, Marquis de Varenne, 1715 Anton von Pannewitz, 1722 Alexander von Dönhoff, 1740 Friedrich Sebastian Wunibald Truchsess zu Waldburg, 1745 Samuel von Polentz, 1746 Philipp Bogislav von Schwerin, 1750 August Friedrich von Itzenplitz, 1760 Friedrich Wilhelm von Syburg, 1762 Zar Peter III. von Russland, 1763 Friedrich Wilhelm von Wylich und Lottum, 1774 Heinrich Gottlob von Braun, 1794 Alexander Wilhelm von Arnim
Traditionsfolge Nach der preußischen Heeresreform als 1. Garde-Regiment zu Fuß in die neupreußische Armee übernommen.
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer No. 13
Kriege & wichtige Schlachten Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Koalitionskriege, Napoleonische Kriege

Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 13 war ein brandenburg-preußisches Regiment zu Fuß, das 1685 im westfälischen Soest als Regiment zu Fuß Varenne aus hugenottischen Flüchtlingen gebildet wurde. In der Folge hatte es Standorte in der Mark Brandenburg und schließlich in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Geschichte

1685 wurde das Regiment nach dem Edikt von Fontainebleau in Soest in der Grafschaft Mark aus französischen Glaubensflüchtlingen zusammengestellt. Erster Kommandeur war Oberst Jacques L‘Auiuonier Marquis de Varenne.[1] Wenige Jahre später ging ein Teil der Regimentsangehörigen an das neue hugenottische Regiment zu Fuß Wylich. 1724 wurde das Regiment nach Berlin in Garnison gebracht. Die Rekruten stammten aus dem Havelland (Glien, Löwenberg, Oberbarnim sowie der Priegnitz mit Friesack, Rhinow, Plauen, Havelberg und Brandenburgisches Domstift).

Beurteilung

Das Regiment galt als eines der besten Einheiten der preußischen Armee des 18. Jahrhunderts. Auf Grund der außerordentlichen Leistungen durfte es gleich nach dem ältesten Regiment (1806: No. 1) rangieren.[2]

Persönlichkeiten

Ein prominenter Angehöriger des Regimenents war der Schweizer Ulrich Bräker, der in seiner literarischen Beschreibung „Das Leben und die Abentheuer des armen Mannes im Tockenburg“ die preußischen Werbemethoden und sozialen und Kriegverhältnisse drastisch wiedergibt.[3]

Verbleib und Nachfolge

Das Regiment wurde 1806 als Regiment zu Fuß von Armin No. 13 durch Kapitulation aufgelöst. Das I. Bataillon kapitulierte am 28. Oktober bei Prenzlau, das II. Bataillion am 4. November bei Pinnow, das III. Bataillon bei Stettin.

Uniform, Ausrüstung

Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts bestand die Regimentsuniform aus einer blauen Uniformjacke mit gelblich-weißen Ärmelaufschlägen und Rabatten und roten Rockaufschlägen. Die Mütze der Flügelgrenadiere war blau-weiß, Silbermessingbeschlag mit weißem Püschel. Die Regimentsfahne war schwarz mit weinroten Flammen.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444, Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9, S. 101ff (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer. Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Curt Jany; Eberhard Jany (Hrsg.): Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914. Band 1, Biblio Verlag, Osnabrück 1967, S. 296ff (erweitere Auflage der Originalausgabe von 1928).
  2. Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444, Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9, S. 101 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer. Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5).
  3. Volltext: Ulrich Bräker: Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheur des Armen Mannes im Tockenburg. Abgerufen am 22. Juni 2011.. Zur Einordnung von Bräkers Regiment vgl. Helmut Eckert: Archivalischer Beitrag zu Ulrich Bräkers Erzählungen seiner Soldatenzeit. In: Ulrich Bräker (Hrsg.): Das Leben und die Abentheuer des armen Mannes im Tockenburg. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-0837-3, S. 1–39.

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