Alexander Dolgopolow

Alexander Dolgopolow
Alexander Dolgopolow Tennisspieler
Alexander Dolgopolow
Spitzname: Dolgo, The Dog, Sascha
Nationalität: UkraineUkraine Ukraine
Geburtstag: 7. November 1988
Größe: 180 cm
Gewicht: 71 kg
1. Profisaison: 2006
Spielhand: Rechts
Trainer: Jack Reader
Preisgeld: 1.754.871 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 59:54
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 16 (24. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 16
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 15:22
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 47 (24. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 47
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox: 24. Oktober 2011

Alexander Dolgopolow (ukrainisch Олександр Долгополов, Oleksandr Dolgopolow; * 7. November 1988 in Kiew) ist ein ukrainischer Tennisspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

bis 2005: Werdegang und Juniorenkarriere

Alexander Dolgopolow wurde als Sohn sportlicher Eltern geboren: Seine Mutter Elena war Leichtathletin, sein Vater Oleksandr Dolgopolow Sr. spielte Tennis und kam 1986 bis auf Platz 504 der Tennis-Weltrangliste.[1] Der Vater war es auch, der Alexander Jr. im Alter von drei Jahren das Tennisspielen beibrachte, und ihn bis 2008 trainierte. Da sein Vater lange Zeit Trainer des Top-10-Spielers Andrij Medwedjew war, lernte Alexander Jr. schon früh die Welt des Profitennis kennen und spielte als Kind mit damaligen Topspielern wie Andre Agassi oder Boris Becker.[2]

Dolgopolows größter Erfolg als Junior war das Erreichen des Viertelfinals bei den French Open 2005. Zudem konnte er bei mehreren kleineren Juniorenturnieren das Finale erreichen, und stieg in der Junioren-Weltrangliste bis auf Platz 21. Ab Oktober 2005 spielte er dann Future-Turniere im Erwachsenenbereich.

2006: Future-Turniersiege und ATP-Debüt

Bereits 2006, im Alter von 17 Jahren, konnte er insgesamt fünf Future-Turniere in Ägypten, der Ukraine, Weißrussland sowie Italien gewinnen, und stieg dadurch in die Top 400 der Tennis-Weltrangliste ein. Nachdem er im August 2006 erstmals an einem Challenger-Turnier teilnahm, konnte er sich im September 2006 in Bukarest erfolgreich für sein erstes ATP-Turnier qualifizieren. Er verlor jedoch in der ersten Runde gegen den Belgier Christophe Rochus. Dennoch wurde er eine Woche später zum ersten Mal ins ukrainische Davis Cup-Team berufen, war jedoch gegen Andy Murray chancenlos und konnte so die 2:3-Niederlage gegen Großbritannien nicht verhindern.

2007–2009: Erfolge auf der Challenger Tour

Im Januar 2007 nahm Alexander Dolgopolow bei den Australian Open erstmals an der Qualifikation zu einem Grand-Slam-Turnier teil, scheiterte jedoch bereits in der ersten Runde. Dafür schaffte er in Pörtschach zum zweiten Mal die Qualifikation für ein ATP-Turnier, verlor aber in der ersten Runde gegen Luis Horna. Im Juni 2007 folgte dann in Sassuolo der erste Titel bei einem Challenger-Turnier, so dass er in der Folge bis auf Platz 177 der Weltrangliste stieg.

In den folgenden zwölf Monaten konnte Dolgopolow jedoch kaum Erfolge verbuchen, so dass er im August 2008 bis auf Rang 470 abrutschte. Im September 2008 wurde der Abwärtstrend gestoppt, als er sich beim Challenger-Turnier von Trnava für das Hauptfeld qualifizierte und bis ins Halbfinale kam.

Im Juli 2009 schließlich begann eine sehr erfolgreiche Serie. Nach einer Halbfinalteilnahme beim Challenger-Turnier in Posen konnte Dolgopolow in Orbetello, Como und Trnava innerhalb von zwei Monaten drei Challenger-Turniere gewinnen. Im Oktober folgte dann in Sankt Petersburg gegen Robby Ginepri der erste Matchgewinn auf der ATP Tour. Alexander Dolgopolow beendete das Jahr auf seinem bislang besten Weltranglistenplatz 131.

2010: Einstieg in die Top 100 und Grand-Slam-Debüt

Das Jahr 2010 ging ähnlich erfolgreich weiter: Nach einer erfolgreichen Qualifikation und Achtelfinalteilnahme beim ATP-Turnier von Brisbane kam Dolgopolow im Februar 2010 beim Challenger-Turnier von Tanger bis ins Finale und gewann eine Woche später in Meknès den Titel, wodurch er erstmals in die Top 100 der Weltrangliste einstieg. Von nun an spielte er regelmäßig ATP-Turniere, und traf dabei beim Masters-Turnier von Madrid nach einem Erstrundensieg über Andreas Seppi in der zweiten Runde auf den spanischen Sandplatzkönig Rafael Nadal, gegen den er ein sehr ordentliches Spiel ablieferte. Diese Leistung konnte er im Mai bei den French Open bestätigen, als er bei seinem ersten Grand-Slam-Turnier gleich bis in die dritte Runde vorstoßen konnte. Dabei besiegte er den französischen Lokalmatador Arnaud Clément in einem fast vierstündigen Fünfsatzmatch und anschließend den an Position 12 gesetzten Fernando González glatt in drei Sätzen, bevor er gegen den späteren Viertelfinalisten Nicolás Almagro verlor. Einen Monat später bewies Dolgopolow in Eastbourne, dass er auch auf Rasen erfolgreich spielen kann, als er erst im Halbfinale von Michaël Llodra gestoppt werden konnte. Bei seinem ersten Auftritt in Wimbledon gewann er sein erstes Match gegen Marco Chiudinelli souverän in drei Sätzen und traf in der zweiten Runde auf den an Position 10 gesetzten Jo-Wilfried Tsonga. Nachdem er die ersten beiden Sätze verloren hatte, kämpfte sich Dolgopolow noch in einen fünften Satz, verlor dann aber letztendlich nach fast vier Stunden Spielzeit gegen den Favoriten. Dennoch erreichte Dolgopolow im Anschluss an Wimbledon mit Rang 39 seine bislang beste Weltranglistenposition. Im August 2010 konnte er beim Canada Masters in Toronto nach Siegen über Philipp Petzschner und Michail Juschny das Achtelfinale erreichen, wo er sich in drei knappen Sätzen dem Wimbledonfinalisten Tomáš Berdych geschlagen geben musste. In den folgenden Wochen schied er beim Cincinnati Masters sowie bei den US Open jeweils in der ersten Runde gegen David Ferrer aus. Im Oktober 2010 konnte Alexander Dolgopolow in Peking und Shanghai mit Marcos Baghdatis und Nicolás Almagro zwei Top-20-Spieler besiegen, verlor jedoch jeweils in der darauf folgenden zweiten Runde. Bei den russischen Turnieren in Moskau und Sankt Petersburg konnte er jeweils das Viertelfinale erreichen.

2011: Australian-Open-Viertelfinale und erste ATP-Titel

Das Jahr 2011 begann für Alexander Dolgopolow mit einer Zweitrundenniederlage gegen den späteren Finalisten Andy Roddick in Brisbane International 2011. Eine Woche später konnte er in Sydney durch einen Sieg über den an Position 1 gesetzten Sam Querrey das Viertelfinale erreichen, wo er dann aber gegen den späteren Turniersieger Gilles Simon verlor. Bei seinem Australian-Open-Debüt traf Dolgopolow nach Siegen über Michail Kukuschkin und Benjamin Becker in der dritten Runde auf den an Position 13 gesetzten Jo-Wilfried Tsonga, gegen den er im Vorjahr in Wimbledon in fünf Sätzen verloren hatte. Erneut wurde es ein Fünfsatzmatch, doch diesmal behielt Dolgopolow am Ende die Oberhand. Auch das nächste Match gegen den an Position 4 gesetzten Robin Söderling ging über fünf Sätze, und erneut konnte sich Dolgopolow gegen den Favoriten durchsetzen. In seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale konnte er gegen den späteren Finalisten Andy Murray zwar einen Satz gewinnen, verlor das Match aber letztendlich in vier Sätzen. Im Februar 2011 erreichte Alexander Dolgopolow in Costa do Sauípe erstmals in seiner Karriere ein ATP-Finale, unterlag dort jedoch in zwei Sätzen dem topgesetzten Nicolás Almagro. Zwei Wochen später erreichte Dolgopolow in Acapulco unter anderem durch einen Sieg über Stanislas Wawrinka das Halbfinale. Gegen den Titelverteidiger und späteren Turniersieger David Ferrer konnte er zwar den ersten Satz gewinnen, verlor das Match aber noch in drei Sätzen. Beim Masters-Turnier in Indian Wells scheiterte Dolgopolow im Einzel in der dritten Runde am späteren Halbfinalisten Juan Martín del Potro. Jedoch konnte er an der Seite von Xavier Malisse durch einen knappen Sieg über Roger Federer und Stanislas Wawrinka den Doppelbewerb für sich entscheiden und sicherte sich somit seinen ersten ATP-Titel. Beim folgenden Masters-Turnier in Miami konnte Alexander Dolgopolow in der dritten Runde Jo-Wilfried Tsonga erneut in einem knappen Dreisatzmatch bezwingen. Im Achtelfinale verlor er zwar klar gegen den Weltranglistenersten Rafael Nadal, jedoch erreichte er danach mit Rang 20 seine bislang beste Platzierung in der Weltrangliste. Nach mehreren Erstrundenniederlagen folgte der nächste Erfolg im Mai 2011 in Nizza, wo Dolgopolow im Viertelfinale den topgesetzten David Ferrer besiegen konnte, dann jedoch im Halbfinale Victor Hănescu unterlag. Bei den French Open erreichte er wie im Vorjahr die dritte Runde, wo er gegen Viktor Troicki verlor. In Wimbledon dagegen schied Alexander Dolgopolow in diesem Jahr schon in der ersten Runde gegen Fernando González aus. Ende Juli 2011 konnte Dolgopolow schließlich in Umag seinen ersten ATP-Einzeltitel gewinnen. Dabei besiegte er zunächst im Halbfinale den Titelverteidiger Juan Carlos Ferrero und anschließend im Finale Lokalmatador Marin Čilić. Im September 2011 erreichte Alexander Dolgopolow bei den US Open erstmals das Achtelfinale. Dort hatte er gegen den Weltranglistenersten und späteren Turniersieger Novak Đoković im Tie-Break des ersten Satzes mehrere Satzbälle, konnte diese jedoch nicht verwerten und verlor das Match anschließend glatt in drei Sätzen.

Spielstil

Alexander Dolgopolows Spielstil wird oft als ungewöhnlich und unorthodox beschrieben.[3] Seine Aufschlagbewegung ist extrem schnell, was es dem Gegner schwer macht, darauf zu reagieren.[4] In seinen Grundschlägen variiert Dolgopolow zwischen druckvollen Schägen mit viel Winkel sowie angeschnittenen Slice-Bällen, sowohl mit der Vorhand als auch mit der beidhändigen Rückhand.[5] Dabei ist es sein Ziel, „unvorhersehbar zu spielen und [seine] Gegner in unbequeme Situationen zu treiben“.[6]

Bemerkungen

Seit Mai 2010 wird Dolgopolow bei der ATP als Alexandr Dolgopolov geführt, was der russischen Aussprache seines Namens entspricht. Anfangs hatte er auch ein Jr. als Namenszusatz, um Verwechslungen mit seinem Vater zu vermeiden.

Dolgopolow leidet unter der Blutkrankheit Morbus Meulengracht[7], die dazu führt, dass er sich vor allem nach längeren Flugreisen über Wochen schlapp und müde fühlt und intravenös behandelt werden muss.[8]

Erfolge

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000 (1)
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250 (1)
ATP Challenger Tour (5)

Einzel

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 10. Juni 2007 ItalienItalien Sassuolo Sand SpanienSpanien Hector Ruiz-Cadenas 6:1, 6:4
2. 2. August 2009 ItalienItalien Orbetello Sand SpanienSpanien Pablo Andújar 6:4, 6:2
3. 6. September 2009 ItalienItalien Como Sand ArgentinienArgentinien Juan-Martín Aranguren 7:5, 7:65
4. 27. September 2009 SlowakeiSlowakei Trnava Sand AlgerienAlgerien Lamine Ouahab 6:2, 6:2
5. 28. Februar 2010 MarokkoMarokko Meknès Sand PortugalPortugal Rui Machado 7:5, 6:2
6. 31. Juli 2011 KroatienKroatien Umag Sand KroatienKroatien Marin Čilić 6:4, 3:6, 6:3

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 12. Februar 2011 BrasilienBrasilien Costa do Sauípe Sand SpanienSpanien Nicolás Almagro 3:6, 6:73

Doppel

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Endergebnis
1. 20. März 2011 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indian Wells Hartplatz BelgienBelgien Xavier Malisse SchweizSchweiz Roger Federer
SchweizSchweiz Stanislas Wawrinka
6:4, 6:75, [10:7]

Einzelnachweise

  1. ATP-Profil von Oleksandr Dolgopolov Sr.
  2. The Dog Unleashed
  3. Alexandr Dolgopolov is unorthodox, says Andy Murray
  4. Blood Simple
  5. The Lost Art of Playing Weirdly
  6. Frischer Wind auf der Tour
  7. The Lost Art of Playing Weirdly
  8. Blood Simple

Weblinks


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