- Husain ibn ʿAlī
-
Husain ibn ʿAlī auch Hussain und Hussein (* 626; † 10. Oktober 680; arabisch الحسين بن علي بن ابي طالب al-Ḥusain ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib) war der jüngere Sohn von ʿAlī ibn Abī Tālib und Fatima, ein Enkel des Propheten Mohammed und somit ein Mitglied der Ahl ul-Bait.
Hussein ist eine zentrale Figur im schiitischen Glauben. Nach dem Tod seines Bruders Hassan übernahm er (nachdem er zuvor ein Vorgehen gegen Muʿāwiya I. zu dessen Lebzeiten abgelehnt haben soll) 680 die Führung eines Aufstands in Kufa gegen die herrschende Kalifenlinie der Umayyaden, der allerdings schnell niedergeschlagen wurde. Hussein wurde am 10. Oktober 680 (10. Muharram 61 islamischer Zeitrechnung) in der Schlacht von Kerbela von den Truppen des Kalifen Yazid I. gestellt und im Verlauf des Gefechtes getötet. Sein Grabmal befindet sich nach schiitischer Tradition in einer Moschee in Kerbela, im Imam-Husain-Schrein, doch gibt es auch eine Überlieferung, nach der er in Ägypten bestattet sein soll.
Hussein wird aufgrund seines Todes in der Schlacht von Kerbela von den Imamiten (Zwölferschiiten) als Märtyrer verehrt. Einen Höhepunkt dieser Verehrung stellen die jährlichen Aschura-Trauerzeremonien dar. Ein Schrein an der Stelle, an der angeblich sein Kopf in Damaskus eine Zeit lang aufbewahrt wurde, steht außerdem in der Umayyadenmoschee in Damaskus, Syrien. Es entstanden zahlreiche Erzählungen um ihn, die etwa seine Geburt, Kindheit und Tod betrafen. Die weltweit größte islamische Wallfahrt ist die Al-Arba'un (der 40. Tag nach dem Tod von Husain ibn Ali). Im Jahr 2009 begaben sich beim Al-Arba'un-Fest insgesamt 14,5 Millionen Menschen zur Grabstätte des Husains.
Aus seiner Ehe mit der (angeblichen) sassanidischen Prinzessin Schahr-Banu entstammte sein Sohn Ali Zain al-Abidin, der vierte Imam der Schiiten.
Literatur
- L. Veccia Vaglieri: (Al-)Husayn b. Ali b. Abi-Talib. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. 3 (1986), S. 607–615.
- Arnold Nöldeke: Das Heiligtum al-Husains zu Kerbelâ. Berlin 1909 (= Dissertation an der Universität Erlangen)
Weblinks
- al-Ḥusayn ibn ʿAlī bei Encyclopædia Britannica
Imame der ZwölferschiitenʿAlī ibn Abī Tālib | Hasan ibn ʿAlī | Husain ibn ʿAlī | ʿAlī ibn Husain Zain al-ʿĀbidīn | Muhammad ibn ʿAlī al-Bāqir | Dschaʿfar as-Sādiq | Mūsā ibn Dschaʿfar al-Kāzim | ʿAlī ibn Mūsā ar-Ridā | Muhammad ibn ʿAlī ibn Mūsā at-Taqī al-Dschawād | ʿAlī al-Hādī an-Naqī | Hasan al-Askari | Muhammad ibn Hasan al-Mahdi
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Husain ibn Ali — Das Mausoleum von Imam Hussein in Kerbela 2005 Husain ibn Ali auch Hussain und Hussein (* 627; † 10. Oktober 680; arabisch الحسين بن علي بن ابي طالب al Ḥusain ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib) war der jüngere Sohn von Ali ibn Abi Talib und … Deutsch Wikipedia
Al-Husain ibn 'Alī ibn Abī Tālib ibn 'Abd al-Muttalib ibn Hāschim ibn 'Abd Manaf — Das Mausoleum von Imam Hussein in Kerbela 2005 Husain ibn Ali auch Hussain und Hussein (* 627; † 10. Oktober 680; arabisch الحسين بن علي بن ابي طالب al Ḥusain ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib) war der jüngere Sohn von Ali ibn Abi Talib und … Deutsch Wikipedia
Al-Husain ibn 'Alī — Das Mausoleum von Imam Hussein in Kerbela 2005 Husain ibn Ali auch Hussain und Hussein (* 627; † 10. Oktober 680; arabisch الحسين بن علي بن ابي طالب al Ḥusain ibn ʿAlī ibn Abī Ṭālib) war der jüngere Sohn von Ali ibn Abi Talib und … Deutsch Wikipedia
Husain I. ibn Ali — (arabisch حسين بن علي) († 1735) war von 1705 bis 1735 Bey von Tunis und begründete die Dynastie der Husainiden, die in Tunesien mit Unterbrechungen bis 1957 an der Macht blieb. Nach dem Sturz der Muradiden Beys durch einen Militäraufstand … Deutsch Wikipedia
Hasan ibn ʿAlī — al Hasan ibn ʿAlī ibn Abī Tālib ibn ʿAbd al Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manaf (الحسن بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف / al Ḥasan b.ʿAlī b. Abī Ṭālib b.ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf; * 625; † 670) war der ältere… … Deutsch Wikipedia
Zaid ibn Ali — ibn al Hussein ibn Ali ibn Abi Talib ibn Abd al Muttalib ibn Haschim (arabisch زيد بن علي بن الحسين بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب ﺑﻦ ﻫﺎﺷﻢ, DMG Zaid b. ʿAlī b. al Ḥusain b. ʿAlī b. Abī Ṭālib b. ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim; † 740) war der… … Deutsch Wikipedia
Hasan ibn 'Alī — al Hasan ibn Alī ibn Abī Tālib ibn Abd al Muttalib ibn Hāschim ibn Abd Manaf (الحسن بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف / al Ḥasan b.ʿAlī b. Abī Ṭālib b.ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf; * 625; † 670) war der ältere Sohn … Deutsch Wikipedia
Hasan ibn Ali — al Hasan ibn Alī ibn Abī Tālib ibn Abd al Muttalib ibn Hāschim ibn Abd Manaf (الحسن بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف / al Ḥasan b.ʿAlī b. Abī Ṭālib b.ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf; * 625; † 670) war der ältere Sohn … Deutsch Wikipedia
Hasan ibn Alī — al Hasan ibn Alī ibn Abī Tālib ibn Abd al Muttalib ibn Hāschim ibn Abd Manaf (الحسن بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف / al Ḥasan b.ʿAlī b. Abī Ṭālib b.ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf; * 625; † 670) war der ältere Sohn … Deutsch Wikipedia
Hassan ibn 'Alī — al Hasan ibn Alī ibn Abī Tālib ibn Abd al Muttalib ibn Hāschim ibn Abd Manaf (الحسن بن علي بن أبي طالب بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف / al Ḥasan b.ʿAlī b. Abī Ṭālib b.ʿAbd al Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf; * 625; † 670) war der ältere Sohn … Deutsch Wikipedia