Adolf von Tschabuschnig

Adolf von Tschabuschnig
Historische Ansicht Tschabuschnigs

Adolf Ignaz von Tschabuschnig (* 20. Juli 1809 in Klagenfurt; † 1. November 1877 in Wien) war ein österreichischer Minister, Parlamentarier, Jurist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Seine Familie (Schreibweise auch von Tschabuschnigg) gehörte dem Adelsstand freier Reichsritter an, war jedoch verarmt. Nach der Schulzeit in Klagenfurt studierte er von 1826 bis 1830 in Wien Rechtswissenschaften. Er arbeitet zunächst u.a. in Triest, bevor er im Jahr 1848 zum Mitglied des Kärntner Landtags für die grundbesitzenden Stände gewählt wurde. 1859 wurde er Hofrat beim Obersten Gerichtshof in Wien, wo er im Jahr 1861 zum Reichsrat ernannt wurde. Seine Ernennung zum Justizminister im Kabinett von Alfred Józef Potocki erfolgte im Jahr 1870.

Schriftstellerei

Tschabuschnig betätigte sich Zeit seines Lebens schriftstellerisch. Er gilt als Anhänger der jungdeutschen Dichtung. Seine Hauptwerke sind Die Industriellen (erschienen in zwei Bänden 1854) sowie Sünder und Toren (zwei Bände, 1875).

Werke in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Das Haus des Grafen Owinski. [unter dem Pseudonym A. B. T. Süd]. Leipzig: Hinrichs 1832.
  • Gedichte. Leipzig, Dresden: Arnoldsche Buchhandlung 1833.
  • Novellen. Wien: Verlag Haas'sche Buchhandlung 1835.
  • Humoristische Novellen. Wien: Pfautsch & Kompagnie 1841.
  • Gedichte. 2. Auflage. Wien: Pfautsch & Kompagnie 1841.
  • Ironie des Lebens. Wien: Rohrmann 1841.
  • Buch der Reisen. Bilder und Studien aus Italien, der Schweiz und Deutschland. Wien: Pfautsch & Kompagnie 1841.
  • Der moderne Eulenspiegel. Pesth: G. Heckenast 1846.
  • Neue Gedichte. Wien 1851.
  • Die Industriellen. Zwickau: Thost 1854.
  • Aus dem Zauberwalde. Berlin: Schindler 1856.
  • Grafenpfalz. Nordhausen 1862.
  • Gedichte. 4. Auflage Leipzig: Brockhaus 1872.
  • Sünder und Thoren. Bremen: J. Kühtmann's Buchhandlung 1875.
  • Fabrikanten und Arbeiter. [überarbeitete Auflage von Die Industriellen] Würzburg: Schreiner 1876.
  • Nach der Sonnenwende. 1877.
  • Große Herren und kleine Leute. Bremen: J. Kühtmann's Buchhandlung 1877.
  • Gesammelte Werke. Bremen 1876-1877. 6 Bde. [nach dem Tod Tschabuschniggs abgebrochen]

Literatur über Tschabuschnig

Zeitgenössische Besprechungen

  • Vinzenz Rizzi: Literaturbriefe [Über Tschabuschniggs Neue Gedichte]. In: Carinthia Nr. 77/1851, S. 305f. sowie Nr. 78/1851, S. 309f.
  • Vinzenz Rizzi: Literarisches. [Über Die Industriellen]. Carinthia Nr. 96/1854, S. 381f.
  • Paul Freiherr von Herbert: Adolf Ritter von Tschabuschnigg. Biographische Skizze. In Carinthia 1878, S. 49-65.

Biografie

  • Othmar Rudan: Im Wandel unwandelbar. Der Kärntner Dichter und Politiker Adolf Ritter von Tschabuschnigg 1809-1877. Porträt einer problematischen Persönlichkeit. Klagenfurt 1977.
  • Hans H. Hahnl: Adolf v. Tschabuschnigg. In: Ders. Vergessene Literaten. Fünfzig österreichische Lebensschicksale. Wien 1984.
  • Franz G. Hann: Adolf Ritter von Tschabuschnigg. Sein Lebensgang, sein Dichten und politisches Wirken. Zur Erinnerung an seinen 100. Geburtstag. In: Carinthia 1909, S. 223-248.
  • Ludwig Julius Fränkel: Tschabuschnigg, Adolf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 695–697.
  • Adolph Ritter von Tschabuschnigg In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich.

Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk Tschabuschnigs

  • Erika Hügel: Adolph I. Ritter von Tschabuschnigg. Nachlaß und lyrisches Schaffen. Dissertation, maschinschriftlich. Wien 1950.
  • Johann Strutz: Adolf Ritter von Tschabuschniggs Roman Die Industriellen: Eine Interpretation im ideologie- und kulturkritischen Kontext. In: ÖGL H. 2/1984, S. 90-108.
  • Hugh Ridley: Adolf von Tschabuschnigg: Signifizierung und Zynismus. In: Lengauer, Kucher (Hgg.): Bewegung im Reich der Immobilität. Wien, Köln, Weinar 2001. S. 299-310.
  • Primus-Heinz Kucher (Hg.): Adolf Ritter von Tschabuschnigg (1809-1877). Literatur und Politik zwischen Vormärz und Neoabsolutismus. Wien 2006.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tschabuschnig — Adolf Tschabuschnigg Straße in Klagenfurt Tschabuschnig ist ein Kärntner Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abgeordneten zum Kärntner Landtag (2. Wahlperiode) — Diese Liste der Abgeordneten zum Kärntner Landtag (2. Wahlperiode) listet alle Abgeordneten zum Kärntner Landtag in der 2. Wahlperiode auf. Die erste Sitzung der 2. Wahlperiode wurde am 18. Februar 1867 durchgeführt, die letzte Sitzung fand am 28 …   Deutsch Wikipedia

  • Klagenfurt am Wörthersee — Klagenfurt am Wörthersee …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”