Kathedrale von Saint-Denis

Kathedrale von Saint-Denis
Gotische Kathedrale von Saint-Denis
Mittelschiff

Die Kathedrale von Saint-Denis (französisch: Basilique Saint Denis) ist eine ehemalige Abteikirche in der Stadt Saint-Denis nördlich von Paris. Sie ist eine Basilica minor und wurde 1966 zur Kathedrale des Bistums Saint-Denis erhoben. Seit 564 n. Chr. diente sie den fränkischen Königen als Grablege und vom Ende des 10. Jahrhunderts, genauer seit Hugo Capet, bis 1830 wurden fast alle französischen Könige und auch viele Königinnen dort beerdigt. Während der Französischen Revolution 1793 kam es zur Plünderung der Gräber, wobei auch die Skulpturen der Kirche schwer beschädigt wurden. Das seit 1862 als Monument historique klassifizierte Kulturdenkmal ist von großer kunsthistorischer Bedeutung, da in seinem 1140 begonnenen Chor die ersten spitzbogigen Kreuzrippengewölbe gebaut wurden, so dass Saint-Denis als Wiege der Gotik gilt.

Die Kirche ist dem heiligen Dionysius, dem Schutzpatron und ersten Bischof von Paris geweiht, der – gemäß der Legende – in der Zeit der Christenverfolgungen um das Jahr 249 nach Christus auf dem Montmartre enthauptet wurde, seinen Kopf aufnahm und bis zu dem Standort der heutigen Kirche wanderte, wo er tot zusammenbrach und bestattet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Kirche erhebt sich an der Stelle mehrerer wenig bekannter Vorgängerbauten. Im 4. Jahrhundert entstand über dem Grab des Heiligen Dionysius von Paris eine Grabkapelle, welche laut dem Zeugnis des Gregor von Tours (538–594) die heilige Genoveva im Jahr 475 durch eine größere Kirche ersetzen ließ. Ein Kloster, das sich bedingt durch die günstige Lage in dem fruchtbaren Pariser Becken und an der alten Handelsstraße von Paris nach Rouen rasch entwickelte, ist um 625 nachgewiesen.

Die Merowinger widmeten diesem Kloster ihre ganze Aufmerksamkeit, insbesondere Chlothar I. (König des gesamten Frankenreiches von 558–561) – dessen Gattin Arnegunde († um 565) dort in einem überaus reichen Grab bestattet wurde, das erst 1959 wiederentdeckt wurde – Chlothar II. (König der Franken von 584–629) und Dagobert I. (König von 629–638). Letzterer beschenkte das Kloster so reich – unter anderem ließ er einen kostbaren neuen Schrein für die Reliquien schaffen – dass er von den Mönchen späterer Zeiten als Klostergründer angesehen wurde. Vor allem aber brach er mit der Tradition und bestimmte nicht die bisherige königliche Nekropole, die Abtei Saint-Vincent-Sainte-Croix (künftig Abtei Saint-Germain-des-Prés) zu seinem Bestattungsort, sondern die Abtei St-Denis. Seine Witwe Nanthild und sein Sohn Chlodwig II. († 657) taten es ihm gleich und ebenso der Hausmeier Karl Martell († 741), der damit seine Macht demonstrieren wollte.

Mit dem Bau eines neuen Altarraumes (um 750–775), der es den Pilgern gestattete, die Gräber der Heiligen zu umrunden, begann der erste Karolinger, Karl Martells Sohn Pippin der Jüngere (König von 751–768). Pippin konnte sich Dank der Unterstützung des einflussreichen Abtes Fulrad von St-Denis, der sich in Rom für ihn eingesetzt hatte, im Chor der Abteikirche von Papst Stephan II. zum König krönen lassen. An der Kirche wurde er auch bestattet, bevor die von ihm begonnenen Arbeiten unter Karl dem Großen vollendet wurden. Dessen neue Hauptstadt wurde Aachen, die Abtei verlor ihren Einfluss und erst Karl der Kahle († 877) fand seine letzte Ruhestätte wieder in St-Denis.

Mit der Machtergreifung des Begründers der Dynastie der Kapetinger, Hugo Capet (König von Frankreich von 987–996), festigte St-Denis endgültig seine Rolle als Grablege der französischen Herrscher, die – mit Ausnahme von Philipp I., Ludwig VII., Ludwig XI., Karl X. und Ludwig Philipp I. sowie der Napoleoniden – alle dort bestattet wurden.

Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt die Kirche einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 12. Jahrhunderts, dem Abt Suger (1081–1151).

Während der Französischen Revolution wurden die Königsgrabmale schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Fenster der Kirche wurden 1793 weitgehend zerstört. Einige davon wurden 1848 von Viollet-le-Duc restauriert, Bruchteile und vollständige Fenster finden sich in Kirchen und Sammlungen in ganz Europa.

Viollet-Le-Duc führte wie an vielen Kathedralen Frankreichs Restaurierungsarbeiten durch, die aber, wie die Eingriffe des 19. Jahrhunderts so häufig, den Gesamteindruck eher entstellten.

Architektur

Saint-Denis und der Beginn der Gotik

Die Stadt Saint-Denis war einstmals ein selbständiger Ort im Norden von Paris, ist aber heute durch das Wachstum der Hauptstadt zu einem Pariser Vorort geworden.

Der Beginn der Gotik ist in der Forschung genauso umstritten wie der anderer großer Phasen in der Entwicklung der Kunst. In der Fachliteratur existieren Datierungsunterschiede von rund 70 Jahren. Einige Autoren betrachten St-Denis 1140 und die Kathedrale von Laon als Vorstufen, manche sogar noch Chartres, und lassen die eigentliche Gotik entweder erst 1195 mit der Kathedrale von Bourges oder 1211 mit der von Reims beginnen. Eine andere Richtung kann mit früheren Zahlen aufwarten. Demnach beginnt die Gotik in Frankreich in der Île-de-France zwischen 1130 und 1140.

Umstritten ist auch, mit welcher Kirche genau die Gotik begann, und zwar auch bei denjenigen Autoren, die die Gotik um 1130/40 einsetzen lassen. Es gibt eine Konkurrenzsituation zwischen mindestens drei Bauwerken: Saint-Denis, Saint-Martin-des-Champs und Sens. Traditionellerweise wird in der Forschung aber davon ausgegangen, dass Saint-Denis – hier – der Gründungsbau der Gotik ist.

Der Neubau von Saint-Denis, der ersten gotischen Kirche, beginnt mit deren Westbau 1137, also ungefähr 100 Jahre vor den ersten gotischen Bauwerken in Deutschland, dem Magdeburger Dom 1209, der Liebfrauenkirche in Trier 1227/35 und der Elisabethkirche in Marburg 1235. Die erste vollständig nach französischem Vorbild errichtete gotische Kathedrale in Deutschland ist allerdings erst der Kölner Dom, der 1248 begonnen wurde.

Bei der französischen gotischen Architektur werden vier verschiedene Entwicklungsphasen unterschieden: Die Frühgotik von 1140 bis 1200/10, die Hochgotik von 1210 bis 1270, die sog. Rayonnant-Gotik von 1270 bis 1370 und die Spätgotik von 1370 bis 1520.

Die Fassade von 1137

Die hl. Dreifaltigkeit, Detail des Portales

Die Grundsteinlegung der Westfassade fand am 9. Juni 1137 unter Leitung des Abtes Suger statt, die Weihe am 9. Juni 1140, genau drei Jahre später.

Diese erste gotische Fassade ging über die normannische hinaus, beispielsweise der von Saint-Étienne (Caen). Das Portal gleicht einer großen Toreinfahrt als Symbol des Eingangs ins himmlische Jerusalem, als das der ganze Kirchenbau aufgefasst wurde. Die Figurenplastiken an den Portalseiten zeigen deshalb auch die Könige Israels.

Es entsteht hier ein dynamisches Zentrum, das größer und höher ist als die Seitenteile, und das sorgt dafür, dass die Fensterzone darüber ebenfalls höher angebracht wurde. In die archaische Strenge der vorhergehenden normannischen Architektur ist bei St-Denis 1137 dynamische Bewegung gekommen, die schon hier an der ersten gotischen Fassade eine Tendenz zur Höhensteigerung in der Mitte zeigt. Es gibt keine durchgehende horizontale Geschosseinteilung mehr.

Die Mauerflächen werden durch Fenster und auf die Mauer „geklebte“ Dekorationsformen gegliedert. In den Fenstergeschossen werden die Fenster von ähnlichen, aber vorgeblendeten Bogenformen begleitet, die mit den Fenstern die ganze Wand überziehen.

Entscheidend ist dabei, dass in Saint-Denis die Außenmauer als sichtbare Fläche zum ersten Mal hinter solchen „Dekorationsschichten“ allmählich zurücktritt. Die Kunstgeschichte spricht hier von einer „Auflösung“ und „Verschleierung“ der Wand. Solche Tendenzen zeigten sich allerdings schon in der Spätphase der Romanik und sind ein Grund, warum in Teilen der Forschung diese Formen in St-Denis noch nicht als „eigentlich gotisch“ gewertet werden.

Die ursprüngliche Planung von Saint-Denis sah zwei Türme vor. In dieser frühen Phase der Gotik sind die Türme auf einen eigenständigen, nahezu quadratischen Fassadenblock aufgesetzt, in diesem Fall sogar hinter der unteren Mauer zurückgesetzt. In der Hochgotik wird es zu einer durchgehenden Fassadengestaltung kommen, die von unten nach oben in einer gewaltigen Höhensteigerung ohne Unterbrechung durchgeht, wie wir das in Deutschland besonders vom Kölner Dom her kennen. In St-Denis wirkt im unteren Fassadenblock noch das antike Motiv eines eigenständigen Triumphbogens nach, daher die deutlich rechteckige Grundform.

Von der ursprünglichen Planung ist in Saint-Denis nur der südliche Turm vollendet worden. Der Nordturm wurde später nach dem Vorbild Caen nachgebaut. Dieser Turm wurde später wieder abgetragen. Die ganze Westfassade wird so zu einem Tor, das entsprechend den Worten der Liturgie als Tor des Himmels zu verstehen ist. Der Torcharakter wird durch den Zinnenkranz und die weiten Portale zusätzlich hervorgehoben.

Im Tympanon des Mittelportals thront Christus als Richter des Jüngsten Gerichts: Er entscheidet, wer in das Tor des Himmels eintritt. „Die Portale großer Kirchen dienten im Mittelalter als Gerichtsstätte, deswegen wurden die Bogenfelder oft mit Darstellungen des Jüngsten Gerichtes geschmückt […] Aber auch die Deutung der Kirche als Abbild des Himmlischen Jerusalem erfordert das Durchschreiten des göttlichen Gerichts.“ [1]

Die Gewändefiguren, die ersten bekannten gotischen Säulenfiguren, sind in Saint-Denis 1771 herausgerissen worden, weitere Zerstörungen erfolgten während der Französischen Revolution. Die Restaurierungen von 1839/40, die nach dem Geschmack und dem Kenntnisstand der Zeit vorgenommen wurden, haben das ursprüngliche Bild leider verfälscht. Nur die formale Aufteilung der Flächen ist original.

Der erste gotische Chor

Der Chorumgang

Anhand einer Grundrisszeichnung des Chores von St-Denis lässt sich ein entscheidendes Prinzip des gotischen Raumes zeigen, wie er hier 1140 zum ersten Mal auftritt. Der Chor hat einen sog. Chorumgang und einen Kapellenkranz. Zwischen den Kapellen stehen die Strebepfeiler, die das Gewölbe nach außen abstützen. Sowohl der Chorumgang als auch der Kapellenkranz sind in einzelne Kompartimente geteilt, die jedes für sich ein unregelmäßiges Kreuzrippengewölbe haben. Entscheidend ist dabei, dass die Gewölbe von Chorumgang und Kapellenkranz zu einem einheitlichen Raum verbunden sind, was mit den romanischen Gewölben nicht ermöglicht werden konnte. Diese Gewölbeform wird daher als eins der Hauptkennzeichen der gotischen Architektur angesehen.

Im nachhinein ist es recht schwierig zu verstehen, welche Revolution diese Neuerung von 1140 in der sakralen Baukunst ausgelöst hat. Erst durch die Erfindung und geniale Verbindung neuer Bauformen und Bautechniken, wie Spitzbogen, Kreuzrippengewölbe, Bündel- und Strebepfeiler, war es technisch möglich, die erwünschte Durchlichtung des Innenraums mit Hilfe größerer Fenster und den Wunsch nach höheren Wänden, Türmen etc. in der Praxis zu verwirklichen. Der Druck des Gewölbes, der Gewölbeschub, wurde nicht mehr allein von den massiven Säulen und Wänden aufgefangen, sondern über das Pfeilersystem nach außen abgeleitet. Gleichzeitig konnte das Gewicht eines Gewölbes durch die Skelettbauweise der Spitzbogentechnik wesentlich verringert werden. Die Fenster konnte man fast beliebig vergrößern und verbreitern, ohne dass die Tragkraft und Stabilität der Mauer Schaden genommen hätte.

Wie das Kreuzrippengewölbe im Einzelnen funktioniert hat, ist in der Wissenschaft umstritten, bzw. nicht plausibel geklärt. Durch die Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges ergaben sich häufig Situationen, die man experimentell nicht herbeiführen kann: Man konnte in vielen Kirchen prüfen, wie die Gewölbe die Schäden überstanden hatten und es ergaben sich paradoxerweise zwei unterschiedliche Varianten: Es gab Kreuzrippen-Gewölbe, bei denen die Rippen abgefallen waren, die aber trotzdem stabil blieben, gleichsam als Kreuzgratgewölbe. Andererseits gab es Fälle, bei denen nur die Rippen stehen geblieben sind, die Gewölbewangen jedoch heruntergefallen waren. Angesichts dessen könnte man annehmen, dass es sich hier um zwei verschiedene Gewölbeformen handelt, die lediglich kombiniert worden sind.

Nach heutigem Wissensstand nimmt man an, dass die Rippen das Tragverhalten des Kreuzgewölbes objektiv nicht wesentlich verbessern. Es bleibt aber immer noch die Frage, ob die Rippengewölbe in St-Denis 1140 in erster Linie aus ästhetischen Gründen gebaut wurden oder um die Konstruktion der Gewölbe zu vereinfachen, also nur für die reine Bauphase interessant waren.

Eine Hypothese ist, dass bei einem Kreuzrippengewölbe die lastenden Kräfte des Steingewölbes auf die Rippen konzentriert werden, die das Gewicht im Innenraum an die Pfeiler - und außen an das Strebewerk weitergeben, so dass insgesamt das entsteht, was die Kunstwissenschaft ein lineares Stützsystem nennt: ein System, bei dem die lastenden Kräfte entlang von Linien abgeleitet werden - über die Rippen auf die Pfeiler innen und außen.

Entscheidend für die Weiterentwicklung der gotischen Architektur ist, dass in den Kreuzrippen zwei unterschiedliche Prinzipien vereint werden: Sie haben eine bestimmte Funktion und sie drücken diese auch deutlich aus, unterstrichen durch eine farbliche Gestaltung bzw. Betonung der Kraftlinien.

Das Licht

Durch das neue gotische Stützsystem ergaben sich auch in Bodenhöhe große Fenster. Die Innensäulen des Chores sind so angeordnet, dass sie das Licht möglichst ungehindert einströmen lassen und sich auf den Mittelpunkt des Chores ausrichten, wo der Altar steht. Hier war das Zentrum der christlichen Liturgie und hier konzentrierte sich auch das einströmende Licht, Symbol für die erwartete Wiederkunft Christi. [3] Das Licht galt in der damaligen Theologie als die unmittelbare Erscheinung des Göttlichen - daher auch die reichhaltige Verwendung von lichtbrechenden Edelsteinen bei den liturgischen Gerätschaften. In der gotischen Architektur wird das Licht zum wesentlichen Konstruktionsprinzip der ganzen Kathedrale. Es kommt nicht später hinzu, es bestimmt die Konzeption des Bauwerks von vornherein. Das gotische Fenster ersetzt das romanische Fenster und zugleich die romanische Wand.

Technische Erfindungen spielen ebenfalls eine Rolle: Im 10. Jahrhundert hatte man die Technik erfunden, Glasteile in Bleistege zu fassen. Dadurch wurde das Gewicht geringer, die dünnen Bleiruten konnten beliebig gebogen werden und erlaubten eine freiere Gestaltung der Glasfenster.

Die Zahlenverhältnisse

Zahlenverhältnisse repräsentieren die göttliche Ordnung. Das Langhaus ist unterteilt in eine gleichförmige Abfolge von Jochen mit jeweils einem Kreuzrippengewölbe. Zu jedem Mittelschifffeld gehören ein südliches und ein nördliches Seitenschifffeld. Die Maßeinheit für den gesamten Bau ist das Vierungsquadrat im Seitenverhältnis von 1:1. Jeweils zwei Mittelschiffjoche bilden ein Vierungsquadrat, jedes Mittelschiffjoch ist doppelt so groß wie ein Seitenschiffjoch, beide stehen also im Verhältnis 1:2. Auch im Wandaufbau lassen sich solche einfachen geometrischen Verhältnisse nachweisen. Das Quadrat mit seinem vollkommenen Zahlenverhältnis von 1:1 war im 12. Jahrhundert das geometrische Abbild der Gottheit.[2]

Solche geometrischen Maßverhältnisse wurden ganz allgemein als solche Abbilder des Gottesreiches auf Erden angesehen, wie man es sich damals vorstellte. Nicht umsonst waren im frühen Mittelalter die Baumeister meistens Theologen, die bautechnisch wenig gebildet waren. Das änderte sich erst ab ca. 1250, als geschulte Fachleute die Bauführung übernahmen.

Im Bauhüttenbuch des picardischen Architekten Villard de Honnecourt von 1225–35 sind geometrische Maßverhältnisse als Grundlage der Konstruktion gotischer Kathedralen niedergelegt. Man stellte sich die göttliche Schöpfung nach den Verhältnissen der Geometrie vor und der mittelalterliche Architekt unterwarf sich diesem Prinzip seines vermeintlichen göttlichen Lehrmeisters.

In Villards Musterbuch werden nicht nur die geometrischen Regeln der gotischen Architektur dargelegt, sondern auch die Ästhetik der ‚musikalischen‘ Verhältnisse, die den Intervallen der vollkommenen Akkorde entsprechen.

So verhalten sich die Länge der Kirche zum Querhaus wie die Quinte (2:3). Die Oktave (1:2) bestimmt das Verhältnis zwischen Haupt- und Seitenschiff, Länge und Breite des Querhauses und des Aufrisses. Das Verhältnis 3:4 im Chor lässt die Quarte anklingen, das Verhältnis 4:5 von Hauptschiff und Seitenschiffen zusammengenommen entspricht der Terz, während die Vierung, ästhetisch das Zentrum der Kirche, auf dem Verhältnis des Einklangs, 1:1, beruht, dem vollkommensten der Akkorde.“ [3]

Die Zahlenverhältnisse von 1:1, der Oktave 1:2, der Quinte 2:3 und der Quarte 3:4 bestimmten den Aufbau der Kathedrale innen und außen und waren auch die Grundlage der damaligen Musik. In solchen Verhältnissen sah man die geordnete göttliche Welt realisiert. Der heilige Augustin stellte Musik und Architektur als „Schwestern der Zahl“ zusammen über die anderen Künste [4].

Durch das Triforium und den Lichtgaden einfallendes Licht
Die Chorfenster
Triforium

Der hochgotische Umbau und das durchlichtete Triforium (1231– 1281)

Ab 1231 unternahm die Abtei den Neubau des Langhauses und der oberen Chorgeschosse. Der Architekt ist unbekannt, er wird als Saint-Denis-Meister bezeichnet.[5]

Nachdem bereits der frühgotische Chor bezüglich des Lichteinfalls revolutionär war, gibt es im hochgotischen Neubau von St-Denis eine weitere architektonische Neuerung von großer Bedeutung: das sogenannte durchlichtete Triforium. Die Entwicklung verlief folgendermaßen: Der frühgotische Chor wurde in nur dreijähriger Bauzeit vollendet und am 11. Juni 1144 geweiht. Dagegen blieb das alte Langhaus bestehen. Nach dem Tod Sugers 1151 trat ein Stillstand in der Bautätigkeit ein, so dass das Langhaus erst einhundert Jahre später in Angriff genommen wurden. Von 1231–1281 wurde es errichtet und stellt nun eines der schönsten Beispiele der Hochgotik dar.

Auch im Langhaus erfüllt intensives Licht den knapp 30 Meter hohen Raum. Und für diesen Eindruck von großer Bedeutung ist neben der oberen Fensterzone das durchlichtete Triforium, das 1231 hier zum ersten Mal – zusammen mit Amiens - auftritt [6]. Der Begriff „Triforium“ kommt aus dem Altfranzösischen und bedeutet eigentlich „durchbrochene Arbeit“. Es dient als Laufgang in der Mauer zwischen dem unteren Arkadengeschoss und dem oberen Lichtgaden.

Nach einem langen Entwicklungsgang hat die Hochgotik eine raffinierte Idee entwickelt. Lange Zeit hatte das Triforium keine Fenster nach außen, nur Bogenöffnungen nach innen zum Hauptschiff hin, weil an der Außenseite das Dach des Seitenschiffes anlehnte. Jetzt, um 1231, kam man auf die Idee, aus dem traditionellen Pultdach des Seitenschiffes ein Satteldach zu machen, dessen Innenseite zur Hauptschiffmauer hin gesenkt ist und das dadurch auch in dieser Zone den Durchtritt von Licht ermöglichte.

Die Lichtregie, die die Baumeister der Gotik virtuos beherrschten, zielte nicht in erster Linie auf die Helligkeit im Kirchenraum, die immer abhängig ist vom Sonnenstand und vom Wetter; als Symbol für die Ewigkeit also ungeeignet. Es kam ihnen vielmehr auf die magische Wirkung des farbigen Lichtes an, auf das überirdische Erscheinungsbild einer durchleuchteten Wand, auf ein überirdisch wirkendes Licht als Symbol für das Himmlische Jerusalem und das Paradies [7].

Diaphane Struktur der Kathedrale

Hans Jantzen hat 1927 für dieses Phänomen den in der Kunstgeschichte bekannt gewordenen Begriff einer „diaphanen Struktur“ geprägt [8]. Er verwies darauf, dass es in der gotischen Lichtführung und auch in der Konstruktion der Wand darauf ankam, gleichsam zwei Schichten hintereinander zu setzen: eine sehr plastisch geformte, bedeutungsgeladene vordere Schicht und eine optische Raumschale dahinter, die wie eine Grundfläche wirkte, vor der die vordere Schicht sich abhebt. Und diesem Prinzip entsprachen auch die immer größer werdenden Fenster. Bei ihnen war das „Durchscheinende“ allein schon durch das Licht gegeben, bei der Wand musste dieser Effekt durch die Raumschale dahinter erst konstruiert werden.

Jantzen sieht „das Verhältnis der körperplastisch geformten Wand zu den dahinterliegenden Raumteilen als Verhältnis zwischen Körper und Grund. Das heißt: die Wand als Begrenzung des gesamten Langhausinnern ist nicht ohne den Raumgrund faßbar […] Der Raumgrund selbst zeigt sich als optische Zone, die der Wand gleichsam hinterlegt ist. Im Terminus ‚Hinterlegung‘ spricht sich der Charakter der Bezogenheit vom Wandkörper zum Raumgrund aus. So will also der Begriff der diaphanen Struktur besagen, dass verschiedenartige Raumteile, die hinter dem Wandkörper (als Grenze des Hochschiffs) liegen, in ihrer Funktion als pure optische Erscheinung in die Stilbildung der Hochschiffwand eingreifen.“

Nach seiner Theorie ist das Mittelschiff in seiner ganzen Höhe von einer Raumschale mit verschiedener Tiefenschichtung umgeben, bei basilikalem Querschnitt in jedem Geschoss anders, doch werde jeweils das Prinzip der Zweischaligkeit gewahrt.

Es ging nicht um Helligkeit allein, sondern darum, eine gestaltete Fläche durchscheinend zu machen. Und genau dieser Funktion dienen nach Jantzens Auffassung auch das Triforium und die Empore. Beide sorgen dafür, dass sich ein Zwei-Schalen-System in der gotischen Mauer entwickelt. Eine vordere Wand wird wie ein Dia auf dem Hintergrund einer hinteren Raumschale transparent gemacht. Das Prinzip dieses „Diaphanen“ ist aus dem Kern des kultischen Vorgangs selbst zu deuten, der sich in der Kathedrale während des Gottesdienstes abspielt. In einem Paradox wird der Raum zum Symbol eines raumlosen, eines geistigen Zustandes.

Mit dem durchlichteten Triforium konnte endlich fast die gesamte Außenwand des Raumes gleichsam in Licht und Farbe aufgelöst werden. Es entstand dadurch eine ausdrucksstarke, expressive durchleuchtete Bildwand - denn zwischen das obere Fenstergeschoss und das untere Arkadengeschoss, das von den Seitenschiffwänden her Licht einströmen ließ, kam jetzt als letztes, als drittes Glied das durchlichtete Triforium. Die gotische Tendenz zur Auflösung der Mauer und ihre Verwandlung in einen Lichtträger haben hier einen ersten Höhepunkt gefunden. Die Fenster der Kirche wurden allerdings 1793 weitgehend zerstört. Einige davon wurden 1848 von Viollet-le-Duc restauriert, Bruchteile und vollständige Fenster finden sich in Kirchen und Sammlungen in ganz Europa [9].

Die trägen Mauermassen der Romanik sind belebt worden, die Spannung des Raumes gesteigert und der gesamte Bau in ein System intensiver Bildwelten verwandelt.[10].

Orgel

Cavaillé-Coll-Orgel von 1841

Die Orgel auf der Westempore wurde von Aristide Cavaillé-Coll im Alter von 23 Jahren erbaut und am 21. September 1841 eingeweiht. Er ging als Sieger aus einem Wettbewerb gegen Érard, Dallery, Abbey und Callinet hervor. Es ist seine erste Großorgel und die erste Orgel, bei der er die Barkermaschine einsetzte. Im Positif finden sich erstmals doppelte Ventilkästen. Die Flûte traversière harmonique und die flûte octaviante harmonique des zweiten Manuals sind die ersten gebauten überblasenden Register. Das Pedal war als ravalement bis zum F1 ausgebaut bis Charles Mutin dies 1901 beseitigte. Die Orgel ist fast vollständig im Originalzustand erhalten und zählt zu den bedeutendsten Instrumenten Frankreichs. 1983 bis 1987 erfolgte die Restaurierung der Orgel durch Gonzalez (Mechanik) sowie Boisseaux/Cattiaux (Pfeifenwerk), weitere Maßnahmen an Mechanik, Barkermaschine des Pedals, Balganlage und Disposition folgten zwischen 1988 und 1999 durch Bernard Dargassies. Sie hat 69 Register auf drei Manualen und Pedal bei folgender Disposition:

I Positif C–f3
Bourdon 16′
Principal 8′
Bourdon 8′
Flûte harmonique 8′[Anm. 1]
Prestant 4′
Bourdon 4′
Flûte octaviante 4′[Anm. 1]
Nazard 22/3
Doublette 2′
Octavin 2′[Anm. 1]
Tierce 13/5
Fourniture IV
Cymbale IV
Trompette 8′[Anm. 1]
Cromorne 8′[Anm. 1]
Hautbois 8′[Anm. 1]
Clairon 4′[Anm. 1]
II Grand Orgue C–f3
Montre (ab c0) 32′
Montre 16′
Bourdon 16′
Montre 8′
Bourdon 8′
Flûte traversière (ab c1) 8′
Flûte cônique (ab c1) 8′
Viole 8′
Prestant 4′
Flûte octaviante 4′
Nazard 22/3
Doublette 2′
Grosse Fourniture III
Grosse Cymbale III
Fourniture III
Cymbale III
1ère Trompette 8′
2ème Trompette 8′
Cor anglais 8′
Clairon 4′
II Bombardes C–f3
Bourdon 16′
Bourdon 8′
Flûte harmonique 8′
Flûte octaviante 4′
Nazard 22/3
Doublette 2′
Cornet V (ab c1)
Bombarde 16′
1ère Trompette 8′
2ème Trompette 8′
1er Clairon 4′
2ème Clairon 4′


III Récit-Echo Expressif
(schwellbar)
C–f3
Bourdon 8′
Flûte harmonique 8′
Flûte octaviante 4′
Nazard 22/3
Octavin 2′
Trompette 8′
Voix humaine 8′
Clairon 4′
Tremblant
Pédale F1–f0
Flûte 32′
Flûte 16′
Flûte 8′
Violoncelle 8′
Flûte 4′
Quinte 51/3[Anm. 2]
Tierce 13/5[Anm. 2]
Contrebombarde 32′[Anm. 2]
Bombarde 16′[Anm. 2]
Trompette 8′[Anm. 2]
Basson 8′[Anm. 2]
Clairon 4′[Anm. 2]
  • Koppeln: Tirasse Grand-Orgue, Copula Positif/II, Copula Récit/II.
  • Spielhilfen: Pédales de combinaison, Anches Pédale, Anches Positif, Appel Grand-Orgue/II, Appel Bombarde/II.
Anmerkungen
  1. a b c d e f g Anches Positif
  2. a b c d e f g Anches Pédale

Die Titularorganisten der Basilika waren:

  • 1840–1866: C.-P. Simon
  • 1866–1870: Delahaye
  • 1870–1896: vakant
  • 1896–1937: H. Libert
  • 1937–1977: H. Heurtel
  • 1977–1987: vakant
  • Seit 1987: Pierre Pincemaille

Die Grablege der französischen Könige

Grabmal von Ludwig XII. und Anne de Bretagne, Gemälde von 1867
Grabmal von Ludwig XII. und Anne de Bretagne
Grabmäler in Saint-Denis
Doppelgrabmal von Ludwig XVI. und Marie-Antoinette

St. Denis war seit dem Ende des 10. Jahrhunderts, genauer seit Hugo Capet, die Grabstätte fast aller französischen Könige und auch vieler Königinnen. Während der Französischen Revolution wurden auf Beschluss der Nationalversammlung im Jahr 1793 die Gräber geöffnet, um an die Bleisärge für die Kriegsführung zu kommen. Die Gebeine der rund 160 dort beigesetzten Mitglieder des französischen Herrscherhauses wurden entweder gestohlen oder außerhalb der Kirche in einem Massengrab bestattet. Die Sarkophage wurden unter Leitung des Kunsthistorikers und Archäologen Alexandre Lenoir für das Musée des monuments français sichergestellt [11]. Unter Napoleon Bonaparte begann der Umbau eines Teils der Krypta als kaiserliche Grablege, doch kam es nicht zu Bestattungen. Nach Wiedereinsetzung der Bourbonen unter Ludwig XVIII. wurden die Grabmäler, soweit sie noch auffindbar waren, wieder errichtet, und die wiedergefundenen Gebeine 1817 wieder in die Kirche gebracht. Allerdings war es nicht mehr möglich festzustellen, von welchen Personen die Gebeine noch vorhanden waren bzw. die vorhandenen zu identifizieren. So wurden sie gesammelt in zwei gemauerten Ossarien in einem Seitenraum der Krypta beigesetzt. Somit sind alle im Kirchenraum und in der Krypta sichtbaren Grabstätten - abgesehen von fünf Ausnahmen - leer: die Grabstätte von Ludwig XVIII. selbst und von vier Personen, die 1817 von anderswo überführt wurden: Ludwig VII. von Notre-Dame-de-Barbeau bei Fontainebleau, Louise von Lothringen vom Convent des Capucines St. Honoré und Ludwig XVI. und Marie Antoinette vom Friedhof de la Madeleine in Paris.

  1. Arnegunde († um 565) – (Gemahlin von König Chlothar I.)
  2. Landregesile († 631) – (Bruder von Königin Nanthilde)
  3. Dagobert I. († 638/39)
  4. Nanthilde († 642) – (Gemahlin von König Dagobert I.)
  5. Chlodwig II. († 657)
  6. Chlodwig III. († 694)
  7. Dagobert III. († 715/16)
  8. Karl Martell, Hausmeier der Karolinger († 741)
  9. Pippin der Jüngere († 768)
  10. Bertrada die Jüngere († 783) – (Gemahlin von König Pippin dem Jüngeren)
  11. Irmentrud († 869) – (Gemahlin von König Karl II.)
  12. Karl II., der Kahle († 877)
  13. Ludwig III. († 882)
  14. Karlmann († 884)
  15. Odo von Paris († 898)
  16. Hugo der Große, Herzog von Burgund und Aquitanien († 956)
  17. Hugo Capet († 996)
  18. Robert II., der Fromme († 1031)
  19. Konstanze von Provence († 1034) – (Gemahlin von König Robert II.)
  20. Heinrich I. († 1060)
  21. Ludwig VI., der Dicke († 1137)
  22. Philipp II. August († 1223)
  23. Ludwig VIII. († 1226)
  24. Jean Tristand, Graf von Nevers († 1270) – (Sohn von König Ludwig IX.)
  25. Ludwig IX., der Heilige († 1270) – Teilbestattungen in Saint-Denis, Tunis und Palermo (letztere Ende 19. Jahrhundert umgebettet nach Karthago, Mitte 20. Jahrhundert in die Sainte-Chapelle in Paris)
  26. Margarete von Frankreich († 1271) – (Gemahlin von Herzog Johann I. von Brabant)
  27. Isabella von Aragon († 1271) – (Gemahlin von König Philipp III.)
  28. Alphonse, Graf von Poitiers († 1271) – (Sohn von König Ludwig VIII.)
  29. Prinz Ludwig († 1276) – (Sohn von König Philipp III.)
  30. Philipp III. († 1285)
  31. Prinzessin Blanca († 1294) – (Tochter von König Philipp III.)
  32. Margarete von Provence († 1295) – (Gemahlin von König Ludwig IX.)
  33. Philipp IV. († 1314)
  34. Ludwig X. († 1316)
  35. Johann I. († 1316)
  36. Philipp V. († 1322)
  37. Karl IV. († 1328)
  38. Klementine von Ungarn († 1328) – (Gemahlin von König Ludwig X., Grabmal ursprünglich im Jakobinerkloster.)
  39. Prinzessin Marie († 1341) – (Tochter von König Karl IV.)
  40. Karl II., Graf von Alençon († 1346; im 19. Jahrhundert umgebettet) - (Bruder von König Philipp VI.)
  41. Johanna von Burgund († 1348) – (erste Gemahlin von König Philipp VI.)
  42. Johanna II. von Navarra († 1349) – (Gemahlin von König Philipp III. von Navarra)
  43. Philipp VI. († 1350)
  44. Johanna von Boulogne († 1360) – (Gemahlin von König Johann II.)
  45. Johann II. († 1364)
  46. Johanna von Evreux († 1371) – (Gemahlin von König Karl IV.)
  47. Johanna von Valois, Königin von Navarra († 1373) – (Tochter von König Johann II.)
  48. Johanna von Bourbon († 1378) – (Gemahlin von König Karl V.)
  49. Isabelle von Valois († 1378) – (Tochter von König Karl V.)
  50. Karl V. († 1380)
  51. Margarethe, Gräfin von Flandern († 1382) – (Tochter von König Philipp V.)
  52. Prinzessin Blanche († 1392), Herzogin von Orléans – (Tochter von König Karl IV.)
  53. Blanche von Navarra († 1398) – (zweite Gemahlin von König Philipp VI.)
  54. Karl VI. († 1422)
  55. Isabeau († 1435) – (Gemahlin von König Karl VI.)
  56. Karl VII. († 1461)
  57. Marie d’Anjou († 1463) – (Gemahlin von König Karl VII.)
  58. Karl VIII. († 1498)
  59. Anne de Bretagne († 1514) – (Gemahlin von König Karl VIII. und von König Ludwig XII.)
  60. Ludwig XII. († 1515)
  61. Claude von Valois († 1524) – (Gemahlin von König Franz I.)
  62. Louise, Prinzessin von Savoyen († 1531) – (Mutter von König Franz I.)
  63. Dauphin François († 1536) – (Sohn von König Franz I.)
  64. Karl, Herzog von Orléans († 1545) – (Sohn von König Franz I.)
  65. Franz I. († 1547)
  66. Heinrich II. († 1559)
  67. Franz II. († 1560)
  68. Karl IX. († 1574)
  69. Marie Elisabeth von Valois († 1578) – (Tochter von König Karl IX.)
  70. François, Herzog von Anjou († 1584) – (Sohn von König Heinrich II.)
  71. Katharina von Medici († 1589) – (Gemahlin von König Heinrich II.)
  72. Heinrich III. († 1589)
  73. Luise von Lothringen-Vaudémont († 1601) – (Gemahlin von König Heinrich III.)
  74. Heinrich IV. († 1610)
  75. Nicolas, Herzog von Orléans († 1611) – (Sohn von König Heinrich IV.)
  76. Margarete von Valois († 1615) – (erste Gemahlin von König Heinrich IV.)
  77. Marie, Herzogin von Montpensier († 1627) – (erste Gemahlin von Herzog Jean Baptiste Gaston von Anjou)
  78. Maria von Medici († 1642) – (zweite Gemahlin von König Heinrich IV.)
  79. Ludwig XIII. († 1643)
  80. Jean Baptiste Gaston, Herzog von Anjou und Orléans († 1660) – (Sohn von König Heinrich IV.)
  81. Prinzessin Anna Elisabeth († 1662) – (Tochter von König Ludwig XIV.)
  82. Prinzessin Marie Anne († 1664) – (Tochter von König Ludwig XIV.)
  83. Anna von Österreich († 1666) – (Gemahlin von König Ludwig XIII.)
  84. Henrietta Maria von Frankreich († 1669) – (Gemahlin von König Karl I. von England)
  85. Henriette Anna von England († 1670) – (erste Gemahlin von Philipp I., Herzog von Orléans)
  86. Prinz Philippe Charles († 1671) – (Sohn von König Ludwig XIV.)
  87. Prinzessin Marie Thérèse († 1672) – (Tochter von König Ludwig XIV.)
  88. Margarete von Lothringen († 1672) – (zweite Gemahlin von Herzog Jean Baptiste Gaston von Anjou)
  89. Prinz Louis François († 1672) – (Sohn von König Ludwig XIV.)
  90. Maria Theresia von Spanien († 1683) – (erste Gemahlin von König Ludwig XIV.)
  91. Maria Anna von Bayern († 1690) – (erste Gemahlin von Ludwig, Dauphin von Frankreich)
  92. Philipp I., Herzog von Orléans († 1701) – (Sohn von König Ludwig XIII.)
  93. Louis, Herzog der Bretagne († 1705) – (Bruder von König Ludwig XV.)
  94. Ludwig, Dauphin († 1711) – (Sohn von König Ludwig XIV.)
  95. Maria Adelaide von Savoyen († 1712) – (Gemahlin von Louis, Herzog von Burgund)
  96. Ludwig, Herzog von Burgund († 1712) – (Sohn von Dauphin Ludwig)
  97. Louis, Herzog der Bretagne († 1712) – (Sohn von Herzog Ludwig von Burgund)
  98. Charles, Herzog von Berry († 1714) – (Sohn von Dauphin Ludwig)
  99. Ludwig XIV. († 1715)
  100. Marie Louise Élisabeth de Bourbon-Orléans († 1719) – (Gemahlin von Charles, Herzog von Berry)
  101. Elisabeth Charlotte von der Pfalz (Liselotte von der Pfalz) († 1722) – (zweite Gemahlin von Philipp I., Herzog von Orléans)
  102. Prinzessin Marie Louise († 1733) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  103. Philippe Louis, Herzog von Anjou († 1733) – (Sohn von König Ludwig XV.)
  104. Prinzessin Thérèse Félicité († 1744) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  105. Prinzessin Marie Thérèse († 1748) – (Schwester von König Ludwig XVI.)
  106. Prinzessin Anne Henriette († 1752) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  107. eine unbenannte Prinzessin († 1752) – (Schwester von König Ludwig XVI.)
  108. Xavier Marie, Herzog von Aquitanien († 1754) – (Bruder von König Ludwig XVI.)
  109. Prinzessin Marie Zéphyrine († 1755) – (Schwester von König Ludwig XVI.)
  110. Louise Elisabeth, Herzogin von Parma († 1759) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  111. Louis Joseph, Herzog von Burgund († 1761) – (Bruder von König Ludwig XVI.)
  112. Maria Leszczyńska († 1768) – (Gemahlin von König Ludwig XV.)
  113. Ludwig XV. († 1774)
  114. Prinzessin Sophie Philippine († 1782) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  115. Prinzessin Marie Thérèse († 1783) – (Tochter von König Karl X.)
  116. Prinzessin Sophie († 1783) – (Tochter von König Karl X.)
  117. Prinzessin Sophie Hélène Beatrice von Frankreich († 1787) – (Tochter von König Ludwig XVI.)
  118. Prinzessin Louise Marie († 1787) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  119. Prinz Ludwig († 1789) – (Sohn von König Ludwig XVI.)
  120. Ludwig XVI. († 1793)
  121. Marie Antoinette von Österreich († 1793) – (Gemahlin von König Ludwig XVI.)
  122. Ludwig XVII. († 1795) – (Sohn von König Ludwig XVI.)
  123. Prinzessin Victoire Louise († 1799) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  124. Prinzessin Marie Adelaide († 1800) – (Tochter von König Ludwig XV.)
  125. Prinzessin Louise Isabelle von Artois († 1817) – (Tochter von Karl Ferdinand, Herzog von Berry)
  126. Ludwig Joseph von Bourbon, Prince de Condé († 1818) – (Urenkel von König Ludwig XIV.)
  127. Prinz Ludwig von Artois († 1818) – (Sohn von Karl Ferdinand, Herzog von Berry)
  128. Karl Ferdinand, Herzog von Berry († 1820) – (Sohn von König Karl X.)
  129. Ludwig XVIII. († 1824)
  130. Ludwig Heinrich Joseph von Bourbon, Prince de Condé († 1830) – (Sohn von Ludwig Joseph von Bourbon)

Ludwig der Heilige verweigerte Ingeborg von Dänemark, der Ehefrau Philipp Augusts eine Bestattung in Saint-Denis. Philipp I. (Frankreich) wurde nach eigenem Willen 1108 nicht in Saint-Denis sondern im Kloster von Saint-Benoît-sur-Loire bestattet. Das Grab ist noch heute in seinem Ursprung erhalten, da das Kloster während der französischen Revolution nicht geplündert wurde. Es ist das einzige noch existierende ursprüngliche Königsgrab eines Königs von Frankreich.

Weitere in der Basilika bestattete Personen

Äbte von St-Denis

Besichtigung

Das Monument ist in zwei Teilen der Öffentlichkeit zugänglich:

  • Das Hauptschiff und die Seitenschiffe dienen weiterhin als katholische Kirche,
  • Das Querschiff, der Chor, der Chorumgang und die Krypta enthalten das Museum, in dem die Grabmäler der Herrscher Frankreichs sowie vieler ihrer Diener ausgestellt werden. Das Museum ist während der Messen geschlossen.

Literatur

  • Abt Suger von Saint-Denis: Ausgewählte Schriften: Ordinatio, De consecratione, De administratione. Hrsg. von Günther Binding unter Mitarbeit von G. Annas, S. Linscheid-Burdich und M. Pickavé. Darmstadt / Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000.
  • Binding, Günther: Was ist Gotik? Eine Analyse der gotischen Kirchen in Frankreich, England und Deutschland 1140–1350. Darmstadt / Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000.
  • Gudrun Gersman: Saint-Denis und der Totenkult der Restauration.Von der Rückeroberung eines königlichen Erinnerungsortes. In: Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.): Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext. Akademie Verlag, 2006, ISBN 3-05-004132-3. S. 139-158
  • Mâle, Émile: Die Gotik. Die französische Kathedrale als Gesamtkunstwerk. Darmstadt / Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1994.
  • Meulen, Jan van der; Speer, Andreas: Die Fränkische Königsabtei Saint-Denis: Ostanlage und Kultgeschichte, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1988.
  • Speer, Andreas: Abt Sugers Schriften zur fränkischen Königsabtei Saint-Denis, in: Speer, Andreas; Binding, Günther (Hrsg.): Abt Suger von Saint-Denis ausgewählte Schriften: Ordinatio, De consecratione, De administratione, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2000.
  • Wessel, Ruth: Die Sainte-Chapelle in Frankreich Genese, Funktion und Wandel eines sakralen Raumtyps: Inaugural-Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) durch die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, 2003.
  • Winterfeld, Dethard von: Gedanken zu Sugers Bau in Saint-Denis, in: Engel, Ute; Kappel, Kai; Meier, Annette (Hrsg.) Dethard von Winterfeld: Meisterwerke mittelalterlicher Architektur: Beiträge und Biographie eines Bauforschers, Festgabe für Dethard von Winterfeld zum 65. Geburtstag, 1. Aufl., Regensburg: Schnell + Steiner, 2003.
  • Diverse Autoren in: Dossiers d'Archéologie Nr. 261, März 2001: Saint-Denis la basilique et le trésor, Dijon 2001.

Weblinks

 Commons: Saint-Denis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Binding, Günther: Architektonische Formenlehre. Darmstadt 1980, S. 101. Deswegen wurden sie auch mit erhöhenden Baugliedern wie Säulen, Giebeln und Portallöwen besetzt.
  2. Simson, Otto von: Die gotische Kathedrale. Darmstadt [1956] 3. Auflage 1979, S. 77
  3. Simson, Otto von: Die gotische Kathedrale. Darmstadt [1956] 3. Auflage 1979, S. 276-279
  4. Brooke, Christopher: Die Kathedrale in der mittelalterlichen Gesellschaft. In: Swaan, Wim: Die großen Kathedralen. Köln 1969, S. 51
  5. Diese Benennung stammt von Robert Branner: St. Louis and the Court Style in gothic architecture, London 1965. Verschiedene Vorschläge zur Identifizierung des Meisters mit namentlich bekannten Architekten liegen vor, unter anderem genannt wird Jean de Chelles, der Architekt der Nordquerhausfassade von Notre-Dame in Paris. Dafür argumentiert Michel Bouttier: La reconstruction de l'abbatiale de Saint-Denis au XIIIe siècle, in: Bulletin Monumental 145 (1987); S.357ff, hier Seite 382; ebenso Heinz Gaiser: Die Meisterfrage: Wer ist der geniale Schöpfer des Neubaus der Abteikirche St. Denis bei Paris? (Online-Publikation der Karlsruhe Universitätsbibliothek). Gegen diese Identifizierung wendet sich Robert Suckale: Neue Literatur über die Abteikirche von Saint-Denis, in: Kunstchronik 43 (1990), S. 62-80, hier S. 76.
  6. Binding, Günther: Architektonische Formenlehre. Darmstadt 1980, S. 132: erst seit 1260
  7. Simson, Otto von: Die gotische Kathedrale. Darmstadt [1956] 3. Auflage 1979, S. 14
  8. Jantzen, Hans: Über den gotischen Innenraum und andere Aufsätze. Berlin 1951. S. 7-20
  9. Lee, Lawrence / George Seddor / Francis Stephens: Die Welt der Glasfenster. Zwölf Jahrhunderte abendländischer Glasmalerei in über 500 Farbbildern. Farbbilder von Sonia Halliday und Laura Lushington. Freiburg/Breisgau 1977, S. 68
  10. Pevsner, Nikolaus: Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 3. Auflage 1973, S. 145
  11. Audioguide in der Kathedrale
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