- UPS Airlines
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UPS Airlines IATA-Code: 5X ICAO-Code: UPS Rufzeichen: UPS Gründung: 1981 Sitz: Louisville, Vereinigte Staaten Drehkreuz: China: Shanghai-Pudong
Deutschland: Köln/Bonn
Hong Kong: Hongkong-Chek Lap Kok
Kanada: Hamilton
Philippinen: Angeles City
USA: Chicago-Rockford, Columbia, Dallas/Fort Worth, Hartford, Los Angeles-Ontario, Flughafen Miami, PhiladelphiaHeimatflughafen: Louisville IATA-Prefixcode: 406 Leitung: Robert L. Lekites Mitarbeiterzahl: 20.513 (2008) Flottenstärke: 223 (+ 16 Bestellungen) Ziele: 400 US-amerikanische Ziele und 435 internationale Ziele UPS Airlines ist eine US-amerikanische Frachtfluggesellschaft mit Sitz in Louisville. Sie ist für den Transport der Luftfracht der Muttergesellschaft United Parcel Service zuständig.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Jahre
1929 gründete Merchants Parcel Delivery (Vorgängergesellschaft der UPS) die United Air Express. Diese vermittelte den Pakettransport auf regulären Passagier-Linienflügen. So wurden zum Beispiel Ford AT-5 der United Airlines genutzt. Nach acht Monaten stellte das Unternehmen wegen des Börsencrashs Schwarzer Donnerstag und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise den Betrieb ein.
Der Vorläufer der heutigen Luftfracht-Fluggesellschaft UPS Airlines war die im Jahr 1953 eingeführte Firma UPS Blue Label. Diese Paketmarke wurde für Sendungen benutzt, die innerhalb von drei Tagen beim Empfänger ankommen sollten. Es wurden wieder Frachtkapazitäten auf regulären Linienflügen genutzt. Vorwiegend wurden dazu Flugzeuge der Trans World Airlines und der Flying Tiger Line eingesetzt. Zunächst war diese Unternehmenssparte unrentabel; dies änderte sich aber mit der steigenden Nachfrage der Kunden nach schnellen Sendungen.
Aufnahme des eigenen Flugbetriebs
Im Zuge des Airline Deregulation Act im Jahr 1978 sah UPS Airlines die Chance, einen eigenen Flugbetrieb zu starten. 1983 wurde die Ryan Aviation beauftragt, die UPS-Frachterflotte zu stellen. Mit Boeing 727-200-Frachtern wurde der Flugbetrieb auf dem Flughafen Louisville aufgenommen. Als weiteres Flugzeugmuster wurden Boeing 757-200F genutzt. Der Standort Louisville wurde gewählt, da innerhalb von drei Flugstunden ein Großteil der US-amerikanischen Bevölkerung erreicht werden kann und der Flughafen für wenige Betriebseinschränkungen bekannt ist (so musste der Flughafen bis heute nur einmal 1994 kurzzeitig während eines Schneesturms schließen).
1988 wurde seitens der amerikanischen Luftfahrtaufsichtsbehörde der eigene Flugbetrieb erlaubt. Zu diesem Zeitpunkt waren 41 Länder in Europa und in Asien im Streckennetz der UPS Airlines. Mit der Übernahme der Challenge Air Cargo Ende der 1990er-Jahre kam der südamerikanische Markt hinzu. Mit der Einbindung Russlands ins Streckennetz und Verträgen mit anderen Versandunternehmen zur Lieferung von Paketen in den Nahen Osten und nach Afrika wurde UPS Airlines die größte reine Frachtfluggesellschaft der Welt. Die Flugzeuge waren in dem UPS-typischen Braunfarbton lackiert. Sie waren mit einem Strich über die Fenster auf dem Rumpf bemalt und das Seitenruder trug neben der braunen Grundbemalung auch das damalige Logo. Der Schriftzug UPS befand sich über dem Strich am vorderen Teil des Rumpfes.
Seit 1982 wurde Bulk-Ware transportiert, wie zum Beispiel Maschinen, Früchte und Computerteile. Dieser Geschäftsbereich erlangte mit dem Kauf des Unternehmens Fritiz Corporation seitens der Muttergesellschaft UPS und der Reorganisierung als UPS Supply Chain Solutions an Wichtigkeit. UPS Supply Chain Solutions war für die vollständige Organisation eines Frachttransportes für die Kunden zuständig. Lediglich lebende Tiere wurden nicht transportiert.
Da am Wochenende kein Flugbetrieb war, entschloss sich UPS Airways acht Boeing 727-200F in Boeing 727-200QC (QC = quick changable) umzubauen. Der Umbau kostete pro Maschine rund 2,5 Millionen Dollar. Dies sind spezielle Flugzeuge, die als Frachter und als Passagiermaschine genutzt werden können. Die Umrüstung dauert drei bis vier Stunden. Somit waren die Maschinen auch am Wochenende in Benutzung und parkten nicht ungenutzt über diese Tage. Die Inseln Bahamas und Puerto Plata in Mexiko waren zu dieser Zeit Flugziele. Die Maschinen besaßen 113 Sitzplätze und hatten drei bis acht Zentimeter mehr Beinfreiheit als andere amerikanische Fluggesellschaften zu dieser Zeit. Die meisten Passagiere buchten die Flüge über Reiseveranstalter. So transportierte UPS Airlines im ersten Jahr 50.000 Passagiere, im darauf folgenden Jahr bereits rund 124.000.
1997 organisierte die Gewerkschaft International Brotherhood of Teamsters einen Streik der Bodenmitarbeiter. Viele Mitarbeiter arbeiteten 35 Stunden die Woche, hatten aber nur einen Vertrag über eine Teilzeitstelle und erhielten somit keine Gesundheitsversicherung. Die UPS-Pilotengewerkschaft Independent Pilots Association unterstützte den Streik. Somit beschränkte sich der Flugbetrieb während der 15-tägigen Streikphase auf ein Minimum. Die Kunden nutzten andere Paketzusteller und somit verlor UPS etliche Millionen durch den Streik.
Entwicklung seit 2000
Wegen der aufkommenden Konkurrenz durch Fluggesellschaften mit Flugzeugen, die über mehr als 200 Sitzplätze verfügten, entschloss sich UPS Airlines 2001, den Passagierflugbetrieb einzustellen und sich wieder ausschließlich auf den Frachttransport zu konzentrieren.
2003 wurde im Zuge der neuen Corporate Identity der Muttergesellschaft auch die Flottenlackierung aktualisiert. Das Braun des Seitenruders verteilt sich nun auch auf dem hinteren Teil des Rumpfes und wird von einer goldenen Umrandung begrenzt. Das Logo am Seitenruder wurde durch das aktuelle ersetzt. Der Schriftzug fehlt nun am Rumpf völlig. Stattdessen ist die Werbebotschaft „Worldwide Services“ und darunter „synchronizing the world of commerce“ an dieser Stelle geklebt worden.
Am 5. Februar 2007 gab United Parcel Service bekannt, dass 27 neue Boeing 767-300ERF bestellt wurden. Diese werden zwischen 2009 und 2012 ausgeliefert.[1]
Im Jahr 2008 beschäftigt die Fluggesellschaft 20.513 Mitarbeiter.[2] Für das Jahr 2009 wurde die Fluglinie von der Zeitung Air Transport World als „Frachtfluggesellschaft des Jahres“ gewählt.[3]
Frachtverteilzentren
UPS Airlines betreibt 13 Hauptdrehkreuze auf der ganzen Welt. Mit 959 nationalen und 763 internationalen täglichen Flügen werden 400 nationale und 435 internationale Flüge angeboten. In weiteren kleineren Drehkreuzen werden die Pakete vorsortiert und zu den Hauptstandorten geflogen. Diese Flüge werden meistens von kleinen Subunternehmen durchgeführt. Der Flughafen Louisville im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky ist die Heimatbasis (Worldport) der Frachtfluggesellschaft. Dort können bis zu 8,4 Millionen Pakete bearbeitet werden. Durchschnittlich startet oder landet alle sechs Minuten ein Flugzeug der UPS-Flotte von diesem Flughafen. Das europäische Drehkreuz befindet sich in Deutschland auf dem Flughafen Köln/Bonn, welches über eine Bearbeitungskapazität von 2,64 Millionen Paketen verfügt.[2]
Drehkreuz Belieferungsgebiet Größe des Paketsortierzentrums in m² Bearbeitungskapazität pro Stunde Größe des Vorfelds Parkpositionen auf dem Vorfeld Tägliche Flüge (durchschnittlich) Louisville Weltweit 483.100 350.000 Pakete 527.000 m² 117 230 Philadelphia US-amerikanische Ostküste 63.300 80.000 Pakete 201.100 m² 25 58 Ontario US-amerikanische Westküste 47.000 36.000 Pakete 194.250 m² 22 45 Dallas Mittler Westen der USA 30.000 46.000 Pakete 72.850 m² 17 45 Rockford USA 54.400 121.000 Pakete 202.350 m² 40 40 Columbia Südosten der USA 26.100 41.000 Pakete 44.500 m² 14 40 Hartford Nordosten der USA 21.100 20.000 Pakete 14.150 m² 4 6 Miami Süden der USA, Süd- und Zentralamerika 3.400 6.500 Pakete 60.050 m² 9 29 Hamilton Kanada 2.900 6.000 Pakete 19.800 m² - 24 Köln/Bonn Weltweit 30.000 110.000 Pakete 75.700 m² 64 76 Pampanga Asien 5.900 7.500 Pakete - - 17 Hong Kong Asien 4.100 4.800 Pakete - - 8 Shanghai China 92.900 17.000 Pakete - - 14 Flotte
Mit Stand Juli 2011 besteht die Frachtflotte der UPS Airlines aus 223 Flugzeugen:[4]
Flugzeugtyp Anzahl bestellt[5] maximale Nutzlast Anmerkungen Airbus A300-600F 53 49.000-54.000 kg Boeing 747-400F 14 117.000 kg erste Auslieferung am 28. Juni 2007 Boeing 757-200PF 75 40.000 kg erste Auslieferung am 17. September 1987 Boeing 767-300ERF 43 16 60.000 kg erste Auslieferung am 12. Oktober 1995; Auslieferung bis 2012[1] McDonnell Douglas MD-11F 38 94.000 kg Gesamt 223 16 Weitere Flugzeuge werden von Subunternehmen nach Bedarf geleast (besonders während der Weihnachtssaison in den Monaten November und Dezember). Nach Angaben der Fluggesellschaft erfüllen alle Flugzeuge strenge Lärmschutzrichtlinien, sowohl die Zubringerflugzeuge als auch die Interkontinentalflugzeuge.
UPS Airlines verfügte noch bis 2009 über eine umfangreiche Flotte von über 40 Douglas DC-8F, diese wurden jedoch seither ausgemustert.
Zwischenfälle
- Am 8. Februar 2006 brannte die Douglas DC-8 mit der Kennung N748UP am Philadelphia International Airport aus, nachdem ein Feuer im Frachtraum ausgebrochen war. Die Ursache des Feuers konnte nie geklärt werden.[6]
- Am 3. September 2010 ist eine Boeing 747-400F (Kennung N571UP) auf Flug 6 von Dubai zum Flughafen Köln/Bonn kurz nach dem Start in Dubai abgestürzt, nachdem ein Feuer an Bord ausgebrochen war. Wegen der dadurch behinderten Sicht auf die Instrumente im Cockpit mussten die beiden Piloten den ersten Anflug zur Notlandung abbrechen. Beim zweiten Landeversuch verlor die Maschine plötzlich rapide an Höhe und stürzte ab. Die beiden Piloten überlebten den Absturz nicht.[7]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b UPS kauft 27 Boeing-Frachtflugzeuge - A380-Überprüfung läuft noch Februar 2003
- ↑ a b UPS: UPS Air Operations Facts
- ↑ UPS: UPS Airlines Honored as 2009 Cargo Airline of the Year 5. Februar 2009
- ↑ ch-aviation.ch – Flotte der UPS Airlines (englisch) abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Boeing – Customer Summary (englisch) Stand: 31. August 2010
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network
- ↑ Meldung zum Unfall auf avherald.com
Weblinks
Commons: UPS Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Fluggesellschaft (Vereinigte Staaten)
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