50. Infanterie-Division (Wehrmacht)

50. Infanterie-Division (Wehrmacht)
50. Infanterie-Division
Divisionsabzeichen der 50. Infanterie-Division

Aktiv 26. August 1939–8. Mai 1945
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Stärke 15.000 Soll
Aufstellungsort Küstrin
Spitzname Pfeil und Bogen
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 50. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Einsatzgebiete:

  • Polen: September 1939 – Mai 1940
  • Frankreich: Mai 1940 – Juni 1941
  • Ostfront, Südabschnitt: Juni 1941 – Mai 1944
  • Ostfront, Zentralabschnitt: Juni 1944 – Mai 1945

Am 26. August 1939 wurde die 50. ID von der Grenzkommandantur Küstrin gebildet. Ursprünglich war sie als Teil der 2. Welle vorgesehen, wurde hingegen am 15. November 1939 als Teil der 1. Welle reorganisiert. Die ersten Kriegseinsätze hatte die Division auf wechselnden Schauplätzen in Polen, Frankreich und Griechenland.

Im Juni 1941 nahm sie im Rahmen der Operation Barbarossa beim Überfall auf die Sowjetunion teil. Als Teil der 11. Armee kämpfte die 50. ID im Südabschnitt. Während der Kampagne auf der Krim war sie an der Eroberung Sewastopols im Juni 1942 beteiligt. Die Krim bedrohte die rechte Flanke der deutschen Ostfront, da die Rote Armee über das Schwarze Meer permanent neue Reserven in die Schlachtfelder der Halbinsel brachte. Die 50. ID war zusammen mit der 46. ID und 73. ID auf der sieben Kilometer breiten Landenge von Perekop im Einsatz, um den Nachschub des Gegners zu unterbinden. Die 51. sowjetische Armee eröffnete im Oktober 1941 die schweren Kämpfe gegen die deutschen Angreifer, die in den tiefgestaffelten sowjetischen Verteidigungssystemen zahlreiche Opfer forderten. Nach Geländegewinnen deutscher Verbände, konzentrierte sich die sowjetische Abwehr auf Sewastopol, Feodosia und Kertsch. Das LIV. Armeekorps mit der 50. ID und 132. ID sollte in südliche Richtung direkt auf Sewastopol vorstoßen und die schwer befestigte Stadt in einem Überraschungsangriff erobern. Der Widerstand der Roten Armee nahm in den zahlreichen Forts und Bunkeranlagen im Norden der Stadt massiv zu. Im Dezember 1941 begann die erste Schlacht um Sewastopol, die erst im Juni 1942 entschieden wurde. Nach Einnahme der Hafenstadt marschierte die 50. ID auf den Kaukasus und die Kuban-Region.

Ende 1943 kehrte die 50. ID auf die Krim zurück und wurde im Mai 1944 in Sewastopol vernichtet. Aus Überlebenden der Krimschlacht und neuen Rekruten wurde die Division in Ostpreußen neu aufgestellt. Die Reste der 50. ID kämpften im Kessel von Heiligenbeil, bis sie schließlich in Pillau in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerieten.

Personen

Divisionskommandeure der 50. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
1. September 1939 – 25. Oktober 1940 Generalleutnant Konrad Sorsche
25. Oktober 1940 – 23. Januar 1942 Generaloberst Karl-Adolf Hollidt
31. Januar – 1. März 1942 Generalleutnant August Schmidt
1. März 1942 – 26. Juni 1943 Generalleutnant Friedrich Schmidt[A 1]
26. Juni 1943 – 30. April 1944 Generalleutnant Friedrich Sixt
30. April – 9. Mai 1944 Generalleutnant Paul Betz
5. Juni 1944 – 18. April 1945 Generalmajor Georg Haus
18. – 28. April 1945 Generalmajor Kurt Domansky[A 1]
28. April – Mai 1945 Oberst Ribbert
Generalstabsoffiziere (Ia) der 50. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
26. August – 5. November 1939 Oberstleutnant Karl Jank
5. November 1939 – 1. November 1940 Major Stange
1. November 1940 – Januar 1942 Major Karl Marten
6. Januar – 4. März 1942 Oberstleutnant Helmuth Strempel
4. März 1942 – 5. Juni 1944 Oberstleutnant Konrad Stephanus
5. Juni – 5. Oktober 1944 Oberstleutnant Günther Braun
5. Oktober 1944 – Mai 1945 Major Horst Rätsch
Offizier und Journalist, diente in der 50. ID als Stabsarzt.
  • Major Dr. Fromm
Kommandeur der Panzerjäger, wurde der Wehrkraftzersetzung angeklagt und gezwungen sich 1941 das Leben zu nehmen,

Auszeichnungen

Insgesamt wurden an die Angehörigen der 50. ID 27 Ritterkreuze und 110 Deutsche Kreuze in Gold verliehen.

Gliederung

Veränderungen in der Gliederung der 50. ID von 1939 bis 1945
1939 1942 1943–1945
Infanterie-Regiment 121 Grenadier-Regiment 121
Infanterie-Regiment 122 Grenadier-Regiment 122
Infanterie-Regiment 123 Grenadier-Regiment 123
Artillerie-Regiment 150
Pionier-Bataillon 71
Panzerabwehr-Abteilung 150 Panzerjäger-Abteilung 150
Nachrichten-Abteilung 71
Versorgungseinheiten 354 Versorgungseinheiten 150
-- Aufklärungs-Abteilung 150 Füsilier-Bataillon 150
-- Feldersatz-Bataillon 150

Das Artillerie-Regiment 150 bestand im Jahr 1939 aus den leichten Artillerie-Abteilungen 742, 743 und 748. Ab 1942 wurden daraus die Artillerie-Abteilungen I bis IV.

Literatur

  • BA-MA RH2/427
  • Karl-Heinz Golla: Der Fall Griechenlands 1941, Verlag E.S. Mittler & Sohn, 2007. ISBN 978-3-8132-0882-5
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5. Die Landstreitkräfte 31 – 70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977, ISBN 3-7648-1107-2. ; S. 162f.

Anmerkungen

  1. a b im Einsatz getötet

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”