Buson

Das Grab von Yosa Buson

Yosa Buson oder Yosa no Buson (jap. 与謝 蕪村; * 1716 in Kema, Provinz Settsu, jetzt Stadtbezirk in Ōsaka; † 17. Januar 1784^[1] in Kyōto) war ein japanischer Dichter und Maler der Edo-Zeit. Mit Matsuo Bashō, Kobayashi Issa und Masaoka Shiki gehört er zu den „Großen Vier“ der japanischen Haiku-Dichtkunst. Sein richtiger Nachname war Taniguchi.

Leben

Etwa im Alter von 20 Jahren kam Buson nach Edo (heute Tōkyō) und lernte die Dichtkunst unter der Anleitung des Haiku-Meisters Hayano Hajin. Nach dessen Tod ging er in die Provinz Shimo-Usa (jetzt Präfektur Ibaraki). Dem Vorbild seines Idols Matsuo Bashō folgend begab Buson sich auf eine Reise durch die Wildnis Nord-Honshūs, welche Bashō seinerzeit zu seinem berühmten Oku no Hosomichi (奥の細道 Auf abgelegenen Pfaden ins Hinterland) inspiriert hatte. Zunächst lautete sein Dichter-Pseudonym Saichō. 1744 signierte er sein erstes Haiku und seine Reisenotizen zum ersten Mal unter eigenem Namen.

Nach weiteren ausgedehnten Reisen durch verschiedene Teile des Landes, einschließlich der Provinz Tango (dem nördlichen Teil der heutigen Präfektur Kyōto) und der Provinz Sanuki (Präfektur Kagawa auf Shikoku), ließ sich Buson im Alter von 42 Jahren in Kyōto nieder. Etwa zu dieser Zeit begann er unter dem Namen Yosa zu schreiben. Vermutlich leitete Buson diesen Namen vom Geburtsort seiner Mutter (Yosa in der Provinz Tango) ab, belegt ist dies jedoch nicht.

Buson heiratete im Alter von 45 Jahren und bekam eine Tochter, Kuno. Seitdem lebte er in Kyōto, schrieb und lehrte im Ryokan Sumiya. 1770 nahm er den Namen Yahantei II (夜半亭) an. Yahantei war der Künstlername seines Lehrers Hajin gewesen. Damit begann seine offizielle Laufbahn als Haikai-Meister. Buson erreichte es, dass die Haikai-Dichtung erneut den literarischem Stellenwert der Genroku-Periode erlangte. Er löste eine "Zurück-zu-Bashō-Bewegung" aus, in deren Mittelpunkt der von ihm geleitete Dichterkreis stand.

Buson starb im Alter von 68 Jahren. Sein Grab befindet sich in der Nähe des Tempels Kompuku-ji in Kyōto.

Haiku

菜の花や	nanohana ya	Rapsblüten!
月は東に	tsuki wa higashi ni	der Mond im Osten
日は西に	hi wa nishi ni	die Sonne im Westen

Buson

Literatur

Buson. Dichterlandschaften. Eine Anthologie. Aus dem Japanischen übertragen sowie mit einer Einführung und Annotationen versehen von G.S. Dombrady. Dieterich' sche Verlagsbuchhandlung, Mainz 1992.

Weblinks

• Literatur von und über Yosa Buson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Yosa Buson • PICA-Datensatz • Einträge im Musikarchiv)
• Bruce Darling: The Mature Work of Yosa Buson and the Concept of “Late Style”. National Institute of Multimedia Education (NIME) Ministry of Education, Japan

Einzelnachweise

1. ↑ Encyclopædia Britannica: Buson

Personendaten
NAME	Yosa, Buson
ALTERNATIVNAMEN	与謝 蕪村 (japanisch); Yosa no Buson
KURZBESCHREIBUNG	japanischer Dichter und Maler
GEBURTSDATUM	1716
GEBURTSORT	Kema, Ōsaka
STERBEDATUM	17. Januar 1784
STERBEORT	Kyoto