- Busenberg
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Wappen Deutschlandkarte 49.1313888888897.8269444444445245Koordinaten: 49° 8′ N, 7° 50′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Südwestpfalz Verbandsgemeinde: Dahner Felsenland Höhe: 245 m ü. NN Fläche: 9,64 km² Einwohner: 1.337 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km² Postleitzahlen: 76891, 66996 (Bärenbrunnerhof) Vorwahl: 06391 Kfz-Kennzeichen: PS Gemeindeschlüssel: 07 3 40 002 Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstraße 29
66994 DahnWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Klaus Klonig (FWG) Lage der Ortsgemeinde Busenberg im Landkreis Südwestpfalz Busenberg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Dahn hat.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Busenberg liegt im Wasgau, dem südlichen Teil des Pfälzerwaldes, in der Region Dahner Felsenland, von der auch die Verbandsgemeinde ihren Namen ableitet. Der Ort ist von Bergen umgeben, die ihn um etwa 200 Meter überragen. Beherrschende Erhebungen sind der Jüngstberg (491 Meter) im Südwesten und der Löffelsberg (445 Meter) im Nordosten. Der Ortskern erstreckt sich in einer Mulde dazwischen, kleinere Neubaugebiete sind mittlerweile an den Hängen emporgewachsen.
Zu Busenberg gehört der Weiler Bärenbrunnerhof, der vier Kilometer nordöstlich am Ende des Bärenbrunner Tales liegt und nur über den Nachbarort Schindhard erreicht werden kann.
Nachbarorte sind im Uhrzeigersinn die Stadt Dahn (nordwestlich, vier Kilometer entfernt), Schindhard (nördlich, ein Kilometer), Vorderweidenthal (östlich, sechs Kilometer), Erlenbach (südöstlich, fünf Kilometer) und Bruchweiler-Bärenbach (südwestlich, vier Kilometer). Acht Kilometer (Luftlinie) südwestlich verläuft die Grenze zum französischen Departement Bas-Rhin (Unterelsass).
Geschichte
Chronik
Vermutlich gab es den Ort bereits um das Jahr 1200, erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1408. Im Jubiläumsjahr 2008 feierte die Bevölkerung vom 8. bis 10. August drei Tage lang das 600-jährige Bestehen; bei einem auf die Historie bezogenen Festumzug ließen hauptsächlich die örtlichen Vereine mit ihren Motivwagen die Geschichte des Dorfes aufleben.
Während des Mittelalters und in der frühen Neuzeit zählte Busenberg wie die Umgebung meist zum Herrschaftsbereich des Hochstifts Speyer, zwischenzeitlich auch zur Kurpfalz bzw. zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Als die Französische Revolution in den 1790er Jahren auch auf die linksrheinischen deutschen Gebiete übergriff, wurden diese bis 1815 Bestandteil Frankreichs. Von 1816 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte die heutige Pfalz zum Königreich bzw. (ab 1918) zum Freistaat Bayern. Im 1946 gebildeten Land Rheinland-Pfalz liegend, wurde der Ort 1972 im Zuge einer umfassenden Verwaltungsreform der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Dahner Felsenland zugeordnet.
Religionen
2007 waren 77,1 Prozent der Einwohner katholisch und 11,6 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos[2].
Jüdische Einwohner gibt es in Busenberg nicht mehr. Die letzten wurden 1940 durch die Nationalsozialisten deportiert und sind tot oder verschollen; am 21. November 2007 wurden vor ihren früheren Wohnstätten durch den Kölner Künstler Gunter Demnig Stolpersteine verlegt.[3] 1824, als die örtliche jüdische Gemeinde ihre größte Mitgliederzahl erreichte, lebten hier 127 Bürger jüdischen Glaubens.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Busenberg besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 3 3 10 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Schwarz und Gold gespalten, rechts ein zehnendiges goldenes Hirschgeweih, links ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe“.
Es wurde 1972 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. Der Löwe steht für die ehemaligen Ortsherren, die wittelsbachischen Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, und das Hirschgeweih entstammt dem Wappen der Edlen von Drachenfels, die anfangs Ministerialen und Lehnsmannen des Bischofs von Speyer waren.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Jüdisches Badehaus – Das ehemalige rituelle Judenbad in der Talstraße ist das einzige Mikwegebäude in der Pfalz, das erhalten geblieben ist. Die Bausubstanz ist allerdings in sehr schlechtem Zustand.
Jüdischer Friedhof – Der jüdische Friedhof mit 286 Grabstätten liegt auf einer kleinen Anhöhe etwa einen halben Kilometer südöstlich außerhalb des Ortes in Richtung Bad Bergzabern. Er war von 1824 bis in die Zeit des Nationalsozialismus und, für drei Bestattungen, zwischen 1958 und 1979 in Gebrauch. Nicht nur 1938, sondern auch noch lange nach dem Ende des Dritten Reiches – 1978, 1994 und 1997 – war er Ziel von Friedhofsschändungen.[4] 1985 wurde die Anlage als geschütztes Kulturgut im Sinne der Haager Konvention eingestuft.
Felsenburg – Im Gemeindegebiet unmittelbar südlich oberhalb Busenbergs liegt auf 368 Meter Höhe die Burg Drachenfels mit dem auffälligen Backenzahn, wie der Rest des Bergfrieds im Volksmund genannt wird. Sie wurde 1523 zerstört, weil ein Ganerbenanteil dem besiegten und getöteten Ritter Franz von Sickingen gehört hatte. Letzte Herren der Ruine waren die Eckbrechte von Dürkheim, die nach der Französischen Revolution enteignet wurden. Seither befindet sich die Anlage in Gemeindebesitz. Sie wurde über mehrere Jahrhunderte als Steinbruch missbraucht.
Schlösschen – Freiherr Franz Christoph Eckbrecht von Dürkheim errichtete 1778 mit Steinen vom Drachenfels mitten in Busenberg ein herrschaftliches Landhaus, das heute „Schlösschen“ genannt wird.[7]
Jakobuskirche – Die katholische Pfarrkirche St. Jakobus ging gemäß Urkunde vom 6. Oktober 1490 aus einer mittelalterlichen Kapelle hervor. Sie wurde in der späten Barockzeit zwischen 1760 und 1767 vergrößert und ausgebaut, dabei wurden ebenfalls Steine vom Drachenfels verwendet.[7]
Rundwanderweg – Der 24 Kilometer lange Busenberger Holzschuhpfad wurde zur Erinnerung an den früher auch in Busenberg verbreiteten Beruf der Holzschuhmacher angelegt und führt über sieben Berggipfel und zehn Aussichtspunkte rund um den Ort.[8]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Busenberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Der Ort verfügt über keinerlei Industrie und ist eine reine Wohngemeinde. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts öffnete sich Busenberg verstärkt dem Tourismus. Die Werbung bezieht sich vor allem auf die Lage inmitten des Naturparks Pfälzerwald und empfiehlt Wander- und Radtouren. Als Unterkünfte werden hauptsächlich private Fremdenzimmer und Ferienwohnungen angeboten.
Verkehr
Durch Busenberg führt die Bundesstraße 427, die von Nordwest nach Südost verläuft und über 40 Kilometer Hinterweidenthal und Bad Bergzabern verbindet. In Hinterweidenthal ist die B 427 an die B 10 angebunden, in Bad Bergzabern besteht Anschluss an die Bundesstraßen 38 und 48.
Literatur
- Otmar Weber: „Wie eine weiße Lilie in ihrer ersten Blüte ...“. Der jüdische Friedhof Busenberg. Verlag Geiger-Druck, Dahn 1998, ISBN 3-00-003507-9.
Weblinks
Commons: Busenberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ stolpersteine.com: Chronik
- ↑ a b Weber: „Wie eine weiße Lilie in ihrer ersten Blüte ...“, S. 96 (s. Literatur)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ a b busenberg.de: Ortschronik
- ↑ dahner-felsenland.net: Busenberer Holzschuhpfad (4,83 MB)
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