Buschmannhase

Buschmannhase
Buschmannhase
Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Hasenartige (Lagomorpha)
Familie: Hasen (Leporidae)
Gattung: Bunolagus
Art: Buschmannhase
Wissenschaftlicher Name
Bunolagus monticularis
Thomas 1929

Der Buschmannhase (Bunolagus monticularis) ist eine in Südafrika beheimatete Säugetierart aus der Familie der Hasen (Leporidae). Er gilt als eine der seltensten und bedrohtesten Säugetierarten überhaupt.

Das dichte, seidige Fell des Buschmannhasen ist an der Oberseite gräulich gefärbt, die Flanken sind rötlich und der Bauch weiß. Auch hat diese Art einen auffallenden roten Nackenfleck. Seine Ohren sind sehr lang, der buschige Schwanz ist bräunlich gefärbt. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 34 bis 47 Zentimetern und ein Gewicht von 1 bis 1,9 Kilogramm.

Diese Hasenart lebt ausschließlich in buschbestandenen Flussufern in der Karoo-Wüste im westlichen Südafrika. Sie ist nachtaktiv und verbringt den Tag in kleinen Erdgruben im Schatten der Büsche. Ihre Reviere sind relativ groß, das der Männchen umfasst durchschnittlich 21 Hektar, das der Weibchen rund 12 Hektar. Ihre Nahrung besteht aus Blüten, Blättern und Gräsern.

Die Tiere haben ein polygames Paarungsverhalten, das heißt ein Männchen pflanzt sich mit mehreren Weibchen fort. Anschließend gräbt das Weibchen einen kleinen Erdbau, den sie mit Gras und Fell auspolstert. Das einzelne Junge, das nach rund fünfwöchiger Tragzeit zur Welt kommt, ist bei der Geburt nackt und blind. Es kann bis zu zwei Geburten im Jahr geben, dennoch ist die Fortpflanzungsrate für Hasenverhältnisse sehr niedrig.

Buschmannhasen zählen zu den seltensten Säugetieren. Erstmals 1902 entdeckt, galt die Art manchmal jahrzehntelang als verschollen (zum Beispiel zwischen 1948 und 1979). Das Hauptproblem ist die Umwandlung ihres Lebensraumes in landwirtschaftliche Flächen, so sind mehr als 60 Prozent ihres potentiellen Habitates in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Ihr Lebensraum befindet sich komplett im Privatbesitz von Landwirten, mit Bildungsprogrammen soll auf die Bedrohung dieser Art hingewiesen werden. Auch die Nachstellung durch Hunde und möglicherweise die Jagd spielen eine Rolle. Jüngere Schätzungen gehen von nicht mehr als 250 lebenden Exemplaren aus.

Interessanterweise trägt die Art den Namen Buschmann-„Hase“, obwohl sie kaninchenartige Eigenschaften hat, so das Leben in Erdbauen oder die nesthockenden Jungtiere. Vermutlich war dafür die Ähnlichkeit mit den Echten Hasen, vor allem in den langen Ohren, ausschlaggebend. Im Englischen hingegen heißt sie Riverine oder Bushman Rabbit, also Kaninchen.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

Weblinks


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