Burschenschaft Hilaritas Stuttgart

Burschenschaft Hilaritas Stuttgart
Basisdaten
Hochschulort: Stuttgart, Deutschland
Gründung: 14. Januar 1873 in Stuttgart
Verband: Deutsche Burschenschaft (DB)
Farben: rot-silber-schwarz
Adresse: Stafflenbergstraße 66, 70184 Stuttgart
Webseite: www.hilaritas.de

Die Burschenschaft Hilaritas (B! Hilaritas) ist eine Studentenverbindung an der Universität Stuttgart und Mitglied im Verband Deutsche Burschenschaft (DB).

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Das Burschenband besteht aus den Farben Rot-Silber-Schwarz mit silberner Perkussion, das Fuxenband ist Rot-Schwarz mit silberner Perkussion. Spefüxe tragen ein rotes Band mit breiter silberner Perkussion, welches im Jahr 2010 eingeführt wurde. Die Mütze ist aus rotem Filz gefertigt. Der Wahlspruch lautet „Treu-Fest-Frei!“. Die B! Hilaritas ist pflichtschlagend.

Wappen

Das Wappen besteht aus vier auf einem Schild abgebildeten Feldern. Im ersten Feld steht der Zirkel der B! Hilaritas, der verziert ein Hv! darstellt. Dies steht für das lateinische „Hilaritas vivat!“ – zu deutsch „Hilaritas lebe (hoch)!“ Die im zweiten Feld dargestellten gekreuzten Klingen zweier Mensurschläger stehen für die Treue der Bundesbrüder untereinander. Im dritten Feld ist ein Adler dargestellt, er steht für die Freiheit. Die im vierten Feld dargestellte Eiche steht für das feste Zusammenstehen der Bundesbrüder. Zusammen bilden die Felder den Wahlspruch der B! Hilaritas.

Verbindungshaus

Haus der B! Hilaritas Stuttgart

Das Hilarenhaus liegt am Südhang des Stuttgarter Talkessels in Halbhöhenlage mit einer hervorragenden Aussicht über die Stuttgarter Innenstadt mit dem Königsbau, dem Alten- und dem Neuen Schloß und anderen historischen Gebäuden. Über eine der berühmten Treppen – in Stuttgart „Stäffele“ genannt – ist es in wenigen Minuten von der Innenstadt aus zu erreichen. Die „Sünderstaffel“ endet direkt vor dem Hilarenhaus. Es wurde 1903 von demselben Architekten wie das alte Stuttgarter Rathaus, von dem noch die Seiten- und Rückwände erhalten sind, errichtet. Auf Grund der optischen Ähnlichkeit wurde das Hilarenhaus in früherer Zeit im Volksmund oft "Kleines Rathaus" genannt. Ebenfalls war es unter dem Namen "Drachenschlössle" bekannt, auf Grund einiger Sandsteinfiguren in Drachenform, welche sowohl am Hilarenhaus als auch am Rathaus zu finden sind.

Neben diversen Studentenzimmern gibt es auch noch mehrere große Räume, eine modern eingerichtete Küche, einen alten Gewölbekeller mit einem offenen Kamin und im großen Garten steht auch ein Pool. Die im Jahr 1910 erbaute Pergola wurde im Sommer 2010 durch einen Neubau ersetzt. Bei dieser Baumaßnahme wurde auch die gesamte Gartenanlage neu gestaltet.

Geschichte

Gründungsjahre

Am 14. Januar 1873 durch sechs Studenten des Polytechnikums in Stuttgart als „Gesellschaft am Polytechnikum“ gegründet, beschließt die Gesellschaft 1877, sich den Namen Siesta zu geben. Nachdem dies nicht durch den Lehrerkonvent des Polytechnikums genehmigt wurde, entschied man sich für den Namen „Akademische Verbindung Hilaritas“. Kurz darauf wird der Zirkel und der Wahlspruch Treu-Fest-Frei eingeführt. Ab 1898 werden die heutigen Farben Rot-Silber-Schwarz getragen. Die ursprünglichen Farben Schwarz-Rot-Schwarz mussten wieder aufgegeben werden, da diese bereits von der Akademischen Verbindung Vitruvia verwendet wurden. Im selben Jahr wird die Verbindung eine Burschenschaft.

Hauskauf

Der Altherrenkonvent beschließt den Bau eines Hauses. Dafür wird der „Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas“ gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Für 13.827 Mark wird das Grundstück gekauft, auf dem das Hilarenhaus nach Plänen des Stuttgarter Baumeisters Heinrich Jassoy errichtet wird. Aus der Hand desselben Baumeisters entstammen auch die Baupläne des alten Stuttgarter Rathauses. Reste dieses alten Rathauses sind noch an den Seiten- und an der Rückwand des aktuellen Rathauses zu sehen – die Ähnlichkeit mit dem Hilarenhaus ist unübersehbar. Im Jahre 1910 wird die Pergola errichtet, die an der Vorderseite des Hauses steht. Nachdem beinahe alle aktiven Mitglieder der Verbindung bei Kriegsausbruch 1914 eingezogen werden, wird der Aktivenbetrieb eingestellt.

Vorsitz

Die Burschenschaft Hilaritas war und ist sehr engagiert in ihren Verbänden. Dies ist durch die zahlreiche Übernahme des Vorsitzes dokumentiert.

  • 1903 Vorsitzende Burschenschaft im Rüdesheimer Deputierten Convent (R.D.C.)
  • 1916 Vorsitzende Burschenschaft im Rüdesheimer Verband Deutscher Burschenschaften (RVDB)
  • 1971/1972 Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft
  • 1973 Präsidierende Burschenschaft
  • 1991/1992 Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft
  • 2002/2003 Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft
  • 2007/2008 Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft

Zwischen den Weltkriegen

Im Weltkrieg waren 151 Mitglieder im Feld, 22 davon sind gefallen. Der Aktivenbetrieb wird im Dezember wieder aufgenommen. 1919 vereinigen sich mehrere Verbände von Burschenschaften zur heutigen Deutsche Burschenschaft. Im Jahre 1920 wird das Freundschaftskartell Rheinischer Ring u.A. durch die B! Hilaritas gegründet. Im Jahr 1933 konstituiert die Altherrenschaft den „Hausverein Hilaritas“ als Eigentümer des Hauses. Nach der Auflösung der Deutschen Burschenschaft am 18. Oktober 1935 und der Eingliederung in den NSDStB wurden die Bezeichnungen „Jungkameradschaft Hilaritas“ und „Altkameradschaft Hilaritas“ im auferlegten Studentenbund geführt. Nach harten Auseinandersetzungen mit dem NSDStB wird die Jungkameradschaft 1936 aufgelöst, die Altkameradschaft wird in „Bund alter Hilaren“ umbenannt. Die meisten Alten Herren aus den Altherrenschaften der Verbindungen Arminia, Gaudeamus und Hilaritas schließen sich zur „Altherrenschaft Lüderitz“ der bestehenden NS Kameradschaft „Lüderitz“ zusammen. Das Hilarenhaus wird der Kameradschaft zur Verfügung gestellt. Der „Bund alter Hilaren“ löst sich 1939 auf, der „Hausverein Hilaritas“ als Eigentümer des Hauses besteht weiter. Nach Kriegsausbruch werden viele Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg sind 33 Mitglieder gefallen. Der Hausverein Hilaritas vermietet das Haus an das „Evangelische Hilfswerk“ (heute Diakonisches Werk) und entgeht so der Beschlagnahme des Hauses. Im Jahre 1947 gründen sieben junge Studenten die „Akademische Vereinigung Columbus“ (AVC), welche 1949 zusammen mit dem „Hausverein Hilaritas“ die „Akademische Verbindung Hilaritas“ gründet. Der Hausverein besteht fortan als Altherrenverband (AHV) des Bundes weiter. Nachdem 1950 die Deutsche Burschenschaft wiedergegründet wird, ist Hilaritas automatisch darin Mitglied, daher wird im Jahre 1951 der Name in „Stuttgarter Burschenschaft Hilaritas“ abgeändert. 1954 wird innerhalb der Deutschen Burschenschaft die Bestimmungsmensur wieder eingeführt, daher treten 35 Mitglieder aus, von denen jedoch viele in den folgenden Jahren wieder zurückkehren. Im Jahre 1968 gibt sich die Stuttgarter Studentenschaft ein Studentenparlament. Die B! Hilaritas beteiligt sich an der Demonstration gegen die Hochschulpolitik der Landesregierung. Hilaritas ist die Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft im Geschäftsjahr 1971/72 und leitet auch noch den Burschentag 1973. Obwohl die Deutsche Burschenschaft 1972 den Fechtzwang der Mitgliedsverbindungen aufhebt, entschließt sich Hilaritas dazu eine Bestimmungsmensur beizubehalten. Die B! Hilaritas ist erneut die Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft in den Geschäftsjahren 1991/92; 2002/2003 und im Jahr 2007/2008.

Kartell

Die Burschenschaft Hilaritas gehört zu den Gründungsburschenschaften des Kartells Rheinischer Ring und ist dort seit dessen Gründung Mitglied.

Berühmte Mitglieder

Reihenfolge nach Geburtsjahrgang.

Weblinks


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