Burow (Gischow)

Burow (Gischow)
Burow (Gischow)
Gemeinde Gischow
Koordinaten: 53° 24′ N, 12° 1′ O53.40213212.01092649Koordinaten: 53° 24′ 8″ N, 12° 0′ 39″ O
Höhe: 49 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 19386
Vorwahl: 038731

Burow ist ein Ortsteil der Gemeinde Gischow bei Lübz in Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Burow ist ein typisches Straßendorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Es liegt in einem großen Bogen der Elde.

Geschichte

Die hier beschriebenen historischen Hintergründe wurden, sofern nicht separat belegt, von Johannes Pabst [1] zusammengetragen.

Vorgeschichte

Erste Zeugnisse menschlicher Besiedelung in Burow stammen aus der Zeit zwischen 4000-1800 v. Christi Geburt. So wurden in der Burower Feldmark eine Axt aus Feldgestein und fünf Trogmühlen aus dieser Zeit gefunden. Dies sind leicht ausgehöhlte Granitsteine, in denen das Getreide mit Hilfe eines Reibsteins gequetscht wird.

Ein Hünengrab aus der Zeit um 2500-2000 vor Christus soll ebenfalls existiert haben, wurde jedoch im 19. Jahrhundert zerstört.

Aus der Bronzezeit (1800-600 v. Chr) wurde im Dezember 1936 beim Ausbaggern der Elde ein Bronzegrapen (Kochtopf mit drei Füßen) gefunden. Auch entdeckte man im Süden der Burower Feldmark aus dieser Zeit Urnen mit Leichenbrand und als Beigabe zwei Stücke eines gewundenen Bronzeringes.

Aus der vorrömischen Eisenzeit sowie der Römischen Kaiserzeit wurden Gefäßscherben und ein Spinnwirtel entdeckt.

Danach enden die Funde, denn zur Zeit der Völkerwanderung zwischen 350 und 500 n. Chr. wanderten alle Germanenstämme aus der Gegend um Burow ab.

Slawenzeit

Etwa 100 Jahre lang war das Land weitgehend menschenleer. Dann wanderten in mehreren Wellen die Slawen von Süden und Südosten ein. Der Ortsname Burow ist slawischen Ursprungs und hat sich kaum verändert. 1288 wurde der Ort als Burowe erstmals erwähnt. Hierin steckt der slawische Personenname Bur, der so viel wie Sturm, Unwetter bedeutet, so dass der Ortsname vermutlich Ort des Bur, des Stürmischen, bedeutet.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche in Burow ist ein neugotischer, einschiffiger Backsteinbau mit Feldsteinsockel, der zuletzt 1873 geweiht wurde und an der Nord- und Südseite kleine Anbauten mit Seiteneingängen besitzt. Der am westlichen Giebel befindliche, seitlich versetzte Holzturm[2] stammt laut Wetterfahne von 1733 und besitzt drei Glocken. Das Kreuzgewölbe des Chors ist ornamental bemalt. Bei einem Brand im Jahr 1960 ging der fast hundertjährige Altar verloren. Überlieferungen zeugen davon, dass sich bereits im Jahr 1304 eine Kirche in Burow befand.[2]

Eine weitere Burower Sehenswürdigkeit ist der Dorfplatz mit Eiche und Kriegerdenkmal.

Der Ortsteil Burow besitzt zudem einen ausgebauten Wasserwander-Rastplatz, der in einem Altarm der Müritz-Elde-Wasserstraße und abseits der Verbindungsstraße von Lübz nach Siggelkow gelegen ist.

Weblinks

 Commons: Burow (Gischow) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 700 Jahre Burow, Festschrift zum 700. Jahrestag von Johannes Pabst, 1988
  2. a b Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e. V. und START e. V. (Hrsg.): Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim. Edition Temmen, Bremen/Rostock 2001, ISBN 3-86108-795-2

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