Burgruine Weisswasserstelz

Burgruine Weisswasserstelz
Burgruine Weisswasserstelz
Westseite (2008)

Westseite (2008)

Entstehungszeit: 1100 bis 1200
Burgentyp: Hügelburg
Erhaltungszustand: Mauerreste
Ständische Stellung: Adlige
Ort: Hohentengen am Hochrhein
Geographische Lage 47° 34′ 39,4″ N, 8° 24′ 5″ O47.57768.4014340Koordinaten: 47° 34′ 39,4″ N, 8° 24′ 5″ O
Höhe: 340 m ü. NN
Burgruine Weisswasserstelz (Baden-Württemberg)
Burgruine Weisswasserstelz

Die Burgruine Weisswasserstelz ist eine Burgruine auf einem Hügel am rechten nördlichen Ufer des Rheins bei Hohentengen am Hochrhein im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Hügelburg wurde im 12. Jahrhundert von dem reichenauischen Dienstmannengeschlecht von Wasserstelz erbaut. 1170 wird urkundlich ein Wernherus de Wasserstelce erwähnt.[1] 1343 genehmigte Abt Eberhard von Reichenau als Lehensherr der Burg Wasserstelz und des dazugehörigen Hofes mitsamt dem Kirchensatz in Lienheim die Übertragung an Adelheid von Usenberg. 1347 verlieh Abt Eberhard die Burg Wasserstelz mit den dazugehörenden Besitzungen an Ulrich Winkelshain, der diese für 260 Mark Schaffhauser Maas gekauft hatte.[2]

Die Burg war danach zeitweise im Besitz der Herren von Griessen, auch Griessheim genannt. Dies geht aus einer Urkunde aus dem Jahre 1373 hervor. Darin veranlasste der Ritter Hermann von Grießheim, dass sein Sohn der unter der Vormundschaft des Johann von Krenkingen stand, für ihn die Burg Wasserstelz vom Gotteshaus Reichenau zu Lehen bekam.[3]

1451 ging die Burg als Lehen an Hans Heggenzi, später ging sie an das Hochstift Konstanz.[4]

1639 im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg gesprengt und ist ab 1781 verfallen und diente lange Zeit als Steinbruch.

Die Herren von Wasserstelz waren auch die Erbauer der Burg Rotwasserstelz und der Wasserburg Schwarzwasserstelz, die 1875 abgetragen wurde.

Anlage

Kraus beschreibt die Burg in ihrem Zustand gegen ende des 19. Jahrhunderts wie folgt: "Die Umfassungsmauern der in beistehendem Grundriss (siehe Abb. 1) verzeichneten Ueberreste der Burg sind theilweise noch zwei Stockwerke hoch vorhanden. Das Mauerwerk ist roh ausgeführt bei unregelmässiger Verbandschichtung. An einzelnen Stellen sind Verblendsteine zur Anwendung gekommen, während sonst keine Reste von Steinhauerarbeit zu finden sind. Bei "a" (siehe Abb. 1) der Planzeichnung sind wenige Theile von verputzten Geläufen sichtbar. Weitere Aufdeckungen der Burg ergaben die profilierten Sockelsteine des Haupteingangsthores, von denen der rechts befindliche das Steinmetzzeichen ... trägt, und einige weitere Mauerzüge, von denen Fig. 43 (siehe Abb. 2) (Grundrissaufnahme II) ein Bild gibt. Der Bau war von geringem Umfang und noch nicht zur Vertheidigung gegen Feuergeschütze eingerichtet."[5]

Die ehemalige Burganlage zeigt noch Reste eines Rundturms, eines Halbrundturms, einer Ringmauer, eines Küchenbaus und eines Bergfrieds.

Galerie

Einzelnachweise

  1. ZGORh, Bd. 28, S. 177
  2. Fürstenbergisches Urkundenbuch VII, S. 423
  3. ZGORh, Bd. 5, S. 228
  4. Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Kraus, Dritter Band, 1892, S. 167
  5. Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Kraus, Dritter Band, 1892, S. 167

Literatur

  • Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt. Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten. Verlag des Südkurier. Konstanz 1984. ISBN 3-87799-040-1
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Weltbild Verlag GmbH. Würzburg 1998. ISBN 3-86047-219-4
  • J. Schmidt-Brücken: Land Baden-Württemberg. Burgen, Schlösser und Ruinen. Aus der Schriftenreihe: Belser Ausflugsführer. Christian Belser Verlag. Stuttgart 1980. ISBN 3-7630-1290-7
  • Dr. Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Dritter Band, 1892

Weblinks


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