Burgruine Igelsburg

Burgruine Igelsburg

p1

Igelsburg
Alternativname(n): Engelsburg, Zwergenburg
Entstehungszeit: um 1100
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Burgstall, Wall- und Gabenreste
Ort: Habichtswald-Dörnberg
Geographische Lage 51° 20′ 9″ N, 9° 22′ 10″ O51.3358333333339.3694444444444466.0Koordinaten: 51° 20′ 9″ N, 9° 22′ 10″ O
Höhe: 466 m ü. NHN
Igelsburg (Hessen)
Igelsburg

Die Igelsburg (althochdeutsch: Zwergenburg; anfangs Engelsburg genannt) ist eine abgegangene Burg in der Gemarkung der Gemeinde Habichtswald im nordhessischen Landkreis Kassel (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Standort der ehemaligen Igelsburg befindet sich im Naturpark Habichtswald im Norden des Hohen Habichtswalds etwas über 9 km nordwestlich der Kasseler Innenstadt und knapp 2 km östlich des Ortskerns von Habichtswald-Dörnberg (je Luftlinie).

Die Igelsburg wurde westlich des Oberlaufs der Ahne am Nordende einer 466 m ü. NN[1] hohen Basaltkuppe bzw. -rippe errichtet, die sich maximal etwa 30 m über ihr direktes Umland erhebt und früher von den Einheimischen Junkerkopf genannt wurde.

Geschichte

Burg

Es ist nicht mehr eindeutig feststellbar, wann die Igelsburg, eine in Holzbauweise errichtete Palisadenburg, erbaut wurde. Vermutlich diente sie bereits Karl dem Großen bzw. dessen Truppen in den Sachsenkriegen (772 bis 804) als strategischer Vorposten zur Sicherung des Frankenreichs.

Nicht nur einer Zeichnung (aus der Hessischen Post, Jahrgang 1912, Wochenbeilage Nr. 29), die sich auf einem Schild nahe der ehemaligen Burg befindet, ist zu entnehmen, dass die Igelsburg wahrscheinlich keine richtige Burganlage war, denn innerhalb von vier teils heute noch gut zu erkennenden Ringwällen sind auf dieser Skizze vier Häuser zu sehen, davon zwei auf dem Gipfel, die beiden anderen etwas weiter unten.

Historiker vermuten, dass das Adelsgeschlecht der Freiherren von Dörnberg, das 1100 in der Habichtswalder Gegend erstmals erwähnt wird, seinen Sitz auf der Burg hatte. Vermutlich bereits im 12. bzw. 13. Jahrhundert zerfielen die Holzhäuser der Igelsburg.

Töpferei

Nicht erst 1969 ergaben Ausgrabungen, dass es auf den der Burg etwas weiter westlich vorgelagerten Wiesen und Feldern zwischen 1350 und 1450 eine kleine Töpferei gab, die auf einem kleinen Hügel stand; darauf verweisen Funde aus der Mitte des 13. und dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts sowie zwei kleine Teiche im Wald, von denen die Töpferei das für das Aufschlämmen des Tons benötigte Wasser bezog. In diesem Betrieb wurden vermutlich Tongefäße für den einfachen Bürger angefertigt, worauf Tonscherben schließen lassen.

Anfahrt

Aus Richtung Osten von Kassel-Harleshausen kommend führt die Bundesstraße 251 (Wolfhager Straße) nach Westen und passiert nach einigen Kilometern im Habichtswald die alte Gaststätte Ahnetal, die nach einer engen Rechtskurve der Straße im Ahnetal an Straße steht. Bergauf fahrend und nach dem Durchfahren der nächsten Linkskehre liegt am Ende der darauf folgenden Rechtskurve am alten Schotterwerk am Waldrand ein Wanderparkplatz.

Aus Richtung Westen von der Bundesautobahn 44 bzw. von deren Anschlussstelle Zierenberg führt der Weg über die B 251 nach Osten durch Ehlen und Dörnberg. Etwa 1,5 km nach dem östlichen Ortsrand des zuletzt genannten Habichtswalder Gemeindeteils liegt vor der Linkskurve am Waldrand rechtsseits der Straße der Parkplatz am vorgenannten Schotterwerk.

Am rund 500 m südlich vom Parkplatz bzw. westlich oberhalb der im Wald versteckt fließenden Ahne befindlichen Waldrand führt als Fahrweg eine spärlich asphaltierte Bergwerksstraße bergauf. Vor der ehemaligen Gaststätte Igelsburg (1911 bis 1996) befindet sich links dieser Straße eine kleine Schautafel auf die ehemalige Burg.

Ausflugsziele

Im Habichtswald – oberhalb der ehemaligen Igelsburg – befindet sich in einem ehemaligen Tagebau der Silbersee, ein nach Ende des Basaltabbaus entstandener See. Von dort führen Wanderwege zur Gaststätte Silbersee und entlang der Ahne zum Herkules, an dem die Kasseler Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe beginnen.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 29.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kartendienste des BfN

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