Burgenlandkreis

Burgenlandkreis
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Burgenlandkreises Deutschlandkarte, Position des Burgenlandkreises hervorgehoben
51.1511.88
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Naumburg (Saale)
Fläche: 1.413,47 km²
Einwohner:

194.195 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 137 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: BLK
Kreisschlüssel: 15 0 84
Kreisgliederung: 33 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Schönburger Straße 41
06618 Naumburg
Webpräsenz: www.burgenlandkreis.de
Landrat: Harri Reiche (parteilos)
Lage des Burgenlandkreises in Sachsen-Anhalt
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Logo des Burgenlandkreises

Der Burgenlandkreis ist ein Landkreis in Sachsen-Anhalt, der im Zuge der zweiten Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 aus dem alten Burgenlandkreis und dem Landkreis Weißenfels entstand.

Der Landkreis umfasst eine Fläche von 1414 km². Die Kreisstadt ist Naumburg (Saale).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Landkreis liegt an der Südgrenze Sachsen-Anhalts, er grenzt im Westen und Süden an Thüringen sowie im Osten an Sachsen.

Im Norden grenzt er an den Saalekreis, im Nordosten an den sächsischen Landkreis Leipzig, im Osten an den thüringischen Landkreis Altenburger Land, im Süden an die thüringische kreisfreie Stadt Gera sowie die Landkreise Greiz, Saale-Holzland-Kreis und Weimarer Land und im Westen an die ebenfalls thüringischen Landkreise Sömmerda und Kyffhäuserkreis.

Die Landschaft ist hügelig und wird von Saale, Unstrut und Weißer Elster geprägt. In der Saale-Unstrut-Region wird Weinbau betrieben.

Die Unstrut überschreitet im Nordwesten des Landkreises bei Wendelstein die Grenze von Thüringen zu Sachsen-Anhalt und mündet bei Naumburg im Blütengrund in die Saale. Die Saale überschreitet bei Großheringen/Kleinheringen im Südwesten die Grenze von Thüringen zu Sachsen-Anhalt und verlässt im Nordosten bei Wengelsdorf den Landkreis in den Saalekreis. Von Südwest nach Nordost fließt von Crossen in Thüringen über Zeitz die Weiße Elster, die den Landkreis nordöstlich von Profen in Richtung Pegau in Sachsen verlässt.

Geschichte

Der Burgenlandkreis entstand durch die im Oktober 2005 vom Landtag Sachsen-Anhalt beschlossene Kreisgebietsreform zum 1. Juli 2007. Dabei fusionierte der bis dahin bereits existierende Burgenlandkreis mit dem Landkreis Weißenfels. Als Planname hatte das Landesverwaltungsamt Landkreis Burgenland bestimmt. In der Kreistagssitzung vom 16. Juli 2007 wurde aber mehrheitlich für den alten Namen Burgenlandkreis gestimmt. Ausschlaggebend waren vor allem die Kosten der Umbenennung. Für die Umarbeitung der Ortsschilder sowie sämtlicher Drucksachen für Ämter und Behörden im ehemaligen Landkreis Weißenfels wurde für die offizielle Einführung des neuen Kreisnamens der 1. August 2007 bestimmt.

Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Der Kreisname ist ein 1994 entstandener Kunstname, der auf die zahlreichen mittelalterlichen Burgen im Kreisgebiet anspielt. Zu den bekannteren gehört die Rudelsburg bei Bad Kösen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (Gebietsstand vom 31. Dezember 2006 / ab 1995 Stichtag 31. Dezember):

  • 1990 - 245.946 *
  • 1995 - 231.315
  • 2000 - 222.262
  • 2005 - 207.727
  • 2009 - 196.422

* 3. Oktober

Laut 4. Regionalisierter Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt vom 30. Januar 2007 werden im Jahr 2025 noch 152.032 Einwohner im Burgenlandkreis leben.

Politik

Landrat

Zum Landrat wurde in der Kommunalwahl am 22. April 2007 der parteilose Harri Reiche gewählt, der zuvor Landrat des Burgenlandkreis war.

Kreistag

CDU SPD Die Linke FDP GRÜNE NPD BV-BLK1 BBB2 BfW3 Einzel-bewerber Gesamt
2007 23 11 11 5 3 3 1 1 1 1 60

1Behindertenverband Burgenlandkreis e. V.
2BürgerBündnisBurgenland
3Bürger für Weißenfels

Wappen und Flagge

Blasonierung: „In Silber eine schwarzgefugte rote Burg, die erniedrigte Burgmauer besetzt mit zwei oben anstoßenden und in den Außenrand verschwindenden Zinnentürmen, zwischen den Türmen eine sechsbeerige (3:2:1) blaue Weintraube mit zwei grünen Blättern, die Burgmauer belegt mit einem goldenen Schild, darin ein schwarzes Bergmannsgezähe.“

Die Flagge des Burgenlandkreises ist rot-weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Landkreiswappen belegt. [2]

Gestaltet wurde das Wappen durch den Heraldiker Jörg Mantzsch aus Magdeburg. Genehmigt wurde das Wappen durch den Innenminister Holger Hövelmann am 19. Februar 2008, abgedruckt im Amtsblatt 05/2008 des Landes Sachsen-Anhalt vom 15. März 2008, und wird seit dem 26. März 2008 offiziell geführt.

Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Burgenlandkreis.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Burgenlandkreis gehört zum mitteldeutschen Wirtschaftsraum Halle-Leipzig-Dessau und ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort im Süden Sachsen-Anhalts. Die Region kann auf eine traditionelle Wirtschaftsstruktur mit einem Branchenmix aus Industrie, Mittelstand und Handwerk zurückgreifen.

Bei der Neuansiedlung von Investoren, insbesondere in den Gewerbegebieten an der Bundesautobahn 9 (z. B. Zorbau oder Oberkaka), wurde der Schwerpunkt auf den Bereich Logistik gelegt. Für die verkehrintensiven Branchen bestehen an diesen Standorten hervorragende Bedingungen.

Verkehr

Schienennetz

Ein ICE überquert die Saale bei Saaleck

Durch den Landkreis verlaufen auf dem gemeinsamen Abschnitt GroßheringenGroßkorbetha die drei Fernbahnlinien Frankfurt/M. – Leipzig – Dresden, München – Leipzig – Berlin und Dortmund – Erfurt – Halle – Berlin sowie die Nahverkehrslinien Eisenach – Erfurt – Halle (Thüringer Bahn), Naumburg – Jena – Saalfeld (unter Nutzung der Saalbahn) und Weißenfels – Leipzig. Ferner gibt es im Landkreis die Regionalbahnstrecken Nebra – Naumburg (Unstrutbahn), Naumburg – Zeitz (beide Burgenlandbahn), Zeitz – Weißenfels und Gera – Zeitz – Leipzig. Fernverkehrshalte im Landkreis sind dabei Naumburg (Saale) Hbf als ICE- und IC-Halt und Weißenfels als IC-Halt.

Der Landkreis gehört, wie seine Vorgänger, zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Hiervon ausgenommen ist die tagsüber halbstündlich verkehrende Straßenbahn in der Kreisstadt Naumburg.

Der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Erfurt–Leipzig/Halle ist planfestgestellt und hat im äußersten Westen des Landkreises (bei Laucha an der Unstrut) 2006 teilweise begonnen. Nach deren Fertigstellung wird der Bahnhof Naumburg (Saale) Hbf voraussichtlich seinen Status als ICE-Halt verlieren.

Straßennetz

Bei Schkortleben überquert die A 38 die Saale

Die Bundesautobahn 9 führt zwischen Schkeuditzer Kreuz und Hermsdorfer Kreuz in Nord-Süd-Richtung durch den Osten des Landkreises (Abfahrten: Weißenfels, Naumburg, Droyßig). Am Autobahnkreuz Rippachtal befindet sich der Knoten zur Bundesautobahn 38, die den Norden tangiert (Abfahrt: Leuna/Weißenfels, Lützen). Gute Anbindungen des südlichen Landkreises bestehen weiterhin von der Bundesautobahn 4 (Abfahrten: Gera, Apolda).

Die Bundesstraße 180, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung in Sachsen-Anhalt, führt von Querfurt kommend durch den Landkreis von Nordwest nach Südost, kreuzt bei Pretzsch die A 9 und führt nach Meuselwitz in Thüringen.

Im Südosten des Landkreises treffen sich in Zeitz die aus dem Saalekreis kommende B 91, die aus Leipzig in Sachsen kommende und nach Gera in Thüringen verlaufende B 2 sowie die aus Richtung Naumburg kommende B 180.

Im Nordosten laufen in Weißenfels die Bundesstraße 91 (Halle-Zeitz), die B 87 (Weimar-Leipzig) sowie die B 176 (Kölleda/Thüringen-Borna/Sachsen) zusammen.

In Naumburg kreuzen sich die Bundesstraßen 87 (Weimar–Leipzig) und 180 (Eisleben–Altenburg), außerdem beginnt hier die B 88 (Naumburg–Jena).

Zu nennen ist schließlich noch die Bundesstraße 250 Querfurt–Nebra–Bad Bibra–Eckartsberga.

Luftverkehr

Der Flugverkehr wird vom Flughafen Leipzig/Halle (in Sachsen, ca. 30 km von der Kreisgrenze entfernt) und vom Regionalflughafen Leipzig-Altenburg Airport (in Thüringen, ca. 15 km von der Kreisgrenze entfernt) bedient. Es gibt im Landkreis noch die Landeplätze Laucha (Unstrut) und Sprossen bei Zeitz.

Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2010[3])

Einheitsgemeinden

Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Verbandsgemeinde

  1. An der Poststraße (1783)
  2. Bad Bibra, Stadt * (2879)
  3. Eckartsberga, Stadt (2436)
  4. Finne (1257)
  5. Finneland (1152)
  6. Kaiserpfalz (1763)
  7. Lanitz-Hassel-Tal (1201)
  1. Droyßig * (2049)
  2. Gutenborn (1972)
  3. Kretzschau (2792)
  4. Schnaudertal (1026)
  5. Wetterzeube (1922)
  1. Balgstädt (1207)
  2. Freyburg (Unstrut), Stadt * (4940)
  3. Gleina (1310)
  4. Goseck (1059)
  5. Karsdorf (2045)
  6. Laucha an der Unstrut, Stadt (3135)
  7. Nebra (Unstrut), Stadt (3505)
  1. Meineweh (1077)
  2. Mertendorf (1778)
  3. Molauer Land (1160)
  4. Osterfeld, Stadt * (2654)
  5. Schönburg (1036)
  6. Stößen, Stadt (961)
  7. Wethau (1008)
Sachsen Thüringen Saalekreis An der Poststraße Meineweh Bad Bibra Balgstädt Droyßig Eckartsberga Elsteraue Elsteraue Freyburg (Unstrut) Finne (Gemeinde) Finne (Gemeinde) Finneland Gleina Goseck Gutenborn Hohenmölsen Kaiserpfalz (Gemeinde) Kaiserpfalz (Gemeinde) Karsdorf Kretzschau Lanitz-Hassel-Tal Laucha an der Unstrut Lützen Mertendorf (bei Naumburg) Molauer Land Naumburg (Saale) Nebra (Unstrut) Osterfeld (bei Naumburg) Schnaudertal Schönburg (Saale) Stößen Teuchern Weißenfels Wethau Wetterzeube ZeitzMunicipalities in BLK.svg
Über dieses Bild

Gebietsänderungen

Veränderungen auf Gemeindeebene

Gemeindeneugründungen

Eingemeindungen

Veränderungen bei Verwaltungsgemeinschaften

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung des Burgenlandkreis
  3. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB)

Weblinks

 Commons: Burgenlandkreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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