Burg Gisors

Die Burgruine Gisors

Die Ruine der Burg Gisors steht in der französischen Stadt Gisors im Département Eure, Region Haute-Normandie und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Ihr Wehrturm (Donjon) steht auf einer Motte, einem künstlich angelegten Erdhügel. Besonders bekannt wurde sie, weil der Legende nach in ihr der Schatz der Tempelritter versteckt worden sein soll, nachdem der französische König Philipp IV. im Jahr 1307 die Führungsspitze des Ordens verhaften ließ.

Seit 1929 arbeitete Roger Lhomoy als Schlosswart der Burg Gisors. 1942 unternahm Lhomoy verschiedene Grabungen, bis er 1946 angeblich in der Motte der Burg eine der Heiligen Katharina von Alexandrien geweihte Kapelle fand. Der herbeigerufene Bürgermeister überprüfte den Fund nicht, sondern ließ Lhomoys abenteuerliche Selbstbaustollen wegen der großen Einsturzgefahr zuschütten. Lhomoy wurde belächelt und verspottet, weshalb er einige Jahre später entnervt und gebrochen Gisors verließ.

Anfang der 60er Jahre veröffentlichte der französische Journalist Gerald de Sede sein Buch „Die Templer sind unter uns oder Das Rätsel von Gisors“. De Sede stützte seine Thesen auf die Berichte Lhomoys sowie eigene Recherchen. Durch die große Aufmerksamkeit, die de Sedes Buch in der Öffentlichkeit fand, konnte Lhomoy beim französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle eine Wiederaufnahme der Grabungen von offizieller Seite erreichen. De Gaulle beauftragte Kultusminister André Malraux mit den Maßnahmen an der Burganlage. Auf dessen Veranlassung hin sperrte das Militär für Monate die Burg und begann die Arbeiten. Diese destabilisierten jedoch die Motte und der Turm der Burg drohte zu spalten. Die Grabungen mussten daraufhin ergebnislos abgebrochen werden. Seither sind weitere Ausgrabungen untersagt. Den Donjon für weitere Grabungen abzufangen und zu stützen würde einen erheblichen Aufwand erfordern, wobei immer noch nicht sicher wäre, dass weitere Grabungen diesen nicht doch noch zum Einsturz brächten.

Weblinks

 Commons: Burg Gisors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

49.2809051.774251

Koordinaten: 49° 16′ 51″ N, 1° 46′ 27″ O