Burg Friedelsheim

Burg Friedelsheim
Bergfried von Burg Friedelsheim

Burg Friedelsheim war eine rechteckige Niederungsburg[1] im gleichnamigen Ort der Gemeinde Friedelsheim in Rheinland-Pfalz.

Aufgrund des noch vorhandenen Baubestandes wird vermutet, dass die Burg bereits im 13. oder 14. Jahrhundert durch die Herren von Bolanden erbaut wurde. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg war jedoch erst 1418 im Besitz des Johann von Derne. Im Jahr 1433 wurde ein kurpfälzischer Amtmann auf der Burg eingesetzt. Pfalzgraf Friedrich I. verkaufte 1462 das Schloss an den neuen Besitzer den Limburger Abt Heinrich Ulner von Dieburg. Pfalzgraf Johann Kasimir ließ ab 1575 die Burg aufwändig um- und ausbauen. Er errichtete ein neues Renaissanceschloss. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten spanische Truppen 1632 das Schloss und schwedische Truppen kurz darauf. Dabei wurde das Schloss bei Bränden schwer beschädigt. Zur fast vollständigen Zerstörung kam es 1689 durch französische Truppen im pfälzischen Erbfolgekrieg. Im Jahr 1698 wurde Franz Melchior von Wiser (1651–1702) mit Friedelsheim belehnt. Nachdem sein Sohn Franz Joseph von Wiser (1679–1755) auf den Fundamenten des niedergebrannten Schlosses einen barocken Nachfolgebau[2] errichtet hatte, kam es 1708/09 zur Erbteilung der Grafen von Wiser, wobei das Schloss Friedelsheim in den Besitz der von Franz Joseph begründeten Linie Wiser-Siegelsbach kam. Das Schloss wurde in den französischen Revolutionskriegen von 1794 niedergebrannt.[3][4]

Heute sind nur noch wenige Mauerreste und der Bergfried, der 1987 restauriert wurde, von der einstigen mittelalterlichen Burg sichtbar. Von den Schlössern nur noch Portale, Mauerreste und Teile des breiten Grabens.

Im Bereich der Burg befindet sich außerdem eine Mennonitenkirche. Diese wurde 1836-1838 erbaut. 2004 erfolgte eine umfangreiche Sanierung mit Umbau. Ein Wohngebäude im Burgbereich dient der Mennonitengemeinde heute als Pfarrhaus.

Weblinks

 Commons: Burg Friedelsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz. ISBN 3-426-04405-6, S. 98
  2. Arndt Hartung: Pfälzer Burgenrevier. ISBN 3-9801043-0-3, S. 69
  3. Jürgen Keddigkeit: Pfälzisches Burgen-Lexikon. Teil II: F–H'.' ISBN 3-927754-48-X, S. 139–146
  4. Verbandsgemeindeverwaltung Wachenheim: Die Chronik Friedelsheims.
49.4475518.22037

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedelsheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg- und Weinfest (Wachenheim) — Die Wachtenburg bei Wachenheim Das Burg und Weinfest in Wachenheim an der Weinstraße ist ein Weinfest, das jährlich am zweiten und dritten Juniwochenende stattfindet. Das Weinfest zählt zu den großen Weinfesten entlang der Weinstraße, mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Burg- und Weinfest — Die Wachtenburg bei Wachenheim Das Burg und Weinfest in Wachenheim an der Weinstraße ist ein Weinfest, das jährlich am zweiten und dritten Juniwochenende stattfindet. Das Weinfest zählt zu den großen Weinfesten entlang der Weinstraße, mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Friedelsheim — Bergfried von Burg Friedelsheim Burg Friedelsheim war eine rechteckige Niederungsburg[1] im gleichnamigen Ort der Gemeinde Friedelsheim in Rheinland Pfalz. Aufgrund des noch vorhandenen Baubestandes wird vermutet, dass die Burg bereits im 13.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Friedelsheim — Burgstraße 5/7: Ruinen der ehemaligen Burg; Teile der Umfassungsmauern, Bergfried; Südportal des ehemaligen von Wiserschen Schlosses (angeschnitten) In der Liste der Kulturdenkmäler in Friedelsheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland — Die Liste gibt einen Überblick über die Kirchen und Gemeindehäuser bzw. Gemeindezentren innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG). Neben den hier aufgeführten Bauten gibt es noch weitere von mennonitischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wachenheim im Speyergau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Siegelsbach — in Siegelsbach im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden Württemberg geht auf den älteren Hirschhorner Hof zurück und wurde durch die Grafen von Wiser im frühen 18. Jahrhundert zu einer Schlossanlage erweitert. Nach mehreren Besitzerwechseln… …   Deutsch Wikipedia

  • B271 — Basisdaten Gesamtlänge: 63 km Bundesland: Rheinland Pfalz Verlaufsrichtung: Süd–No …   Deutsch Wikipedia

  • B 271 — Basisdaten Gesamtlänge: 63 km Bundesland: Rheinland Pfalz Verlaufsrichtung: Süd–No …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”