Burg Altena

Burg Altena

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Burg Altena
Burg Altena nach Wiederaufbau der Westwand

Burg Altena nach Wiederaufbau der Westwand

Entstehungszeit: 1100 bis 1200
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Erhalten
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Altena
Geographische Lage 51° 17′ 56″ N, 7° 40′ 31″ O51.2988888888897.6752777777778Koordinaten: 51° 17′ 56″ N, 7° 40′ 31″ O
Burg Altena (Nordrhein-Westfalen)
Burg Altena
Innenansicht um 1910

Die Burg Altena befindet sich auf einem Bergsporn des Klusenberges in der Stadt Altena an der Lenne im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Die Höhenburg wurde der Legende nach Anfang des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Berg errichtet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1108 sollen die Brüder Adolf und Everhard von Berg von Kaiser Heinrich V. für treue Dienste ein Stück Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen, später Altena nannten. Dies ist eine von mindestens drei Legenden zur Gründung der Grafschaft Altena beziehungsweise zur Entstehung der Burg.[2]

Nach dem Erwerb des Oberhofs Mark bei Hamm 1198 nahmen die Grafen von Altena ihren Hauptwohnsitz in der dortigen Burg Mark und nannten sich später „Grafen von der Mark“. Die Stammburg Altena wurde nur noch zeitweise von ihnen bewohnt und war seit 1392 lediglich Amtmannssitz.

Graf Engelbert III. von der Mark verlieh der kleinen Siedlung am Fuße des Berges am 20. Dezember 1367 die Freiheitsrechte (unter anderem Selbstverwaltungsrecht und Zollfreiheit).

1450 versprach Evert von Dael dem Ritter Wilhelm von Nesselrode zu Ehrenstein mittels leiblichen Eids, das Schloss Altena so oft und wann er es fordern werde, wieder zu überliefern.[3] 1455 brannte die Burg Altena ab. Anschließend wurde der damalige Amtssitz derer von Drosten mutmaßlich nur notdürftig wieder aufgebaut.

In brandenburg-preußischer Zeit wurde die Burg Garnison. Im Jahre 1771 wurde sie zur Anlegung eines Armen- und Arbeitshauses an die Stadt verkauft. Weiter bestand hier 1766 bis 1811 das Kriminalgericht der Grafschaft Mark nebst Gefängnis. Die inzwischen stark verfallene Burg Altena sollte 1834 nach den Vorstellungen des Oberpräsidenten Ludwig von Vincke wieder aufgebaut werden. Die Pläne des beauftragten Bauinspektors Ritter wurden im Jahr 1835 fertiggestellt. Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten wurde diese jedoch nicht umgesetzt. Der Johanniterorden richtete 1856 in den Gebäuden ein Krankenhaus ein, das bis 1906 bestand.

Im Frühjahr 1906 wurde auf Initiative des damaligen Landrates Fritz Thomée der Märkische Burgverein gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, die Burg bis zur 300-Jahr-Feier der Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Preußen 1909 wieder aufzubauen. Um 1914 war die Burg nach Plänen des Architekten Georg Frentzen bis auf die Vorburg und den unteren Torbau erneuert. Zwischenzeitlich gab es eine kontroverse Diskussion über die Modalitäten der Rekonstruktion, in der sich der Landrat und der Architekt gegen Architektur- und Kunsthistoriker durchsetzen. Die letzten Arbeiten wurden 1918 abgeschlossen.

Im Jahre 1912 richtete Richard Schirrmann auf der Burg die erste ständige Jugendherberge der Welt ein, die 1934 und 1999 vergrößert wurde. Sie besteht heute aus Burg und Gästehaus und verfügt über 55 Betten.

Die Burg ging 1943 in den Besitz des damaligen Kreises Altena über. Heute ist die Burg Wahrzeichen der Stadt und Hauptanziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Die Eintrittskarte zur Burg gilt auch für das nahe gelegene Deutsche Drahtmuseum.

Jährlich findet der Burgrock statt, bei dem sowohl Nachwuchsbands aus dem Märkischen Kreis als auch etablierte Rockbands auftreten.

Zum Konzept der Verantwortlichen gehören auch atmosphärische Abende mit entsprechender musikalischer Begleitung.

Museen

In den Gebäuden der Burg sind viele Ausstellungsräume zu besichtigen. Das Museum der Grafschaft Mark, das Weltjugendherbergsmuseum, das Märkische Schmiedemuseum und das Deutsche Wandermuseum schlossen sich zu Museen Burg Altena zusammen.

Für die Unterstützung der Burg engagiert sich die „Gesellschaft der Freunde der Burg Altena“, die zusammen mit dem Landkreis die Zeitschrift Der Märker herausgibt.

Literatur

  • Ferdinand Schmidt: Burg Altena – Blätter der Erinnerung für Freunde und Besucher unserer Burg, Märkischen Burgverein, 1924.
  • Wilhelm Quincke: Führer durch die Burg Altena, 1968.
  • Ernst Dossmann: Auf den Spuren der Grafen von der Mark. 3. Auflage. Mönning, Iserlohn 1992, ISBN 3-922885-14-4, S. 164–168.

Weblinks

 Commons: Burg Altena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Burg Altena, Ruhr Guide abgerufen am 23. November 2010
  2. Geschichte der Burg Altena abgerufen am 23. November 2010
  3. Revers des Herzogs Gerhard von Kleve. Quelle: Urkunde, ohne Nr. Archiv Schloss Herten zu Herten

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