Buntschießen

Buntschießen
Warnzeichen der amerikanischen Armee für chemische Waffen

Chemische Waffen sind meist künstlich hergestellte Giftstoffe, die gezielt zur Tötung oder Verletzung von Menschen eingesetzt werden. Sie gehören zu den ABC-Waffen. In der Chemiewaffenkonvention werden die Vorgängerstoffe, sofern sie nicht für eine andere Form der Weiterverarbeitung vorgesehen sind, und die Geräte oder Mittel der Verteilung (etwa Granaten, Sprühvorrichtungen) zu den chemischen Waffen gezählt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schwedischer Soldat in leichtem ABC-Poncho (Einmal-Artikel)

Die Chemische Kriegsführung, der Einsatz von chemischen Waffen ist seit dem Altertum bekannt: In der Antike wurden Brandstoffen wie Pech, Öle, Griechisches Feuer oder später im kleinen Umfang chemische Gifte wie Arsen verwendet, auch wurde das Ackerland mit Herbiziden „versalzt“. Bereits im Peloponnesischen Krieg 431 bis 404 v.Chr. setzten die Spartaner Brandkörper ein, die hohe Luft-Konzentrationen von Schwefeldioxid entwickelten.

Die ersten modernen chemischen Waffen sind im Ersten Weltkrieg eingesetzt worden und basierten zunächst auf Substanzen, die bereits in der chemischen Industrie verwendet wurden, also in ausreichend großen Mengen vorhanden waren; das waren Gase wie Chlor, Phosgen, Cyanwasserstoff (Blausäure) oder Arsin. Diese hatten jedoch zwei große Nachteile: Zum einen waren sie durch wechselnde Windrichtungen unberechenbar (so konnte eine Gaswolke auf die eigene Stellung zurückgeweht werden), und andererseits verflüchtigte sich das Gas relativ schnell. Daher sind die meisten späteren chemischen Kampfstoffe Flüssigkeiten, die als Aerosole versprüht werden. Das hat zur Folge, dass die Substanzen an Boden, Kleidung, Haut und Gasmasken klebenbleiben und in die Filter eindringen können. Deshalb ist die Verweildauer viel länger als bei Gas, und die in die Filter eingedrungenen Tröpfchen verdunsten mit der Zeit, so dass die Träger kontaminierter Gasmasken eine kontinuierliche Menge an Kampfstoffen einatmen. Das Hauptziel der neueren Kampfstoffe ist nicht allein die Lunge, sondern auch die Haut. Gelangt ein solcher Kampfstoff auf die Haut, diffundiert er durch sie hindurch in die Blutbahn und wird so schnell im ganzen Organismus verteilt. Daher stellen nur Ganzkörperschutzanzüge einen ausreichenden Schutz gegen Kampfstoffe dar. Ein bekannter und wichtiger Kampfstoff dieser Gruppe ist Schwefellost, auch bekannt unter dem Namen Senfgas.

Erster Weltkrieg

Durch Giftgas geblendete britische Soldaten warten auf die Behandlung
Livens-Gasgranatwerfer werden geladen
Luftaufnahme eines deutschen Gasangriffs (1916)

Im Ersten Weltkrieg fand der erste Einsatz von chemischen Kampfstoffen im August 1914 durch französische Truppen statt, die Xylylbromid, ein Tränengas, entwickelt von der Pariser Polizei, gegen deutsche Truppen einsetzten. Erste Versuche beider Seiten mit Stoffen wie Bromessigsäureethylester (Frankreich März 1915) und o-Dianisidinchlorsulfonat, einem feinkristallinen Pulver, das Schleimhäute der Augen und Nase reizte, (Deutschland 27. Oktober 1914 bei Neuve-Chapelle) verliefen nicht zufriedenstellend, da die Stoffe sich beim Abschuss durch die entstehende Hitze zersetzten.

Zum ersten Mal gelang der Einsatz von chemischen Waffen am 22. April 1915 in der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern, als deutsche Truppen 150 Tonnen Chlorgas aus Flaschen nach dem so genannten Haberschen Blasverfahren entweichen ließen. Da Chlor schwerer als Luft ist, sank das Gas in die französischen Schützengräben und forderte dort rund 5.000 Tote und 10.000 Verletzte. Eingeatmetes Chlorgas führt zu einem lebensbedrohlichen toxischen Lungenödem. Frankreich setzte als erste der kriegführenden Nationen bei der Schlacht an der Somme am 22. Februar 1916 Phosgen (COCl2) in Reinform ein, nachdem Deutschland es bereits am 31. Mai 1915 als 5%ige Beimengung zum Chlorgas verwendet hatte. Dieses Gas wird für den größten Anteil an allen Gasverletzten verantwortlich gemacht. Später wurden die Kampfstoffe durch Giftgasgranaten verschossen, bei denen durch farbige Kreuze (Blaukreuz, Gelbkreuz, Grünkreuz und Weißkreuz) erkennbar war, welche Art von Kampfstoff sie enthielten. An der Westfront wurde verstärkt „Gelbkreuz“ eingesetzt, das für Hautkampfstoffe stand.

siehe auch: Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges

Buntschießen

Während des ersten Weltkrieges wurden Kampfstoffe häufig kombiniert eingesetzt: (Nur) stark reizend wirkende Kampfstoffe in Aerosol- oder Pulverform wie Blaukreuz durchdrangen die Filter der Gasmasken. Die Reizstoffe zwangen den Gegner, die Gasmaske abzunehmen. Gleichzeitig mit diesen Maskenbrechern wurden lungenschädigende Kampfstoffe wie Grünkreuz eingesetzt. Auf diese Weise wurde der Schutz gegnerischer Truppen durch Tragen der Gasmaske verhindert. Der kombinierte Einsatz verschiedener Kampfstoffe zu diesem Zweck wurde als „Buntschießen“ oder „Buntkreuz“ bezeichnet.

Bei der österreichisch-ungarischen Offensive im Raum Flitsch-Tolmein am 24. Oktober 1917 wurde der Angriff durch „Buntschießen“ von Gasbatterien vorbereitet. Die italienischen Soldaten verfügten nur über ungenügende oder gar keine Schutzbekleidung – in diesem Abschnitt starben durch den Gasangriff über 5.000 Italiener. Die deutschen und österreichisch-ungarischen Verbände hatten es dadurch erheblich leichter, den Durchbruch durch die italienische Front zu bewerkstelligen.

Auch die psychische Wirkung auf die Italiener war verheerend. Sehr viele Soldaten ergaben sich in Folge den Österreichern, die Kampfmoral sank drastisch. Die italienische Front musste bis an den Piave zurückgenommen werden und konnte dort nur nach Verstärkung aus französischen und englischen Verbänden stabilisiert werden.

Im Juni 1918 versuchte Österreich-Ungarn in einer letzten Offensive, den Piave zu überschreiten. Der Angriff war jedoch nicht erfolgreich, da zum einen die Italiener besser gegen Gasangriffe gerüstet waren und zum anderen ein Teil der chemischen Waffen zu lange gelagert worden war und damit seine Wirksamkeit verloren hatte.

Chemische Waffen verursachten im Ersten Weltkrieg auf beiden Seiten insgesamt etwa 100.000 Tote und 1,2 Millionen Verwundete. Dabei hatte Russland etwa ein Drittel der Verwundeten und mehr als die Hälfte der Toten zu beklagen; an der Westfront hatten die Alliierten jedoch ebenfalls etwa doppelt so hohe Verluste wie die Deutschen zu beklagen.[1] Deutschland und Österreich-Ungarn rüsteten ihre Soldaten mit wirksameren Gasmasken aus und konnten so höhere Verluste bei Gasangriffen vermeiden.

Bewertung von chemischen Kampfstoffen als Kriegswaffe

Chemische Kampfstoffe werden heute allgemein als die schrecklichsten Waffen des Ersten Weltkrieges angesehen. Chemische Kampfstoffe verursachten Ausfälle, im Vergleich zu anderen Waffen damals sehr geringe Todesraten. War die Dosierung des jeweiligen Giftes allerdings tödlich, war der Todeskampf äußerst qualvoll und zog sich lange hin. Auch die Verwundungen waren alles andere als harmlos: Vorübergehende oder auch dauerhafte Blindheit, Hautverätzungen und Lungenschäden waren typische Folgen.

Im Vergleich mit herkömmlicher Artilleriemunition verursachten chemische Kampfstoffe hingegen einen geringeren Anteil dauerhafter Verstümmelungen von Menschen. Diese Betrachtung berücksichtigt aber nicht Spätfolgen (wie z.B. Hautkrebs im Falle von S-Lost), die z. T. erst nach Jahrzehnten eintreten.

Ungeachtet der ethischen Wertung ist es strategisch tatsächlich von Vorteil, gegnerische Soldaten nicht zu töten, sondern sie so schwer zu verletzen und zu verstümmeln, dass sie dauerhafter Pflege bedürfen. Damit werden gegnerische Ressourcen gebunden, die nicht mehr für die Kampfführung zur Verfügung stehen.

Da chemische Kampfstoffe eine der kosteneffizientesten Methoden waren, den Gegner kampfunfähig zu machen, rüsteten sich Streitkräfte vieler Nationen mit ihnen aus.

Allerdings wurde schon im Laufe des Ersten Weltkriegs klar, dass sich der Einsatz chemischer Kampfstoffe von einer billigen und vergleichsweise „humanen“ Waffe zu einem Waffensystem entwickelte, dessen zunehmend grausame Wirkungen in keinem Verhältnis zur Effizienz ihrer Anwendung mehr standen; so war die Wirkungsrichtung in vielen Fällen aufgrund wechselnder Windrichtungen kaum noch kalkulierbar.

Zwischen den Weltkriegen

Ein weiteres Mal wurde Giftgas vom faschistischen Italien im Krieg gegen Libyen 1924–1930 sowie gegen Äthiopien 1935–1936 verwendet. Dabei setzten die italienischen Truppen gegen eine völlig unzureichend ausgerüstete äthiopische Armee Giftgas ein, auch von Einsätzen chemischer Kampfstoffe gegen zivile Ziele (Krankenhäuser, Brunnen) und gegen Aufständische nach Friedensschluss wird berichtet. Ein weiterer Einsatz fand durch Spanien gegen aufständische Berber in Marokko statt.

Ab 1919 wurde das Konzept der kolonialen Kontrolle aus der Luft von Winston Churchill erstmalig umgesetzt. Die Royal Air Force sollte dabei die Kontrolle über die Kolonien im Nahen Osten übernehmen. Neben konventionellen Waffen wurden dabei auch Giftgaseinsätze aus der Luft erwogen und von Churchill gefordert. Aufgrund von technischen Problemen wurde Giftgas nur mit den bereits im Ersten Weltkrieg erprobten Methoden gegen die irakische Bevölkerung angewandt.

Vorbehalte britischer Militärs wies Churchill zurück: „Ich verstehe den Widerstand gegen den Einsatz von Gas nicht. Ich bin sehr dafür, Giftgas gegen unzivilisierte Stämme einzusetzen“, ließ er verlauten. Das eingesetzte Gas müsse ja nicht tödlich sein, sondern nur „große Schmerzen hervorrufen und einen umfassenden Terror verbreiten“.

Einheiten der Roten Armee unter dem Befehl des späteren Marschalls Michail Tuchatschewski setzten bei der Niederschlagung des Aufstands von Tambow 1921 mit Erlaubnis der Regierung Giftgas ein um Aufständische zu töten.[2]

Genfer Protokoll

Die Verwendung von vergiftenden Waffen war schon vor dem Ersten Weltkrieg durch die Haager Landkriegsordnung geächtet, deren Formulierung bot jedoch ausreichend Spielraum zu verschiedenen Auslegungen, so dass der Einsatz von Giftgas nicht eindeutig verboten war. Angesichts der Gräuel des Ersten Weltkrieges wurde 1925 im Genfer Protokoll die Anwendung von Giftgasen und bakteriologischen Mitteln ausdrücklich verboten. Die USA traten diesem Vertrag erst 1974 bei.

Zweiter Weltkrieg

Das Verbot der Anwendung von vergiftenden, chemischen und biologischen Waffen wurde im Zweiten Weltkrieg zumindest auf dem europäischen Kriegsschauplatz weitgehend beachtet, obwohl nicht alle beteiligten Länder dem Protokoll beigetreten waren. Ein weiterer wichtiger Aspekt war auch die gegenseitige Abschreckung, vergleichbar mit der atomaren Abschreckung im Kalten Krieg: Hätte eine der kriegsführenden Parteien Giftgas eingesetzt, wurde eine Bombardierung des eigenen Territoriums mit chemischen Waffen durch Gegner vermutet. Der britische Premierminister Churchill hatte bereits im Mai 1942 mit einem Großeinsatz von Kampfstoffen gedroht, falls die Deutschen an der Ostfront Kampfstoffe einsetzen sollten. Ein amerikanischer Plan vom April 1944 sah einen Vergeltungsangriff gegen 30 große deutsche Städte für den Fall des Kampfstoffeinsatzes durch Deutsche vor. Innerhalb von 14 Tagen sollten in diesem Fall die Städte mit einer Gesamtfläche von 217 km² angegriffen und über ihnen insgesamt 15.345 t Senfgas (Lost) und 21.176 t Phosgen abgeworfen werden. Wegen der extrem hohen Kampfstoffkonzentration in diesem Fall (168 Gramm je Quadratmeter) gingen Schätzungen von 5,6 Millionen unmittelbar durch den Einsatz Getöteten und weiteren 12 Millionen an den Folgen des Angriffs Gestorbenen und Verletzten aus. Auch wäre der Einsatz meist unvorteilhaft gewesen, da die eigenen Soldaten in der Offensive verseuchtes Gelände eingenommen hätten und die bereits genannten Konsequenzen zu fürchten gehabt hätten.

An den europäischen Fronten sind während des ganzen Zweiten Weltkriegs nur vier Fälle bekannt geworden, in denen Menschen durch Kampfstoffe getötet oder verletzt wurden, dabei handelte es sich um einen gezielten Kampfstoffeinsatz sowie drei Unfälle:

  • Vermutlich aufgrund der Entscheidung eines einzelnen Offiziers verwendeten polnische Truppen Senfgasbomben zur Sprengung einer Brücke und zur Verminung einer Straßensperre in der Nähe von Jaslo. Dabei wurden am 8. September 1939 2 deutsche Soldaten getötet und 12 verwundet.
  • Am 11. September 1939 wurden drei deutsche Soldaten bei Ostrowiec (Polen) durch Gas verletzt, als sie einen auffälligen Behälter öffneten.
  • Am 2. Dezember 1943 bombardierte die deutsche Luftwaffe den italienischen Hafen von Bari. Dabei wurde der unter anderem mit 100 t Stickstoff-Lost beladene US-Frachter John Harvey getroffen und versenkt. Ein Teil der Ladung lief ins Wasser, ein anderer Teil wurde durch die Explosionen und die Brände in der Luft verteilt. Da auf Grund der Geheimhaltung nur wenige Personen in Bari von der Existenz dieser Ladung wussten und diese allesamt durch das Gas getötet wurden, konnten die Verwundeten zunächst nicht richtig behandelt werden. Genaue Zahlen über die Opfer existieren nicht; es wird geschätzt, dass über 600 Soldaten und Angehörige der Handelsmarine verätzt wurden, wovon etwa 100 starben. Die Zahl der getöteten Zivilisten dürfte um die 1000 betragen. Dieser Vorfall hätte beinahe eine Eskalation des Krieges ausgelöst. Eine im Hafenbecken gefundene Gasbombe wurde aber noch rechtzeitig als amerikanisches Modell identifiziert, so dass „Vergeltungsschläge“ mit Giftgas gegen die deutschen Truppen unterblieben.
  • Am 8. April 1945 griffen amerikanische Jagdbomber den Bahnhof Lossa (zwischen Sömmerda und Naumburg) an. Dabei wurden einige mit Tabun gefüllte Bomben beschädigt, die im Rahmen der Verlagerung eines Luftwaffen-Munitionslagers während ihres Transportes dort standen. Genaue Verluste sind nicht bekannt geworden.

In Asien setzte die japanische Armee chemische Waffen (Senfgas und Arsenverbindungen) gegen Truppen der Republik China und der Mongolei ein. Zugleich wurden auch biologische Kampfstoffe (Erreger von Cholera, Typhus, Anthrax und weitere) eingesetzt. Nach Erkenntnissen der Historiker Yoshimi und Matsuno erhielt Yasuji Okamura vom Shōwa-Tennō die Erlaubnis, chemische Waffen während dieser Gefechte einzusetzen.[3]

In Europa setzten die Westalliierten, insbesondere Großbritannien, im großen Stil zum systematischen Abbrennen von deutschen Städten, im Rahmen der Area Bombing Directive, Brandbomben ein. Diese wurden zumeist auf dicht mit mittelalterlichen Holzbauten (Fachwerkhäusern) bebaute Innenstädte fächerförmig abgeworfen, mit dem Ziel der Entfachung eines sogenannten Feuersturms. Der Vorteil dieser Waffe liegt darin, dass sich diese nur durch vollständigen Sauerstoffentzug löschen lässt und somit herkömmliche Löschmaßnahmen (Wasser) nahezu wirkungslos sind. Bei direktem Kontakt des Phosphors mit der menschlichen Haut führt dieser zu sehr tiefen, meist bis auf die Knochen reichenden Brandverletzungen. Durch die Kontamination der Wundstelle mit dem Phosphor treten schon nach kurzer Zeit zumeist schwere Vergiftungserscheinungen auf, die häufig zum Tode des Betroffenen führen. Phosphor wurde u.a. bei der Bombardierung von Mainz eingesetzt. Durch die alliierten Angriffe auf deutsche Städte starben nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 640.000 und 760.000 Zivilisten.

Brandwaffen wie Napalm und Phosphor werden von der für die Kontrolle der Einhaltung der Chemiewaffenkonvention zuständigen Organisation OPCW nicht als chemische Waffen angesehen, da deren hauptsächliche Wirkung auf „thermischer Energie“ beruhe.[4] Nach dem Zusatzprotokoll III der Konvention über bestimmte konventionelle Waffen, das seit dem 2. Dezember 1983 in Kraft ist, sind brandauslösende Waffen jedoch verboten. Laut dortiger Definition sind darunter Waffen zu verstehen, die „primär darauf ausgelegt sind, Feuer an Objekten zu entzünden oder Brandverletzungen durch die Wirkung von Flammen, Hitze oder eine Kombination von beidem bei Personen hervorzurufen, die durch eine chemische Reaktion einer Substanz am Zielobjekt verursacht werden“.

Im „Dritten Reich“ wurde im Dezember 1936 bei I.G. Farben im Werk Leverkusen durch den Chemiker Gerhard Schrader das Nervengas Tabun entdeckt. Im Dezember 1939 synthetisierte er das in seiner Wirkung noch stärkere Nervengas Sarin. Ab Frühjahr 1942 produzierte I.G. Farben in ihrem Werk in Dyherrnfurth in Schlesien das Nervengift Tabun. 1944 entdeckten der Nobelpreisträger Richard Kuhn mit seinem Mitarbeiter Konrad Henkel das Nervengas Soman in einer vom Heereswaffenamt unterhaltenen Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg. Diese Nervengase wurden aufgrund der Furcht vor einem Gegenschlag nicht eingesetzt.

Deutschland hatte Ende der dreißiger Jahre als erste Nation die großtechnische (industrielle) Produktion von Nervengasen entwickelt, war also als einzige Kriegspartei zur Herstellung von Kampfgasen im Kilo- und Tonnenbereich in der Lage. Dieser Umstand, gekoppelt mit der Verfügbarkeit modernster Trägersysteme (V-2), hätte die politische Führung in die Lage versetzt, einen strategischen Gaskrieg zu entfesseln, der unter Umständen von der Tragweite her ähnlich gravierend hätte sein können wie der erste Einsatz von Atomwaffen (Manhattan-Projekt). Die verantwortliche Führung des deutschen Kampfgasentwicklungsprogramms verheimlichte Hitler gegenüber bewusst die tatsächlichen Möglichkeiten, denn eine Eskalation zum Gaskrieg wurde befürchtet, falls Hitler klar werden sollte, welche Wirkung beispielsweise ein mit Tabungefechtsköpfen bestückter V-2-Angriff auf London haben könnte. Für den taktischen Einsatz waren bereits als Träger Werferwaffen (sog. Nebelwerfer) hergestellt und die entsprechenden Truppen (Nebeltruppe) geschult worden. Möglicherweise haben auch die Erfahrungen Hitlers im Ersten Weltkrieg (er selbst wurde bei einem Gasangriff verletzt) ihn davon abgehalten, chemische Kampfstoffe einsetzen zu lassen.

In den Gaskammern der deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, Belzec, Sobibor, Mauthausen, Treblinka und Lublin-Majdanek wurden viele Opfer des Holocaust mit dem blausäurehaltigen Insektizid Zyklon B, das vor allem zur Sachentwesung verwendet worden war, und mit Motorabgasen (Kohlenstoffmonoxid) ermordet.

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Nach 1945

Ukrainische Soldaten beim Überprüfen der ABC-Schutzausrüstung während des Irakkrieges (2003)

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden noch chemische Waffen eingesetzt. So gilt als sicher, dass z. B. Ägypten solche im Jemen eingesetzt hat. Die Technologie dazu stammte aus der Sowjetunion, welche diese auch an andere mit ihr im Nahen Osten verbündeten Staaten, wie etwa dem Irak weitergegeben hat.

Im Vietnamkrieg wurden zum ersten Mal seit dem Ersten Weltkrieg in großem Umfang chemische Waffen eingesetzt.

Während anfangs von Frankreich und den USA noch konventionelle Brandbomben wie Napalm gegen die Nordvietnamesen verwendet wurden, startete die Regierung Kennedy 1961 die systematische chemische Kriegsführung gegen Nordvietnam (Operation Ranch Hand). Die hierbei als Entlaubungsmittel eingesetzten Herbizide (besonders bekannt wurde das Mittel Agent Orange) waren jedoch keine chemischen Waffen im eigentlichen Sinne, sondern sollten dem Gegner die Deckung durch die Vegetation nehmen, sowie die Nahrungsbasis Reis der Bevölkerung zerstören.

Der angebliche Einsatz von Sarin gegen eigene Kräfte (Deserteure) in der Operation Tailwind in Laos entpuppte sich als politisch motivierte Falschmeldung.

Im Krieg zwischen Irak und Iran kam es 1984 zum zweiten Mal nach dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz von chemischen Waffen im großen Maßstab.

Am 16. März 1988 setzten die irakischen Streitkräfte verschiedene Kampfstoffe, darunter Blausäure und Tabun, gegen die Bewohner der kurdischen Stadt Halabdscha ein. Inspekteure und ausländische Kamerateams berichteten von etwa 5.000 Getöteten (siehe auch Giftgasangriff auf Halabdscha).

Auch in den 1980er Jahren wurden in den USA die sogenannten Binären Waffen oder auch Binär-Waffen entwickelt, bei denen eine Lagerung mit stark reduziertem Risiko möglich ist. Dadurch erhielten die USA einen strategischen Vorteil, woraufhin sie die Abrüstungsverhandlungen mit der UdSSR aussetzten.

Im Rahmen der Vorbereitung auf den ersten und zweiten Irakkrieg kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den USA und Deutschland über die Herkunft der irakischen Chemiewaffentechnologie.

1995/96 kam es beim Terror-Anschlag der japanischen Aum-Sekte zur Freisetzung des Nervengases Sarin in der U-Bahn von Tokyo. Es gab 12 Tote und über 5.000 Verletzte. Ein früherer Anschlag der Sekte mit 7 Toten und 144 Verletzten wurde erst im Nachhinein bekannt.

Im Oktober 2002 verwendeten russische Sicherheitskräfte in Moskau vermutlich das Opioid Carfentanyl und das Anästhetikum Halothan in Form eines Aerosol-Gas-Gemischs, um Terroristen kampfunfähig zu machen, die in einem Musical-Theater 800 Geiseln festhielten. Alle Geiselnehmer und über 100 Geiseln kamen ums Leben. Viele erlagen im Krankenhaus ihren Vergiftungen, wozu möglicherweise auch die fehlende Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte mit den Ärzten beigetragen hat. Der Einsatz von Carfentanyl wurde offiziell nie bestätigt, möglicherweise im Hinblick auf die von Russland ratifizierte Chemiewaffenkonvention.

Chemische Waffen

Chemische Kampfmittel

Als chemische Kampfmittel bezeichnet man jede Art von Gegenständen (Munition, Schweltöpfe, aber auch im strengen Sinne z. B. einfache Flaschen), die es ermöglichen, einen chemischen Kampfstoff zu transportieren. Sie lassen sich nach ihrem Angriffsgebiet am menschlichen Körper beziehungsweise ihrer Wirkung einordnen. Eine Grenzziehung zwischen den einzelnen Gruppen ist dabei aber nicht immer eindeutig möglich. Auch ist bei manchen dieser Gruppen bereits die bloße Zuordnung zu den chemischen Kampfstoffen umstritten.

Die chemischen Kampfstoffe an sich werden in folgende Kategorien unterteilt:

  • Chemische Kampfstoffe im klassischen Sinn: Lungenkampfstoffe, Blutkampfstoffe, Hautkampfstoffe, Nervenkampfstoffe, Psychokampfstoffe.
  • Reizstoffe: Reizen die Augen oder die Atemwege. Ein Beispiel ist das CS-Gas, das von der Polizei und zur Selbstverteidigung eingesetzt wird. Reizstoffe unterscheiden sich von anderen Hautkampfstoffen durch ihre weniger starke Wirkung. In sehr hohen Dosen oder bei empfindlichen Personen (z. B. Asthmapatienten) können die so genannten „Tränengase“ ebenfalls zu Hautreizungen, Atemnot oder Augen- und Lungenschäden führen und in ausreichender Konzentration tödlich sein. Ein weiteres Beispiel sind sogenannte Maskenbrecher. Sie führen zu Übelkeit und sollten ihre Opfer dazu bringen ihre Atemschutzmasken abzunehmen. Meist wurden diese Substanzen mit anderen chemischen Kampfstoffen in Kombination eingesetzt, um deren toxische Wirkung voll zum Einsatz zu bringen.
  • Nebelkampfstoffe: Diese Stoffe erzeugen in der Luft dichte, undurchdringliche Nebelschwaden und sollen somit dem Gegner die Sicht nehmen. In diese Kategorie fallen z. B. Rauchgranaten .
  • Brandkampfstoffe: Diese Stoffe lösen schwer zu löschende Brände aus. Jedoch ist die Zuordnung zu den chemischen Kampfstoffen umstritten.
  • Pflanzenschädigende chemische Stoffe: Hier soll die Vegetation, vor allem durch Entlaubungsmittel, vernichtet werden, um Kampfhandlungen auf dem Gebiet zu vereinfachen. Diese so genannten Herbizide sind oft nicht nur pflanzenschädigend, sondern auch giftig für Mensch und Tier. Diese Art des Kampfmittels ist durch die USA im Vietnamkrieg allgemein bekannt geworden. Mit Dioxinen verunreinigtes Agent Orange wurde zur Entlaubung von Wäldern eingesetzt. Restfolgen, sogenannte „Kollateralschäden“, sind an nachgeborenen Vietnamesen heute noch akut und kaum behandelbar. Bei den amerikanischen Soldaten, die Agent Orange aus den Hubschraubern abwarfen, traten ebenfalls gravierende gesundheitliche Probleme auf. Diese Stoffe werden vereinzelt den biologischen Waffen zugerechnet

Chemische Kampfstoffe

Die chemischen Kampfstoffe im klassischen Sinn können erneut in verschiedene Klassen unterteilt werden, je nach Art und Ort ihrer Wirkung:

Kanadischer Soldat mit Senfgas-Verbrennung während des Ersten Weltkrieges.
  • Hautkampfstoff: Hier wird die Haut des Körpers angegriffen. Dies kann tödlich sein, wenn die angegriffene Hautfläche groß genug ist. Hautkampfstoffe werden dazu eingesetzt, den Gegner kampfunfähig zu machen und ihn dabei nicht unbedingt zu töten. Darunter fallen u. a. Stickstofflost, Schwefellost (Senfgas), Lewisit und Phosgenoxim.
  • Nervenkampfstoffe: Hier wird ein Enzym des Nervensystems des Menschen blockiert (Acetylcholinesterase), so dass wichtige Teile des Körpers (z.B. Zwerchfell) durch Dauerkontraktion gelähmt werden. Außerdem werden starke Muskelkrämpfe ausgelöst. Darunter fallen Diisopropylfluorophosphat, VX, Sarin (GB), Tabun (GA), Soman (GD) sowie Cyclosarin und CVX.
  • Psychokampfstoff: Hier wird die Psyche des Menschen angegriffen mit starken Rauschmitteln, um ihn vorübergehend kampfunfähig zu machen. Langzeitwirkungen und Spätfolgen sind jedoch nicht unerheblich. Darunter fallen u. a. Lysergsäurediethylamid (LSD) und Benzilsäureester (BZ).
  • Augenkampfstoffe: Zu dieser Gruppe werden alle chemischen Substanzen gezählt, die Reizungen oder Verletzungen der Augen hervorrufen. Die Stoffe sind meistens in hohen Dosen nicht tödlich. Beispiele sind unter anderem Benzylbromid, Xylylbromid oder Chloraceton.
  • Nasen- und Rachenkampfstoffe: Diese Kampfstoffe greifen die Schleimhäute der oberen Atemwege an. Dabei treten oft Reizungen der Haut und der Augen auf. Diese Stoffe sollen nicht töten, sondern den Gegner kampfunfähig machen und werden häufig mit anderen Kampfstoffen zusammen eingesetzt. Beispiele sind unter anderem Adamsit, Clark I (Diphenylarsinchlorid)oder Clark II (Diphenylarsincyanid). (Buntschießen)

Einsatzkonzept

Im Gegensatz zu den frühen Kampfstoffen, die gasförmig waren, werden heute überwiegend flüssige Kampfstoffe (selten auch Feststoffe) verwendet. Diese werden als Aerosol eingesetzt. Man unterscheidet hierbei nach der Tropfengröße zwischen zwei Einsatzarten: flüchtig und sesshaft.

Einsatz flüchtig

Beim flüchtigen Einsatz werden sehr kleine Tröpfchen verwendet, die größtenteils augenblicklich verdampfen, so dass sehr schnell eine hohe Konzentration des Kampfstoffes wirksam werden kann (50% als Dampf und 50% als Feinaerosol). Die Belegungsdichte wird so gewählt, dass ein Atemzug in den meisten Fällen tödliche Mengen des Kampfstoffes enthält. Durch die rasche Verdampfung sollte das Gebiet nach maximal vier Stunden wieder ohne Schutz passierbar sein. Ziel des Angriffes ist es, den Gegner im angegriffenen Gebiet stark zu schwächen, um einen Durchbruch zu erleichtern, jedoch ohne die eigenen Truppen durch Schutzanzüge zu behindern. Am besten für einen flüchtigen Einsatz geeignet sind Sarin, Soman und Tabun (zusammengefasst unter dem Begriff G-Stoffe oder Trilone) oder Blausäure. Letztere stellt eine Ausnahme dar, da sie sehr leicht flüchtig ist und schon nach wenigen Minuten nicht mehr nachzuweisen ist (maximal 15 Minuten). Man spricht hier von einem superflüchtigen Kampfstoff. Wahrscheinlichste Einsatzmittel sind Mehrfachraketenwerfer und Fliegerbomben (eventuell mit Submunition), da diese eine sehr hohe Belegungsdichte ermöglichen.

Einsatz sesshaft

Beim sesshaften Einsatz werden vergleichsweise große Tropfen (0,1 mm bis 1 mm Durchmesser) eingesetzt. Aufgrund der Größe fallen die Tropfen schneller, die Dampfkonzentration ist wesentlich kleiner (20% Dampf, 80% Tropfen) und ein Großteil des Kampfstoffes erreicht den Boden, wo er je nach Art des Kampfstoffes und der Witterung mehrere Wochen verbleiben kann. Ziel des Angriffes ist nicht die unmittelbare Vernichtung des Feindes, sondern die Einschränkung seiner Handlungsfreiheit. Schutz- und Dekontaminationsmaßnahmen kosten Zeit, kontaminiertes Gebiet ist nur mühsam zu durchqueren und die Moral der Truppe leidet erheblich. Des Weiteren müssen kontaminierte Truppenteile ersetzt und evakuiert werden, bevor die Schutzanzüge gesättigt sind (normalerweise nach spätestens 12 Stunden). Die wahrscheinlichsten Ziele sind gegnerische Flankenstellungen (um deren Gegenangriff zu erschweren oder verhindern), Artilleriestellungen (Ausschalten der Feuerunterstützung), Kommandostände und Nachschubwege. Am besten für diese Einsatzart geeignet sind Yperit (Senfgas/Lost) und V-Stoffe (namentlich VX). Die möglichen Einsatzmittel sind vielfältig, da nicht auf die Belegungsdichte geachtet werden muss (Artillerie, Bomben, Sprühflugzeuge, Raketen, Marschflugkörper etc.). Eine Sonderform des sesshaften Einsatzes ist der Einsatz verdickter Kampfstoffe. Dem Kampfstoff werden hierzu Verdickungsmittel beigemischt, um dessen Viskosität und damit die Tropfengröße weiter zu erhöhen. Dies führt wiederum zu einer geringeren Verdunstungsrate und damit größerer Sesshaftigkeit. Des Weiteren wird die Dekontamination stark erschwert. Hauptziele wären z.B. Flugplätze, um deren Benutzung langfristig zu verhindern.

Internationale Ächtung

Seit 1997 sind chemische Waffen durch die Chemiewaffenkonvention international offiziell geächtet; auch die Entwicklung, Herstellung und Lagerung sind verboten. Dennoch bleiben die USA, neben Russland, nach wie vor größter Besitzer chemischer Kampfstoffe.

Vernichtung

Albanien

Mitte Juli 2007 wurde mitgeteilt, dass Albanien als weltweit erster Staat seine sämtlichen Bestände an Chemischen Waffen nachweislich vernichtet hat. Die Finanzierung des Projektes erfolgte mit insgesamt 48 Mio. USD. Die Vernichtung der Kampfstoffe Schwefellost, Lewisit, Adamsit und Chloracetophenon dauerte von Februar bis Juli 2007. Die Technologie und damit die Anlage für die Vernichtung der Kampfstoffe wurde von einem renommierten deutschen Anlagenbauer gestellt. Ebenfalls der Betrieb der Vernichtungsanlage erfolgte durch deutsches Personal. [5]

Deutschland

In Deutschland wurden chemische Kampfstoffe im 2. Weltkrieg unter anderem bei der Firma ORGACID in Halle-Ammendorf und in beiden Weltkriegen in Munster hergestellt.[6] Die Vernichtung der in den Produktionsstätten verbliebenen beträchtlichen Mengen und des verseuchten Bodens geschieht in zwei Entsorgungsanlagen der Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungs-Altlasten mbH (GEKA)[1]. In den Anlagen der bundeseigenen Gesellschaft wird kontaminierter Boden zuerst „gewaschen“ um die hochkontaminierten Bereiche abzutrennen. Diese werden mit Kalk vermischt und in einer Plasmaanlage bei 1350 bis 1550 °C im Lichtbogen geschmolzen. Es entsteht dabei nach dem Abkühlen glasartige Schlacke, in der nichtbrennbare Stoffe gebunden sind, sowie Verbrennungsgase. Mit Chemikalien befüllte Munition wird vorher in einem so genannten Sprengofen gesprengt. In beiden Fällen werden die Gase eingedampft und anschließend in Salze ausgefällt.

Russland

Am 1. April 2006 wurde die zweite russische Anlage zur Vernichtung von Chemiewaffen in Kambarka, Republik Udmurtien in Betrieb genommen. In der Anlage, die mit deutscher Hilfe finanziert wurde, sollen bis 2008 über 3000 Tonnen chemische Kampfstoffe beseitigt werden, deren Vernichtungskosten über 270 Millionen Euro betragen. Deutschland trägt davon 90 Millionen Euro. Die erste C-Waffen-Vernichtungsanlage wurde im Dezember 2002 in der Kleinstadt Gorny im Gebiet Saratow am Mittellauf der Wolga gebaut. Russland übernahm von der ehemaligen Sowjetunion rund 40.000 Tonnen Chemiewaffen, die bis 2012 vernichtet werden sollen.

Vereinigte Staaten

Die USA nutzen ab Ende der 1980er Jahre bis Ende der 1990er Jahre eine Vernichtungsanlage auf dem Johnston-Atoll im Pazifik.

Verweise

Interne Verweise

Literatur

  • Joachim Badelt: Chemische Kriegführung – Chemische Abrüstung. Die Bundesrepublik Deutschland und das Pariser Chemiewaffenübereinkommen, Militärpolitik und Rüstungsbegrenzung Band 5, Berlin 1994
  • Christoph Bundscherer: Deutschland und das Chemiewaffenübereinkommen. Wirtschaftsverwaltungsrecht als Instrument der Rüstungskontrolle, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-631-32353-0
  • Jochen Gartz: Chemische Kampfstoffe Löhrbach 2003, ISBN 3-922708-28-5
  • Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand. Möglichkeiten, Überlegungen und Entscheidungen der deutschen obersten Führung zur Verwendung chemischer Kampfstoffe im Zweiten Weltkrieg, Bernard & Graefe, Bonn 1986
  • Olaf Groehler: Der lautlose Tod. Rowohlt TB, Reinbek 1990, ISBN 3-499-18738-8
  • Ludwig F. Haber: The Poisonous Cloud. Chemical Warfare in the First World War. Oxford University Press 1986, ISBN 0-19-858142-4
  • Thilo Marauhn: Der deutsche Chemiewaffenverzicht. Rechtsentwicklungen seit 1945, Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, Band 116, Berlin/Heidelberg/New York 1994
  • Gerhard Grümmer: Giftküchen des Teufels, Militärverlag der DDR 1985
  • Martinetz, Dieter: Der Gaskrieg 1914 - 1918. Entwicklung, Herstellung und Einsatz chemischer Kampfstoffe. Bernard & Graefe, Bonn 1996.
  • Harris, Robert und Paxman, Jeremy: Eine höhere Form des Tötens. Die geheime Geschichte der B- und C-Waffen. Econ, München 1986
  • Florian Schmaltz: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus. Zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-880-9
  • Jonathan B. Tucker: War of nerves. Chemical warfare from World War I to al-Quaeda', Verlag Pantheon Books, New York 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Analyse des Giftgases im Ersten Weltkrieg
  2. Orlando Figes : Die Tragödie eines Volkes, Berlin, 1998 S. 811ff Richard Pipes : Russia under the Bolshevik regime, New York, 1993 S. 387-401; Nicolas Werth Von Tambow bis zur großen Hungersnot in Stéphane Courtois et. al : Das Schwarzbuch des Kommunismus, 4. Auflage, München, 1998 S.165-178
  3. Yoshimi and Matsuno, Dokugasusen Kankei Shiryô II (Material on Toxic Gas Warfare), Kaisetsu, 1997, p.25-29
  4. Chemical Warfare Agents
  5. „Albanien vernichtet alle Chemiewaffen“, Deutsche Welle, 13. Juli 2007
  6. lostplaces.de - Kampfstoff in Munster-Nord - Heeresversuchsstelle Raubkammer

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