Bundessprachenamt

Bundessprachenamt
Bundessprachenamt
Wappen des Bundessprachenamtes
Aufstellung 4. Juli 1969
Land Deutsche Flagge Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Territoriale Wehrverwaltung
Hauptsitz Hürth
Leitung
Präsident des Bundessprachenamtes Präsident Wolfgang Steimels

Das Bundessprachenamt (BSprA) ist eine Bundesoberbehörde im Bereich der Territorialen Wehrverwaltung der Bundeswehr. Aufgabe des Bundessprachenamtes ist Sprachausbildung, Sprachmittlerwesen (Dolmetschen und Übersetzen) sowie Terminologiearbeit für die Bundeswehr, alle Bundesressorts, sowie für Mitarbeiter des Bundes und der Länder. Der Dienstsitz der Zentrale ist in Hürth bei Köln, daneben sind Beschäftigte des Bundessprachenamtes bei ca. 90 zivilen und militärischen Dienststellen der Bundeswehr in Deutschland und im Ausland angesiedelt. Seit 1991 besteht eine Außenstelle in Naumburg/Saale. Der Personalumfang des Bundessprachenamtes beträgt etwa 975 Beschäftigte.

Das Bundessprachenamt ist in drei Abteilungen (Sprachausbildung, Sprachmittlerdienst und Zentrale Angelegenheiten) gegliedert. Daneben ist der Militärische Anteil unter Leitung des Dienstältesten Offiziers Teil des Bundessprachenamtes.

Inhaltsverzeichnis

Abteilung Sprachausbildung (S)

Die Abteilung Sprachausbildung nimmt die folgenden Aufgaben wahr:

  • Fremdsprachliche Ausbildung für Angehörige der Streitkräfte und der Wehrverwaltung sowie für das Personal des Bundes und der Länder in bis zu 48 Sprachen
  • Ausbildung "Deutsch als Fremdsprache" (DaF) für jährlich etwa 1000 ausländische Soldatinnen und Soldaten sowie Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer aus rund 60 Nationen
  • Unterstützung der vorbereitenden Deutschausbildung an militärischen Einrichtungen in 36 Ländern
  • Abnahme von fertigkeitsbezogenen und speziellen Sprachprüfungen sowie von Einstufungstests
  • Erstellung von fertigkeitsbezogenen und fachsprachlichen Lehr-, Lern- und Prüfmaterialien
  • Entwicklung von Grundlagen für die Sprachausbildung
  • Erprobung und Einsatz neuer Medien
  • Methodisch-didaktische Einweisungen und Fortbildungen sowie Prüferschulungen für Sprachlehrkräfte des Bundessprachenamtes
  • Fachkontakte zu Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen im In- und Ausland
  • Nachwuchsgewinnung und fachliche Auswahlverfahren für die Sprachlehrkräfte des Bundessprachenamtes
  • Wahrnehmung zentraler Fach- und Abteilungsaufgaben

Hierzu stehen ca. 420 Lehrkräfte, Wissenschaftliche Fachkräfte, Fremdsprachenassistentinnen und Fremdsprachenassistenten sowie Verwaltungspersonal an 35 Ausbildungsstätten zur Verfügung.

Die Abteilung Sprachausbildung besteht aus 14 Referaten. Die Abteilung gliedert sich in zwei abteilungsübergreifende Dienstleistungen erbringende Referate, Grundsatzangelegenheiten und Grundlagen der Sprachausbildung (S 1 und S 2), sowie 12 ausbildende Referate.

Abteilung Sprachmittlerdienst (SMD)

Der Auftrag der Abteilung Sprachmittlerdienst (SMD) umfasst:

  • Fertigung von Übersetzungen und Wahrnehmung von Dolmetscheinsätzen für Auftraggeber aus dem Geschäftsbereich des BMVg und in Amtshilfe für andere Bereiche des öffentlichen Dienstes
  • Koordinierung der organisatorischen und personellen Maßnahmen in der Abteilung SMD, Wahrnehmung von Grundsatzangelegenheiten der Sprachmittlertätigkeit, Ausübung der Fachaufsicht
  • Erfassen, Bearbeiten und Bereitstellen von Terminologie für den Sprachendienst der Bundeswehr (SprDstBw) sowie für Bedienstete aus dem gesamten Geschäftsbereich des BMVg
  • Erprobung und Einführung computerunterstützter Übersetzungshilfen und maschineller Übersetzungssysteme; Marktbeobachtung
  • Ausübung der Fachaufsicht über das Sprachendienstpersonal im Ausland
  • Mitwirkung in nationalen und internationalen Sprachpflege- und Sprachnormungsgremien
  • Kooperation mit Sprachen- und Übersetzungsdiensten des In- und Auslandes
  • Grundeinweisung sowie verwendungs- und funktionsbezogene Schulung von Sprachmittlern
  • Nachwuchsgewinnung und fachliche Auswahlverfahren für Übersetzerinnen/Übersetzer, Dolmetscherinnen/Dolmetscher, Terminologinnen/Terminologen, und Fremdsprachenassistentinnen/Fremdsprachenassistenten
  • Unterstützung der deutschen Einsatzkontingente
  • Koordinierung der organisatorischen und personellen Maßnahmen in der Abteilung SMD, Wahrnehmung zentraler Fachaufgaben der Sprachmittlertätigkeit

Die Abteilung SMD gliedert sich in 15 Referate sowie die Arbeitsgruppe Ostsprachen: zwei Referate sind mit steuernden, koordinierenden und abteilungsweit unterstützenden Funktionen betraut, während die weiteren dreizehn und die Arbeitsgruppe Ostsprachen in erster Linie die Übersetzungs- und Dolmetschaufträge aus dem gesamten Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung wahrnehmen.

Zum Teil sind die Referate am Hauptsitz des Bundessprachenamts in Hürth beheimatet, zum Teil aber auch als dezentrale Referate bzw. Referatsanteile bei verschiedenen Kommandobehörden und Einrichtungen der Bundeswehr untergebracht, um die von diesen Stellen benötigten fremdsprachlichen Dienstleistungen bedarfsgerecht direkt vor Ort zu erbringen.

Abteilung Zentrale Angelegenheiten (ZA)

Gebäude des Bundessprachenamtes

Die Abteilung Zentrale Angelegenheiten besteht aus fünf Referaten mit unterschiedlichen Aufgaben:

  • Organisation, allgemeine Verwaltung
  • Haushalt, Dienstaufsicht
  • Rechtsangelegenheiten
  • Personalangelegenheiten
  • Technische Betriebsunterstützung
  • Innerer Dienst, Vergabeangelegenheiten
  • Betreuung der ausländischen Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer

Militärischer Anteil

Der dienstälteste Offizier beim Bundessprachenamt (DO BSprA) ist zuständig für die truppendienstliche Führung des militärischen Anteils beim Bundessprachenamt (MilA BSprA) und der deutschen militärischen Lehrgangsteilnehmer; gegenüber den ausländischen Lehrgangsteilnehmern ist er weisungsbefugt. Er untersteht truppendienstlich dem Stellvertreter des Amtschefs des Streitkräfteamtes, Kommandeur Bundeswehrschulen; in allgemeindienstlicher und fachlicher Hinsicht ist er dem Präsidenten BSprA unterstellt.

DO/MilA BSprA ist eine militärische Dienststelle, gehört zum Organisationsbereich der Streitkräftebasis und nimmt zugleich die Aufgaben BSprA ZA 5 (Führung und Betreuung von Lehrgangsteilnehmern aus aller Welt) wahr. Der Militärische Anteil beim Bundessprachenamt besteht aus fünf Inspektionen, von denen sich zwei in Hürth befinden und je eine in Naumburg (Saale), Münster (Westfalen) und Ellwangen.

Präsident des Bundessprachenamtes

Präsident des Bundessprachenamtes ist seit März 2008 Wolfgang Steimels. Die früheren Präsidenten des Bundessprachenamtes waren:

  • 1969–1975: Hans Scheller
  • 1976–1988: Hanns Maur
  • 1988–1992: Günther Fritzschen
  • 1992–1995: Herbert Ottersbach
  • 1995–2000: Rudolf Weidinger
  • 2000–2008: Hans Maurer

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