Bundesjazzorchester

Bundesjazzorchester

Das Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland, auch Bundesjazzorchester, abgekürzt BuJazzO, ist eine Bigband zur Spitzenförderung des Jazznachwuchses. Es steht unter der wirtschaftlichen Leitung von Dr. Peter Ortmann vom Deutschen Musikrat; die künstlerische Leitung liegt bei Jiggs Whigham und Niels Klein. Das BuJazzO arbeitet in regelmäßigen Arbeitsphasen mit über 70 Teilnehmern, die jeweils 14-tägig im Winter und Sommer stattfinden.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Das Orchester wurde 1987 auf Anregung des Deutschen Musikrates gegründet. Am 6. Januar 1988 trat das BuJazzO zum ersten Mal bei einem Auftritt im Bundeskanzleramt an die Öffentlichkeit.

Leitung

Von Anfang an bis ins Jahr 2006 stand das Bundesjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer, einem renommierten deutschen Bigbandleiter. Zwischen 2007 und Mitte 2011 wechselte die künstlerische Leitung halbjährlich zwischen renommierten Dirigenten. Whigham und Klein dirigieren im Wechsel mit Gastdirigenten aus aller Welt das BuJazzO und legen die künftigen Programme des Ensembles. Whigham obliegt zudem die repräsentative Funktion für den Deutschen Musikrat und die Vertretung der künstlerischen Leitung des BuJazzO gegenüber der Öffentlichkeit, während Kleins Schwerpunkt in der Gestaltung und Umsetzung von Programmen der aktuellen musikalischen europäischen Gegenwart liegt.[1]

Repertoire

Das Bundesjazzorchester steht in der Tradition der Jazz-Bigbands. Das Konzertprogramm enthält Jazzstandards von berühmten Jazzmusikern wie Charlie Parker, Clifford Brown, Dave Brubeck, Benny Goodman, Miles Davis, Duke Ellington, Thad Jones, Michael Brecker und Thelonious Monk. Die Arrangements der Stücke kommen unter anderen von Thad Jones, Rob Pronk und Peter Herbolzheimer, der auch zahlreiche eigene Kompositionen zum Repertoire beigesteuert hat. Viele Stücke kommen aber auch aus der Feder früherer und derzeitiger Mitglieder des Bundesjazzorchesters. Für besondere Veranstaltungen ist das BuJazzO auch mit Geir Lysne, Lars Møller, T. A. S. Mani oder R. A. Ramamani aufgetreten.

Veröffentlichungen

Das Bundesjazzorchester hat bisher sieben Alben veröffentlicht:

  • BuJazzO - Vol. 1
  • BuJazzO - Vol. 2
  • BuJazzO - Vol. 3 - Tour on the Baltic States and Russia 1993
  • BuJazzO - Vol. 4 - Focus on Vocals
  • BuJazzO - Vol. 5 - On Tour
  • BuJazzO und die Landesjugendjazzorchester - Spots
  • BuJazzO - Vol. 6 - Calling South Africa
  • BuJazzO - Vol. 7 - The Next Generation

Auszeichnungen

1997 erhielt BuJazzO den Deutschen Musikpreis[2] und 2010 den WDR-Jazzpreis für Nachwuchsorchester.[3]

Finanzierung

Die Aufwendungen für Proben- und Arbeitsphasen teilen sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Westdeutsche Rundfunk, die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, die Daimler AG und die Yamaha Corporation mit den Mitgliedern des Orchesters.

Bewerber

Die Altersgrenze für Bewerber für das BuJazzO liegt bei 24 Jahren. Nach einem Auswahlvorspiel wird nach Kriterien der Blattfestigkeit, der solistischen Reife, der Besetzungslage, der Entwicklungsfähigkeit und des Alters zu den Arbeitsphasen eingeladen. Erst dabei ergibt sich die Zusammenstellung für die konkrete Konzertbesetzung.

Ehemalige Mitglieder

Ehemalige Mitglieder des BuJazzO sind unter anderem Till Brönner, Kai Bussenius, Roger Cicero, Fiete Felsch, Christopher Dell, Klaus Graf, Sandra Hempel, Paul Heller, Oliver Leicht, Andi Maile, Claudio Puntin, Steffen Schorn, Matthias Schriefl, Chris Walden, Steffen Weber, Peter Weniger, Nils Wogram, Michael Wollny und Nils Wülker.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesjazzorchester mit neuer künstlerischer Leitung, Neue Musikzeitung, 26. August 2011
  2. Deutscher Musikpreis. Abgerufen am 30. März 2011.
  3. Pressemitteilung: WDR Jazzpreis. WDR, 7. September 2010, abgerufen am 30. März 2011.

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