Bulle und Bär

Bulle und Bär

Der Begriff Bullenmarkt oder Hausse (frz. für „Anstieg“, gesprochen /os/) steht an der Börse für anhaltend steigende Kurse und Bärenmarkt oder Baisse (sprich: /bɛs/) für anhaltend sinkende Kurse.

In diesem Zusammenhang werden oft weitere Begriffe verwendet:

  • Der Boom ist eine Phase stark steigender Kurse (also eine starke Hausse)
  • Der Crash ist analog eine Phase stark sinkender Kurse (also eine starke Baisse)
  • Eine „Rallye“, auch Runup genannt, ist eine starke Beschleunigung der Marktbewegung innerhalb eines Bullen- oder Bärenmarktes
  • Eine „Korrektur“ ist eine zeitlich eng begrenzte Gegenbewegung der Kurse (beispielsweise eine kurzfristige Baissephase innerhalb einer übergeordneten Hausse)
  • Ein „Börsenzyklus“ umfasst eine Hausse und eine Baisse
  • Sowohl Bullen- als auch Bärenmärkte werden auf verschiedene Zeiträume bezogen. Dauert ein solcher Markt viele Jahre an, so wird von einem säkularen Markt gesprochen.
Bulle und Bär vor der Frankfurter Wertpapierbörse

Inhaltsverzeichnis

Herkunft der Begriffe

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Die französischen Begriffe stammen aus dem 19. Jahrhundert von der Pariser Börse und werden in gehobenerer Umgangssprache und im Wirtschaftsjournalismus noch gebraucht (ähnlich wie Haussier für einen Spekulanten auf höhere Kurse, und entgegengesetzt – aber seltener verwendet – Baissier). Die amerikanischen Ausdrücke setzten sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch und werden auf Schaukämpfe zurückgeführt, die kalifornische Goldgräber zu ihrer Belustigung organisierten. Dabei wurde ein Bär an einen Pfahl gebunden und ein Stier auf ihn losgelassen, und entweder warf der Bulle den Bären mit seinen Hörnern hoch in die Luft oder der Bär rang den Bullen nach unten.

Charakteristiken der Märkte

Die Börse unterscheidet zwischen Bären- und Bullenmarkt. Der Bär setzt auf einen erwarteten Kursabfall – er ist pessimistisch. Er macht sein Geld durch Skepsis und Unglauben, spekuliert auf Baisse oder kauft Verkaufsoptionen. Ein Bärenmarkt geht bergab. Der Bulle ist das Gegenteil – er ist optimistisch. Er kauft in der Hoffnung auf Aufschwung. Ein langfristiger Bullenmarkt ist etwas, worauf die Investoren hoffen – mit Ausnahme von Bären, die sich dann zum Winterschlaf verkriechen. Bärenmarkt und Bullenmarkt sind einander entgegengesetzt. Zusammen bewirken sie, dass die Börsenwelt sich dreht und die Kurse fallen und steigen.

Sowohl die Hausse als auch die Baisse können durch fundamentale ökonomische Umwälzungen, insbesondere die Konjunkturzyklen, als auch durch Spekulation bedingt sein. Ein übermäßiger Bullenmarkt kann durch übertriebene Ertragserwartungen zu einer Spekulationsblase führen. Auf der anderen Seite führt eine übertriebene Baisse mit fallenden Erwartungen der Anleger zu einem Börsenkrach.

Im Finanzmarkt spielen die Erwartungen der Anleger eine große Rolle. Besonders die Übergänge zwischen Hausse und Baisse sind schwer zu interpretieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf positive oder negative Überraschungen gerichtet sein. Eine Abfolge von positiven Überraschungen charakterisiert oft eine Hausse, eine Abfolge von negativen Überraschungen eine Baisse.

Mittels der Chartanalyse versuchen „technische Analysten“ die Tendenz des Marktes und insbesondere Wendepunkte zwischen Bullen- und Bärenmarkten vorherzusehen. Im Gegensatz hierzu steht die Effizienzmarkthypothese, die die Unmöglichkeit dieses Unterfangens postuliert.

Da beide Begriffe mit „B“ beginnen und Anfänger Bullenmarkt und Bärenmarkt durcheinander bringen, bietet sich als Eselsbrücke ein Kalauer an: „Der Bär baisst.“

Bullenmarkt

In einem Finanzmarkt, in dem die Preise der Instrumente (Aktien) fortgesetzt im Steigen begriffen sind, spricht man von einer Hausse oder einem Bullenmarkt. „Hausse“ wird an der Börse – von der korrekten französischen Aussprache abweichend – überwiegend „Hosse“ ausgesprochen. Die Hausse geht mit einem steigenden Vertrauen der Kapitalanleger sowie mit Erwartungen zukünftiger Gewinne einher.

Seit dem Zweiten Weltkrieg dauert eine Hausse, ebenso wie eine Baisse, jeweils zumindest zwei Jahre. Wie auch bei einer Rezession ist der Trend am leichtesten zu erkennen, wenn er bereits vorbei ist. Es gibt viele Theorien mit dem Ziel, die jeweilige Marktsituation rechtzeitig richtig einschätzen zu können.

Bullenfalle

Steigende Kurse an den Börsen werden auch als bullisches Verhalten (der Bulle stößt mit den Hörnern nach oben) einer Kursentwicklung bezeichnet. Eine Bullenfalle drückt den Umstand aus, dass ein bullisch (engl. bullish) denkender und handelnder (kaufender), also auf bevorstehendem Kursanstieg eines Wertpapiers setzender Spekulant ein Kaufsignal erkannt/abgeleitet/vermutet hatte, jedoch sofort oder nach einer kurzzeitigen und nicht allzu deutlichen Bestätigung seiner Denkweise von der gegenläufigen Kursentwicklung (Wertverlust des Wertpapiers = Kursabfall) nachhaltig unter den Wert zum Kaufzeitpunkt überrascht wurde und mithin eine Fehlentscheidung getroffen hatte. Besonders „wirksam“ ist eine Bullenfalle dann, wenn der bullische Spekulant (um zu retten, was zu retten ist) durch die Kursentwicklung ganz oder teilweise seine Kaufabsichten aufgibt, vielleicht sogar zu den „Bären“ überwechselt (also bei zwischenzeitlich fallenden Kursen Aktien verkauft) und erst danach die ganze und rasante Aufwärtsbewegung des Kurses einsetzt, von der er profitieren wollte.

Bärenmarkt

In einem Finanzmarkt, in dem die Preise eines oder mehrerer Instrumente (zum Beispiel Aktien) über einen längeren Zeitraum im Sinken begriffen sind, spricht man von einer Baisse oder einem Bärenmarkt. Die Baisse geht mit einem sinkenden Vertrauen der Kapitalanleger sowie mit Erwartungen zukünftiger Verluste einher.

An der Börse ist der Bär (engl.: bear) das Symbol für eine fallende (negative) Kursentwicklung, die Börse ist dann „bearish“.[1] Anleger, die auf eine negative zukünftige Kursentwicklung eingestellt sind und in dieser Erwartung handeln, werden dementsprechend als Bären bezeichnet.[2]

Bärenfalle

Fallende Kurse an den Börsen werden auch als bärisches Verhalten (der Bär schlägt mit seiner Pranke von oben nach unten) einer Kursentwicklung bezeichnet. Eine Bärenfalle drückt den Umstand aus, dass ein bärisch (engl. bearish) denkender und handelnder (verkaufender), also auf bevorstehendem Kursabfall eines Wertpapiers setzender Spekulant ein Verkaufssignal erkannt/abgeleitet/vermutet hatte, jedoch sofort oder nach einer kurzzeitigen und nicht allzu deutlichen Bestätigung seiner Denkweise von der gegenläufigen Kursentwicklung (Wertsteigerung des Wertpapiers = Kursanstieg) nachhaltig über den Wert zum Verkaufszeitpunkt hinaus überrascht wurde und mithin eine Fehlentscheidung getroffen hatte. Besonders „wirksam“ ist eine Bärenfalle dann, wenn der bärische Spekulant (um zu retten, was zu retten ist) durch die Kursentwicklung ganz oder teilweise seine Verkaufsabsichten aufgibt, vielleicht sogar zu den „Bullen“ überwechselt (also bei zwischenzeitlich steigenden Kursen Aktien kauft) und erst danach die ganze und rasante Abwärtsbewegung des Kurses einsetzt, von der er profitieren wollte.

Bärenmarktrallye

Als Bärenmarktrallye wird von den Börsianern eine kräftige Zwischenerholung in einem insgesamt schwachen Umfeld bezeichnet. Es ist also ein „Täuschungsmanöver“ des Marktes, der eigentlich nach unten will.[3]

Der Begriff ist als Warnhinweis zu verstehen, denn die Anleger können sich in der weiteren Marktentwicklung täuschen, die sehr wahrscheinlich in einem Abwärtstrend enden wird. Ein historisches Beispiel ist der große Börsencrash von 1929. Die Kurse fielen über mehrere Jahre in Etappen. Zwischendurch erholte sich der Markt mehrfach kräftig um bis 25 %, um danach noch heftiger abzustürzen.[4] [5]

Verweise

Einzelnachweise

  1. Börsenbegriffslexikon bear-bearish bzw. Baissier
  2. börse-online.de Bär
  3. sparkasse-rottweil.de
  4. Telebörse.de
  5. Finanznachrichten.de

Weblinks

Siehe auch


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