Brünnlitz

Brünnlitz
Brněnec
Wappen von Brněnec
Brněnec (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Svitavy
Fläche: 629 ha
Geographische Lage: 49° 38′ N, 16° 31′ O49.62666666666716.519166666667370Koordinaten: 49° 37′ 36″ N, 16° 31′ 9″ O
Höhe: 370 m n.m.
Einwohner: 1.384 (28. August 2006)
Postleitzahl: 569 04
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 4
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Jan Havlíček
Adresse: Moravská Chrastová 77
569 04 Brněnec

Brněnec (deutsch: Brünnlitz) ist eine Gemeinde mit 1.384 Einwohnern im Okres Svitavy in Tschechien. Sie liegt am Fluss Svitava, der die historische Grenze zwischen Böhmen und Mähren bildete, 11 km nördlich der Stadt Letovice und ist das Zentrum der Mikroregion Brněnec.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1557 in der Teilungsurkunde der Herrschaft Swojanow. Im Jahre 1892 stieß man bei Bauarbeiten an der Straße nach Deutsch Bielau (Bělá nad Svitavou) in der Nähe des 1 km westlich des Ortes befindlichen Gasthaus "Neu Amerika" (Nová Amerika) auf Reste prähistorische Tongefäße. Bei gezielten Grabungen legte man 1893 auf diesem Gräberfeld weitere Fundstücke frei. In den in einem benachbarten Berghang befindlichen, Quirgellöcher (tschechisch Jeskyně Čertovy) genannten, Klüften und Höhlen, waren zuvor bereits Reste frühzeitlicher Besiedelung entdeckt worden.

Brünnlitz erhielt mit dem Bau der Eisenbahn von Prag nach Brünn einen Bahnhof an dieser Hauptstrecke. Neben dem bedeutendsten Betrieb, der Daubek-Mühle siedelten sich dadurch zahlreiche Industriebetriebe an.

In Brünnlitz, einschließlich der damaligen Ortsteile Hinterwasser (Zářečí nad Svitavou, heute Teil der Gemeinde Březová nad Svitavou) und Unterwald (Podlesí) lebten im Jahre 1930 606 Einwohner, von denen 208 der deutscher Nationalität waren. 1939 hatte Brünnlitz nur noch 490 Einwohner, Ursache dieses Rückgangs war die Aussiedlung bzw. der Wegzug von Tschechen nach der Eingliederung ins Deutsche Reich.

Das Gemeindegebiet erstreckte sich zu dieser Zeit ausschließlich auf das rechte, böhmische, Ufer der Zwitta (Svitava). Gegenüberliegend, auf mährischer Seite befand sich das selbständige Dorf Mährisch Chrostau (Moravská Chrastová), das mit seinen Ortsteilen Ölhütten (Chrastová Lhota) und Pupelzen (Půlpecen, heute Teil der Gemeinde Chrastavec) im Jahre 1939 1.143 Einwohner besaß und somit mehr als doppelt so groß wie Brünnlitz war.

Der Ort Brünnlitz gehörte zum Bezirk und Gerichtsbezirk Politschka und wurde nach dem Münchner Abkommen Teil des deutschen Landkreises Zwittau.

Schindlers Fabrik

Im Jahre 1944 verlegte Oskar Schindler seine Deutsche Emailwarenfabrik (DEF) einschließlich des zugehörigen Lagers mit 1.200 jüdischen Zwangsarbeitern von Krakau nach Brünnlitz in die dortige von ihm erworbene Munitionsfabrik. Sie entgingen so dem Abtransport in die Vernichtung und wurden am 10. Mai 1945 befreit. Heute gibt es in der Gemeinde Brněnec 800 Arbeitsplätze.

Ortsteile

Die Gemeinde setzt sich aus den Ortsteilen Brněnec (Brünnlitz), Chrastová Lhota (Ölhütten), Moravská Chrastová (Mährisch Chrostau) und Podlesí (Unterwald) zusammen.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks


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