Brezno

Brezno
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Wappen Karte
Wappen von Brezno
Brezno (Slowakei)
Brezno
Brezno
Basisdaten
Kraj: Banskobystrický kraj
Okres: Brezno
Region: Horehronie
Fläche: 121,956 km²
Einwohner: 21.778 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 178,57 Einwohner je km²
Höhe: 498 m n.m.
Postleitzahl: 977 01
Telefonvorwahl: 0 48
Geographische Lage: 48° 48′ N, 19° 38′ O48.80361111111119.638055555556498Koordinaten: 48° 48′ 13″ N, 19° 38′ 17″ O
Kfz-Kennzeichen: BR
Gemeindekennziffer: 508497
Struktur
Gemeindeart: Stadt
Gliederung Stadtgebiet: 5 Stadtteile
Verwaltung (Stand: Januar 2011)
Bürgermeister: Jaroslav Demian
Adresse: Mestský úrad Brezno
Námestie M. R. Štefánika 1
977 01 Brezno
Webpräsenz: www.brezno.sk
Gemeindeinformation
auf portal.gov.sk
Statistikinformation
auf statistics.sk

Die Stadt Brezno (1927 bis 1948 slowakisch „Brezno nad Hronom“; deutsch Bries oder Briesen, ungarisch Breznóbánya) befindet sich in der Slowakei am Rande der Niederen Tatra, im Breznianska kotlina (deutsch Brieser Talkessel) am Fluss Hron (deutsch Gran)

Die Stadt ist ein wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum des entsprechenden Bezirks.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Frühgeschichte und Mittelalter

Blick auf den Marktplatz

Das Gebiet der Stadt ist ein alter Siedlungsplatz; es gibt hier unter anderem Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Obwohl auf dem heutigen Stadtgebiet keine alten slawischen Funde vorliegen, gab es eine solche Siedlung in seiner Nähe.

Im 12. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Edelmetallen und die Herrscher sahen im Bergbau eine neue Einkommensquelle. Sie luden reiche deutsche Bergbauunternehmer und deutsche Bergleute u. a. aus Sachsen und Tirol in die gebirgigen Gebiete des Königreichs Ungarn ein und lösten damit auch die Entwicklung der Städte im Gebiet der oberen Hron (Gran) aus. Die deutschen Bergleute gründeten ihre Siedlungen an der Gran. So entstanden zum Beispiel die Städte Banská Bystrica (deutsch Neusohl), Ľubietová (deutsch Libethen) und auch Bries/Brezno. Der Mongolensturm von 1241/42 entvölkerte die Gegend weitgehend, sodass neue deutsche Bergleute und Siedler ins Land gerufen wurden. Bis weit in die Neuzeit hinein war das obere Grantal – von der Stadt Neusohl (slow. Banská Bystrica) bis zur Quelle der Gran eine deutsche Sprachinsel.

Neben der früheren (verödeten) slowakischen Siedlung gründeten deutsche Bergleute im frühen 13. Jahrhundert die Siedlung mit einem typischen viereckigen Markt, der die Grundlage für die heutige Stadt bildete. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt erst aus dem Jahr 1265 in der Form Berezune (andere Quellen sprechen von Berchun). Der Name ist vom slowakischen Wort „breza“ (Birke) abgeleitet, das in slowakischen Ortsnamen sehr oft vorkommt.

1380 bekam die Siedlung Bryzna iuxta Gron (die heutige Stadt Brezno) vom König Ludwig I. ihre Stadtrechte. Der Bergbau hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Brezno/Bries als eine Bergbaustadt bekam verschiedene Sonderprivilegien – das Marktrecht, Mühlen, Brauerei, eine Mautstation. In Brezno wurden Gold, Silber und Kupfer gewonnen.

Neuzeit

Das 16. und 17. Jahrhundert brachten wesentliche Änderungen ins Wirtschaftsleben der Stadt. Der erhöhte Eisenverbrauch eröffnete den Einwohnern neue Möglichkeiten. Brezno wurde zu einem wichtigen Standort der Holzproduktion und Forstwirtschaft. Die neuen Arbeitsmöglichkeiten zogen neue Siedler - Holzfäller und Köhler - an. Die durch die Türkenkriege verursachten Bevölkerungsverluste wurden durch slowakische Einwanderer aus der Nachbarschaft und weitere deutsche Zuwanderer ausgeglichen. 1650 erhob König Ferdinand III. Brezno zu einer königlichen Freistadt. Eine Perspektive für die nächsten Jahrhunderte stellten die Handwerke dar. Es entstanden verschiedene Zünfte (ab 1604). Die Handwerker zogen die kleinen Wohnorte vor, weil man dort auch ein Stück Land bekommen konnte. Landwirtschaft und Handwerke waren die Hauptquellen des Lebensunterhaltes der Einwohner.

Im 18. Jahrhundert fand eine Renaissance des Bergbaus statt, die aber wegen mangelnder Effektivität sehr schnell wieder aufhörte. Das 18. Jahrhundert war durch Konflikte mit zahlreichen in der Umgebung der Stadt lebenden Räubern gekennzeichnet, die allmählich eine Abwanderung der städtischen Bevölkerung bewirkte. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut und die entsprechende Eisenverarbeitungsindustrie ausgeweitet.

Im 19. Jahrhundert war die inzwischen weitgehend slowakisierte Stadt ein Zentrum der slowakischen Nationalbewegung. Dieses Jahrhundert brachte in Brezno auch ein reges Kulturleben. Unter anderen arbeitete hier der slowakische Dramatiker Samo Chalupka, nach dem das hiesige Theaterensemble benannt wurde. 1884 erhielt die Stadt mit der Bahnstrecke Banská Bystrica–Červená Skala eine Zugverbindung mit Banská Bystrica.

1894 wurden aus folgenden ehemaligen Stadtteilen von Brezno eigenständige Gemeinden: Bystrá, Mýto pod Ďumbierom, Jarabá, Michalová.

20. Jahrhundert

Vor dem Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt eine landwirtschaftlich-handwerkliche Kleinstadt. Danach wurden hier zahlreiche Betriebe angesiedelt, so dass sich Brezno zu einem industriellen Zentrum des Grantals wandelte.

Erfolgreich ist heute die Literatur- und Musikveranstaltung „Chalúpkovo Brezno“ (wörtlich Chalupkas Bries). 1850-1860, 1883-1960 und 1990(?)-2003 war Brezno Hauptstadt eines gleichnamigen Okres (Bezirks). Ende der 30er Jahre lebten in Brezno etwa 5.500 Einwohner. Ihre Ausbildung konnten sie an einer Bürgerschule, einer Landwirtschaftsschule, einem Lyzeum für Frauenberufe oder einem Gymnasium erhalten.

Sehenswürdigkeiten

Pestsäule im Zentrum
  • Marktplatz:
    • interessante Häuser
    • ehemaliges Rathaus (heute Museum)
    • Stadtturm
    • Marien-Säule
  • Kirchen:
    • katholische Kirche (klassizistisch)
    • evangelische Kirche (klassizistisch)
    • Synagoge (1900 erbaut)
  • Piaristenkloster
  • Horehronie-Museum

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in folgende 5 Stadtteile:

  • Brezno
  • Bujakovo (1960 eingemeindet)
  • Mazorníkovo
  • Predné Halny
  • Zadné Halny

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Brezno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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