Brennendes Feuer der Leidenschaft

Brennendes Feuer der Leidenschaft
Filmdaten
Deutscher Titel Brennendes Feuer der Leidenschaft
Originaltitel The Shining Hour
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1938
Länge 77 Minuten
Stab
Regie Frank Borzage
Drehbuch Jane Murfin und Ogden Nash auf der Grundlage des gleichnamigen Stücks von Keith Winter
Produktion Joseph L. Mankiewicz für MGM
Musik Franz Waxman
Kamera George Folsey
Besetzung

Brennendes Feuer der Leidenschaft (OT: The Shining Hour) ist ein US-amerikanisches Melodrama mit Joan Crawford und einer All-Star-Cast, der Margaret Sullavan, Robert Young und Melvyn Douglas angehören. Regie führte Frank Borzage. Der Film war ursprünglich als Nachfolgeprojekt für Crawford und Spencer Tracy gedacht, die kurz vorher unter der Regie von Borzage in Mannequin einen finanziellen Erfolg hatten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Olivia Riley kann auf eine erfolgreiche Karriere als Tänzerin zurückblicken. Sie tritt in exklusiven Nachtclubs auf. Eines Tages verliebt sich der wohlhabende Rancher Henry Linden aus Wisconsin in Olivia. Mehr aus Einsamkeit denn echter Liebe akzeptiert Olivia den überstürzten Heiratsantrag. Kaum in Wisconsin angekommen, hat Olivia bereits massiven Ärger mit dem Rest der Familie, die alle ihre Neurosen und Geheimnisse mit sich herumtragen. Ihr Schwager David ist mit der geistig eher schlichten Judy verheiratet.

Die Ehe besteht nur noch auf dem Papier, so dass David keine Skrupel hat, Olivia Avancen zu machen. Das eigentliche Regiment führt jedoch Hannah, die altjüngferliche Schwester von David und Henry. Sie hasst Olivia, die alles versucht, die Stimmung zu verbessern. Die unterschwelligen Konflikte brechen offen aus, als Olivia ihre Liebe für David entdeckt. Hannah legt Feuer im Wohnhaus und Olivia rettet in letzter Sekunde Judy, die jedoch schwere Verbrennungen erleidet. Am Ende erkennen die Beteiligten nach vielen Aussprachen ihre Fehler. Hannah räumt ein, sich in Olivia geirrt zu haben. David erkennt, im Grunde immer nur Judy geliebt zu haben. Olivia und Henry beginnen ein neues Leben, weit weg von Wisconsin.

Hintergrund

1938 war die Karriere von Joan Crawford in ein dauerhafte Krise geraten. In den letzten Jahren hatte das Studio die Schauspielerin zu häufig in leichten Romanzen eingesetzt, die mehr Wert auf die opulenten Kostüme und die Ausstattung legten als auf das Drehbuch. Weder der Auftritt in dem historischen Melodrama The Gorgeous Hussy noch die dialoglastigen Streifen The Bride Wore Red und The Last of Mrs. Cheyney brachten eine entscheidende Wendung zum Besseren.

Erst die Mitwirkung in Mannequin schien einen Ausweg zu eröffnen. Ein anspruchsvolles Drehbuch, die innovative und fordernde Regie von Frank Borzage und mit Spencer Tracy ein neuer Co-Star machten aus dem Film einen großen Erfolg an der Kinokasse. Crawford unterschrieb einen neuen Vertrag, der über fünf Jahre lief und ihr pro Jahr eine Gage von 330.000 US-Dollar garantierte.

Crawford hatte das Stück The Shining Hour in New York auf der Bühne gesehen und MGM überzeugt, die Filmrechte zu erwerben. Als männlicher Co-Star war zunächst wieder Spencer Tracy vorgesehen, doch zerschlug sich der Plan bereits im Vorfeld. Joan Crawford bestand bei der Besetzung der beiden weiblichen Nebenrollen auf etablierten Bühnenschauspielern. Louis B. Mayer warnte Crawford, dass ihr Margaret Sullavan und Fay Bainter die Schau stehlen würden. Mit den Worten Ich spiele lieber die Nebenrolle in einem guten Film, als die Hauptrolle in einem schlechten! überzeugte sie den Studioboss am Ende.

Am Ende lieferten alle Beteiligten gute Darstellungen, doch der Film scheiterte an dem wortreichen Drehbuch und den endlosen Dialogen. Frank Borzages Regie blieb hinter seinen Möglichkeiten zurück und der Film floppte an der Kinokasse.

Joan Crawford war mit dem fertigen Ergebnis und ihrer Darstellung nicht sonderlich zufrieden, wie sie später gegenüber Roy Newquist befand:

"Brennendes Feuer der Leidenschaft" war ein Reinfall auf hohem Niveau. Am Broadway war es ein gewaltiger Erfolg. Margaret Sullavan, Robert Young, Melvyn Douglas und ich waren jedoch alle verschwendet und ich denke, es war um diese Zeit, dass meine loyalen Fans sich von mir abwanten. Du kannst sie einfach nicht in schlechte Filme locken. [1]

Kinoauswertung

Der Film kam am 18. November 1938 in den nationalen Verleih. Mit Kosten von $ 1.068.000 war Brennendes Feuer der Leidenschaft eine teure Produktion, die deutlich über dem Durchschnittsbudget für einen Kinofilm der Zeit lag. Er spielt in den USA mit einer Summe von $ 942.000 eine Summe ein, die bereits deutlich unter dem Standard lag, der bnis Mitte des Jahrzehnts von einem Joan-Crawford-Film erwartet werden konnte. Mit Auslandseinnahmen von $ 425.000 und einem kumulierten Gesamtergebnis von $ 1.367.000 erwirtschaftete das Studio am Ende einen Verlust in Höhe von $ 137.000 realisieren.

Kritiken

Die meisten Rezensenten bemängelten den statischen Eindruck der Adaption und die nicht enden wollenden Dialoge.

Variety brachte die Dinge auf den Punkt:

[Brennendes Feuer der Leidenschaft] kann vier Stars aufweisen, angeführt von Joan Crawford. Letztlich bleibt den Kinobesitzern doch nur ein konfuser Film, der aus den sich überkreuzenden Motiven keinerlei wirkliche Spannung entwickelt. Das Hauptproblem ist das Drehbuch. Frank Borzage kann nicht viel retten. [2]

Originalzitat

  1. "The Shining Hour" failed, but sort of nobly. On Broadway it had been a smash hit. Margaret Sullavan, Robert Young, Melvyn Douglas and I were all wasted, and I think this was about the time my loyal public began dwindling. You can't keep 'em coming to bad films.
  2. The Shining Hour is studded with a quintet of marquee names, headed by Joan Crawford, but that draw value is all that exhibitors can depend on, as picture is a confused jungle of cross-purpose motivations and situations that fail entirely to arouse interest. Basic trouble with the production lies in the script. Frank Borzage could not overcome basic story faults in his direction.

Quellen und verwendete Literatur

  • Roy Newquist (Hrsg.): Conversations with Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1980, ISBN 0-8065-0720-9
  • Lawrence J. Quirk: The Complete Films of Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1988, ISBN 0-8065-1078-1
  • Lawrence J. Quirk, William Schoell: Joan Crawford. The Essential Biography. University Press, Lexington, KY. 2002, ISBN 0-8131-2254-6
  • Alexander Walker: Joan Crawford. The Ultimate Star. Weidenfeld & Nicolson, London 1983, ISBN 0-297-78216-9

Weblinks


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