Breitscheid (Hessen)

Breitscheid (Hessen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Breitscheid
Breitscheid (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Breitscheid hervorgehoben
50.6833333333338.2462
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Lahn-Dill-Kreis
Höhe: 462 m ü. NN
Fläche: 31,74 km²
Einwohner:

4.895 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35767
Vorwahl: 02777
Kfz-Kennzeichen: LDK
Gemeindeschlüssel: 06 5 32 004
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 14
35767 Breitscheid
Webpräsenz: www.gemeinde-breitscheid.de
Bürgermeister: Roland Lay (parteilos)
Lage der Gemeinde Breitscheid im Lahn-Dill-Kreis
Dietzhölztal Haiger Eschenburg Siegbach Dillenburg Breitscheid (Hessen) Driedorf Greifenstein (Hessen) Bischoffen Herborn Sinn (Hessen) Mittenaar Hohenahr Ehringshausen Aßlar Lahnau Wetzlar Hüttenberg (Hessen) Solms Leun Braunfels Schöffengrund Waldsolms Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Landkreis Marburg-Biedenkopf Landkreis Gießen Wetteraukreis Hochtaunuskreis Landkreis Limburg-WeilburgKarte
Über dieses Bild

Breitscheid ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Breitscheid liegt in 266 bis 614 Meter Höhe am Osthang des Westerwaldes am Dreiländereck Hessen - Rheinland-Pfalz - Nordrhein-Westfalen.

Nachbargemeinden

Breitscheid grenzt im Norden an die Gemeinde Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen), die Städte Haiger und Dillenburg, im Osten an die Stadt Herborn, im Süden an die Gemeinde Driedorf (alle im Lahn-Dill-Kreis) sowie im Westen an die Gemeinden Willingen und Liebenscheid (beide im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht neben dem Hauptort Breitscheid aus den Ortsteilen Medenbach, Erdbach, Gusternhain und Rabenscheid.

Geschichte

Breitscheid wurde im Jahre 1230 als „Bedinscheit“ erstmals urkundlich erwähnt.

Der Turm der im Jahre 1309 erbauten Kirche ist bis heute erhalten.

Der überwiegend landwirtschaftlich geprägte Ort machte sich ab dem 18. Jahrhundert seine reichen Tonvorkommen zu nutze und so entstanden zahlreiche Häfnereien. Im Jahr 1880 hatte Breitscheid 650 Einwohner, davon lebte etwa ein Viertel vom Töpferhandwerk.[2] Mit dem Bau der Schamottefabrik 1899 brach in Breitscheid ein neues Zeitalter an: Viele vormals selbständige Häfner gaben ihr Handwerk auf und wurden Lohnarbeiter in der „Fabrik“. 1916 wurden in Breitscheid 948 und 1925 bereits 1091 Einwohner gezählt.[3]

Ende der dreißiger Jahre errichtete die Wehrmacht einen Feldflugplatz oberhalb des Dorfes und im Jahr 1939 erhielt Breitscheid endlich den lange ersehnten Bahnanschluss.

Die Gesamtgemeinde entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform in den 1970er Jahren in zwei Schritten:

  • Am 1. Januar 1972 schloss sich die Gemeinde Rabenscheid freiwillig der Gemeinde Breitscheid an;
  • Zum 1. Januar 1977 wurden auch Medenbach, Erdbach und Gusternhain durch Landesgesetz eingemeindet.

Die Kerngemeinde Breitscheid ist der geografische, wirtschaftliche, kulturelle und verwaltungsmäßige Mittelpunkt der Gesamtgemeinde. Mit seinen heute gut 2000 Einwohnern ist das alte Kirchdorf nicht nur der größte Ortsteil, sondern stellt mit seinen sternförmig in alle Himmelsrichtungen auseinander gehenden Straßen einen bedeutenden Verkehrsknotenpunkt des Westerwaldes dar.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [4]

Gemeindewahl in
Breitscheid 2011
 %
50
40
30
20
10
0
42,1%
34,0%
23,9%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+2,9%
-5,3%
+2,3%
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,1 10 39,2 9
FWG Freie Wählergemeinschaft 34,0 8 39,3 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,9 5 21,6 5
gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 42,0 40,2

Kultur, Freizeit und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Das Töpfermuseum Breitscheid stellt die Entwicklung des Töpferhandwerks dar und zeigt Töpfereiprodukte aus 250 Jahren.
  • Das Museum „Zeitsprünge“ im Ortsteil Erdbach – Geologie, Archäologie, Höhlenforschung und Eisenbahngeschichte.
Breitscheid von Nordwesten aus

Sehenswürdigkeiten

Ein Teil der Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth wurde zur Schauhöhle ausgebaut und 2009 eröffnet. Im Karstgebiet Breitscheid-Erdbach gibt es außerdem eine Karstquelle, mehrere Dolinen und die Erdbacher Höhlen zu besichtigen, welche man auch über einen speziellen Karstlehrpfad erreichen kann.

Sport- und Freizeitmöglichkeiten

In der Gemeinde Breitscheid gibt es viele Sportvereine, in denen man zum Beispiel Fußball, Tennis, Tischtennis oder Sportschießen betreiben kann. In der Kerngemeinde gibt es eine Sporthalle, in allen Ortsteilen Sportplätze. Im Sommer kann man auf dem Flugplatz Breitscheid Segel-, Motorflug- und Fallschirmsport sowie im Winter Ski-Langlauf betreiben.

Grillplätze und Freizeitanlagen sind in den Ortsteilen vorhanden. Die beiden Fernwanderwege Westerwaldsteig und Rothaarsteig verlaufen durch das Gemeindegebiet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbunden

  • Der Pfarrer und Schriftsteller Fritz Philippi (1869–1933) wirkte von 1894 bis 1904 in Breitscheid.
  • Die Hammerwerferin Kathrin Klaas (* 1984) wuchs in Breitscheid auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Kerngemeinde gibt es eine Mehrzweckhalle und auch die anderen Ortsteile verfügen über Dorfgemeinschaftshäuser. In Medenbach gibt es ein unbeheiztes Freibad.

Verkehr

Die Bundesstraße 255 berührt das südliche Gemeindegebiet. Ferner verlaufen die Landesstraßen 3042, 3044 und 3391 sowie zahlreiche Kreisstraßen durch die Gemeinde. Die Autobahn-Anschlussstelle Herborn-West an der Bundesautobahn 45 liegt von der Kerngemeinde ca. 7 km entfernt.

Der Flugplatz Breitscheid ist auch überörtlich durch seine alle zwei Jahre stattfindenden Großflugtage bekannt.

Früher war Breitscheid über die Bahnstrecke Haiger–Breitscheid an das Schienennetz angebunden. Im Ortsteil Erdbach gab es einen Spitzkehrenbahnhof, der zur Westerwaldquerbahn gehörte.

Bildung

Der Ort aus Richtung Westen

In Breitscheid liegt die Fritz-Philippi-Schule, welche aus einer Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe besteht. Im Ortsteil Medenbach gibt es außerdem eine Grundschule. Weiterführende Schulen (Gymnasium) können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Kindergärten gibt es in Breitscheid, Medenbach und Rabenscheid.

Wirtschaft

Als wichtigste Arbeitgeber in der Gemeinde seien die Firmen Westerwälder Thonindustrie, Georg GmbH, Cartonia Wellpappen, Sahm Holzbau, Schreiner Formen und Hofmann Ceramik genannt.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hans Becker: Breitscheid, meine Heimat, Verlag Books on Demand, 2005, ISBN 3-8334-3718-9, S. 13
  3. Bezirkssparkasse Dillenburg: Die Zeit - das Geld - die Wirtschaft, 1995, S. 103
  4. Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Breitscheid , Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 6. April 2011.

Weblinks

 Commons: Breitscheid (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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