Brautmesse

Brautmesse
Brautmesse in Kyoto

Eine Brautmesse, auch Brautamt genannt, ist in der katholischen Kirche eine Heilige Messe, in der eine Trauung erfolgt. Die christliche Ehe ist in der katholischen Kirche ein Sakrament.

Die Brautmesse basiert auf der Feier der Heiligen Messe, unterscheidet sich jedoch von ihr dadurch, dass sie als zusätzliches Element das Sakrament der Ehe feiert. Damit werden in der Brautmesse zwei Sakramente gespendet. Die Brautmesse unterscheidet sich damit auch von jener Form der Feier der Trauung, die mit einem Wortgottesdienst, das heißt, ohne Eucharistiefeier, begangen wird.

Voraussetzungen

Damit eine Brautmesse gefeiert werden kann, muss das Brautpaar zunächst mit einem Priester Kontakt aufnehmen. Ist dies nicht der Pfarrer am Wohnsitz, so muss eine Kirche gefunden werden, in der die Brautmesse gefeiert werden kann. Der Pfarrer der eigenen Pfarrei erstellt dann eine Trauüberweisung an den Zelebranten der Brautmesse.

Das Brautpaar muss Taufbescheinigungen der beiden Pfarreien, in denen die Brautleute getauft wurden, die nicht älter als sechs Monate sind, vorlegen.

Nicht gestattet war früher die Brautmesse in der Fastenzeit und im Advent. Bis zur Liturgiereform von 1970 gab es auch die Besonderheit, dass in Brautmessen – anders als sonst in festlichen Messen – kein Gloria gesungen wurde.

Grundsätzlich ist eine weitere Voraussetzung, dass beide Ehepartner römisch-katholisch sind; davon kann der Ortsbischof jedoch dispensieren.

Vor der Trauung ist in der katholischen Kirche ein Ehevorbereitungsgespräch (sinnvollerweise mit dem trauenden Priester) vorgeschrieben, das durch ein Ehevorbereitungsprotokoll dokumentiert wird.

In Absprache mit der gastgebenden Pfarrei ist auch die Beauftragung eines Organisten, eines Chors oder eines Sängers möglich. Der Blumenschmuck kann in Abstimmung mit dem Küster der Kirche in Auftrag gegeben werden.

Ablauf

Der Ablauf einer Brautmesse unterscheidet sich in folgenden Punkten von einer Gemeindemesse: Vor dem Einzug in die Kirche kann der liturgische Dienst (der Priester mit den Ministranten) das Brautpaar am Portal der Kirche begrüßen und das Brautpaar durch die Besprengung mit Weihwasser segnen. Nach dem Evangelium und der Predigt erfolgt der eigentliche Trauritus, bei dem auch die Trauringe gesegnet werden. Der Akt der Trauung wird in der Regel mit einem Lied abgeschlossen. Anschließend setzt sich mit den Fürbitten, die inhaltlich auf den Anlass abgestimmt werden können, der übliche Ablauf der Heiligen Messe mit der Eucharistiefeier fort. Der Segen wird in feierlicher Form besonders dem Brautpaar und seinen Angehörigen gespendet. Oft bringen die Brautleute auch die Gaben zur Gabenbereitung und empfangen die heilige Kommunion unter beiderlei Gestalt.

Siehe auch


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