Brauerei Schumacher

Brauerei Schumacher

Das Schumacher ist eine Brauerei in der Innenstadt von Düsseldorf. Das Schumacher-Alt ist ein traditionelles, obergäriges Bier. Ausgeschenkt wird es im Stammhaus der Brauerei in der Oststraße, im Brauereiausschank in der Bolkerstraße sowie in diversen Gastronomien im weiteren Umkreis Düsseldorfs. Nur wenige, große Getränkemärkte außerhalb Düsseldorfs führen die Biere der Düsseldorfer Hausbrauereien, was insbesondere auf die kurze Haltbarkeit (Frischbier) zurückzuführen ist. Die Schumacher-Brauerei ist eine der wenigen unabhängigen Brauereien in Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Düsseldorf, Zitadellstraße 12, Gasthaus "Im Sonnenaufgang"

Die Brauerei Schumacher geht zurück auf die Übernahme der Brauerei „Im Sonnenaufgang“ in der Citadellstraße 12 im Jahr 1838 durch den Brauer Johannes Matthias Schumacher. 1902 übernahm dessen Sohn Fritz die Brauerei und sein Bruder Ferdinand II. erwarb die Gaststätte Zum Goldenen Kessel in der Bolkerstraße 44, mitten in der Altstadt. 17 Jahre später kauft er von seinem Bruder Fritz auch die Brauerei in der Oststraße 123. Seit 1925 nach Vollendung der Um- und Ausbauten auf der Oststraße wurde der Braubetrieb in der Altstadt eingestellt. Der Goldene Kessel wurde fortan als Brauereiausschank geführt und an Josef Schnitzler verpachtet.

Beide Standorte wurden durch Luftangriffe, 1942 (Bolkerstraße) und 1943 (Oststraße), im Zweiten Weltkrieg zerstört. Da vom Braubereich an der Oststraße überwiegend am Gebäude nur der Dachbereich beschädigt war, konnte hier der Braubetrieb relativ kurzfristig nach Kriegsende wieder aufgenommen werden. Es folgte 1948 nach provisorischer Wiederherstellung die Wiederinbetriebname auf der Bolkerstraße. 1955 verkaufte Ferdinand II Brauerei und Brauereiausschank auf Ost- und Bolkerstraße an seinen Neffen Braumeister Hans Schnitzler und dessen Ehefrau Thea. 1958 wurden auf der Bolkerstraße vom Architekten Ernst Günther die ehemaligen zwei Gebäude Nr. 44 und 46 zu einem neuen Gebäude zusammengefasst, aufgebaut und der Brauereiausschank wieder eröffnet.[1]

Nach dem Tode von Hans Schnitzler 1966 übernam seine Ehefrau Thea Schnitzler den Betrieb. Von 1980 bis 1990 wurde die Brautechnik modernisiert. Nach dem Tode von Thea 1991 war deren Tochter Gertrud Nachfolgerin. Es folgte 1994 eine Renovierung des Zum goldenen Kessel und 1997 eine Kernsanierung des Gasthofbereiches auf der Oststraße.[2]

Biermarken

Schumacher Alt
Schumacher Latzen

Schumacher braut drei Sorten:

  • Schumacher Alt
  • Schumacher Latzenbier
  • Schumacher Jung (nur vom Fass)

Das Latzenbier fällt in die gleiche Kategorie wie das Sticke der Brauereien Uerige und Brauerei zum Schlüssel und das Weihnachtsbier der Brauerei im Füchschen; es ist stärker eingebraut, enthält mehr Stammwürze, Malz und auch ein knappes Prozent mehr Alkohol. Es wird am dritten Donnerstag der Monate März, September und November ausgeschenkt und ist auch nur an diesen Tagen in begrenzter Stückzahl als Flaschenbier erhältlich.

Das „Jung“ ist ein schlankes, obergäriges Bier und – wie sein Name vermuten lässt – dem Trend der Zeit gemäß alkohol- und kalorienreduziert.

Brauen

Gebraut wird nach dem Reinheitsgebot von 1516. Die dunklere Farbe des obergärigen Altbiers stammt aus einem im Vergleich zu Helles oder Pilsener Bier höheren Anteil von Darrmalz, dem getrockneten und gerösteten Grünmalz.

Schumacher Alt wird bis heute sowohl in der typischen 1-Liter-Bügelverschlussflasche, als auch in Eichenholzfässern und kunststoffummantelten Edelstahlfässern mit 5, 10, 15, 20, 30 und 50 Litern angeboten.

Im Jahr 2009 wurden rund 30.000 Hektoliter Schumacher-Bier hergestellt.[3]

Weblinks

Seite der Brauerei

Einzelnachweis

  1. Alfons Houben, in ‚Düsseldorf‘ Wie es damals war - wie es heute ist; WI-Verlag, 1983, S. 141.
  2. Brauerei Schumacher; in Weblink-Chronik.
  3. Westdeutsche Zeitung vom 9. März 2010. Ausgabe Düsseldorf, S. 17.
51.2215211111116.784744

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