Brassica napus subsp. rapifera

Brassica napus subsp. rapifera
Steckrübe
Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera)

Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Kohl (Brassica)
Art: Raps (Brassica napus)
Unterart: Steckrübe
Wissenschaftlicher Name
Brassica napus subsp. rapifera

Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera), auch Wruken oder Kohlrüben ist eine Unterart des Raps (Brassica napus). Sie wird als Gemüse genutzt. Sie ist zu unterscheiden von der Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Sie haben eine annähernd runde Form, eine grüne bis gelbliche manche Sorten rötliche, derbe Schale und weißliches bis gelbes Fleisch mit einem herbsüßen, an Kohl erinnernden Geschmack.

Herkunft und Verbreitung

Die Steckrüben erreichten Deutschland im 17. Jahrhundert aus Skandinavien, daher auch der Name Schwedische Rübe. Der tatsächliche Ursprung der Steckrübe ist jedoch ungeklärt. Möglicherweise entstammt sie einer Kreuzung aus einer Art der Kohlrüben mit einer Futterrübe. Heute wird sie weltweit in allen gemäßigten Klimazonen angebaut. Erntesaison in Europa ist September bis Mai.

Geschichte

In Notzeiten waren Steckrüben mehrfach die letzte Nahrungsreserve für einen Großteil der Bevölkerung. In die Geschichte eingegangen ist der so genannte deutsche Steckrübenwinter während des ersten Weltkriegs 1916/1917 ("Früh Kohlrübensuppe, mittags Koteletts von Kohlrüben, abends Kuchen von Kohlrüben"). Da die Kartoffelernte im Herbst 1916 eine Missernte war, wurden Steckrüben als Ersatz herangezogen. Sie waren vorher hauptsächlich als Schweinefutter angebaut worden. Da viele Lebensmittel in Deutschland knapp waren, dienten Steckrüben als Basis für die verschiedensten Gerichte, 1917 erschienen eigens Steckrüben-Kochbücher. So gab es Rezepte für Steckrüben-Marmelade, Aufläufe, Suppen, Sauerkraut-Ersatz aus Steckrüben und sogar Steckrüben-Kaffee. Das Rezept lautete: „Steckrüben raspeln und im Ofen trocknen. Die getrockneten Rübenschnitzel werden dann durch eine Kaffeemühle gedreht. Wie normales Kaffeemehl behandeln.“[1]

Da Steckrüben in der Bevölkerung trotz der schlechten Ernährungslage unbeliebt waren, hatte die Reichskartoffelstelle am Ende des Winters 1917 noch etwa 80 Millionen Zentner Steckrüben übrig, die nicht verteilt worden waren. Sie wurden zu Dörrgemüse und Rübenmehl weiterverarbeitet. Dieses Mehl wurde dann mit Kartoffelmehl und mit Maggi-Suppenwürfeln gemischt und als so genannte „Vollkost“ in den Handel gebracht, wobei jede Familie eine gewisse Menge abnehmen musste, um andere Lebensmittel kaufen zu können.[2]

Inhaltsstoffe

Steckrüben enthalten Zucker, vor allem Traubenzucker, Eiweiß, Fett, schwefelhaltige ätherische Öle, Mineralstoffe, Carotin, Provitamin A und die Vitamine B1, B2, C sowie Nicotinsäureamid. Durch ihren hohen Wassergehalt sind sie sehr kalorienarm.

Verwendung

In der Küche werden nur die bis zu 1,5 kg schweren Wurzelknollen verwendet. Zur Zubereitung werden Steckrüben in der Regel geschält, in dicke Stifte oder Würfel geschnitten, mit Fett und Flüssigkeit gedünstet und nach Rezept weiterverarbeitet. „Dabei sind die Rüben wirklich besser als ihr Ruf. Sie haben nämlich die wunderbare Eigenschaft, fast jeden Geschmack anzunehmen. Kocht man sie mit Sellerie, Kohlrabi oder Möhren, so entsteht jeweils das betreffende Gemüse. Macht man sie mit Gurken ein, schmecken sie wie diese. Kocht man sie mit Äpfeln, so bekommt man mit wenigen Äpfeln viel Apfelmus.“[3] Im Zweiten Weltkrieg kamen die Ersatzrezepte für Steckrüben wieder zum Einsatz.

Siehe auch

Quellen

  1. Rainer Horbelt/Sonja Spindle, Die deutsche Küche im 20. Jahrhundert. Von der Mehlsuppe im Kaiserreich bis zum Designerjoghurt der Berliner Republik, Frankfurt/M. 2000, S. 66
  2. Horbelt/Spindle, S. 67 f.
  3. Horbelt/Spindle, S. 65 f.

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