Brake (Unterweser)

Brake (Unterweser)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Brake
Brake (Unterweser)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Brake hervorgehoben
53.3333333333338.48333333333333
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wesermarsch
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 38,18 km²
Einwohner:

15.632 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 409 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 26911–26919
Vorwahl: 04401
Kfz-Kennzeichen: BRA
Gemeindeschlüssel: 03 4 61 002
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schrabberdeich 1
26919 Brake
Webpräsenz: www.brake.de
Bürgermeister: Roland Schiefke (parteilos)
Lage der Stadt Brake im Landkreis Wesermarsch
Zwischenahner Meer Bremen Bremerhaven Delmenhorst Landkreis Ammerland Landkreis Cloppenburg Landkreis Cuxhaven Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Osterholz Landkreis Wesermarsch Landkreis Wittmund Oldenburg (Oldenburg) Wilhelmshaven Berne Brake (Unterweser) Butjadingen Elsfleth Jade (Gemeinde) Lemwerder Nordenham Ovelgönne StadlandKarte
Über dieses Bild

Brake (Plattdeutsch Braak) ist die Kreisstadt des Landkreises Wesermarsch in Niedersachsen mit knapp 16.000 Einwohnern (2009). Die Stadt gehört zur Region Oldenburger Land sowie seit 2005 zur europäischen Metropolregion Bremen/Oldenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Brake liegt im Zentrum des Städtevierecks Bremerhaven, Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven direkt am Westufer der seetiefen Unterweser. Im Norden grenzt Brake an die Gemeinde Stadland, im Süden an die Stadt Elsfleth und im Westen an die Gemeinde Ovelgönne. Die Stadt ist umgeben von flachem Marschenland, das überwiegend als Grünland genutzt wird.

Stadtgliederung

Brake besteht aus insgesamt 12 Stadtteilen, die folgendermaßen aufgeteilt sind:

  • Schmalenfleth, Golzwarden und Boitwarden (im Norden)
  • Harrien und Klippkanne (nahe der Kernstadt)
  • Harrierwurp, Hammelwarder Außendeich, Norderfeld und Süderfeld (im Westen)
  • Fünfhausen, Kirchhammelwarden (Hammelwarden) und Käseburg (im Süden)

Geschichte

Mittelalter

Die ersten Fischer und Bauern, die vereinzelt auf den Wurten an der Weser bei Brake siedelten, bekamen um 1100 Zuwachs, als der Erzbischof von Bremen Kolonisten ins Land rief, die als Stedinger Geschichte machten. Sie bauten erste zusammenhängende Deiche von der Huntemündung bis Golzwarden. Die Dörfer Harrien und Hammelwarden entstanden. Von 1164 bis 1511 überfluteten vier große Sturmfluten das Gebiet, die die Stedinger Deiche zerstörten und denen tausende Menschen zum Opfer fielen.

Brake wurde erstmalig am 25. bzw. 30. Mai 1384 in einer Urkunde als Brake to Harghen (Harrien) erwähnt. Die Erwähnung erfolgte wegen eines großen, nicht wieder einzudämmenden Durchbruchs im Deich, der in der Nähe der Siedlung Harrien lag.

Zwischen dem neu entstandenen Jadebusen (1164, 1334 und 1362) und der Weser gab es große Insellandschaften. Nördlich von Elsfleth hatte sich ein Nebenarm der Weser gebildet, der sich bei Käseburg mit einem weiteren Durchbruch traf und nordwestlich von Harrien das Lockfleth traf. Das südliche Stück dieses Weserarmes hieß Balgegraben, der nördliche Rönnel. Ab 1512 wurden die Inseln durch die Oldenburger Grafschaft eingedeicht; zuerst die Rönnel, dann folgten 1526 die Abschnitte bei Lockfleth und Hammelwarden. Bis 1531 waren diese Deichbauten weitgehend abgeschlossen. Auf den drei eingedeichten Inseln entstanden die ersten Siedlungen von Braksiel, dem heutigen Brake.

17. bis 19. Jahrhundert

Nach 1624 plante der Oldenburger Graf Anton Günther einen Hafen, gebaut wurde er aber noch nicht. Eine Zollstation für die Weserschiffe entstand zum Leidwesen der Bremer; aber auch sie wurde bald darauf nach Elsfleth verlegt. Durch die Versandung der Weser wurde Brake aber dann doch Umschlageplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren auf kleinere Leichter umladen mussten. Die Leichter fuhren dann nach Bremen, um an der Schlachte die Waren endgültig zu löschen. Packhäuser entstanden. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein legten die Schiffe am Südufer des Braker Außentiefs an. Um 1787 wurden in der Nähe der heutigen Kaje Duckdalben im offenen Strom eingerammt, an dem die größer werdenden Segler festmachen konnten. Brake blühte auf. Die Kontinentalsperre in Napoleonischer Zeit von 1806 bis 1814 unterbrach diese positive Entwicklung nur kurz.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde Brake als Name für einen Wohnort verwendet: Braksiel und Harrierbrake. 1731 wurde das Fischerhaus an der heutigen Mitteldeichstraße erbaut, es ist das älteste noch erhaltene Gebäude in Brake. 1756 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Brakes als Hafen. Ab 1814 bildete Brake eine eigene Kommune, und es entstand das Amt Brake.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Brake jedoch zu einem bedeutenden Standort für die Schifffahrt. Von 1817 bis 1833 wurde Brake vom Dampfschiff Die Weser im Liniendienst angelaufen.

Am 4. Februar 1825 verwüstete eine Sturmflut die Stadt. Der Wiederaufbau wurde um 1830 abgeschlossen. Über 500 Bremer Schiffe wurden in diesen fünf Jahren in Brake umgeladen. Durch die Neugründung von Bremerhaven im Jahre 1827 endete dieser Aufschwung.

1835 wurde Brake zum Freihafen erklärt und 1842 Umschlagsplatz für den Viehexport nach England. Nach 1850 verlagerte der neugegründete Norddeutsche Lloyd den Umschlagestandort nach Nordenham. Die Optische Telegrafenlinie Bremen–Bremerhaven zur Weitergabe von Schiffsnachrichten wurden 1846 über Brake geführt. Von 1848 bis 1852 war Brake der Heimathafen der deutschen Reichsflotte. Nach dem Scheitern der Revolution und der Herstellung des alten Bundestages wurde am 2. April 1852 die Auflösung der Reichsflotte beschlossen.

Am 1. Mai 1856 erhielt Brake das Stadtrecht II. Klasse. Neben der Stadt Brake bestanden die heutigen Stadtteile Golzwarden und Hammelwarden mit Fünfhausen-Süd, Kirchdorf (Kirchhammelwarden), Käseburg und den Dorfschaften auf dem Hammelwardermoor sowie die meisten Weserinseln als selbstständige Gemeinden.

1861 erfolgte die Fertigstellung des Braker Binnenhafens. Rund 600 Schiffe liefen Brake an. Ohne Eisenbahnanschluss verringerte sich diese Zahl anschließend erheblich, 1873 erfolgte deshalb der Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1892 wurde die Pieranlage gebaut und 1936 die Admiral-Brommy-Kaserne, die bis 1997 bestand, als sich die Marine von verschiedenen Standorten trennte. Die frei werdende Fläche kam dann der Hafenerweiterung zugute.

Die neuere Zeit

Das Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser in Brake wurde 1960 im Telegraphen eingeweiht. 1985 erweiterte sich das Museum um das „Borgstede und Becker Haus“. In diesem wurde die Dauerausstellung nach anderthalbjährigem Umbau im Jahre 2007 neu eröffnet. Im Jahre 2008 kam in Elsfleth mit der „Villa Steenken“ ein drittes Gebäude hinzu. Die endgültige Eröffnung dieses Museumsgebäudes erfolgte im Jahre 2010. Seit 2009 nennt sich das Schifffahrtsmuseum „Schiffahrtsmuseum Unterweser“.

1972 entstand das Kultur- und Sportzentrum mit Stadtbad und Großsporthalle. 1974 erfolgte der Baubeginn des Kreisberufsschulzentrums. Im gleichen Jahr wurden die Gemeinden Golzwarden und Schmalenfleth eingemeindet. Als Ausgleich erhielt die Gemeinde Schwanewede die bis dahin zu Brake gehörige Weserinsel Harriersand.

Historische Presse

Von 1856 bis 1939 besaß Brake mehrere selbständige Zeitungen.

1856 wurde das Braker Wochenblatt. Intelligenzblatt für Stad- und Butjadingerland u. Amt Elsfleth gegründet. Es wurde 1858 in Braker Anzeiger und Wochenblatt für den Kreis Ovelgönne u. Amt Elsfleth umbenannt und hieß von 1865 bis 1867 Braker Anzeiger.

1867 wurde der Braker Anzeiger in Der Weserbote umbenannt, der bis zur letzten Ausgabe des Blattes am 24. März 1939 wechselnde Untertitel besaß. Die politische Ausrichtung der Zeitung war bis 1900 unabhängig, danach deutschnational. Die Zeitung wurde wie ihre Vorgänger von der Firma Lehmann in Brake gedruckt. Die Ausgaben von 1858 bis 1938 sind in der Landesbibliothek Oldenburg archiviert.

Von November 1875 bis Juni 1881 existierte die Braker Zeitung, die von W. Auffurth, der offenbar auch ihr Chefredakteur war, in Brake gedruckt wurde. Die politische Ausrichtung war nationalliberal. Die Ausgaben von 1876 bis 1881 befinden sich in der Landesbibliothek Oldenburg, die erste Ausgabe im Zeitungsmuseum der Stadt Aachen.

Von 1920 bis 1925, genaue Daten sind nicht bekannt, gab die USPD, dann die SPD in Brake die Volkszeitung für das Stad- und Butjadingerland heraus, die in Wilhelmshaven gedruckt wurde und zunächst eine Parallelausgabe der Ostfriesischen Volks-Zeitung in Emden war. Einige Ausgaben sind in der Landesbibliothek Oldenburg erhalten geblieben.

1945 erschien kurzfristig ein Mitteilungsblatt der amerikanischen Besatzungstruppe, The Larkspur Leader. 110th Field Artillery Battalion, das vom Special Service des Bataillons herausgegeben wurde.

Politik

Stadtrat

Im Braker Stadtrat sind seit der Kommunalwahl vom 10. September 2006 die SPD-Fraktion, die Gruppe CDU/GRÜNE, die FDP-Fraktion sowie die Fraktion der Wählergemeinschaft Brake (WGB) vertreten. Bei der Wahl hatte sich folgende Sitzverteilung ergeben

Die 32 Ratsfrauen und Ratsherren wurden von den Bürgerinnen und Bürgern für die Dauer von 5 Jahren gewählt. Die nächste Kommunalwahl findet am 11. September 2011 statt.

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. November 2006 Roland Schiefke, der am 24. September 2006 in einer Stichwahl gegen Klaus Busch (SPD) gewählt wurde. Er löste damit Brakes erste Bürgermeisterin Uta Maron (parteilos) ab.

Partnerstadt

Sehenswürdigkeiten

Optischer Telegraf in Brake
Schifffahrtsmuseum der Oldenburgischen Weserhäfen Brake

Brakes Wahrzeichen ist der 1846 unter dem oldenburgischen Großherzog Paul Friedrich August errichtete Telegraph. Der turmartige Backsteinbau war Bestandteil einer zwischen Bremen und Bremerhaven eingerichteten optischen Telegraphenlinie. Das Gebäude beherbergt seit 1960 das Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser. Anhand zahlreicher Ausstellungsstücke, wie Schiffsporträts und -modellen, Galionsfiguren, Seekarten, nautischen Instrumenten und Reisemitbringseln, wird auf insgesamt sieben Stockwerken die Schifffahrtsgeschichte des oldenburgischen Unterweserraums dokumentiert. Wrackteile der Pamir erinnern an deren Untergang.

In einem in unmittelbarer Nähe des Telegraphen gelegenen Kaufmanns- und Reederhaus aus dem Jahre 1808 ist seit 1985 der zweite Teil der Sammlung des Schifffahrtsmuseums untergebracht. Sie besteht aus einem kompletten Schiffsausrüsterladen aus der Zeit um 1900, einer Segelmacherwerkstatt, einem historischen Reedereikontor und dem Wohnsalon von Admiral Karl Rudolf Brommy, dem Befehlshaber der ersten deutschen Flotte.

Weiter sind die historischen Dorfkirchen in den Stadtteilen Golzwarden und Kirchhammelwarden sehenswert.

1990 entstand die „Wartende“, eine Freiplastik an der Kaje aus Sandstein des Künstlers Norbert Marten.

Ein Wahrzeichen des Ortsteils Kirchhammelwarden ist der Wasserturm Kirchhammelwarden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick auf den südlichen Teil des Braker Hafens
Frachtschiffe im Braker Hafen

Die Lage Brakes am tiefen Fahrwasser der Weser war ausschlaggebend für die historische Entwicklung der Stadt und die Wettbewerbsfähigkeit ihres Hafens.

Der Hafen dient als Umschlagzentrum für die traditionellen Massenschüttgüter Getreide, Futter- und Düngemittel, Schwefel sowie die Massenstückgüter Holz, Papier, Eisen und Stahl. Zusätzlich gewinnt der Umschlag von Projektladung, Stück- und Schwergut sowie Containern ständig an Bedeutung und bildet einen weiteren Schwerpunkt.

Heute kann der Braker Hafen von Schiffen mit 11,9 m Tiefgang und einer Tragfähigkeit von bis zu 45.000 tdw angelaufen werden. Im tidenunabhängigenBinnenhafen“ (Dockhafen) werden LASH-Barges, Kümos und Binnenschiffe für den europäischen Verkehr abgefertigt. Per Binnenschiff werden regelmäßig umfangreiche Transporte über die Weser oder über Hunte und den Küstenkanal von und nach Brake durchgeführt.

Im Jahr 2003 wurden rund 5,27 Mio. Tonnen Güter im Seeverkehr umgeschlagen. Zusammen mit dem Binnenschiffverkehr belief sich der Umschlag auf 6,28 Mio. Tonnen. Im Jahr 2009 wurden wegen der Auswirkungen der Wirtschaftskrise im Seeverkehr lediglich 4.676.593 t umgeschlagen, das sind 19 % weniger als im Vorjahr. Im Binnenverkehr fiel der Umschlag sogar um 42 %.[2] Im Jahr 2010 war eine Erholung zu spüren: das Umschlagsvolumen stieg um 11 % auf 5,19 Mio. t.[3]

Im Jahre 2004 wurde der bis dahin frei zugängliche Seehafen im Zuge der Umsetzung internationaler Vereinbarungen vollständig eingezäunt. Die Nordstraße wurde dem öffentlichen Verkehr entzogen und, ebenso wie das Gelände der ehemaligen Marineschule, dem Hafengebiet zugeschlagen. Zugang zum Hafengelände besitzen seitdem nur noch autorisierte Personen.

Panorama der Stadt und des Hafens, aufgenommen von Harriersand aus
Panorama der Stadt und des Hafens, aufgenommen von Harriersand aus

Vorlage:Panorama/Wartung/Para4

Durch die im Jahre 2007 begonnene Norderweiterung des Hafengebietes entstehen zwei Liegeplätze für größere Seeschiffe am neuen „Niedersachsenkai“ und eine Erweiterung durch Gleisanlagen, Lagerhallen und weiterem. Hier soll auch verstärkt die Infrastruktur für den zunehmenden Offshore-Versorgungsverkehr der Nordsee angeboten werden.

Bedeutende Industriebetriebe und Arbeitgeber sind die Fettraffinerie Brake und ein Zweigwerk der REHAU Gruppe. Im Binnenhafen liegt das Mineralmahlwerk Mandt & Co (richtiger Name: North Cape Minerals). Eine Anfang 2007 am Bau interessierte Bioraffinerie zog ihre Pläne wieder zurück.

Brake ist ein Mittelzentrum und als Kreisstadt des Landkreises Wesermarsch Sitz zahlreicher Behörden.

Für rund 50.000 Einwohner im Einzugsbereich (von insgesamt über 90.000 Einwohnern im Landkreis Wesermarsch) erfüllt Brake diverse Versorgungsfunktionen in den Bereichen Handel, Gesundheitswesen, Soziales und Kultur.

Bildung

Als Bildungsmittelpunkt des Landkreises Wesermarsch verfügt Brake über ein großes Angebot von Grundschulen und über alle weiterführenden Schulen. Der Großteil dieser Schulen sind im BBZ-Brake (Berufs- und Bildungszentrum) zusammengefasst.

Bildungseinrichtungen

Grundschulen in Brake:

  • Eichendorffschule, katholische Grundschule
  • Grundschule Boitwarden
  • Grundschule Golzwarden – Theodor-Dirks-Schule
  • Grundschule Harrien
  • Grundschule Kirchhammelwarden

Weiterführende Schulen in Brake:

  • Hauptschule Klippkanne (bis 2010)
  • Realschule Brake (bis 2010)
  • Haupt- und Realschule Brake
  • Gymnasium Brake
  • Berufliches Gymnasium Gesundheit und Soziales/Wirtschaft/Technik Brake

Sonderschulen in Brake:

  • Pestalozzischule
  • Staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe Wesermarsch für Menschen mit Behinderung e. V.

Sonstige Schulen in Brake:

  • Berufsschule Wesermarsch (BBZ-Brake)
  • KVHS Wesermarsch
  • VHS Brake e. V.

Bis zur Schulreform im Jahre 2002 verfügte Brake ebenfalls über zwei Orientierungsstufen (OS-Brake Nord und OS-Brake Süd).

Ergänzt wird dieses Angebot durch die nahegelegenen Universitäten bzw. Fachhochschulen in Elsfleth, Bremen, Oldenburg, Wilhelmshaven und Bremerhaven.

Sport

Brake hat dank seiner zentralen Stellung im Landkreis Wesermarsch ein großes Spektrum an Vereinen und Sportaktivitäten.

Für sportliche Zwecke stehen ein Hallen- und Freibad, Sportfreianlagen, Tennisplätze sowie eine Tennishalle zur Verfügung.

Brake war 2008 der Austragungsort der Deutschen Meisterschaft im Korbball. Der SV Brake hatte sich ebenfalls für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften qualifiziert und gewann den 3. Platz.[4]

Der erste Kunstrasenplatz Deutschlands befindet sich an der Bahnhofstraße.

Öffentliche Einrichtungen

Informationsstand an der Kaje

Feuerwehr

In der Stadt Brake gibt es die Freiwillige Schwerpunktfeuerwehr Hafenstraße[5] in der Heinestraße (Hafenstraße deshalb, weil sie in der Hafenstraße im Jahr 1862 gegründet wurde und bis zum Jahr 1997 in dem dortigen Feuerwehrhaus ihren Dienst verrichtete). Weiterhin gibt es die Stützpunktfeuerwehren Golzwarden im Stadtnorden und Hammelwarden im Stadtsüden.

Der Grund für drei Feuerwehren im Stadtgebiet ist bedingt durch die hohe Brandlast, die vom Hafen ausgeht. Die Freiwillige Feuerwehr Hammelwarden existiert offiziell seit mehr als 75 Jahren, doch schon vor 125 Jahren gab es ein Feuerlöschwesen in Hammelwarden. Die Feuerwehr Golzwarden feierte im Jahr 2008 ihr 75-jähriges Bestehen.

Seit April 2011 gibt es in Brake eine Rettungstauchergruppe der Braker Feuerwehr.[6]

Gesundheitswesen

Brake besitzt mit dem St.-Bernhard-Hospital ein Krankenhaus in kirchlicher Trägerschaft, das über 110 Betten verfügt. Ende 2009 wurde das Krankenhaus um ein Ärztehaus erweitert. Des Weiteren verfügt das Krankenhaus über ein Schwesternwohnheim, das ebenfalls Ende 2009 fertiggestellt wurde.

Weiterhin gibt es verschiedene Arztpraxen im Stadtgebiet und das Gesundheitszentrum Wesermarsch Mitte im Stadtteil Hammelwarden. Hier sind neben der Süd Apotheke diverse Facharztpraxen angesiedelt. Das Konzept des Gesundheitszentrums entspricht dem „Ärztehaus der kurzen Wege“.

Marine

Brake war lange Zeit ein wichtiger Standort für die Ausbildung der Seeleute der Marine. In der 1936 gebauten Admiral-Brommy-Kaserne wurden Matrosen und Unteroffiziere auf den technischen Dienst an Bord vorbereitet. Nach Gründung der Bundeswehr wurde hier im Wesentlichen die Grundausbildung für die Wehrpflichtigen in den technischen Verwendungsreihen der Marine MD 41 (Dampftechnik), MM 42 (Antriebstechnik),ME 43 (Elektrotechnik) und 44 (Schiffsbetriebstechnik) durchgeführt.

1997 zog der komplette Lehrbetrieb in die neugebaute Marinetechnikschule Parow um, die seitdem alle technischen Ausbildungseinheiten der Marine bis auf die Schiffssicherungstechnik (Neustadt in Holstein) und die Marineoperationsschule (Bremerhaven) umfasst. Die Gebäude der Admiral-Brommy-Kaserne wurden im Jahre 2000 abgerissen und das Gelände in den Seehafenbereich einbezogen.

Verkehr

Schienenverkehr

Die Stadt Brake liegt an der Bahnstrecke Hude–Nordenham der Deutschen Bahn. Brake war bis zur Stilllegung der Strecke auch Endpunkt der Bahnstrecke Oldenburg–Brake. Zudem besaß Brake über das benachbarte Rodenkirchen Anschluss an die Bahnstrecke Varel–Rodenkirchen nach Varel.

Zurzeit besitzt Brake nur noch einen Bahnhof, den Bahnhof Brake. Früher besaß Brake drei Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Diese sind neben dem Bahnhof Brake noch der Bahnhof Golzwarden und der Bahnhof Kirchhammelwarden. Derzeit engagiert sich der Stadtrat überparteilich für die Reaktivierung des Bahnhofs Kirchhammelwarden. Ein hierzu erstelltes Wirtschaftlichkeitsgutachten fiel positiv aus.

Seit Mitte Dezember 2010 ist Brake in das Netz der S-Bahn Bremen einbezogen.

Straßenverkehr

Über den nördlich von Brake gelegenen und ausschließlich für den motorisierten Verkehr zugelassenen Wesertunnel besteht seit Januar 2004 eine direkte Anbindung an das Autobahnnetz (A 27). Mit Oldenburg ist die Stadt über die Bundesstraße 211 verbunden und mit Nordenham bzw. Elsfleth über die Bundesstraße 212.

Mit dem geplanten Bau der A 22 bekäme Brake einen direkteren Anschluss an das deutsche Autobahnnetz. Der Bau der A 22 gilt zwar als beschlossene Sache, es ist jedoch noch offen, wann mit dem Bau begonnen werden soll.

Für das Jahr 2011 ist mit dem Bau der Bundesstraße 211 Neu eine Umgehung der anliegenden Wohngebiete geplant. Die geplante Strecke verläuft von der Kreuzung Weserstraße / B 212 zwischen Ovelgönne und der alten Trasse entlang und schließt hinter Oldenbrok (Mittelort) wieder an die alte Straßenführung an. Das Unternehmen wurde von allen direkten Anliegern der Bundesstraße 211 begrüßt.

Schiffs- und Fährverkehr

Fähre Guntsiet

Mit dem gegenüberliegenden Weserufer ist Brake über die Schnellfähre Brake–Sandstedt[7] verbunden. Zur Weserinsel Harriersand besteht eine Fährverbindung nur für Fußgänger und Radfahrer.

In der Sommersaison verkehren auf der Unterweser Ausflugsschiffe zwischen Bremen und Bremerhaven mit Halt in Brake.

Fahrradwege in Brake

Brake ist angebunden an die Deutsche Sielroute, den Weserradweg[8] und an den Radrundweg Unterweser.[9]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Arp-Schnitger-Denkmal in Schmalenfleth

Mit Brake verbunden

  • Karl Rudolf Bromme (1804–1860), genannt Brommy; Admiral der ersten deutschen Flotte, gestorben 1860 in St. Magnus bei Bremen, beerdigt in Brake-Kirchhammelwarden
  • Eduard Scheve (1836–1909), Gründer der evangelisch-freikirchlichen Diakonie und Außenmission, war zeitweilig Pastor in Brake
  • Paul Brodek (1884–1942), Abgeordneter des Oldenburgischen Landtags, Ratsherr und Mitglied des Magistrats der Stadt Brake
  • Helmut Debus (* 1949), plattdeutscher Liedermacher, wuchs in Brake auf

Literatur

  • Stadt Brake (Unterweser) (Hrsg.), Stadtdirektor Otto Echl (Redaktion), Ludwig Schmidt (Fotografie) (1973): Brake. Seehafenstadt an der Unterweser. Gerhard Stalling – Verlagsgruppe Kommunalpolitik + Wirtschaft, Oldenburg (Oldenburg).
  • Albrecht Eckhardt, Wolfgang Günther, Friedrich-Wilhelm Schaer, Heinrich Schmidt, Friedrich-Wilhelm Winter (Hrsg.): Brake. Geschichte der Seehafenstadt an der Unterweser, Oldenburg 1981.
  • Walter Barton: Bibliographie der oldenburgischen Presse. Teil I (Die Zeitungen) Abschnitt 2,2: Die Zeitungen der nordoldenburgischen Landkreise Friesland und Wesermarsch. (Mit 3 graphischen Darstellungen). In: Oldenburger Jahrbuch, 59. Band, 1960, S. 83–110, hier S. 98–104.

Weblinks

 Commons: Brake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Bilanz der deutschen Seehäfen 2009. In: Hansa Heft 4/2010, S. 85. Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2010, ISSN 0017-7504
  3. Bilanz der deutschen Seehäfen 2010. In: Hansa Heft 4/2011, S. 62. Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2011, ISSN 0017-7504
  4. http://www.korbball-brake.de/01_neuigkeiten/neuigkeiten.htm#Platzierungen
  5. Internetseite der Braker Feuerwehren
  6. Rettungstauchergruppe
  7. Internetseite der Schnellfähre Brake–Sandstedt
  8. http://www.brakeblog.de/wesermarsch/der-weser-radweg/
  9. http://www.unterweser-radweg.de/

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