Bordingenieur

Bordingenieur
Flugingenieur bei der Arbeit (an Bord einer KC-10)
Cockpit einer Concorde, der Platz des Flugingenieurs ist im Bild vorn zu sehen

Der Flugingenieur ist ein Cockpitmitglied und gehört zur Mindestbesatzung älterer großer Verkehrsflugzeuge mit einem Dreimanncockpit. Er ist neben dem Kapitän als Kommandant und dem Copilot, oft Erster Offizier genannt, der dritte Mann. Der Werdegang kann ein Flugzeugführer mit einer Zusatzausbildung sein, oder aber auch ein reiner System Operator mit entsprechender Lizenz. In Deutschland führt eine eigenständige zweieinhalbjährige Ausbildung, die ein Fachhochschulstudium voraussetzt, zur Flugingenieurslizenz.

Der Flugingenieur hat die Aufgabe, die Flugzeugsysteme wie die Druckkabine, die Treibstoffversorgung oder die Triebwerke zu überwachen und zu bedienen, sowie im Fehlerfall zu versuchen, für Abhilfe zu sorgen. Er liest außerdem Checklisten und führt am Boden sowie in der Luft die technischen Kontrollen des Flugzeugs durch.

Der technische Fortschritt führte im Cockpit zu stetiger Verbesserung der Unterstützung der Piloten, jedoch zunächst nicht zum Wegfall des Flugingenieurs. In den frühen Jahren der Fliegerei gab es auf Langstreckenflügen einen Funker an Bord, der die Kommunikation aufrechterhielt. Dies war bald den Piloten selbst durch verbesserte und vereinfachte Funkgeräte möglich. Hatte der Navigator bis Anfang der 70er Jahre mit großem Aufwand über den Weltmeeren die Position des Flugzeugs bestimmt, so übernehmen das heute Navigationssysteme wie Inertiales Navigationssystem (INS) und Flight Management System (FMS), die dem Flugzeugführer Zeit für andere Aufgaben geben. Diese Entwicklung betraf schließlich auch den Beruf des Flugingenieurs: Im Jahre 1981 in der Boeing 767, 1982 mit dem Airbus A310 und schließlich 1987 mit Einführung des Airbus A320 hielt der Computer umfassend Einzug in das Cockpit. Die routinemäßigen Arbeiten im Normalbetrieb wurden deutlich verringert, die Komplexität jedoch erhöht. Es dauerte nicht lange, bis auch die großen Verkehrsflugzeuge wie Boeing 747 und Airbus A340 mit diesen Techniken ausgerüstet waren. Systeme wie EICAS gaben dem Piloten Auskunft über die verschiedenen Flugzeugsysteme, so dass von nun an die beiden Piloten im fortan selbstverständlichen Zweimanncockpit auch die Arbeit des Flugingenieurs übernehmen konnten.

Weltweit gibt es noch viele tausend Flugingenieure auf den verschiedensten älteren Flugzeugtypen. So wurde der Jumbo, die Boeing B747, bis 1991 als Dreimanncockpit gebaut. Dabei werden viele Flugzeuge oft weit über 25 Jahre lang eingesetzt.


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