Boot Camp (Software)

Boot Camp (Software)
Boot Camp
BootCamp Icon.jpg
Entwickler Apple
Aktuelle Version 4.0
(20. Juli 2011)
Betriebssystem Mac OS X ab Version 10.4 (Tiger)
Kategorie Assistent
Lizenz Proprietär
Deutschsprachig ja
apple.com

Die Software Boot Camp von Apple ermöglicht es, Microsoft Windows auf einem Mac mit Intel-Prozessor parallel zu Mac OS X zu installieren. Windows wird dabei nativ ausgeführt, es handelt sich bei Boot Camp also nicht um eine Emulations-Software. Der Mac wird so zu einem Dual-Boot-System.

Boot Camp wird als strategisch wichtiger Schachzug von Apple gesehen, um mehr Kunden zu gewinnen, da diese nun das eigene Mac OS X, Linux und Windows an demselben Rechner ohne jegliche Geschwindigkeitsverluste betreiben können.[1]

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Aufgrund der Standard-PC-Architektur des Macs mit Intel-Prozessor können hier die verschiedenen PC-Betriebssysteme betrieben werden. Der Boot-Camp-Assistent hilft bei der Installation von Windows. Er erstellt eine mit FAT32 oder NTFS formatierte Partition für Windows auf der Festplatte. Die nötigen Gerätetreiber für Windows befinden sich auf einer eigenen Partition der mitgelieferten Mac OS X Installations-DVD. Bei Mac-Modellen, die zwischen Januar und April 2006 verkauft wurden, ist gegebenenfalls vor der Installation von Boot Camp eine Firmware-Aktualisierung des Macs notwendig.

Teile der Boot-Camp-Software können auch auf Nicht-Apple PCs installiert werden. Damit sind in Verbindung mit der Apple-Tastatur einige der speziellen Apple-Funktionen möglich, etwa Steuerung der Lautstärke, des Media-Players, Auswurf der Laufwerksschublade usw.

Einschränkungen

Boot Camp unterstützt nur Windows XP (Home oder Professional ab SP 2), Windows Vista und Windows 7. Andere Betriebssysteme werden offiziell nicht unterstützt, sind aber teilweise (oft mit Einschränkungen aufgrund fehlender Treiber) möglich. Auch ist es mit Boot Camp nicht möglich, mehr als zwei Betriebssysteme zu installieren. Zum Wechsel zwischen den installierten Betriebssystemen muss der Computer bei Nutzung von Boot Camp neu gestartet werden. Auf einem Mac mit PowerPC-Prozessoren kann Boot Camp nicht genutzt werden, hier muss auf andere Lösungen zurückgegriffen werden.

Alternativen

Man kann andere Betriebssysteme auch ohne die Hilfe von Boot Camp installieren, was allerdings etwas tiefgreifendere Systemkenntnisse erfordert.

Eine andere Möglichkeit, andere Betriebssysteme auf einem Intel-Mac zu installieren, ist die Benutzung von Virtualisierungs-Software. Diese hat gegenüber Boot Camp den Vorteil, dass zwei Betriebssysteme gleichzeitig laufen können, ohne dass ein Neustart erforderlich ist, allerdings müssen die Betriebssysteme sich Ressourcen wie Rechenleistung oder Arbeitsspeicher teilen. Bekannte Virtualisierungs-Lösungen sind Parallels Desktop, VMWare Fusion oder VirtualBox. Mit Microsoft Virtual PC war es möglich, Windows-Betriebssysteme auf PowerPC-Macs zu benutzen; auf Macs mit Intel-Prozessoren läuft dieses Programm jedoch nicht mehr.

Außerdem ist es mit Wine oder CrossOver möglich, Windows-Programme auf anderen Betriebssystemen auszuführen, ohne Windows zu installieren. Dazu wurden große Teile der Windows-API nachprogrammiert. Allerdings ist dies bisher nicht vollständig geschehen, insbesondere einige Multimedia-Funktionen werden noch nicht unterstützt, so dass solche Programme nicht verwendet werden können.

Systemanforderungen

  • Apple-Mac-Computer mit einem Intel-Prozessor und aktueller Firmware
  • Betriebssystem Mac OS X 10.5 (Leopard) oder höher
  • mindestens 10 GB freier Festplatten-Speicher (5 GB für die Windows-Partition, 5 GB müssen frei bleiben)
  • Ab Mac OS X 10.5 befindet sich auf der Installations-DVD eine Windows-Partition für die benötigten Windows-Treiber.
  • Eine Windows-Installations-CD (Windows XP ab Service Pack 2, Windows Vista oder Windows 7) und einen gültigen Product-Key.

[2]

Versionsgeschichte

Boot Camp war seit April 2006 als zeitlich begrenzte Beta-Version erhältlich; mit dem Erscheinen von Mac OS X Leopard am 26. Oktober 2007 können diese nicht mehr zur Neueinrichtung von Windows-Partitionen genutzt werden.[3] Bestehende Windows-Installationen funktionieren jedoch problemlos weiter. Boot Camp ist seitdem Teil des Betriebssystems Mac OS X und nicht mehr separat erhältlich.

Seit August 2010 ist Bootcamp in Mac OS X Server nicht mehr enthalten.[4]

Version Erscheinungsdatum Anmerkungen
1.0 (Public Beta) 5. April 2006 Erste Veröffentlichung. Unterstützt Windows XP (Home und Professional) mit SP2.
1.1 (Public Beta) August 2006 Enthält weitere Gerätetreiber, u.a. für integrierte iSight-Webcams.
1.2 (Public Beta) 28. März 2007 Unterstützt Windows Vista (32bit).
1.3 (Public Beta) 8. Juni 2007 Enthält weitere Gerätetreiber, u.a. für die Tastatur-Hintergrundbeleuchtung auf dem MacBook Pro.
1.4 (Public Beta)[5] 9. August 2007 Enthält verbesserte Gerätetreiber.
2.0 26. Oktober 2007 Bestandteil von Mac OS X Leopard, nicht mehr separat erhältlich.
2.1[6] 24. April 2008 Unterstützt Windows XP (Home und Professional) mit SP3, Windows Vista (64bit).
3.0 28. August 2009 Direkte Dateiübertragung zwischen Mac OS X- und Windows-Partition ist möglich.
3.1[7] 19. Januar 2010 Unterstützt Windows 7.
4.0 20. Juli 2011 Windows XP und Windows Vista werden nicht mehr unterstützt.[8]

Literatur

  • Antoni Nadir Cherif: Windows auf dem Macintosh – Mac OS X 10.5, Boot Camp & Co. SmartBooks, Baar (Schweiz) 2008, ISBN 978-3-908497-77-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Spiegel Online: Apple öffnet Mac-Rechner für Windows 5. April 2006, abgerufen am 15. September 2011
  2. Apple: Boot Camp: Systemanforderungen für Microsoft Windows abgerufen am 15. September 2011
  3. Apple.com: When does Boot Camp Beta expire?; abgerufen am 5. August 2011
  4. http://www.linux-community.de/Internal/Nachrichten/Apple-streicht-Boot-Camp-fuer-Server-Maschinen
  5. Boot Camp 1.4: Apple verbessert Windows-Unterstützung. golem.de, 9. August 2007, abgerufen am 5. August 2011.
  6. Boot Camp 2.1 macht Macs kompatibel zu Windows XP SP3. golem.de, 24. April 2008, abgerufen am 5. August 2011.
  7. Boot Camp 3.1 bringt Windows 7 auf Macs. golem.de, 20. Januar 2010, abgerufen am 5. August 2011.
  8. Apple.com: Boot Camp 4.0, OS X Lion: Frequently asked questions, 1. August 2011

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