Bogatynia

Bogatynia
Bogatynia
Wappen von Bogatynia
Bogatynia (Polen)
Bogatynia
Bogatynia
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Zgorzelec
Fläche: 59,9 km²
Geographische Lage: 50° 54′ N, 14° 57′ O50.914.95Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 14° 57′ 0″ O
Höhe: 250 m n.p.m
Einwohner:

18.591
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 59-916 bis 59-920
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DZG
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Dresden
Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 136 km²
Einwohner:

24.661
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 181 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0225033
Verwaltung (Stand: 2010)
Bürgermeister: Andrzej Grzmielewicz
Adresse: ul. Daszyńskiego 1
59-920 Bogatynia
Webpräsenz: www.bogatynia.pl

Bogatynia [bɔgaˈtɨɲa] (deutsch Reichenau i. Sachsen) ist eine Stadt am Erlichtbach im polnischen Teil der Oberlausitz. Sie hat 18.800 Einwohner und gehört administrativ zum Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien. Wichtigste Erwerbszweige sind der Braunkohletagebau und die Kohleverstromung im Kraftwerk Turów. Zwischen Zittau und Sieniawka (Kleinschönau), einem Stadtteil von Bogatynia, besteht ein Grenzübergang. Die Stadt gehört der Euroregion Neiße an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1262 wurde sie erstmals als Richinowe in einer Urkunde des Zisterzienserklosters St. Marienthal bei Ostritz erwähnt.

1635 kam der Ort wie die gesamte Oberlausitz unter die Herrschaft des sächsischen Kurfürsten. Ortsherrschaften waren zu dieser Zeit das Kloster Marienthal und die Stadt Zittau.

Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Reichenau zur sächsischen Amtshauptmannschaft Zittau. Reichenau war Verwaltungssitz für die umliegenden Gemeinden, entwickelte sich zu einem Industrieort und Zentrum des Oberlausitzer Braunkohlenbergbaus, besaß aber nur den Status eines Marktfleckens.

1856 erhielt Reichenau ein königlich sächsisches Gerichtsamt. 1884 wurde die Schmalspurbahn von Zittau über Reichenau nach Markersdorf (Markocice) eingeweiht, die 1900 bis nach Hermsdorf (Isergebirge) (Heřmanice u Frýdlantu) in Böhmen verlängert wurde, wodurch ein Anschluss an die Bahn nach Friedland (Frýdlant v Čechach) hergestellt wurde. Diese Bahnverbindung wurde nach 1945 eingestellt.

1904 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden „Reichenau-Klösterlicher Anteil“ und „Reichenau-Zittauer Anteil“ zur Gemeinde Reichenau in Sachsen vereinigt.

In den letzten Kriegstagen griffen sowjetische Flugzeuge am 22. April 1945 Reichenau an. Das Bombardement forderte mehrere Tote und Verletzte, dabei wurden auch der Bahnhof und Schmalspurbahn getroffen. Mit der Grenzziehung an der Lausitzer Neiße gelangte Reichenau an Polen. 1945 wurden die deutschen Bewohner vertrieben und polnische Vertriebene aus Lemberg und anderen von der Sowjetunion okkupierten Teilen Galiziens angesiedelt. Der Ort, der nun Rychwald hieß, bekam Stadtrecht. 1947 wurde die Stadt in Bogatynia (poln. bogaty = „reich“) umbenannt.

Der Braunkohlentagebau Herkules bei Turoszow (Türchau), der das Kraftwerk in Hirschfelde versorgte, wurde zum Großtagebau erweitert und bei Seitendorf (Zatonie) das polnische Kraftwerk Turów errichtet. Der Tagebau hat inzwischen die Neiße erreicht und sämtliche Orte nordwestlich, westlich und südwestlich von Reichenau verschlungen. Die verbliebenen Orte in der Umgebung sind nach Bogatynia eingemeindet, sowohl Kraftwerk als auch Tagebau befinden sich nun auf der Stadtflur von Bogatynia.

Der Ort umfasst das einzige Gebiet östlich der Oder-Neiße-Linie, das vorher sächsisch und somit nicht ein Teil Preußens (wie Schlesien, Pommern, Ostbrandenburg, Ostpreußen) war.

Beim Hochwasser des Erlichtbach, durch Starkregen an den Westausläufern des Isergebirgees ausgelöst, wurde am 7. August 2010 die gesamte Innenstadt überflutet[3] und stark beschädigt.

Städtepartnerschaften im Dreiländereck

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Bogatynia umfasst ein Territorium von 136 km² und hat ca. 25.000 Einwohner. Zu ihr gehören folgende Orte:

Die Dörfer Gościszów, Pasternik, Biedrzychowice Górne, Strzegomice und Wigancice Żytawskie fielen dem Braunkohlenabbau zum Opfer. Teilweise sind davon auch die Orte Turoszów, Zatonie, Opolno Zdrój und Bogatynia betroffen.

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Literatur

  • Tilo Böhmer, Marita Böhmer: Im Zittauer Zipfel. Historischer Streifzug durch Reichenau und seine Umgebung. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Lusatia-Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-936758-34-4
  • Friedrich Ludwig Engelmann: Geschichte von Reichenau. 2. Auflage. Marx, Reichenau 1930.

Weblinks

 Commons: Bogatynia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  3. http://www.handelsblatt.com/magazin/nachrichten/neisse-ueberschwemmung-wasser-in-goerlitz-erreicht-rekordpegel;2632402;0

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