Bodanrück

Bodanrück
Bodanrück
Gewässer 1 Bodensee
Gewässer 2 Überlinger See, Untersee

Geographische Lage

47° 45′ 2″ N, 9° 4′ 16″ O47.7505555555569.0711111111111Koordinaten: 47° 45′ 2″ N, 9° 4′ 16″ O
Bodanrück (Baden-Württemberg)
Bodanrück
Länge 20 km
Breite 7,2 km
Fläche 112 km²
Bodenseeregion

Der Bodanrück ist als Molasserücken eine 112 km² große und maximal 693,4 m ü. NN[1] hohe Halbinsel, die den Nordwestteil des Bodensees in den Überlinger See und Untersee teilt. Er liegt im Landkreis Konstanz im Süden von Baden-Württemberg (Deutschland). Im engeren Sinn versteht man unter dem Bodanrück die höher liegenden Teile der Halbinsel.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Bodanrück liegt zwischen dem Überlinger See im Nordosten und dem Untersee im Südwesten; Letzterer teilt sich in die halbinselnahen Seeteile Gnadensee und Markelfinger Winkel und in den halbinselfernen Seeteil Zeller See. Östlich schließt sich als Hauptteil des Bodensees der Obersee an. Westlich befindet sich der Hegau, eine Berg- und Hügellandschaft. An den Rändern des Bodanrück liegen Bodman-Ludwigshafen im Norden, Konstanz im Südosten, Allensbach im Süden und Radolfzell im Westen. Dem Bodanrück vorgelagert ist an der Nordostseite die Insel Mainau und im Süden die Insel Reichenau.

Die Halbinsel wurde von Alfred Benzing als Landzunge[2] bezeichnet. Vielerorts bietet sich von den Erhebungen der Halbinsel gute Aussicht unter anderem über den angrenzenden Bodensee. Landschaftlich spektakulär sind die Schluchten an der Nordostseite, wo der Bodanrück steil zum Überlinger See abfällt: die Marienschlucht, die sich rund 100 Meter tief in das Molassegestein eingegraben hat, das "Echotal" beim Stöckenloch (Molassewand in circa 60 m Entfernung) und die Katharinenschlucht. Obstwiesen und Weiden sowie Wald und verschiedene Moor- und Riedgebiete prägen das Landschaftsbild. Nahe Radolfzell erstreckt sich als größter See der Halbinsel der Mindelsee.

Berge

Mit 693,4 m ü. NN erhebt sich der Bodanrück bei Bodman maximal 298,2 m über das Niveau (395,2 m ü. NN) des Obersees. Dieser Berg und weitere Erhebungen und deren Ausläufer sind unter anderem − sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN)[1]:

  • namenlose Kuppe (693,4 m), südlich von Bodman, ca. 600 m südöstlich vom Bauernhof Bodenwald
  • Mühlberg (672,7 m), westsüdwestlich von Bodman, ca. 900 m südöstlich vom Bauernhof Rehmhof
  • Brandberg (541,7 m), 650 m westnordwestlich von Allensbach-Freudental
  • Gallensberg (537 m), 600 m südöstlich von Langenrain
  • Schwarzenberg (514,8 m), 1,4 km südwestlich von Konstanz-Oberdorf
  • Bommern (492,4 m), 1,1 km nordwestlich von Allensbach-Kaltbrunn
  • Homberg (487,3 m), 2,2 km ostsüdöstlich von Markelfingen
  • Taborberg (473,3 m), direkt nördlich von Konstanz-Fürstenberg
  • Lettenberg (466,1 m), 1,9 km nordnordwestlich von Allensbach

Landschaftsschutzgebiet

Das Landschaftsschutzgebiet „Bodanrück“ ist das zweitgrößte von 16 im Landkreis Konstanz. Es wurde erstmals im Juli 1966 ausgewiesen und seitdem mehrfach erweitert, inzwischen umfasst es eine Gesamtfläche von 55,12 km². Nördlich grenzt es an das 10,13 km² große Landschaftsschutzgebiet „Bodenseeufer“ bei Bodman (LSG 3.35.011) und Wallhausen (LSG 3.35.003), zu dem auch drei Teile bei Konstanz, zum Beispiel auf der Insel Mainau, gehören. An den Rändern des Schutzgebiets liegen die Ortschaften Wallhausen, Dingelsdorf, Litzelstetten, Wollmatingen, Allensbach, Markelfingen, Radolfzell und Stahringen. Die Ortschaften Güttingen, Möggingen, Liggeringen, Langenrain, Freudental, Kaltbrunn, Dettingen, Oberdorf und Hegne sind weitestgehend bzw. vollständig von ihm eingeschlossen.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten des Bodanrück gehören neben den Schluchten an der Nordostseite und denjenigen in den Ortschaften:

  • der Wild- und Freizeitpark Allensbach (auch „Wild- und Freizeitpark Bodanrück“ genannt), 75 ha groß, mit über 350 Tieren in 20 Tierarten
  • das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried und die Naturschutzgebiete um die nahe Halbinsel Mettnau und den Mindelsee
  • der Burghof Wallhausen, ehemaliges Forsthaus über dem Überlinger See, gebaut 1661 neben der Ruine der alten Burg Tettingen des Minnesängers Heinrich von Tettingen

Verkehr

Entlang dem Südwestufer des Bodanrück führt die Bundesstraße 33, die Radolfzell im Nordwesten über Allensbach mit Konstanz im Südosten verbindet. Von ihr zweigt die Bundesstraße 34 ab, die im Übergangsbereich zum Hegau von Radolfzell etwa in Südwest-Nordost-Richtung nach Bodman-Ludwigshafen verläuft. Von diesen Straßen zweigen mehrere in die Landschaft führende Landes- und Kreisstraßen ab.

Entlang dem Südwestufer der Halbinsel verläuft der Abschnitt Radolfzell−Allensbach−Konstanz der Schwarzwaldbahn. Im Übergangsbereich zum Hegau ist etwa in Südwest-Nordost-Richtung der Abschnitt Radolfzell−Ludwigshafen der Bodenseegürtelbahn angelegt, die sich dort ein Stück mit der Hegau-Ablachtal-Bahn (Abschnitt Radolfzell−Wahlwies) teilt.

Im Südosten der Halbinsel liegt der Fährhafen für den Schiffsverkehr zwischen dem auf der Halbinsel gelegenen Konstanz und dem auf dem nördlichen Bodenseeufer gelegenen Meersburg. Auch die Insel Mainau verfügt über einen Anleger für Passagierschiffe.

Film

  • Bilderbuch Deutschland: Am Bodensee – Der Bodanrück im Spiel der Jahreszeiten. Dokumentation, 45 Min., Buch und Regie: Willy Meyer, Produktion: SWR

Einzelnachweise

  1. a b Kartendienste des BfN
  2. Alfred Benzing 1964, S. 11-14.

Literatur

  • Alfred Benzing, Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 186 Konstanz, Bad Godesberg 1964
  • Patrick Brauns und Wolfgang Pfrommer: Natur-Wanderführer Untersee. Natur-Reiseführer. Naturerbe-Verlag Jürgen Resch, 1999, ISBN 3-931173-14-3

Weblinks


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