Bliesransbach

Bliesransbach
Bliesransbach
Wappen von Bliesransbach
Koordinaten: 49° 10′ N, 7° 5′ O49.1657.0877777777778228Koordinaten: 49° 9′ 54″ N, 7° 5′ 16″ O
Höhe: 228 m ü. NN
Fläche: 8,59 km²
Einwohner: 2.396 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 66271
Vorwahl: 06805

Bliesransbach ist ein Ortsteil der saarländischen Gemeinde Kleinblittersdorf mit 2.550 Einwohnern. Im Bliestal gelegen bildet der Ort das Tor zum Bliesgau. Umringt von den Orten Bliesmengen-Bolchen, Blies-Schweyen, Bliesgersweiler, Sitterswald, Auersmacher, Kleinblittersdorf, Bübingen, Fechingen, Eschringen und Ormesheim. Von Westen kommend ist Bliesransbach das "Tor zum Bliesgau", gehört aber noch nicht zum Bliesgau, sondern zum Stadtverband Saarbrücken.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bliesransbach liegt im südöstlichen Winkels des Stadtverbandes Saarbrücken, im unteren Bliestal auf einem nach Süden geneigten Hang. Dieser Hang gehört zu einem weiten Talkessel, der von der Blies, dem Grenzfluss zu Frankreich durchflossen wird.

Dieser Talkessel wurde vor Millionen von Jahren, zur Zeit der Alpenfaltung von der Blies Hufeisenförmig und nur nach Süden offen, herausgewaschen. So bleibt dieses Becken der unteren Blies von den Randbergen her, gegen allzu rauhe Witterungseinbrüche abgeschirmt.

Daraus ergibt sich für diese nach Süden offene Landschaft, eine spürbar intensivere und wärmendere Sonneneinstrahlung als in anderen Landstrichen. Das wiederum führt zu besonders günstigen klimatischen Gegebenheiten.[1]

Im Bannbezirk bewirken die Höhenunterschiede vom Blieslauf (195 m über NN) über die mittlere Ostlage (235 m über NN) bis hin zu dem umlaufenden Bergrücken (360 m über NN) verschiedene Kleinklimazonen, die auch als Vegetationszonen erkennbar sind. In den kühlen, feuchten Niederungen der pappel und weidenumzäunten Blies und Ihrer Nebenbächen breiten sich Wiesen und Weiden aus. In den mittleren Höhen bis auf die Berge hinauf wird Ackerbau betrieben. Hier finden wir auch in Ortsnähe die vielen Obstbaumreihen, die bekannten landschaftsprägenden "Streuobstwiesen", denen das untere Bliestal den Ruf einer "Parklandschaft" verdankt. Der Wald von Bliesransbach, der schon auf dem Hasselberg begann und bis zur Grenze nach Ormesheim reichte, lieferte in früheren Jahrhunderten das Bau- und Brennholz für die Bewohner.[2]

Geschichte

Diese günstige, siedlungsfreundliche Lage des unteren Bliestals hat immer seinen Reiz auf die Menschen ausgeübt und dazu geführt, dass diese Gegend schon zur Zeit der Vor- und Frühgeschichte besiedelt war.

Die Heimatforscher schreiben, dass schon in der jüngeren Steinzeit (5000-2000 v. Chr.) Menschen in nicht geringer Zahl den Bliesgau als Jäger und Ackerbauer besiedelten. Dies kann man aufgrund zahlreicher Bodenfunde auch für den Bliesransbacher Raum beweisen.

Bliesransbach wurde im Jahre 796 von den reichen und begüterten Widonen, Guido von Nantes auch genannt Wido und seinem Bruder Willarium, an das Kloster Hornbach vermacht (die Urkunde hierüber befindet sich im Landesarchiv Speyer.

Namensdeutung

Der Name Bliesransbach hat im Laufe der 1200 Jahre seit seiner schriftlichen Ersterwähnung manchen Wandel erfahren: Ramespach, Rameßbach, Ramilspach, Ramspach, Ranspach, Ransbach oder Ranspach juxta Mengen (d.h. Ransbach bei Mengen, zur Unterscheidung d.i. Heckenransbach bei Puttelange in Lothringen) bis hin zu Bliesransbach. Die Verbindung mit den Flussnamen "Blies" erfolgte verhältnismäßig spät und wurde erstmals 1658 als "Bliesranspach" und 1663 als "Blieshonspach" erwähnt.[3]

1434 versetzte Johann von Ruldingen,dem Kloster Wörschweiler seine Anteile u.a. an den Dörfern Bolchen, Ranspach und Mengen für die Summe von 470 Gulden, Dadurch gelangte das Kloster Wörschweiler zu weiterem Grundbesitz auf dem Bliesransbacher Bann.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die alte Kirche, die heute als Pfarr- und Jugendheim genutzt wird. Der einfache Saalbau entstand 1779 durch Umbau und Erweiterung eines Vorgängerbaues des 17. Jahrhunderts durch den Saarbrücker Baumeister Lautemann.

Zur Pfarrei St. Lukas gehört die Wendelinuskapelle aus dem 18. Jahrhundert. Diese Kapelle befindet sich in den "Heiligengärten". Vor der Wendelinuskapelle führen zwei Treppen aus Sandstein hinunter zum „Heiligenbrunnen" (1862 im Bistumsarchiv Trier Abt. 70, Nr. 24). Hierhin pilgerten früher viele Prozessionen, weil diesem Wasser heilende Kraft zugeschrieben wurde. Oben vor dem Treppenbeginn steht ein altes Stockkreuz aus dem Jahre 1736.

Bekannte Persönlichkeiten

Weblinks

Quellennachweis

  1. B.F. Klinkhammer: Erläuterungen zur Geologischen Karte des Saarlandes 1:25000, Bl. Nr. 6808 Kleinblittersdorf, hrsg vom Geologischen Landesamtes des Saarlandes, Saarbrücken 1968;
    T. Merk: Ein Bliesdorf bietet sich an, in: Saarbrücker Zeitung vom 12. Januar 1971
  2. „Bliesransbach das Tor zum Bliesgau“, Heimatbuch ISBN 3-931519-08-2
  3. Kirchenschaffneiarchiv Zweibrücken, RepIV Nr. 392
    Landesarchiv Speyer, Best.C33 Nr.125/23
    B. Vogler: Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken und die Reformation, in Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Völkerkunde 37/38. Jg., 1970/71 Seite 667
    Zusammenstellung der Daten durch SaarPfalz24 - Saarpedia

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Saarbahn & Bus GmbH — Saarbahn GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Saarbrücken Webpräsenz Saarbahn Gm …   Deutsch Wikipedia

  • Saarbahn GmbH — Basisinformationen Unternehmenssitz Saarbrücken Webpräsenz Saarbahn Gm …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtbahn Saar — Saarbahn GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Saarbrücken Webpräsenz Saarbahn Gm …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtbahn Saarbrücken — Saarbahn GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Saarbrücken Webpräsenz Saarbahn Gm …   Deutsch Wikipedia

  • Straßenbahn Saarbrücken — Saarbahn GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Saarbrücken Webpräsenz Saarbahn Gm …   Deutsch Wikipedia

  • Sitterswald — Gemeinde Kleinblittersdorf Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • 2. Fußball-Bundesliga 1975/76 — Die 2. Bundesliga 1974/75 wurde in zwei Staffeln (Nord und Süd) zu je 20 Mannschaften ausgespielt. Die beiden Staffelmeister Tennis Borussia Berlin (Staffel Nord) und 1. FC Saarbrücken (Staffel Süd) stiegen direkt in die 1. Bundesliga auf. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Biwersi — Ferdinand Biwersi (* 24. Juni 1934) war ein deutscher Fußballschiedsrichter. Ferdinand Biwersi aus Bliesransbach war von 1965 bis 1978 DFB Schiedsrichter . Er leitete in dieser Zeit 121 Spiele in der Ersten Bundesliga und zwischen 1974 und 1978… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Friedrich Walcker — (* 3. Juli 1794 in Cannstatt; † 2. Oktober 1872 in Ludwigsburg) war ein deutscher Orgelbauer und wie sein Sohn Oskar „Walcker Hof Orgelbaumeister unter König Wilhelm II. von Württemberg und Lieferanten d …   Deutsch Wikipedia

  • Kreissparkasse Saarbrücken — Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”