Bleckeder Kreisbahn

Bleckeder Kreisbahn
Dahlenburg–Bleckede–Echem
Streckenlänge: 47,25 km
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Legende
   
0,0 Dahlenburg Stbf Rollbockgrube an Staatsbahn
   
3,3 Dahlenburg Ort
   
Neetze
   
7,14 Horndorf
   
9,97 Tosterglope
   
Forsthaus Schieringen
   
14,74 Barskamp
   
16,88 Göddingen
   
18,54 Nindorf
   
Anschluss Ziegelei Breetze
   
zum Hafen Bleckede
   
21,55 Bleckede Bahnhof
   
22,34 Bleckede Markt
   
25,63 Garze
   
Anschluss Karze
   
nach Lüneburg
   
27,1 Karze
   
32,0 Brackede
   
34,5 Garlstorf
   
37,0 Wendewisch
   
42,07 Jürgenstorf
   
43,5 Lüdersburg
   
47,24 Echem Bahnstrecke Lübeck–Lüneburg
Lüneburg–Anschluss Karze
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Legende
   
0,0 Lüneburg Nord Rollbockgrube an Staatsbahn
   
3,4 Erbstorf Ziegelei
   
4,7 Erbstorf
   
7,3 Scharnebeck
   
8,9 Rullstorf
   
11,7 Boltersen
   
16,0 Neetze
   
Bleckeder Moor
   
von Wendewisch
   
Anschluss Karze
   
nach Bleckede

Die Bleckeder Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des damaligen Kreises Bleckede in der preußischen Provinz Hannover. Ihr gehörte ein (ab 1904) 60 km umfassendes Kleinbahnnetz in der Spurweite von 750 mm, das von der Bahnbau- und Betriebs-Gesellschaft Lenz & Co. GmbH erbaut und bis 1910 auch betrieben worden ist.

Geschichte

Der größte Teil des Netzes wurde am 17. Dezember 1895 eröffnet. Der nördliche Anschluss an die Staatsbahn befand sich im Bahnhof Echem der Strecke Büchen–Lüneburg. Von hier führte die Kleinbahn ostwärts über Wendewisch zum Kopfbahnhof Brackede an der Elbe, dann wandte sie sich nach Süden und erreichte über Karze Anschlussbahnhof zunächst die Kreisstadt Bleckede und schließlich über Barskamp und Dahlenburg Ort den Staatsbahnhof Dahlenburg an der Strecke Lüneburg–Dannenberg. In Bleckede gab es seit dem Jahre 1900 ein Gütergleis zum Hafen an der Elbe.

Erst am 25. August 1904 wurde eine direkte Linie von Lüneburg über Scharnebeck und Neetze nach Karze eröffnet. Damit verlor die Anbindung in Echem ihre Bedeutung und wurde von hier bis Wendewisch stillgelegt (11 km). Damals wurden fünf Dampflokomotiven und drei vierachsige Dampftriebwagen eingesetzt. Der Fahrplan sah vier bis fünf Fahrten täglich auf allen Teilstrecken vor.

Nach Auslaufen des Betriebsführungsvertrages mit der Firma Lenz & Co. übernahm der Kreis die Betriebsführung in eigene Hand.

Im Ersten Weltkrieg sollte die Strecke Lüneburg–Bleckede aus militärischen Gründen auf Regelspur umgebaut werden. Die Kreisbahn wurde zum 29. September 1917 in eine GmbH unter dem Namen Bleckeder Kleinbahn GmbH umgewandelt, an der sich der preußische Staat, die Provinz Hannover und der Kreis Bleckede zu je einem Drittel beteiligten. Die GmbH übernahm die Betriebsführung und reduzierte in der Folge das Schienennetz und stellte den verbleibenden Teil auf Vollspur um. Sie legte die Verbindung von Lüneburg zur Kreisstadt am 24. August 1918 vorübergehend still und eröffnete den Betrieb auf der umgespurten und um 3 km verkürzten Trasse, die nicht mehr den Umweg über Karze nahm, nach dem Umbau wieder; den Güterverkehr am 15. Januar 1919, den Personenverkehr am 15. Februar 1919. Auf den noch vorhandenen Schmalspurstrecken – insgesamt 37 km – verkehrten die Züge noch bis zum 21. Januar 1922, zwischen Wendewisch und Brackede nur bis 1. September 1921. Dann wurden sie abgebaut.

Zum 1. Dezember 1921 hatte das Niedersächsische Landeskleinbahnamt die Betriebsführung inne.

Die Bleckeder Kleinbahn GmbH wurde zum 16. Juni 1944 in die Osthannoverschen Eisenbahnen AG eingegliedert.

Fahrzeuge

Der Verkehr wurde mit vier Lokomotiven des Lenz-Typ m aufgenommen, zu denen bald noch eine fünfte Lokomotive kam, die aber bereits 1897 weitergegeben wurde. 1906, nach Eröffnung der Strecke nach Lüneburg, wurde eine Mallet-Lokomotive des Lenz-Typ mm beschafft. Diese Lokomotive musste 1916 an die Heeresfeldbahnen abgegeben werden.

Eine Besonderheit waren die Dampftriebwagen. Der erste wurde 1905 in Ungarn bei Ganz & Cie beschafft, befriedigte aber nicht. 1910 wurden drei Dampftriebwagen von der Maschinenfabrik Esslingen beschafft, die dann auch bis 1920 im Betrieb blieben.

1912 wurde bei gleicher Firma eine zweiachsige Lok mit Kittel-Stehkessel beschafft, und eine vierachsige Lok bei Maffei, um einige der Lenz-Lokomotiven zu ersetzen. 1919, zwei Jahre vor der endgültigen Einstellung, wurde der letzte Lokkauf getätigt.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 10: Niedersachsen 2. Zwischen Weser und Elbe. EK-Verlag, Freiburg 2007, S. 350–360, ISBN 978-3-88255-669-8

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