AMC Hornet

AMC Hornet
AMC
HornetWagon.JPG
Hornet
Hersteller: AMC
Produktionszeitraum: 1970–1977
Klasse: Kompaktwagen
Karosserieversionen: Coupé, 2 Türen
Kombicoupé, 3 Türen
Limousine, 2 Türen
Limousine, 4 Türen
Kombi, 5 Türen
Motoren: 3,3 l-R6
3,8 l-R6
5,0 l-V8
5,9 l-V8 (SC/360)
Länge: 4554–4725 mm
Breite: 1793–1805 mm
Höhe: 1310–1325 mm
Radstand: 2745 mm
Leergewicht: 1350–1555 kg
Vorgängermodell: Rambler American
Nachfolgemodell: AMC Concord
AMC Hornet Sportabout (1972)

Der AMC Hornet war ein Kompaktwagen, den die American Motors Corporation (AMC) in den Modelljahren 1970 bis 1977 herstellte. Der Hornet ersetzte den Rambler American. Mit dem Beginn seiner Produktion wurde der Markenname Rambler auf den US-amerikanischen und kanadischen Märkten aufgegeben. Für die AMC spielte der neue Hornet eine bedeutende Rolle. Er und seine Nachfolger wurden bis zum Modelljahr 1988 gebaut. Das Modell überlebte die Kompaktwagen anderer US-amerikanischer Hersteller, den Chevrolet Nova, den Ford Maverick und den Plymouth Valiant. Der Wagen war Grundlage für den AMC Concord und das Allradfahrzeug AMC Eagle.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung des Namens Hornet

Die Hudson Motor Car Co. nannte 1951 eines ihrer Modelle Hornet. Die Firma bildete ein Tourenwagenteam um diesen Wagentyp, und der Fabulous Hudson Hornet wurde bald bekannt für seine Siege bei Tourenwagenrennen in den Jahren von 1951 bis 1954. Aus der Fusion von Hudson und Nash Motors ging 1954 die American Motors Corporation hervor. Sie baute von 1955 bis 1957 unter dem Namen Hornet Fahrzeuge, die auf den Nash-Modellen beruhten. Von 1958 bis 1969 wurden keine Hornets hergestellt, doch behielt AMC die Namensrechte.

Das Styling des AMC Hornet beruhte auf dem Prototyp AMC Cavalier. Im Jahr der Einführung gab es ihn als zwei- oder viertürige Limousine. 1971 wurde ein fünftüriger Kombi, der Sportabout, der Modellpalette zugefügt. Im selben Jahr trat der SC/360 hinzu, ein V8-Muscle Car, das es nur als zweitüriges Coupé gab. 1973 wurde ein Kombicoupé angeboten. Zudem war der Hornet Basis für den Gremlin, dessen vordere Hälfte vom zweitürigen Hornet stammte, jedoch ein Schrägheck aufwies.

Der Hornet war einer der ersten Personenkraftwagen, der mit einem Ausstattungspaket angeboten wurde, das von einem Modedesigner entworfen worden war. Das 1972 vorgestellte Modell hieß Gucci-Serie und war nach dem US-amerikanischen Modedesigner Aldo Gucci benannt. Der Wagen wurde in vier Außenfarben mit beiger Innenausstattung und dünnen roten und grünen Streifen sowie besonderen Modellschildern angeboten. Fast 3.000 Exemplare des 1972er-Hornet wurden mit dieser Ausstattung verkauft. Dieser Erfolg regte andere Automobilhersteller – wie die Ford-Luxusmarke Lincoln – zu Ausstattungspaketen an, die ebenfalls von Modedesignern kreiert wurden.

1973 wurde ein Ausstattungspaket Levi’s Jeans angeboten, das nach dem Jeanshersteller Levi's benannt war. Es war sehr populär und wurde bis Mitte der 1970er-Jahre angeboten.

Jährliche Änderungen des Modells

Modelljahr 1970

Die ersten Hornets erschienen im September 1969 in Grundausstattung und als besser ausgestattete SST-Modelle mit zwei oder vier Türen. Der 3,3 Liter–Reihensechszylindermotor war im Grundmodell verfügbar, die 3,8 Liter–Maschine trieb den SST an. Ein 5,0 Liter–V8 war für beide Modelle als Sonderausstattung verfügbar.

Gefertigt wurden 1970:

  • 43.610 Stück vom 2-türigen Grundmodell
  • 17.948 Stück vom 4-türigen Grundmodell
  • 19.748 Stück vom 2-türigen SST-Modell
  • 19.786 Stück vom 4-türigen SST-Modell

Modelljahr 1971

1971 kam der Sportabout hinzu, ein fünftüriger Kombi, der anstatt der üblichen, zur Seite öffnenden Hecktüre, eine hochschwingende Heckklappe hatte. Die zwei- und die viertürige Limousinen wurden unverändert weiter hergestellt. Die 3,8 Liter–Maschine wurde nun zur Grundausstattung für alle Modelle. Bemerkenswert war der SC/360, ein 2-türiges Muscle Car in limitierter Auflage mit 5,9 Liter–V8 (248 PS/182 kW), gestylten Rädern, Lufthutze auf der Motorhaube, Seitenstreifen und anderen leistungssteigernden und optischen Ausstattungsdetails. Er war als Nachfolger des 1969er SC/Rambler gedacht, verkaufte sich aber nicht gut, so dass nur 784 Autos gebaut wurden. Die Fertigungszahlen des Sportabout sprechen für sich selbst; die meiste Zeit war er der einzige US-amerikanische Kombi in dieser Größenklasse.

Die Fertigungszahlen von 1971 waren:

  • 19.235 Stück vom 2-türigen Grundmodell
  • 10.403 Stück vom 4-türigen Grundmodell
  • 8.600 Stück vom 2-türigen SST-Modell
  • 10.651 Stück vom 4-türigen SST-Modell
  • 73.471 Stück vom 5-türigen SST-Modell Sportabout
  • 784 Stück vom 2-türigen SC/360

Modelljahr 1972

Das Hornet-Grundmodell lief 1972 aus und alle Modelle hießen von da an SST. Der SST bot mehr Ausstattung als das Grundmodell des Vorjahres für den gleichen Preis. Zusätzlich gab es das X-Paket, eine Rallye-Ausstattung. Gucci entwarf eine Sonderversion des Kombis Sportabout.

Gefertigt wurden 1972:

  • 27.122 Stück vom 2-türigen SST-Modell
  • 24.254 Stück vom 4-türigen SST-Modell
  • 34.065 Stück vom 5-türigen SST-Modell Sportabout, davon 2.584 Gucci-Modelle

Modelljahr 1973

1973 entfiel das SST-Modell, und alle Modelle hießen nur noch „Hornet“. Die Fahrzeugfront wurde überarbeitet, damit sie zum neuen, Aufprallenergie verzehrenden und selbstreparierenden Stoßfänger passte. Damit sollte die Vorschrift „kein Schaden unter 8 km/h“ erfüllt werden. Die Gesamtlänge wuchs so um 195 mm.

Ein zweitüriges Kombicoupé wurde eingeführt, das die Zeitschrift Car and Driver als „Styling-Coup von 1973“ bezeichnete. Eine umlegbare Rücksitzbank vergrößerte das Ladevolumen von 269 auf 651 Liter bei fast flachem Ladeboden. Die Händler boten einen Umbausatz an, mit dem man den Laderaum in einen Camper verwandeln konnte. Die Limousinen wurden unverändert weitergebaut, während für den Kombi auf Wunsch ein D/L-Paket zu bekommen war. Es bestand aus Holzdekor an den Fahrzeugseiten, einer Dachreling mit hinterem Windabweiser, einzeln umlegbaren Rücksitzlehnen und einer Plüschpolsterung der Sitze. Auch den Gucci-Kombi gab es nochmals in diesem Jahr, und das Kombicoupé war in Levi’s-Ausstattung verfügbar. Das X-Paket war nun auch für den Sportabout und das Kombicoupé zu bekommen.

Gefertigt wurden 1973:

  • 23.187 Stück vom 2-türigen Modell
  • 25.452 Stück vom 4-türigen Modell
  • 44.719 Stück vom 5-türigen Modell Sportabout, davon 2.251 Gucci-Modelle
  • 40.110 Stück vom 3-türigen Kombicoupé

Modelljahr 1974

Alle vier Versionen des Hornet wurden 1974 fast unverändert weitergebaut, nur kleine Ausstattungsdetails wurden verändert. Der vordere Stoßfänger hatte keine durchgehende Gummilippe mehr, dafür aber zwei gummibelegte Stoßstangenhörner. Es gab einen größeren hinteren Stoßfänger, der auch die neuen gesetzlichen Vorschriften (kein Schaden unter 8 km/h Aufprallgeschwindigkeit) erfüllte. Das hintere Kennzeichen wanderte nach oben zwischen die Rückleuchten.

Gefertigt wurden 1974:

  • 29.950 Stück vom 2-türigen Modell
  • 29.754 Stück vom 4-türigen Modell
  • 71.413 Stück vom 5-türigen Modell Sportabout
  • 55.158 Stück vom 3-türigen Kombicoupé

Modelljahr 1975

AMC Hornet (1975)
AMC Hornet (1975)
Armaturenbrett eines AMC Hornet (1975)

Da sich AMC auf das neue Modell Pacer konzentrierte, gab es fast keine Veränderungen beim Hornet. Die größte Veränderung war ein neuer Kühlergrill, der waagrechten Stege aufwies.

Gefertigt wurden 1975:

  • 12.392 Stück vom 2-türigen Modell
  • 20.565 Stück vom 4-türigen Modell
  • 39.593 Stück vom 5-türigen Modell Sportabout
  • 13.441 Stück vom 3-türigen Kombicoupé

Modelljahr 1976

Im sechsten Jahr ohne wesentliche Veränderung verlangte AMC für Limousine und Kombicoupé den gleichen Preis, während der Sportabout etwas mehr kostete. Dem Hornet erwuchs in diesem Jahr neue Konkurrenz durch den Dodge Aspen und den Plymouth Volare.

Insgesamt wurden 1976 71.577 Hornet gebaut.

Modelljahr 1977

Nach über sieben Jahren sah der Hornet etwas altbacken aus. Das neue sportliche Modell, den AMX (nicht zu verwechseln mit dem AMC AMX) gab es nur als Kombicoupé. Es sollte an den Namen des Rennsportwagens AMC AMX erinnern. Der Rest der Hornet-Serie blieb unverändert.

Gefertigt wurden 1977:

  • 6.076 Stück vom 2-türigen Modell
  • 31.331 Stück vom 4-türigen Modell
  • 28.891 Stück vom 5-türigen Modell Sportabout
  • 11.545 Stück vom 3-türigen Kombicoupé

Im Herbst 1977 wurde der Hornet überarbeitet und 1978 in Concord umbenannt. Er etablierte das neue Marktsegment „Luxus-Kompaktwagen“ mit. Mit verändertem Design, neuen Komponenten und mehr Grundausstattung war der Concord für eine andere Zielgruppe gedacht als der auf Wirtschaftlichkeit getrimmte Hornet. Er war komfortabler und wurde häufiger verkauft.

Einsatz im Film

Ein Hornet X Kombicoupé wird im James Bond-Film Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) verwendet.

Dodge Hornet für 2008

2006 erschien ein kleiner Prototyp von Dodge, der „Hornet“ genannt wurde und 2008 in Produktion gehen soll.

Weblinks

 Commons: AMC Hornet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • John Gunnell (Hrsg.): Standard Catalog of American Cars 1946–1975. Krause Publications, 1987, ISBN 0-87341-096-3

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