Bistum Paderborn

Bistum Paderborn
Karte
Karte Erzbistum Paderborn
Basisdaten
Staat Deutschland
Diözesanbischof Erzbischof
Hans-Josef Becker
Weihbischof Hubert Berenbrinker
Manfred Grothe
Matthias König
Emeritierter Weihbischof Paul Consbruch
Generalvikar Alfons Hardt
Fläche 14.754 km²
Dekanate 19 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Pfarreien 569 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Einwohner 4.894.000 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Katholiken 1.681.635 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Anteil 34,4 %
Diözesanpriester 1.009 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ordenspriester 124 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ständige Diakone 162 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Katholiken je Priester 1.484
Ordensbrüder 177 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ordensschwestern 1.925 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch
Kathedrale Paderborner Dom
Webpräsenz www.erzbistum-paderborn.de
Suffraganbistümer Erfurt
Fulda
Magdeburg
Kirchenprovinz
Karte der Kirchenprovinz {{{Kirchenprovinz}}}

Das Erzbistum Paderborn (lat.: Archidioecesis Paderbornensis) ist eine Diözese im Bundesland Nordrhein-Westfalen, hat aber auch Anteil an den Bundesländern Hessen und Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Gebiet

Zum Erzbistum Paderborn gehören

Die Gebiete in Hessen und Niedersachsen waren Teil des ehemaligen Fürstentums Waldeck.

Geschichte

Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn

Das Bistum Paderborn wurde 799 durch Papst Leo III. und den damaligen fränkischen König Karl den Großen in Paderborn errichtet. Das Bistum Paderborn wurde Teil der Kirchenprovinz Mainz. Das während des Mittelalters erworbene weltliche Herrschaftsgebiet des Bischofs bildete das Fürstbistum Paderborn.

Nach dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde das Bistum 1821 mit der Bulle Papst Pius' VII. De salute animarum wiederhergestellt und der Kirchenprovinz Köln zugeordnet. Die Grenzen des Bistums veränderten sich stark. Die Teile des Apostolischen Vikariats des Nordens, die in der preußischen Provinz Sachsen und in den thüringischen Herzogtümern lagen, wurden in das Bistum Paderborn eingegliedert. Im Westen wurde das ehemalige kurkölnische Sauerland nun Teil des Bistums Paderborn.

Aufgrund des 1929 mit Preußen geschlossenen Konkordates wurde das Bistum 1930 durch die Bulle Papst Pius' XI. Pastoralis officii nostri zum Erzbistum erhoben. Gleichzeitig wurde die Diözese neu umschrieben: Paderborn gab das Dekanat Erfurt und alle Dekanate des Kommissariats Heiligenstadt an das Bistum Fulda sowie Barmen-Langerfeld und Essen-Kupferdreh an das Erzbistum Köln ab. Die neuerrichtete Mitteldeutsche Kirchenprovinz umfasste die Suffragane Fulda und Hildesheim.

1958, bei Errichtung des Bistums Essen, gab Paderborn die Städte Bochum, Wattenscheid, Lüdenscheid und Gelsenkirchen sowie die Kreise Altena und Ennepe-Ruhr-Kreis an das neue Ruhrbistum ab, dessen erster Bischof der bisherige Paderborner Weihbischof Dr. Franz Kardinal Hengsbach war. Er wurde allerdings erst in seiner Zeit im Ruhrbistum zum Kardinal ernannt.

Mit Schreiben vom 20. Januar 1966 ordnete Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger die Einteilung der 39 Dekanate des Westteils seines Bistums in sieben Seelsorgeregionen an. Diese bestanden fast genau vierzig Jahre bis zu ihrer Auflösung zum 1. Juli 2006.

Ab dem 23. Juli 1973 war der in der DDR gelegene Ostteil des Erzbistums eine Apostolische Administratur. Danach ruhte die erzbischöfliche Verwaltung für dieses Gebiet bis zur deutschen Wiedervereinigung. Am 8. Juli 1994 wurde dieses bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg selbständiges Bistum der neuen Mitteldeutschen Kirchenprovinz, vergleichbar mit Erfurt, das früher zu Fulda gehörte. Das Bistum Hildesheim, das seit 1930 Teil der Mitteldeutschen Kirchenprovinz war, wurde Suffragan des neuerrichteten Erzbistums Hamburg.

Siehe auch: Geschichte des Fürstbistums Paderborn

Paderborner Bischöfe

Hauptartikel: Liste der Bischöfe von Paderborn

Hauptartikel: Liste der Weihbischöfe in Paderborn

Die Rolle der Bischöfe von Paderborn unterlag in über 1.200 Jahren großen Wandlungen: Missionstätigkeit, geistliche Seelsorge und Führerschaft, politischer Landesherr und Oberbefehlshaber. Für all diese Rollen standen unterschiedliche Paderborner Bischöfe.

In neuerer Zeit wurden einige Priester und Weihbischöfe des Bistums Paderborn in höhere Ämter berufen: So waren die Bischöfe von Osnabrück (Franz-Josef Bode), Fulda (Heinz-Josef Algermissen), der emeritierte Bischof von Würzburg (Paul-Werner Scheele), der Erzbischof von München und Freising (Reinhard Marx), der Bischof von Speyer (Karl-Heinz Wiesemann) und der Kurienkardinal Paul Josef Cordes Weihbischöfe in Paderborn. Auch der Kurienbischof Josef Clemens ist Paderborner Priester.

Der Paderborner Klerus (insbesondere die Bischöfe) ist überdurchschnittlich häufig in Rotary-Clubs vertreten.

Paderborner Dom- und Metropolitankapitel

Hauptartikel: Liste der Paderborner Domherren

Ein Domkapitel ging bereits aus dem von Karl dem Großen gegründeten Domkloster hervor. Es endete 1810 durch die Auflösung im Zuge der Säkularisation. Im Fürstbistum Paderborn bildete das Domkapitel das eigentliche Machtzentrum, in der Frühen Neuzeit eng verbunden mit der westfälischen Adel. 1821 wurde das Domkapitel im Einvernehmen mit den neuen Herren des Territoriums, dem Königreich Preußen wieder errichtet. 1930 wurde es im Zuge der Erhebung des Bistums zum Erzbistum zum Metropolitankapitel.

Patrone

Persönlichkeiten

Bistumsgliederung

Mit Wirkung vom 1. Juli 2006 wurden die bisherigen Seelsorgeregionen durch Erzbischof Hans-Josef Becker aufgelöst. Gleichzeitig reduzierte er die Anzahl der Dekanate auf 19, von denen er die meisten zu größeren Einheiten zusammenfasst. Seit dieser Strukturreform der sogenannten mittleren Ebene gliedert sich das Erzbistum in folgende 19 Dekanate:

  1. Paderborn: unverändert
  2. Büren-Delbrück: die bisherigen Dekanate Büren und Delbrück
  3. Höxter: die bisherigen Dekanate Brakel-Steinheim, Corvey und Warburg
  4. Rietberg-Wiedenbrück: die bisherigen Dekanate Rietberg und Wiedenbrück
  5. Bielefeld-Lippe: die bisherigen Dekanate Bielefeld und Lippe
  6. Herford-Minden: die bisherigen Dekanate Herford und Minden
  7. Hellweg: die bisherigen Dekanate Hamm, Soest und Werl mit Sitz in Werl
  8. Lippstadt-Rüthen: die bisherigen Dekanate Lippstadt und Rüthen
  9. Hochsauerland-West: die bisherigen Dekanate Arnsberg und Sundern
  10. Hochsauerland-Mitte: die bisherigen Dekanate Meschede und Wormbach
  11. Hochsauerland-Ost: die bisherigen Dekanate Bigge-Medebach und Brilon-Marsberg
  12. Waldeck: unverändert
  13. Südsauerland: die bisherigen Dekanate Attendorn, Elspe und Olpe
  14. Siegen: unverändert
  15. Dortmund: die bisherigen Dekanate Dortmund-Mitte, Dortmund-Nordost, Dortmund-Süd und Dortmund-West ohne die Pastoralverbünde Schwerte, Lünen-Mitte, Lünen-Südost und Brambauer
  16. Unna: das bisherige Dekanat Unna und die Pastoralverbünde Schwerte, Lünen-Mitte, Lünen-Südost und Brambauer
  17. Emschertal: die bisherigen Dekanate Castrop-Rauxel, Herne und Wanne-Eickel
  18. Hagen-Witten: die bisherigen Dekanate Hagen und Witten
  19. Märkisches Sauerland: die bisherigen Dekanate Iserlohn und Menden

Folgende Bistümer sind Suffraganbistümer von Paderborn:

Kirchliche Einrichtungen

Generalvikariat

Erzbischöfliches Generalvikariat
Domplatz 3
33098 Paderborn

Bistumsarchiv

Diözesanarchiv
Domplatz 3
33098 Paderborn

Priesterseminar

Erzbischöfliches Priesterseminar
Leostraße 19
33098 Paderborn

Die Diözesanbibliothek für das Erzbistum Paderborn ist die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn.

Paderborner Dom

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Trivia

  • Eine große Zahl von Menschen strömt nach Paderborn, wenn die traditionelle Liborikirmes gefeiert wird.
  • Jeden Mittwoch wird in der Krypta des Paderborner Doms um 18.30 Uhr die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des vorkonzilliaren römischen Ritus gefeiert.
  • In der Pfarrgemeinde St. Dionysius Elsen gibt es eine überdurchschnittlich große Zahl von Priesterberufungen.
  • Jeden 3. Sonntag im Monat findet im Hohen Dom zu Paderborn, um 20:00 Uhr eine Jugendvesper statt.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Jürgen Brandt, Karl Hengst: Das Erzbistum Paderborn. Geschichte - Personen - Dokumente. Bonifatius, Paderborn 1990, ISBN 3897100053

Weblinks


51.718958.7575247Koordinaten: 51° 43′ 8,2″ N, 8° 45′ 27,1″ O


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