Bismarckplatz (Heidelberg)

Bismarckplatz (Heidelberg)
Büste Bismarcks an der Nordseite (von Donndorf)

Der Bismarckplatz in Heidelberg befindet sich am westlichen Ende der Hauptstraße (Altstadt) und bildet den Übergang zum Stadtteil Bergheim. Er ist einer der zentralen Plätze Heidelbergs und ein beliebter Treffpunkt und bildet neben dem Vorplatz des Hauptbahnhofes (Willy-Brandt-Platz) den wichtigsten Knotenpunkt des öffentlichen Stadtverkehrs.

Geschichte

Das Areal des heutigen Bismarckplatzes bildete ab 1392 die westliche Grenze der Stadt, als die Einwohner des davorliegenden Dorfes Bergheim gezwungen wurden, in die neu errichtete Vorstadt zu ziehen.

Blick von Norden

1847 legte man an derselben Stelle einen Winterhafen an, um den Schiffsverkehr des Neckars, eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, zu unterstützen. Da jedoch zur gleichen Zeit der Eisenbahnverkehr auf dem Vormarsch und der Winterhafen selbst eine Fehlkonstruktion war - die Einfahrt war zu tief und zu schmal, was zur Folge hatte, dass das Wasser im Hafenbecken nicht abfließen konnte und verfaulte - wurde das Becken 1874 wieder zugeschüttet und an selber Stelle eine Gartenanlage errichtet. Jene erhielt am 1. April 1875 den Namen des Reichskanzlers Otto von Bismarck anlässlich dessen 60. Geburtstages.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Bismarckplatz zu einem zentralen Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. 1961 eröffnete an der Südseite des Platzes das Kaufhaus Horten (heute: Galeria Kaufhof), das bis zum heutigen Tage das Areal optisch beherrscht.

Die sogenannte "Spaghettisäule"

Ende der 1970er Jahre wird im Rahmen des Stadtmodernisierungskonzeptes des damaligen Bürgermeisters Reinhold Zundel die Straßenbahn aus der angrenzenden Hauptstraße verbannt, wodurch die Hauptstraße, die am Bismarckplatz ihren Anfangspunkt hat, zur reinen Fußgängerzone - der längsten Europas - wird. Im Rahmen dieser Maßnahmen erhält auch der Bismarckplatz sein heutiges Aussehen, das von der 1982 neugestalteten Fassade des Kaufhaus Horten und der davorstehenden Brunnenplastik des Bildhauer-Ehepaars Matschinsky-Denninghoff (1985) (im Volksmund Spaghettisäule genannt) geprägt wird.

Diverses

Das ambivalente Verhältnis der Heidelberger zum Bismarckplatz wird in einem beliebten Zusatzreim zum bekannten Studentenlied "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren" deutlich, in dem es in Bezugnahme auf die omnipräsenten Tauben heißt:

Dreggische Glatz, dreggische Glatz,
Die kriggt man uff em Bismarckplatz

(Eine dreckige Glatze, dreckige Glatze,
die bekommt man auf dem Bismarckplatze)

Vergleiche: Heidelberg in der Dichtung

Weblinks

 Commons: Bismarckplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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