Birrhard

Birrhard
Birrhard
Wappen von Birrhard
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Bruggw
Gemeindenummer: 4093i1f3f4
Postleitzahl: 5244
Koordinaten: (660895 / 254082)47.4347178.245836390Koordinaten: 47° 26′ 5″ N, 8° 14′ 45″ O; CH1903: (660895 / 254082)
Höhe: 390 m ü. M.
Fläche: 3.00 km²
Einwohner: 637 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.birrhard.ch
Karte
Deutschland Kanton Solothurn Bezirk Aarau Bezirk Baden Bezirk Bremgarten Bezirk Laufenburg Bezirk Lenzburg Bezirk Zurzach Auenstein AG Birr AG Birrhard Bözen Brugg Effingen Elfingen Gallenkirch Habsburg AG Hausen AG Linn AG Lupfig Mandach Mönthal Mülligen AG Oberözberg Oberflachs Remigen Riniken Rüfenach Scherz AG Schinznach-Bad Schinznach-Dorf Thalheim AG Unterbözberg Veltheim AG Villigen Villnachern Windisch AGKarte von Birrhard
Über dieses Bild
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Gemeindehaus Birrhard
Die Reuss bei Birrhard

Birrhard (in der lokalen Mundart: ˈbɪ.rət)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt rund fünf Kilometer südöstlich des Bezirkshauptorts.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das lang gestreckte Strassendorf liegt am Ostrand des ausgedehnten und landwirtschaftlich intensiv genutzten Birrfelds. Das Dorf besteht aus den Ortsteilen Oberdorf im Süden, Unterdorf im Zentrum und Inlauf im Norden. Unmittelbar östlich der Bebauung fällt die Ebene steil zum Ufer der Reuss ab, der Höhenunterschied beträgt dabei rund fünfzig Meter. Die Reuss bildet die östliche Gemeindegrenze und fliesst hier durch eine rund hundert Meter breite Schlucht.[3]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 300 Hektaren, davon sind 101 Hektaren bewaldet und 37 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 412 Metern, der tiefste auf 340 Metern an der Reuss.

Nachbargemeinden sind Mülligen im Norden, Birmenstorf im Osten, Wohlenschwil und Mägenwil im Süden, Brunegg im Südosten sowie Birr und Lupfig im Westen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Birharth erfolgte im Jahr 1254. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Birichahard und bedeutet «Birkenwald».[2] Wahrscheinlich war das Dorf aber schon im 8. Jahrhundert von den Alamannen bewohnt, denn 1925 kam ein Grab mit Beigaben aus jener Zeit zum Vorschein. Birrhard gehörte im Mittelalter zum Eigenamt, dem ältesten Besitz der Grafen von Habsburg, deren Stammsitz nur wenige Kilometer entfernt ist. Sie übertrugen 1397 die Grund- und Gerichtsherrschaft an das Kloster Königsfelden in Windisch.

Nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415 übernahm die Stadt Bern die Herrschaft, das Eigenamt war nun Teil der Untertanengebiete im Berner Aargau. 1528 führten die Berner die Reformation ein und lösten das Kloster Königsfelden auf. Sie wandelten das Eigenamt in die Landvogtei Königsfelden um und übten danach sämtliche Rechte aus. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Birrhard gehört seither zum Kanton Aargau. Seit 1803 gehören auch die östlichen und südlichen Nachbargemeinden dazu, nachdem der Kanton Baden aufgelöst und die Franzosen wieder abgezogen waren.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts blieb Birrhard ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf. Von 1850 bis 1960 sank die Bevölkerungszahl um über einen Drittel. Der Aufschwung setzte ein, als sich in den Nachbargemeinden Birr und Mägenwil zahlreiche Industriebetriebe ansiedelten;, seither ist die Bevölkerung um mehr als das Doppelte gewachsen.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Rot über gewelltem weissem Schildfuss ausgerissener grüner Birnbaum mit gelben Früchten.» Das Wappen erschien erstmals 1872 in ähnlicher Form auf dem Gemeindesiegel. Das heutige überarbeitete Design entstand aufgrund eines Schülerwettbewerbs im Jahr 1965.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[5]

Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 365 236 267 316 281 304 447 553 681

Am 31. Dezember 2010 lebten 637 Menschen in Birrhard, der Ausländeranteil betrug 10,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 51,5 % reformiert und 33,2 % römisch-katholisch; 2,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,0 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,3 % Italienisch, 1,0 % Albanisch, 0,9 % Französisch.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Birrhard gehört zum Friedensrichterkreis Windisch.

Wirtschaft

In Birrhard gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 200 Arbeitsplätze, davon 22 % in der Landwirtschaft, 31 % im Kleingewerbe und 47 % im Dienstleistungsbereich.[7] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den Nachbargemeinden im Birrfeld.

Verkehr

Die Hauptstrasse zwischen Brugg und Mellingen führt unmittelbar südlich des Dorfes vorbei. Durch Birrhard selbst führt eine weniger stark befahrene Nebenstrasse entlang der Reuss nach Windisch. Das Dorf ist durch die Postautolinie Brugg–Mellingen an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Auf dem Gemeindegebiet liegt das Autobahndreieck Birrfeld, wo die A3 auf die A1 trifft. Der nächste Autobahnanschluss befindet sich rund drei Kilometer nordwestlich zwischen Lupfig und Hausen.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über ein Schulhaus, in dem der Kindergarten und die Primarschule untergebracht sind. Die Realschule kann in Birr, die Sekundarschule in Birr oder Lupfig und die Bezirksschule in Windisch oder Mellingen besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Aarau und Baden.

Weblinks

 Commons: Birrhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 286–287.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1070 und 1090, Swisstopo
  4. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 122.
  5. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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