Bioko

Bioko
Bioko (Fernando Póo)
Karte von Bioko
Karte von Bioko
Gewässer Golf von Guinea
Geographische Lage 3° 30′ N, 8° 42′ O3.49944444444448.70333333333333012Koordinaten: 3° 30′ N, 8° 42′ O
Bioko (Fernando Póo) (Äquatorialguinea)
Bioko (Fernando Póo)
Länge 70 km
Breite 32 km
Fläche 2.017 km²
Höchste Erhebung Pico Basilé
3.012 m
Einwohner 124.000 (2002)
61 Einw./km²
Hauptort Malabo
Lage von Bioko im Golf von Guinea
Lage von Bioko im Golf von Guinea

Bioko ist eine Insel im Golf von Guinea. Sie hieß früher Fernando Póo, von 1973 bis 1979 Macías Nguema Byogo, nach dem damaligen Diktator Francisco Macías Nguema. Die Einwohner gehören zum Bantu-Volk der Bubi. [1]

Politisch gehört Bioko zu Äquatorialguinea, dessen Hauptstadt Malabo (früher Santa Isabel) an der Nordküste der Insel liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bioko hat eine Fläche von 2.017 km² und mehr als 100.000 Einwohner. Die Insel liegt bei 4° nördlicher Breite und 8° östlicher Länge etwa 40 km vor der Küste von Kamerun; bei klarer Sicht (nach Regenfällen) ist der Kamerunberg gut zu sehen. Von Malabo nach Bata (Stadt) auf dem äquatorialguineischen Festland Mbini sind es etwa 160 Seemeilen (290 km) in südsüdöstlicher Richtung.

Bis zum Ende der letzten Eiszeit bildete Bioko das Ende einer Halbinsel, die mit dem Festland des heutigen Kamerun verbunden war. Durch den Anstieg des Meeresspiegels wurde sie vor etwa 10.000 Jahren vom afrikanischen Festland abgetrennt[2].

Zwei Vulkangebirge teilen die Insel in einen nördlichen und einen südlichen Teil, dem auch die beiden Provinzen Bioko Norte und Bioko Sur entsprechen. Der Pico Basilé (fr. Santa Isabel) im Norden erreicht eine Höhe von 3.012 m.

In Moka versuchen Umweltschützer vor allem die Vielfalt der Affenarten zu erhalten.[3]

Geschichte

Die Insel wurde 1472 von dem portugiesischen Seefahrer Fernão do Pó für Europa entdeckt, dessen Namen sie bis 1973 trug. 1778 wurde die Insel von Portugal an Spanien abgetreten. Von 1827 bis 1843 war die Insel an Großbritannien verpachtet, das von dort aus den Sklavenhandel bekämpfen wollte.

Von 1916 bis 1919 waren 6.000 Soldaten und 12.000 Angehörige der Schutztruppe Kameruns auf der Insel interniert. Die allermeisten Soldaten waren Kameruner aus der Gegend von Jaunde oder den Nordprovinzen. Auf Drängen der Entente mussten die meisten deutschen Offiziere ihre Truppe bald verlassen, um bis zum Kriegsende in Spanien interniert zu werden. Es gibt noch Äquatorialguineer, die deutsche Familiennamen tragen, weil sie deutsche Groß- oder Urgroßväter haben. In älteren topographischen Karten finden sich Ortsnamen und Farmen mit deutschen Namen, z. B. Frauendorf oder Moritzfarm. Die deutsche Sprache spielt im heutigen Äquatorialguinea keine Rolle.

1963 erhielt die Insel Autonomie innerhalb des spanischen Kolonialreiches. 1968 schloss sie sich bei der Unabhängigkeit mit Rio Muni (heute Mbini) zu Äquatorialguinea zusammen.

Die Grupo Nacionalista Bubi 1 de Abril (Gruppe der Bubi Nationalisten 1. April) strebt die Unabhängigkeit der Insel von Äquatorialguinea an.

Siehe auch:

Wirtschaft

In der fruchtbaren Küstenebene werden Kakao, Kaffee, Zuckerrohr, Bananen und andere tropische Früchte angebaut.

Am Nordhang der Insel, an der Stelle des Dorfes Busuala, soll demnächst Erdöl gefördert werden. In Luba soll ein regionales Drehkreuz für westafrikanische Erdöloperateure entstehen.

Sonstiges

Erwähnung findet die Insel (unter ihrem früheren Namen Fernando Póo) in der Romantrilogie Illuminatus! von Robert Anton Wilson. Außerdem bildet Bioko die Kulisse für Frederick Forsyths Roman Die Hunde des Krieges.

Einzelnachweise

  1. Flags of the World - Group of Bubi Nationalists 1st April
  2. Donald G. McNeil Jr. (2010): Precursor to H.I.V. Was in Monkeys for Millennia. The New York Times. Abgerufen am 17. September 2010.
  3. Bioko Biodiversity Protection Program

Bilder

Literatur

  • Anonym: Una obra de colonizacion alemana en Fernando Poo. Blass y Cia Imprenta, Madrid 1919, S. 14-19

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