AIDA (Schiff)

AIDA (Schiff)
AIDA Cruises
Unternehmensform Niederlassung einer italienischen S.r.l.
Unternehmenssitz Hansestadt Rostock
Mitarbeiter 3.200 (2009)
Umsatz 566,1 Mio. Euro (2008)
Branche Touristik
Produkte

Kreuzfahrten

Website

www.aida.de

AIDAcara mit der für AIDA-Schiffe typischen Bemalung
Firmensitz der AIDA Cruises im Rostocker Stadthafen
AIDAbella auf der Werft in Papenburg

AIDA Cruises ist eine Reederei mit Sitz in Rostock. Als Tochtergesellschaft der Società di Crociere Mercurio zählt sie zu den Kreuzfahrtgesellschaften der Carnival Corporation & plc.

AIDA ist nicht die Bezeichnung eines einzelnen Kreuzfahrtschiffes, sondern der Überbegriff für eine ganze Flotte von Schiffen; von 1996 bis 2001 führte allerdings die heutige AIDAcara den Namen AIDA. AIDA ist zugleich ein Markenname.

Inhaltsverzeichnis

Das Unternehmen

Das Unternehmen AIDA Cruises ist in Deutschland Marktführer unter den Kreuzfahrtanbietern. Im Jahr 2007 wurden 259.000 Passagiere befördert, der Umsatz betrug ca. 451 Millionen Euro. Dies entspricht einem Marktanteil von ca. 35 %. AIDA Cruises beschäftigt 2.450 Mitarbeiter aus 25 Ländern, davon arbeiten rund 2.000 Personen an Bord der Schiffe und 450 an Land. Die Bettenkapazität beträgt 5770.

Der Hauptsitz befindet sich in wiederaufgebauten, alten Speicherhäusern im Rostocker Stadthafen. Diese Gebäude werden von der Deutschen Seereederei verwaltet, aus der die AIDA Cruises teilweise hervorging.

Zur Produktion der Shows und anderer Entertainment-Aktivitäten hat AIDA Cruises zusammen mit Schmidts TIVOLI GmbH ein Joint-Venture namens SeeLive – Tivoli Entertainment & Consulting GmbH gegründet.

Geschichte

Deutsche Seereederei

Die 1990 privatisierte Deutsche Seereederei (DSR) mit Sitz in Rostock, entschied sich 1993, ihr bisheriges Kreuzfahrtgeschäft (insbes. das Kreuzfahrtschiff Arkona) durch einen Neubau zu erweitern. Dabei sollte erstmalig am deutschen Markt ein Funschiff-Konzept nach amerikanischem Vorbild realisiert werden. Der Neubau wurde im Juni 1996 unter dem Namen AIDA - Das Clubschiff (die heutige AIDAcara) in Dienst gestellt. Trotz guter Buchungszahlen gelang es dem Unternehmen aber nicht, mit dem Schiff Gewinn zu erwirtschaften.[1] Zur besseren Vermarktung wurde dann die Holding Arkona Touristik GmbH gegründet, die das Schiff zur Stärkung der Liquidität des Unternehmens im August 1997 für 324 Millionen Mark an die Norwegian Cruise Line (NCL) verkaufte.[2] Der Betrieb der AIDA blieb jedoch durch einen Charter-Vertrag zunächst bei der DSR.

P&O

Im November 1999 gründeten die Arkona Touristik GmbH und die britische Reederei P&O als gemeinsames Joint-Venture die AIDA Cruises Ltd. P&O hielt eine 51 %-Mehrheit an der Gesellschaft, welche sofort das Clubschiff AIDA zurückkaufte und gleich zwei weitere Schiffe dieser Art in Auftrag gab. Außerdem erhielt P&O die Reederei Seetours International, die erst 1997 von TUI zur Arkona Touristik gekommen war und die mittlerweile das gleichnamige Kreuzfahrtschiff betrieb. Da Seetours der ältere gut eingeführte Name war und zu P&O gehörte, die bei AIDA Cruises die Mehrheit hatte, wurde das operative Geschäft mit dem Namen Seetours - German Branch of Aida Cruises betrieben.

Ein Jahr später überließ die Arkona Touristik vereinbarungsgemäß ihren 49 %-Anteil an AIDA Cruises der P&O. Sie erhielt dafür Anteile der P&O Princess Cruises, in die P&O gerade sein gesamtes Kreuzfahrtgeschäft ausgegliedert hatte. Seetours und Aida Cruises verschmolzen und firmierten als Seetours – German Branch of P&O Princess Cruises. So war aus der Tochter Seetours praktisch die Muttergesellschaft der AIDA-Aktivitäten geworden.

Carnival Corporation

Seit 2003, mit dem Zusammenschluss der P&O Princess Cruises und der Carnival-Gruppe, gehört auch die AIDA-Flotte zur Carnival Corporation & plc, dem weltweit größten Anbieter von Kreuzfahrten.

Das Unternehmen wurde dabei der italienischen Costa Kreuzfahrten unterstellt und in AIDA Cruises - German Branch of Costa Crociere umbenannt. Dementsprechend wechselte die Flotte ab November 2004 unter die italienische Flagge. Organisatorisch gehört die AIDA Cruises zur Società di Crociere Mercurio S.r.l., Mailand, und firmiert als AIDA Cruises - German Branch of Società di Crociere Mercurio S.r.l..

Flotte

Heutige Schiffe

Die Flotte der AIDA Cruises fährt unter italienischer Flagge, ihr Heimathafen ist Genua.

Name Stapellauf BRZ Länge Kabinen Passagiere Besatzung
AIDAaura 2003 42.289 202,85 633 1.266 418
AIDAbella 2008 68.500 252 1.025 2.500 646
AIDAluna 2009 69.200 252 1.025 2.500 646
AIDAblu 2010 71.100 252 1.087
AIDAcara 1996 38.557 193,3 590 1.186 370
AIDAdiva 2007 68.500 252 1.025 2.500 646
AIDAvita 2002 42.289 202,85 633 1.266 418

Ehemalige Schiffe

Von 2004 bis März 2007 gehörte die erste AIDAblu (nicht zu Verwechseln mit der für 2010 geplanten neuen AIDAblu) zur Flotte, die an die englische Reederei Ocean Village verkauft wurde und bis vor Kurzem unter dem Namen Ocean Village 2 fuhr, bevor sie nach aktuellem Stand nun an eine australische Reederei verkauft wurde. Sie wurde durch den Neubau AIDAdiva ersetzt.

Zukünftige Schiffe

Bis zum Jahr 2012 wird sich die Bettenkapazität auf den AIDA Schiffen von 5.400 auf 16.384 Betten mehr als verdreifachen. Das Unternehmen investiert bis zum Jahr 2012 rund zwei Milliarden Euro in den Flottenausbau. Von 2007 bis 2012 stellt das Unternehmen jedes Jahr ein neues Schiff in Dienst, die alle auf der Meyer-Werft in Papenburg im Emsland gebaut werden.

Das neueste Schiff der AIDA Flotte wurde am 04. April 2009 im Hafen von Palma de Mallorca von Taufpatin Franziska Knuppe getauft und trägt den Namen AIDAluna. Es ist bis auf einige Details (So erhielt AIDAluna als erstes Schiff der Flotte eine Videoleinwand auf dem Pooldeck) baugleich mit seinen Schwesterschiffen AIDAdiva und AIDAbella. Das für Februar 2010 geplante Schiff der Sphinx-Klasse AIDAblu wird auf 71.000 BRZ mit 1.087 Kabinen vergrößert. In den Jahren 2011 und 2012 stellt AIDA zwei weitere baugleiche Schiffe dieser Größe in Dienst.

Technische Ausstattung

  • Der Antrieb ist lediglich bei der AIDAcara dieselmechanisch, bei allen anderen Schiffen und allen Neubauten wird ein dieselelektrischer Antrieb verwendet.
  • In den Kabinen der seit 2007 gebauten Schiffe gibt es einen Fernsehcomputer (iTV), der neben Fernsehen auch E-Mail-Versand und Empfang, Infos über das Bordprogramm und eine digitale Seekarte bietet.

Literatur

  • Ralf Schröder, Michael Thamm: AIDA - Die Erfolgsstory. Delius Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1900-8
  • Peter Tönnishoff: Aida - eine starke Marke hat sich durchgesetzt. in: Hans J. Witthöft: Köhlers Flottenkalender 2008. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2007, S. 148-155, ISBN 978-3-7822-0963-2

Einzelnachweise

  1. DIE ZEIT, Ausgabe 23/1997 - Aida: Verluste trotz guter Buchungslage
  2. DIE ZEIT, Ausgabe 35/1997 - "Aida" wird skandinavisch

Weblinks


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